Nutzen Jugendämter heutzutage zu sehr ihre Machtposition aus?

Hallo !

Mich würde mal interessieren, wie ihr so darüber denkt.

Da war doch vor ein paar Tagen dieser Bericht, das über 40000 Kinder nicht bei ihren Eltern leben könnten, und deshalb in Heimen und Pflegefamilien ihr Dasein fristen.

Mir erscheint diese Summe extrem hoch, vor allem dieses Tendenz steigend störte mich sehr.

Ich persönlich fand auch, das dieser Bericht nicht so rein informativ gewesen ist, sondern damit vermittelt werden sollte, wie positiv das wäre, das Kinder in Heimen leben.

Dazu wurde dann ja noch erwähnt, das die meisten Eltern schlichtweg überfordert wären, aber gäbe es dann keine anderen Möglichkeiten um die Eltern in ihrer Aufgabe zu stärken?

Mir persönlich erscheint, das dadurch doch eher eine größere Kluft zwischen Eltern und Kind gerissen wird, und Kinder in Heimen eher zu kleinen Maschinen heran gezogen werden, als zu glücklichen Menschen.

Denn das Jugendamt vermittelt schließlich immer, das man fehlerlos zu funktionieren habe.

Falls ich falsch liege mit meiner These berichtigt mich bitte.

Und nun bin ich wirklich auf eure Meinung zum Thema gespannt.

ich hab mich öffters beim jugendamt wegen meinen pflegeeltern beschwert.
die machen nichts :x

Und wenn wieder Kinder verhungert oder völlig verwahrlost aufgefunden werden, heißt es wieder "Wieso unternehmen die Jugendämter nichts?".
Erstens, haben die Jugendämter längst nicht die Befugnisse, von denen die meisten glauben, das sie sie haben, ich empfehle jedem sich mal über Befugnisse, Rechte und Pflichten von Jugendämtern zu informieren, ich hoffe ihr erschreckt nicht dabei.
Zweitens wenn ein Kind aus einer Familie genommen wird hat das auch schwerwiegende Gründe, das Kindeswohl muß in hohem Maß gefährdet sein, bis so eine Maßnahme ergriffen wird.

@flyflower
Ich hab solch einen Bericht im Fernsehen vor ein paar Tagen gehört, wieviele Kinder den Eltern vom Jugendamt weggenommen werden im Jahr
Die Zahl war erschreckend hoch .

So als Eltern wäre mir ganz schön mulmig.
Wie schnell das anscheinend geht, ohne dass man sich dagegen groß wehren kann.
Ja, und wenn die Kinder erst mal weg sind ......

@Konstrukt
genau das meine ich ja.
Ich habe auch den Eindruck, das Jugendämter lieber mit Menschen arbeiten, die ihnen nach dem Mund reden, und auch sehr schnell sind mit Behauptungen wie überfordert, psychisch krank, intellektuell nicht in der Lage.

Als ob sie Extragelder dafùr kriegen, je mehr Kinder sie anderweitig unterbringen.

Warum aber blasen die Familiengerichte ins selbe Horn?
Sehr mysteriös!!!
Haben wir es hier mit einer Art Sekte zu tun?

Warum lebst du denn bei Pflegeeltern?

@flyflower
ich war damals noch ein baby als meine eltern gestorben sind.
mein bruder war 9 als er sich um mich gekümmert hat.

@.lucy.
ja, genau das meine ich.
Bin selbst Mutter einer 12jährigen, vom Vater seit Jahren getrennt, und das Jugendamt wollte unbedingt den Umgang regeln, was wir aber sehr gut alleine konnten.

Seit dem nerven die mich auch, und legen mir ständig Steine in den Weg.

Bis jetzt war ich zum Glück immer schlauer, und hab sämtliche Hürden ohne große Probleme überbrückt, aber wenn ich jetzt dran denke, das mir noch 6 Jahre Kampf bevor stehen.......

.lucy. schrieb:Wie schnell das anscheinend geht, ohne dass man sich dagegen groß wehren kann.
Ja, und wenn die Kinder erst mal weg sind ......

Die Eltern haben vorher genug Zeit sich helfen zu lassen. Oft wird eine Familienhelferin oder eben ein Familienhelfer mit in die Familie gesetzt um die Schwachstellen aufzudecken bzw. den betroffenen Eltern zu helfen.

Wenn es dann aber Mütter/Väter gibt die zu Stolz sind diese Hilfe anzunehmen, nach dem Motto : "Was soll das? Wir sind gute Eltern, lassen sie uns in Ruhe!" werden die Kinder aus den Familien rausgeholt weil die Eltern ja auch nicht mithelfen wollen das sich etwas ändert.

Kinder werden nur sofort aus der Familie geholt wenn das Kindeswohl extrem gefährdet ist z.B. der Vater betrunken und gewalttätig auf der Couch liegt oder die Ratten (Flöhe, Wanzen, Küchenschaben, Maden) in der Wohnung fangen spielen und die Gesundheit vom Kind in Gefahr ist.

Man darf nicht nur auf die Jugendämter schimpfen sondern sollte sich mal überlegen was die an Hilfe leisten können wenn man sie nur lassen würde.

Viele stehen dem Jugendamt aber sofort feindseelig gegenüber: Das kann ja nichts ausser Familien zu zerreissen! Aber eben das stimmt nicht und wenn man mal etwas offener auf dieses Amt zugehen würde und sich Hilfe holt wären auch weniger Kinder im Hiem!

Ich hab schon oft Familein gefragt ob sie sich nicht ans Jugenadamt wenden wollen um nach Hilfe zu fragen, die meisten sagen halt, dass sie Angst haben das ihnen die Kinder genommen werden.
Aber wie gesagt, so schnell geht das nicht.

@kerbenok
kann ich dir erklären, während irgendwo ein Kind stirbt, sitzen die in ner anderen Familie beim Kaffee trinken.

Ich glaube nicht, das das alles so berechtigt ist.

Hab das selber schon erlebt, das versucht wird das Gegenüber mürbe zu machen, entweder mit Erpressung oder stundenlanger Wiederholung von Ja, aber......wir können das doch alles besser, und studiert und ausgebildet, bla, bla, bla.....

Das scheint mir nicht menschenwürdig zu sein, wie die mit den Eltern umgehen.

@BlackPearl
ach ja, da bist du aber auf dem Holzweg.

Wie schnell wird behauptet die Mutter sei überfordert, und schon ist das Kind weg.

Auch wenn eine seelische Verwahrlosung vermutet wird ist das Kind weg, wenn Eltern ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Kindern haben, ist das schlecht, wenn Kinder in die Pubertät kommen, sind sie laut Jugendamt gestört, und muß ihrer Entwicklung entgegen wirken.

Also ich weiß ja nicht.....

Manchmal glaub ich, die meinen, die wären die Stasi.

@flyflower

*Schmunzel* Na Du musst Dich ja gut auskennen :)

Woher weißt Du das alles so genau? Medien? Eigene Erfahrungen?

@flyflower
Vielleicht solltest Du nicht von Deinen Erfahrungen auf andere schließen. Mag sein das Du es mit übereifrigen Beamten zu tun hast, aber um sich dazu wirklich eine Meinung zu bilden müßte man die Situation aus Sicht des Jugendamtes hören.

Ansonsten, wenn das Jugendamt einschreitet geschieht das für gewöhnlich weder aus Spass noch aus Wichtigtuerei, sondern zum Schutz des Kindes.
Und wie gesagt, wenn ein Kind stirbt, taucht immer die Frage auf "Wo war das Jugendamt?"

@BlackPearl
wohl eher Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis, aber auch eigene....siehe weiter oben.

Sie hätten ja liebend gerne den Umgang von Vater und Kind geregelt, nur waren und sind wir alt genug, um das selbst zu regeln, hat die letzten 8 Jahre super geklappt.

Aber da kam mir das Jugendamt auch komisch, weil ich nicht mit denen zusammen arbeiten wollte.

flyflower schrieb:Aber da kam mir das Jugendamt auch komisch, weil ich nicht mit denen zusammen arbeiten wollte.

Richtig und das ist der Punkt. Wer sich nicht helfen lassen will bekommt halt die Quittung.

Versteh mich nicht falsch, natürlich trifft auch das Jugendamt sowie alle anderen Institutionen mal Fehlentscheidungen, aber ich persönlich bin sehr froh das sie durchgreifen.

Ich komme fast täglich in Wohnungen die so verdreckt und verwahrlost sind das ich am liebsten rückwärts wieder rausgehen möchte, wenn dann noch Kinder im Spiel sind habe ich die Aufgabe das Jugendamt dazuzuziehen und zu warten bis sie eingetroffen sind um zu schildern was vorliegt.
Oft wird den Familien Hilfe angeboten die sie ausschließt und das bedeutet für das Jugenadamt, dass die Familie nichts an den Zuständen ändern möchte und so holen sie die Kinder lieber da raus bevor sie krank werden oder schlimmeres.

@BlackPearl
gut, verwahrloste Wohnungen, ungepflegte Kinder, das mag ein Grund sein, geb ich dir Recht, aber warum MUSS ein Jugendamt den Umgang bei getrennt lebenden Eltern planen, der schon lange ohne deren Hilfe funktioniert?

Warum beißen sie sich bei manchen Leuten so fest, das eine Familienhilfe quasi von 0 bis 18 Jahren mit zur Familie gehört?

Gibt noch mehr so Dinge, wo ich der Meinung bin, die mischen sich zu sehr ein, in Familien in denen es nicht so zugeht, wie du beschrieben hast.
Erklär mir doch mal bitte den Begriff seelische Verwahrlosung.....ich bin gespannt.

Dann habe ich da letztens bei Bekannten die Begriffe ambivalent und symbiotisch aufgeschnappt, angebliche Gründe Kinder in Heime einzuweisen.

@flyflower

Es gibt viele Definitionen geistiger Verwarlosung.

Mangelnde Schulbildung, Kinder die nie zum spielen rausgehen sondern nur vorm PC hocken oder wenn die Eltern immer weg sind zum arbeiten, einkaufen oder sonstwas. Das alles kann zu einer seelischen Verwahrlosung führen.
Kinder sollen gefestigt sein, selbstbewusst werden, brauchen Fürsorge und Wärme. Ist das alles nicht gegeben kann es ebenfalls zu einer seelischen Verwahrlosung kommen.
Aber das alles genau zu erklären braucht zuviel Zeit.

Aber ich sehe schon, Du weißt es eh besser als alle anderen ;)

Darum halte ich mich da jetzt raus ^^

@flyflower
Hatte aus beruflichen Gründen öfter mit Jugendamt zu tun und hier ausschließlich mit inkompetenten Leuten. Auf Kinder konnten sie überhaupt nicht eingehen-was ja eigentlich Voraussetzung sein müsste.
Ich hab auch festgestellt, dass sie sich um Fälle kümmern, wo keine Hilfe nötig wär, aber bei Problemfällen lassen sie sich ein zweites Mal meist nicht mehr sehn. - Jugendämter sind bestimmt sehr wichtig, aber mein Eindruck ist, dass sie wenig effektiv sind.

Okay, auch das mag sein, trifft aber bei meinen Bekannten alles nicht zu.

Der Vater arbeitet, Mutter ist zuhause, die Kiddies sind zwei Realschüler und ein Gymnasiast, und alle dtei gut in der Schule.

Die beiden Jungs sind im Fußball und Schwimmverein, und gehen in ihrer Freizeit täglich zum nahe gelegenen Bolzplatz, die Tochter geht reiten und zur Tanzgarde, und hängt fast pausenlos mit ihren Freundinnen zusammen.

Die Kinder sind gut erzogen, ordentlich angezogen, körperlich und geistig genau wie sie sein sollten, es gibt genug Geld und das Haus ist auch ordentlich.

Wo liegt der Grund drei Kinder raus zu holen?
Ich sehe keinen.

@Mirella
Da sind wir uns ja einig.

@BlackPearl
Du hörst dich an wie einer vom Jugendamt: sie wissen ja eh alles besser, dann geh ich jetzt zum Gericht, weil ich will das aber so.....
*auf den Boden schmeiß, mit Händen und Füßen trampel*
ich will, ich will, ich will

@flyflower

Ich bin nicht beim Jugendamt. Ich weiß nur wann ich nachgeben muss :)

Bin im Rettungsdienst.

@BlackPearl
ach darum so oft in Gammelwohnungen, okay.
Da kennst du dich ja mit der Marterie ein wenig aus.

Ich sag ja auch nicht, das Jugendämter nicht auch mal im Recht sind, und ich kann auch zugeben, wenn ich falsch liege, aber ich denke, bei dem Jugendamt hier sind sie wohl doch sehr übereifrig.

Eigentlich waren sie schon bei fast jeder Famißie in der Stadt und gaben ihren Senf dazu.

Und trotz ihrer engen Zusammenarbeit starben 5! Kinder bei ihren Familien, während Jugendamt und Familienhilfe bei anderen saßen, die deren Hilfe weder brauchten noch wollten.

@flyflower

Es nützt doch nun nichts sich hier gegenseitig anzuflaumen. Du hast deine Meinung und deine Erfahrungen die nicht mit meinen übereinstimmen und umgekehrt :)

Darum hatte ich mich hier eigentlich zurückgezogen, weil es doch eh keinen Sinn macht.


Ist sicherlich sogar von Bundesland zu Bundesland verschieden. Es nützt doch keinem wenn wir uns hier streiten.

@Mirella
jetzt stellt sich mir aber doch noch die Frage, wenn du das ganze genauso erlebst wie ich,
warum sind sie lieber bei Familien die sie nichr wollen und brauchen, als da wo es wirkßich Not tut?

Mir erschließt sich irgendwo der Sinn nicht.

Sie hätten doch genug zu tun.

@BlackPearl
ich möchte mich auch gar nicht streiten, ich möchte es nur verstehen.

Es sind ja nun mal nachweisbar keine Einzelfälle, das Eltern so dermaßen unter Druck gesetzt, quasi erpresst werden, was für Otto Normalverbraucher direkt eine Anzeige nach sich ziehen würde.

Und das MEISTENS, ich betone es extra, dort wo es nicht angebracht ist.

@flyflower

Das kannst Du aber doch garnicht wissen.
Die Medien puschen Fälle hoch und so denkt der Ottonormalverbraucher es wäre die Regel. Aber das kann man doch garnicht wissen nur weil man ab und zu mal sowas in der Zeitung liest.

Ich persönlich arbeite oft mit dem Jugendamt zusammen, aber selbst ich maße mir nicht an drüber zu urteilen wie oft das Jugendamt Fehlentscheidungen trifft weil ich das eben nicht weiß.

Ist genauso wie damals mit den Kampfhunden. Täglich stand in der Zeitung das ein Hund ein Kind gebissen hat oder sein eigenes Herrchen. Aber von den Hunderttausend die lieb, brav, gut erzogen und noch nie einem Menschen was getan haben, hat man nichts gelesen.
Verstehst Du worauf ich hinaus will? Es gibt auf zwei oder drei Fehlentscheidungen immer hunderte in denen richtig gehandelt wurde.