Nutzen Jugendämter heutzutage zu sehr ihre Machtposition aus?

@flyflower
Ich hatte das Gefühl, dass die Mitarbeiter vom Jugendamt, mit denen ich es zu tun hatte, einfach mit ihrem Job überfordert waren. Was meiner Meinung auch daran lag, dass sie für diese Aufgabe einfach nicht gemacht, sprich untauglich waren. Dieser Job ist sicher nicht einfach und erfordert sehr viel Einfühlungsvermögen, Feinfühligkeit und Menschenkenntnis. Wenn man das nicht mitbringt, hat man glaub ich für diesen Beruf keine Kraft und entsprechend keinen Erfolg. Man kümmert sich dann lieber um leichtere Fälle. Beispiel: Meine Cousine wurde mit 16 Mutter. Obwohl der Kindsvater 19 war, die kleine Familie bei den Großeltern im Haus gut versorgt lebte, stand meine Cousine bis zu ihrem 18. Lebensjahr unter ständiger, oft nervender Aufsicht des Jugendamtes. In solchen Fällen könnte man doch Zeit und Kraft sparen und für die Fälle aufheben, wo man wirklich gebraucht wird.

hab hier noch 2 interessante seiten zum thema gefunden.

www.nachrichtenspiegel.de/2013/03/15/jugendamter-in-deutschland-willkurliche-und-unkontrollierbare-kinderklaubehorde-im-dienste-der-pflegeindustrie

www.jugendamt-wesel.com/Weine_nicht_Mamma_das_Jugendamt_klaut_dir_deine_Kinder.htm


Das scheinen doch eher Erfahrungsberichte als hochgepuschte Presseberichte zu sein.

Meinungen dazu?

Vor einiger Zeit gab es ja hier auch einen Thread, in welchem sich eine (vermutlich) Freundin oder Familienangehörige aufs schärfste darüber echauffierte, dass das Jugendamt ja einer jungen Mutter völlig grundlos das Baby weggenommen habe.

Dann stellte sich nach und nach heraus, dass die ,,arme, junge Mutter" heroinsüchtig gewesen war, zwar aufhörte, sobald sie von der Schwangerschaft wusste, aber niemandem von der Heroineinnahme berichtet hatte.

Nicht Familienmitgliedern, nicht Freunden, nicht Ärzten und schon gar nicht dem Jugendamt. Kein Wörtchen.

Nach der Geburt wurden beim Baby übriggebliebene Spuren von Heroin entdeckt und keiner wusste, wo das herkam.

Also nahm das Jugendamt das Baby erstmal in Obhut und DANN rückte die ,,arme, junge Mutter" erst mit der Sprache raus!

Das hätte alles nicht sein müssen, wenn sie einfach vorher mal angezeigt hätte einem Arzt oder dem Jugendamt:,,Hey, also ich hatte Probleme mit Drogen, seit ich von der Schwangerschaft weiss, bin ich völlig clean, ich gehe einmal die Woche/alle zwei Wochen zum Arzt, meine Familie hält zu mir..."

Wäre alles sicherlich kein Thema gewesen und sie hätte dem Jugendamt signalisiert, dass sie sich vernünftig und verantwortungsvoll verhalten kann, ein gefestigtes Umfeld hat usw.

Kein Grund, das Baby in Obhut zu nehmen.

Unter diesen Voraussetzungen ließt sich die Aufregung der TE in jenem Thread und das unerklärlich gemeine Verhalten des Jugendamtes dann doch etwas anders, nicht wahr?

Was ich damit vorführen wollte: diese Erfahrungsberichte sind oftmals wertlos, wenn es um objektive Bewertung der Arbeit des Jugendamtes geht.

Wer gibt schon gerne preis, dass er jeden Tag mindestens 'n Kasten Bier leermacht und ihm deshalb vom JA die Erziehungsberechtigung für das Kind entzogen wurde?

Nein, da heisst es dann nur, dass aus völlig, unverständlichen Gründen das Kind abgeholt wurde, obwohl man doch gar nichts gemacht hat oder nur einen kleinen Fehler.

Auch Fernsehreporte sind mit Vorsicht zu genießen.

Es ist nicht falsch, es stimmt, dass Jugendamtsmitarbeiter immer wieder Fehler machen oder sich falsch verhalten.
Das muss dann auch kritisiert und bekämpft werden.

Jedoch sollte man sich auch klar machen: es werden vermutlich lieber absichtlich solche in gute oder negative Richtung besonderen Fälle ausgewählt. Sie sollen die Leute emotional ansprechen und dazu bringen, die Sendung zu sehen oder die Zeitung zu kaufen.

Die Fälle, in denen alles schön und gut läuft, sind leider langweilig, da lockt man keinen hinter'm Ofen mit vor.


Also: bitte immer mit Vorsicht über die Arbeit anderer urteilen, vor allem dann, wenn man nur vom Hörensagen, ein paar eigenen Erlebnissen oder ein paar Einzelberichten weiss ;)

Seht euch folgenden Artikel an, ob das Jugendamt da wohl zuviele Befugnisse hatte?

http://www.radiozwickau.de/nachrichten/lokalnachrichten/frau-in-plauen-ersticht-ihre-tochter-jugendamt-hatte-betreuung-beendet-619197/

Leute es nützt doch wohl keinem wenn wir jetzt alle mit Negativbeispielen um uns werfen.

Es recht zu machen jedermann ist eine Kunst die keiner kann, lautet ein altes Sprichwort.
Für Jugendämter scheint mir dies immer wieder zuzutreffen.

Reagiert es nicht, nimmt es ein Kind nicht gleich aus einer familiären Risikosituation, heisst es: Das Jugendamt hat versagt, das Jugendamt ist Schuld am Leiden/Tod von XXX, die Presse echauffiert sich und die Leute werfen mit Kerzen und Stofftieren um sich.

Reagiert es in einer vergleichbaren Situation jedoch schnell und holt das Kind aus der Familie, heisst es: Das Jugendamt hat überreagiert, es nimmt braven Leuten die Kinder weg und steckt sie in menschenunwürdige Heime. Das ist Entführung, das verstösst gegen die Menschenrechte, die Leute toben sich in Foren und Leserbriefen aus und die MitarbeiterInnen des Jugendamtes überlegen sich, ob sie nächstes mal nicht lieber warten, bis das Kind tot ist.

@Doors
gegen Gewalttätige, Drogensüchtige oder alkoholkranke Eltern sagt doch kein Mensch was.

Es war die Rede von jugendlichen "Kindern", ich weiß jetzt grad nicht, ab welchem Alter sie selbst entscheiden können.

Auf jeden Fall hat das Mädel immer wieder betont, bei ihrer Mutter bleiben zu wollen, die einzigsten Probleme waren Schulprobleme.

Daran stirbt kein Kind.

Also wenns in der Schule nicht läuft (in dem Fall Unterrichtsverweigerung, also Kind geht zur Schule, arbeitet da nicht mit), gehören ins Heim, und plötzlich im Heim, wo es gegen seinen Willen untergebracht ist, macht das Kind in der Schule mit, oder wie?

Versteh ich nicht die Logik, und ich würde eher drauf tippen, das das Kind an so ner Aktion stirbt, nämlich depressiv wird, bis hin zum suizid.

Aber okay, das war dann die richtige Entscheidung vom Jugendamt, schon klar.

flyflower schrieb:Eigentlich waren sie schon bei fast jeder Famißie in der Stadt und gaben ihren Senf dazu.

Kleine Stadt oder grosses Jugendamt?

Grundsätzlich sollte, wer sich mit Behörden einlässt, nicht wehrlos bleiben müssen. Dazu kann man sich eines Rechtsanwalts oder einer Selbsthilfegruppe bedienen:

http://191792.homepagemodules.de/

@flyflower
@Doors

Wegen solchen schulischen Problemen kommt kein Kind ins Heim, dass ist doch Schwachsinn.
Solche Schauermärchen sind halt in Zeiten des Internet schnell verbreitet.

Heutzutage herrscht enormer Druck auf einer Mutter. Natürlich sind viele überfordert! Da von Müttern immer nur gefordert wird.

Das Jugendamt unterliegt keiner öffentlichen Überwachung was der BGH ändern will und auch richtig so ist.

Ich kenne viele Fälle der Willkür des Jugendamtes. Das muss ein Ende haben, deswegen verlieren so viele Kind der ihre Eltern.

@Basto

wegen dem Jugenamt verliert übrigens überhaupt niemand ein kind,
weil so etwas gerichtlich angeordnet werden muss.

Hat ja schon was VT haftes hier ......

@stupormundi
Es geht um Willkür.

Das Jugendamt darf auch bei kindeswohlgefährdung kein Kind aus der Familie holen bis es ein Richter anordnet. Dennoch wird es gängig so praktiziert, die Kinder werden mit genommen und unter Verschluss gehalten obwohl das nicht rechtens ist.

@Basto

Meinst Du die Jugendämter machen das aus Spaß?
Was sollten sie denn für ein Interesse daran haben, möglichst viele Kinder
einfach mal so aus ihren Familien zu reißen?


Das bringt denen eigentlich nur Arbeit und die Unterbringung der Kinder kostet für
die Stadt oder de Landkreis auch noch richtig heftig Geld!

@Basto
genau den Fall hatte ich auch, als meine Tochter etwa 4 Jahre alt war.
Kann ich mich noch gut dran erinnern, Töchterchen hat sich morgens alleine für den Kindergarten fertig gemacht, hatte auch alles richtig an, bis auf Strümpfe, was ich allerdings erst im Kiga gesehen hatte, weil sie Stiefel anhatte.

Ich denk, ist ja kein großes Drama, gehste eben nach hause, holst Strümpfe, und bringst sie zum Kiga.

Das das Kind keine Strümpfe an hatte, für etwa 20 Minuten, sondern nur in Hausschuhen rumlief, wurde sofort dem JA gemeldet, als Verwahrlosung und Kindeswohlgefährdung.

Dann hat das JA meine Tochter mal gesehen, als ich sie grad aus dem Kiga abholte, sie hatte draußen gespielt und sah aus, dreckig ohne Ende, das wurd mir auch angelastet, auch als Verwahrlosung.

Ein paar Monate vorher hatten mein Mann und ich uns getrennt, und da war das Szenario dann perfekt.

Eines Tages nach Kiga-Schluß stand das JA bei mir auf der Matte, und nahm mein Kind mit.

Wochen später erst der Gerichtstermin.

Hab mir sofort nen Rechtsanwalt genommen, der hat dem JA ne knappe Frist gesetzt, bis wann das Kind heraus gegeben werden soll.

Kurz vor Ende der Frist wurde ich zum JA bestellt, und war sehr verwundert, das man mir ohne große Worte meine Tochter in die Hand drückte.

Wie die aussah werd ich nie vergessen, die Hände total rot gescheuert und geschwollen, und wie sich später raus stellte hatte sie auch noch einen Scheidenpilz.

In welchem Heim sie war, habe ich nie erfahren.

Zur Gerichtsverhandlung kam es natürlich trotzdem, und siehe da, das Gericht war auf meiner Seite, allerdings, damit das JA nicht so blöd da steht, wurde ein Vergleich abgeschlossen, der besagte, ich MUß eine Familienhelferin akzeptieren, die uns dann direkt zwei Jahre später wieder nen Gerichtstermin kostete.

Und wieder bekam ich Recht, aber sie versuchen es trotzdem immer wieder.

@flyflower
Das gute ist du warst nicht dumm und hast etwas unternommen.

Die meisten sind dann so runtergebuttert und verzweifelt und eingeschüchtert vom Jugendamt dass sie nichts unternehmen.

Aber es gibt nunmal halt Gesetze an die sich das Jugendamt halten muss. Und genau deswegen muss eine Aufsichtsbehörde her dessen das Jugendamt unterliegt.

Und ich hoffe der BGH kommt damit durch.

@stupormundi
genau das frage ich mich auch.
Ich hab den Sinn und das System dahinter auch nicht verstanden.

Ich habe nur mal in der Zeitung was über die Geldverteilung in den Kommunen gelesen, und dort stand dann, das das JA in unserer Stadt in dem Jahr eben 50 000 Euro mehr zur Verfügung gestellt bekommt.
Fand das da schon komisch, das die so viel Geld brauchen.
Aber vielleicht interpretiere ich das auch falsch.

Meine Schlußfolgerung dazu ist, je mehr Kinder sie "sammeln", desto mehr Geld von den Kommunen, desto mehr Geld für jeden einzelnen. Wie so ne Art Provision oder Prämie.

Dass nun chronisch unterbesetzte Jugendämter auf Kinderjagd gehen, um Kopfprämien dafür zu kassieren, halte ich bis zum belastbaren Gegenbeweis zunächst mal für eine Behauptung.

Die MitarbeiterInnen in Jugendämtern bekommen keinen Stücklohn und keine Fangprämie.

Wenn @flyflower Beweise dafür hat, würde ich raten, die Öffentlichkeit einzuschalten, Dienstaufsichtsbeschwerde einzulegen, Anwälte oder Ombudsleute hinzu zu ziehen.

Das scheint mir sinnvoller und effektiver, als das in einem Forum wie Allmy zu diskutieren.

flyflower schrieb:Meine Schlußfolgerung dazu ist, je mehr Kinder sie "sammeln", desto mehr Geld von den Kommunen, desto mehr Geld für jeden einzelnen. Wie so ne Art Provision oder Prämie.

Das ist prinzipiell erst mal richtig so, allerdings bedeutet es nicht dass automatisch mehr Geld gescheffelt wird. Je mehr Kinder ich betreue desto mehr Geld brauche ich Selbige zu versorgen. Ich habe also als Kinderheimbetreiber nichts von dem "Mehr Geld wegen mehr Kinder".

@flyflower
Also hast Du praktisch überhaupt keine Ahnung wie das so läuft in Jugendätern, oder?
Mal ehrlich?

Du eröffnest eine Diskussion hier und hast überhaupt keine Ahnung was Jugendämter alles machen ausser armen Familien die kinder wegholen.

sorry, dass ist mir echt zu doof......

flyflower schrieb:Wie die aussah werd ich nie vergessen, die Hände total rot gescheuert und geschwollen, und wie sich später raus stellte hatte sie auch noch einen Scheidenpilz.

Dann geht man sofort zum Arzt, lässt sich die "Schäden" am Kind attestieren und erstattet eine Anzeige wegen Körperverletzung, gern erweitert um den Verdacht sexuellen Missbrauchs.

Was bringt es, Fehlhandlungen von Behörden im Nachhinein wortreich zu beklagen, wenn man sofort hätte handeln müssen?

@Doors
wieso, ich hab doch gehandelt, ich war beim kinderarzt, der meldung ans gesundheitsamt machte.
anzeige habe ich auch erstattet, da kam nur nix bei raus.

@stupormundi
natürlich habe ich keine wirkliche ahnung, was bei Jugendämtern abgeht, deshalb mache ich ja ne Diskussion auf, um vielleicht zu erfahren, wie die so wirklich ticken.

Ich habe ja auch um Erfahrungsberichte gebeten, und lediglich meine Vermutungen zum Thema geäußert, also reine Gedankengänge.

Wenn ich alles wüßte, bräuchte ich niemandem diskutieren.

Ich versuche halt die Beweggründe zu erforschen, warum halt manche Kinder für aus meiner Sicht Kleinigkeiten weg kommen, und andere zuhause verhungern, in Blumenkästen verscharrt oder zu Tode geprügelt werden, ohne das sich irgendwer drum gekümmert hat.

Das hat für mich keine Logik, und nach der suche ich, um die Handlungen mal zuverstehen.

@flyflower

wäre es dan nicht sinnvoller evtl. sich erstmal zu informieren als gleich einen
sehr tentenziell negativen Eröffnungspost zu erstellen?

z.B. die 50.000 € die das Jugenamt mehr bekomt, das findest Du komisch, so viel Geld?
Wenn da nur eine Stelle für z.B. einen Sozialarbeiter oder Streetworker geschaffen wird, dann sind das halt z.B. schon mal die Personalkosten ....


Und ehrlich, die Geschichte dass das Jugendamt Dir Dein Kind wegnimmt weil es ohne Strüpfe in den Kindergarten geht, das nehme ich Dir nicht ab!

und:

flyflower schrieb:Meine Schlußfolgerung dazu ist, je mehr Kinder sie "sammeln", desto mehr Geld von den Kommunen, desto mehr Geld für jeden einzelnen. Wie so ne Art Provision oder Prämie.

..... was soll man dazu noch sagen?
Das ist sowas von doof....

@flyflower

Ich hatte Dir einen Link für "Jugendamtsopfer" gepostet. Ich denke, da wirst Du mehr erfahren als hier.

@flyflower
Wie viele Kinder hast du denn?

@Eire
ich habe genau 1 Kind. 1 Tochter im Alter .von fast 13 Jahren.