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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

676 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 20:50
Ich frage mich wieso das persönliche Lebensglück von einer "Beziehung " abhängig gemacht werden sollte .
Man kann auch sehr gut als Single durchs Leben kommen , und das ziehe ich dem verzweifelten suchen nach dem perfekten Partner allemal vor .
Wenn man sich selbst unter Druck setzt fängt man an sich was vorzumachen und sieht den potenziellen Partner so wie man ihn gerne hätte und ist natürlich angepisst wenn er diese Erwartungen nicht erfüllen kann .
Ehrliche Beziehungen ergeben sich ganz beiläufig , man muss sie nur erkennen bevor man sie leichtfertig wegschmeisst.

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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 20:56
In welcher Welt leben wir?
Du lebst in deiner eigenen Welt. Du kannst deine eigene Welt so gestalten wie du willst.


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 21:05
Zitat von HeijopeiHeijopei schrieb:Ich frage mich wieso das persönliche Lebensglück von einer "Beziehung " abhängig gemacht werden sollte .
Man kann auch sehr gut als Single durchs Leben kommen , und das ziehe ich dem verzweifelten suchen nach dem perfekten Partner allemal vor .
Gute Frage. Ich versteh auch nicht, wieso viele so verzweifelt auf der Suche sind. Klar, ich will auch mal heiraten usw., aber wenns passiert, dann passierts. In der Zwischenzeit leb ich auch glücklich als Single.
Einen Grund dafür sehe ich darin das beispielsweise Fernsehsendungen wie Greys Anatomy ein völlig unwirkliches Bild zeichnen. Ärzte die während einer OP über ihr Liebesleben palabbern. Völlig unwirkliche Diaologe. Der Spruch: Wir können nicht zusammen sein, weil es einfach nicht geht, weil es besser ist, weil wir frei sein müssen... und und und, gehören mittlerweile zum Standard Reportaire einer jeden Daily Soap. Ja, nur eine Soap, doch sie prägt die Realität. Sie hat eine ganze Generation geprägt, ihren Charakter mit geformt und sie mit erzogen. Die Soaps wurden zur Realität.
Hast du Grey's Anatomy eigentlich mal weitergeguckt? Die Hauptdarstellerin ist mit ihrem "McDreamy" zusammen bzw. verheiratet, weil sie beide an die Liebe geglaubt haben. Hast hier wohl ein falsches Beispiel genommen...
Aber generell gibt es eigentlich ziemlich viele Serien/Filme, wo es eben darum geht, dass man an die wahre Liebe glaubt und an ihr festhält und nicht, dass alleine glücklich sein kann...
Noch nie zuvor haben sich so viele Menschen die Sinnfrage gestellt. Nach dem Sinn des Lebens, nach dem Sinn hinter dem sinnlos scheinenden. Doch kaum jemand lebt heute noch - man wird gelebt. Der Buddhismus bummt, Yoga, Meditation finden stärkeren Anklang- doch die meisten missverstehen auch das und benutzen es nur zu eigennützigen Zwecken. Sie wollen sich selbst finden(was an und für sich absolut richtig ist) doch missverstehen das ganze.
Daraus wird dann oft ein Egotrip - sie entfernen sich noch weiter von anderen Menschen. In Wirklichkeit heißt aber zu sich selbst zu finden noch mehr zu anderen Menschen zu finden, sie tatsächlich zu fühlen - hinein fühlen..
So wird daraus dann oft leider ein missverstandenes "an sich selbst denken" in einer immer narzisstischer werdenden Welt.
Ist das nicht deswegen, weil es uns einfach zu gut geht? Viele von uns müssen uns nicht mehr über Geld/Ausbildung usw. Sorgen machen o.ä. und deswegen hinterfragen wir den Sinn in unserem Leben-weil wir uns eben doch so nutzlos vorkommen.


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 21:13
Zitat von StellaBanksStellaBanks schrieb:Aber generell gibt es eigentlich ziemlich viele Serien/Filme, wo es eben darum geht, dass man an die wahre Liebe glaubt und an ihr festhält und nicht, dass alleine glücklich sein kann...
Aber das sind nur Medien, die uns das zeigen was wir sehen wollen .

Das hat mit dem RL absolut nichts zu tun , aber viele scheinen sich daran zu orientieren ..........


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 21:44
@Heijopei

...Was ja aber eigentlich trotzdem nichts schlechtes ist.


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17.04.2014 um 21:52
@aseria23
Zitat von aseria23aseria23 schrieb:...Was ja aber eigentlich trotzdem nichts schlechtes ist.
Was genau meinst du damit ?


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17.04.2014 um 21:52
Zitat von HeijopeiHeijopei schrieb:Aber das sind nur Medien, die uns das zeigen was wir sehen wollen
Ganz ehrlich, ich liebe Serien wie Grey's Anatomy oder ähnlichem - wenn ich nun mal TV gucken will, dann tu ich das auch gern um einfach abzuschalten/abzutauchen. Und da brauch ich ich die Realität nicht.

Aber ja, man sollte sich solche Serien dann nur nicht zum Vorbild nehmen.


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 21:56
Zitat von StellaBanksStellaBanks schrieb:Ganz ehrlich, ich liebe Serien wie Grey's Anatomy oder ähnlichem - wenn ich nun mal TV gucken will, dann tu ich das auch gern um einfach abzuschalten/abzutauchen. Und da brauch ich ich die Realität nicht.
Geht mir ähnlich , allerdings steh ich mehr auf den Männerkram .
Solange man das richtige Leben nicht aus den Augen verliert ist das ja völlig ok .


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17.04.2014 um 21:56
@Heijopei

Das man sich an den serien orientieren kann, welche einem liebe zeigt, die es so im rl nicht gibt. Manchmal ist es halt nicht schlecht an etwas zu glauben.


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 22:03
Zitat von aseria23aseria23 schrieb:Das man sich an den serien orientieren kann, welche einem liebe zeigt, die es so im rl nicht gibt. Manchmal ist es halt nicht schlecht an etwas zu glauben.
Erkennst du den Fehler?

Wir leben nunmal im RL , und damit sollte man sich abfinden und das beste daraus machen .
Ich für meinen Teil glaube nur das was ich selbst erlebe , und nicht das Zeug was man im TV sieht .


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 22:07
Zitat von HeijopeiHeijopei schrieb:Wir leben nunmal im RL , und damit sollte man sich abfinden und das beste daraus machen .
Ja, aber manchmal muss der Mensch auch lernen, zu träumen, denn nur dadurch ist es möglich, dass sich manche Träume realisieren bzw. dass man sich selbst motiviert, wirklich jeden Tag an sich und der Welt (Umgebung) zu arbeiten.


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17.04.2014 um 22:12
Zitat von StellaBanksStellaBanks schrieb:Ja, aber manchmal muss der Mensch auch lernen, zu träumen, denn nur dadurch ist es möglich, dass sich manche Träume realisieren bzw. dass man sich selbst motiviert, wirklich jeden Tag an sich und der Welt (Umgebung) zu arbeiten.
Klar muss man Träume haben , die habe ich auch .
Da bin ich voll bei dir .
Allerdings sollte man unterscheiden welche sich verwirklichen lassen und welche eben Träume bleiben .


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 22:18
Zitat von HeijopeiHeijopei schrieb:Allerdings sollte man unterscheiden welche sich verwirklichen lassen und welche eben Träume bleiben .
Klar, aber für einen selbst ist es vielleicht nicht immer leicht zu wissen, was für Träume sich wirklich verwirklichen lassen und welche wohl nur Träume bleiben?


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 22:19
Hallo

ich habe schon eine ganze weile hier mit euch mit gelesen und möchte an dieser Stelle ein mal etwas dazu sagen.

Diese Fernsehserien-Familien existieren wirklich. Ich hatte eine Freundin, in deren Familie wirkte alles, genau wie in einer Familie im TV. Da gab es keine großen Sorgen und wenn doch wurden sie gemeinsam bewältigt. Doch nach einigen Jahren hörte ich, dass der Vater jeden Abend alkoholisiert war und die Mutter mehrere Männer gleichzeitig hatte.

Diese Scheinwelten zu schaffen hält einen davon ab, wirkliche Probleme zu erkennen. Es ist nicht gut sich selbst vor den Vorhang zu stellen und zu hoffen, das dahinter alles gut ist.

Danke schön


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

17.04.2014 um 22:21
Zitat von StellaBanksStellaBanks schrieb:Klar, aber für einen selbst ist es vielleicht nicht immer leicht zu wissen, was für Träume sich wirklich verwirklichen lassen und welche wohl nur Träume bleiben?
Diese Erkenntnis kommt mit dem Alter , allerdings muss man auch bereit sein sie anzunehmen .


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17.04.2014 um 22:27
@xXJessyXx
Zitat von xXJessyXxxXJessyXx schrieb:Diese Fernsehserien-Familien existieren wirklich. Ich hatte eine Freundin, in deren Familie wirkte alles, genau wie in einer Familie im TV.
Bevor du hier weiterschreibst mach dich erstmal schlau

Wikipedia: Scripted Reality

Dann verstehst du auch wieso dir das alles bekannt vorkommt .


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

28.04.2014 um 16:29
So, damit der Thread nicht in Vergessenheit gerät, hab ich mir ein wenig Zeit genommen um weiter zu schreiben.

Wer will schon ein normales Leben? Jeden Tag um fünf von der Arbeit nach Hause in das traute Heim. Mit Frau und Kindern im Sommer nach Spanien ans Meer und im Winter in die Alpen wenn nicht wieder mal die Waschmaschine kaputt geworden ist und deshalb das nötige Großgeld fehlt. Am Wochenende zu den Schwiegereltern Apfelkuchen essen und die immer gleichen Schimpftiraden von ihrem Dad anhören oder am Sonntag auf der Couch rum sitzen und in ein monotones Gesicht blicken in das man einst so verliebt war. Ja, wer will das schon? Wer will schon ein normales Leben? Indem man sich mit seinen Freunden einmal in der Woche kurz auf ein Bier trifft nur damit sie dir von einem Leben erzählen das man selbst führt. Vielleicht kommt der Moment in dem man über alte Zeiten fantasiert, über die Träume die man mal hatte, die Lebensfreude und die Unbeschwertheit, indem Wissen das diese Erinnerungen in so weiter Ferne liegen das selbst der Mond näher scheint. Ja, wer will das schon! Man wollte doch die Welt bereisen, eine Südtropische Frucht auf dem Gaumen spüren und auf einer Harley die Route 66 befahren, während der Wind des Lebens einem die Haare ins Gesicht bläst. Und ach ja, blasen,


in 80 Frauen um die Welt oder so ähnlich. So hat man sich das einmal vorgestellt.


Es schmerzt zu sehen wie andere Menschen gefangen sind in ihrem eigenen Leben, in einem Gefängnis aus selbst erschaffenen Umständen. Wie sie gefesselt in ihrer innerlichen Ecke sitzen, wie vietnamesische Geiseln, Tag für Tag ausharren und warten bis jemand kommt der sie rettet. Aber es kommt niemand. Das einzige von dem sie eines Tages abgeholt werden ist der Tod, der Sensenmann, der jeden Moment und jede Entscheidung erst so besonders macht. Und jeder fürchtet sich vor diesem Moment. Doch der Mann mit der schwarzen Kapuze schließt zwar keine Kompromisse aber er kennt Gnade. Ein vietnamesischer Gefangener erhält keine Gnade von seinen Peinigern. Er wird bespuckt, getreten und entwürdigt und manchmal bekommt er ein Stück Brot damit er nicht verhungert. Man hat Angst davor allein zu sein und wird es dadurch erst – paradox. Man zieht alles an und stößt es dann wieder weg, wie ein Magnet. Vielleicht weil wir zu viel Angst davor haben die falschen Entscheidungen zu treffen, weil der Kapuzenmann jede Entscheidung so unglaublich wichtig macht.


Wie befreit man sich aus einem Gefängnis das in einem liegt? Wie flüchtet man von einem Schiff mitten im Pazifischen Ozean? Was bringt es einem die Aussicht auf dem Eiffelturm zu bewundern, die Pyramiden in Gizeh zu bestaunen oder im türkisblauen Meer auf einen Seeigel zu treten, wenn man seine inneren Gitterstäbe nicht durchbrechen kann? Ja, wer will ein normales Leben? Und was heißt normales Leben überhaupt? Und was ist ein abnormales Leben? Sich an nichts festes binden? Keine Verpflichtungen eingehen und Dosenravioli in die Mikrowelle schmeißen? Statt am Sonntag bei den Schwiegereltern zu sitzen lieber den Kater vom letzten Abend streicheln? Mit so vielen Fragezeichen kann wohl keine Antwort mithalten.


Schlechte Momente in unserem Leben sind wie Regentropfen die langsam das Fenster hinunterlaufen. Irgendwann ist alles verschwommen und man blickt nicht mehr durch. Und zu allem Überfluss muss jemand kommen und die Fensterscheibe abwischen, damit man wieder etwas sieht. Ein Teufelskreis in dem der Kapuzenmann Lambada tanzt. Vielleicht sollte man nicht fragen wer ein normales Leben will, vielleicht sollte man stattdessen lieber fragen wer überhaupt leben will. Und was es eigentlich bedeutet zu leben. Auf die Dächer von New York zu steigen und dort einem Mädchen zu sagen das all die Lichter der Stadt nicht so hell leuchten wie das Strahlen ihres Wesens? Kitsch hin oder her. Die Pointe ist nämlich es auch ernst zu meinen. Oder das schwierige. Oder sagen wir besser: Das beinahe unmögliche. Das wünscht man sich. Aber um bei den Vielleichts zu bleiben. Vielleicht wünscht man sich mehr es sagen zu können als das es angenommen wird. Vielleicht wünscht man sich selbst einmal so tief empfinden zu können, damit der Orkan der über die Antarktis in unserem inneren fegt, endlich aufhört alles zu zerstören was ihm im Wege steht. Wer zu solchen Gefühlen fähig ist der hat Ruhe in sich gefunden. Der will mit keinem anderen Menschen den Stadtdschungel New Yorks überblicken als mit eben genau diesem. Der ist sich sicher und muss nicht mehr abwägen, spürt keine Zweifel und muss nicht überlegen. Der braucht keinen Beziehungsratgeber und schon gar keinen Lebensratgeber.Weil er alles fühlt. Er muss niemanden mehr fragen was er fühlen soll, nirgendwo mehr lesen wie man den oder die richtige erkennt, oder wahre Freunde findet. Dieser Mensch ist befreit und fähig zu leben, statt nur zu überleben und sich von trockenem Brot zu ernähren. Dieser Mensch tanzt Bugi wenn der Teufel Lambada tanzt. Wie schaffen solche Menschen etwas so unglaubliches, das eigentlich selbstverständlich sein müsste? Hatten die noch keine schlechten Erfahrungen? Wissen die den nicht das jeder Mensch ein potenzieller Attentäter ist und jederzeit ein Stück von uns heraus reißen kann, weil sie so hungrig vom trockenen Brot geworden sind?


Heute muss man abwägen....und genau hier müsste der Satz eigentlich zu Ende sein, weil er bereits alles richtig beschreibt was falsch läuft... aber ich schreibe ihn trotzdem.


Heute muss man abwägen, auf der Suche nach einem Menschen der zu uns passt - und wieder könnte der letzte Satz alles erklärend im Raum stehen – wir wägen ab nach: sozialen Kriterien, Aussehen, „Charakter" , Prestige, die Qualität des Sex, unseren früheren Beziehungen, Job und Ansehen, Kleidungsstyl, sonstige Auswahl auf dem „Markt" , eigenen Lebensumständen, Bildung, Intelligenz, Kochkünste, schlechten Angewohnheiten, Emotionale Intelligenz, Einstellung zu Kindern, Zukunftsvisionen, nach den letzten drei Stellen der Handynummer... das könnte man noch ewig so weiter führen – damit es zu nichts führt. Und all diese Kriterien werden in einen Sack gepackt und gut durch geschüttelt. Und wenn man einen Menschen kennen lernt dann werden diese Kriterien wieder ausgepackt und auf den Tisch geschmissen, neben dem vertrockneten Brot. Und dabei bleibt nur eine einzige Frage offen die man nicht einmal als Millionenfrage stellen könnte, weil man gar nicht auf sie kommt. Man könnte höchstens die Antwort vorgeben und man müsste die Frage dazu erraten. Es würde heute noch keinen TV-Millionär geben. Warum will ich diesen Menschen überhaupt erst kennen lernen - Vorsicht doppeldeutig -wenn ich dafür meinen Sack auspacken muss? Und was mach ich überhaupt mit dem Sack? ( jaja) Das ist doch so als würde man Pilze sammeln in der Wüste. Ich will einen Menschen auf dieser Welt sehen der sich Hals über Kopf verliebt und trotzdem seinen Sack auspackt. (so, jetzt reichts aber, keine Vergleiche mehr solcher Art) Ich glaube ein Großteil von uns Menschen hat verlernt wirkliche Gefühle zu empfinden. Vielleicht weil wir immer an den falschen Stellen suchen und den Strohhalm an den wir uns klammern für Festland halten. Wir wollen empfinden aber erzwingen. Wir wollen still sein aber reden. Wir wollen zu viel vom wollen und zu viel von vielem. Und dabei sortieren wir aus, in der großen Auswahl, ohne zu begreifen das es keine Auswahl gibt. Man muss nicht wählen, außer an den Wahltagen. Man muss nur dort hingehen wo es einen hin zieht, ohne Angst zu haben dabei anderes zu verlieren, denn sonst verliert man sich selbst. Ohne Angst das man zurück gestoßen wird, weil man sich sonst nur selbst zurück wirft. Wer nicht liebt kann auch nicht verletzt werden. Deshalb lieben wir lieber nicht und wägen ab. Suchen nach grauen Kriterien im außen, anstatt nach Farben im inneren und reden uns ein das Grautöne verschiedene Farben sind. Doch es ist nur ein anderes Grau.


Und Menschen sind nun einmal Menschen und machen manchmal, eigentlich viel zu oft, blöde Dinge. Und es wird uns immer wieder passieren das Menschen konträr zu unseren Gefühlen handeln. Das ist aber nicht das wichtige. Das wichtige ist das wir fühlen und nur nach diesem Kriterium unsere Menschen auswählen. Anstatt scheintot zu leben, leben wir um zu verlieren. Und erst wenn ein Mensch verlieren kann zeigt sich seine wahre Größe. Gewinnen ist einfach. Das kann jeder. Gewinnen ist was für Verlierer, um es Pseudo philosophisch auszudrücken. Die „Weisheit" „Wer suchet der findet" wird hier absurdum geführt. Genau das kann man nicht finden, es findet einen, um es Pseudo Klugscheißer mäßig auszudrücken, ohne Pseudo. Und es bleibt uns nichts anderes übrig außer offen zu sein und zu warten. Und vielleicht dauert es lange. Aber es ist besser zu warten bis der Funke überspringt als hundert mal mit dem Feuerzeug nach zu helfen, bis irgendwann die ganze Wohnung brennt.


Unsere Gesellschaft ist krank. Um es mit den Worten Arthur Schopenhauers zu sagen: „Das Verhältnis zwischen Mann und Weib ist kein anderes als das von Subjekt und Objekt." In diesem Satz steckt eine erschreckende Wahrheit. Viele Philosophen haben das erkannt, aber um bei Schopenhauer zu bleiben: „Es ist wirklich unglaublich, wie nichtssagend und bedeutungsleer, von außen gesehen, und wie dumpf und besinnungslos, von innen empfunden, das Leben der allermeisten Menschen dahinfließt. Es ist ein mattes Sehnen und Quälen, ein träumerisches Taumeln durch die vier Lebensalter hindurch zum Tode, unter Begleitung einer Reihe trivialer Gedanken."


Trivial ist wohl das richtige Wort. Denn eigentlich wimmelt es auch in diesem gesamten Text von Trivialität. Eigentlich! Denn es wird auch hier keine neue Weisheit verkauft, die Schrift nicht neu erfunden und es wird wohl auch nicht als Da Vinci der Literatur in die Geschichte eingehen. Und trotzdem, leben so viele Menschen genau ein solches Leben. Auch wenn viele wissen das es stimmt und „Bingo" schreien, nachdem man den Text gelesen hat macht man wieder weiter wie bisher. Im richtigen Leben bekommt man eine auf den Deckel wenn man „Bingo" schreit ohne das man alle Zahlen ankreuzen konnte. Aber im richtigen Leben zählen ja auch andere „Kriterien".


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

28.04.2014 um 16:42
@jero4802
Hab eben obigen Text in der "Süddeutschen Zeitung" (jetzt. de) gelesen.
Heutiges Datum.
Du schreibst also für die Zeitung und für uns. Das ist nett von dir.
Aber gut geschrieben, kann ein Buch werden. (oder ist es schon eins?)


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

28.04.2014 um 17:25
@Merlinde


Hey, das freut mich, das du diesen Text gelesen hast:-)

Normalerweise, ist die Resonanz dort nicht die beste.
Witziger Zufall, wie ich finde.

Ich dachte, dieser Text passt hier ebenfalls gut rein.


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

01.05.2014 um 11:47
Ach es ist so schön wieder hier zu sein und all die Gedanken lesen zu können!


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