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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

17 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hilfe, Familie, Beziehungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

25.01.2020 um 14:16
Hallo!

Heute gehts mir um das Thema: Warum Menschen nicht auf andere Menschen hören, wenn ihnen offensichtlich etwas nicht gut tut. Das Thema Narzissmus spielt hierbei eine große Rolle.

Ich stecke gerade in einer, für mich persönlich, sehr schlimmen Situation. Meine Mutter möchte wieder zu ihren Freund mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung zurückkehren und ich möchte sie vor dem gerne bewahren.
Vorweg: Meine Mutter und ich haben jahrelang alleine gewohnt, haben ein super enges Verhältnis und sie war vor dem ganzen geschehen eine starke und unabhängige Frau.

Sie lernten sich vor ca. 7 Jahren kennen, kamen zusammen. Ich war damals 16 Jahre alt. In einem Zeitraum von Vier Jahren waren sie immer mal wieder kurz getrennt aber kamen wieder zusammen. Sie stritten sich gefühlt jeden Tag. Es war zwischendurch dann so weit dass er auch versuchte sich in der Erziehung einzumischen und in mein Leben( Er hat keine Kinder und war noch nie verheiratet ). Ich war noch nie von ihm begeistert, aber ich merkte dass sie definitiv nicht glücklich war. Vor genau Drei Jahren trennten sie sich. Jedesmal wenn sie nach einen Streit nach Hause fuhr dann machte er Telefonterror, fing an zu weinen. Doch sie konnte sich von ihm lösen. Doch leider nur für ca. einen Monat.. sie trafen sich wieder, ich sah ihn zum ersten Mal wieder und er war wie ausgewechselt. Er war sehr abgemagert, er war total schüchtern und ruhig. Das komplette Gegenteil also. Sie waren wieder zusammen und nach einigen Monaten kamen sie auf die Idee, zusammen zu ziehen. Und ich musste mit, ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht mein eigenes Geld verdient. Doch ich sagte meiner Mutter immer wieder dass es eine schlechte Idee ist und nicht funktionieren würde. Wie sich dann herausstellte, hatte ich recht. Alleine bei dem Umzug selbst (wir sind zu ihm gezogen) hat er uns drei mal gedroht dass er uns jetzt wieder rausschmeißt. Er war permanent am explodieren. Ich wusste ich lande in der Hölle. Es wurde immer und immer schlimmer. Da es seine Wohnung war, war er der Meinung er ist der Herrscher. Wir bezahlten auch genau so viel Miete, doch er legte es immer anders aus. Bei fast jedem Essen provozierte er mich, griff mich persönlich an, wollte dass ich ausraste. Ich fing zu dem Zeitpunkt noch jedesmal an zu weinen. Doch meine Mutter wusste anscheinend nicht was sie tun sollte, sie stritten sich dann „wegen mir“.
Er drohte uns in den fast 3 Jahren bestimmt um die 200 mal uns auf die Straße zu setzen. Er fing an mit Psychospielchen, machte die Waschmaschine während des Waschens aus, drehte die Musik laut wenn meine Mutter schlafen wollte. Machte sie für alles verantwortlich. Irgendwann durfte mich mein Freund nicht mal mehr besuchen. Ich muss dazu erwähnen, dass die Wohnung einen eigenen Hausflur hatte, in dem dann zwei Türen waren, einmal die Wohnung von meiner Mutter und ihrem Freund und einmal mein Zimmer + mein eigenes Badezimmer. Die Küche war also dementsprechend in deren Wohnung. Wenn ich spät abends also noch Hunger bekam, durfte ich nicht in die Küche. Doch dann wurde es noch kranker. Sie flogen in den Urlaub, ich war zu dem Zeitpunkt nicht zuhause um mich zu verabschieden, doch als ich wiederkam und sie weg waren, merkte ich, dass sie die Wohnung (in der sich die Küche befand) abgeschlossen hatten. Ich konnte also eine Woche lang nicht in die Küche. Ich hatte keine Möglichkeit, keinen Toaster, keinen Wasserkocher, keine Mikrowelle. Ich weiß nicht was sich meine Mutter bei dem ganzen dachte. Dann fing es an jeden Tag zu eskalieren, wir stritten uns jeden Tag und es kam zu Rangeleien weil er mich so in den Wahnsinn trieb. Meine Mutter war nur noch gestresst und weinte. Sie wechselte aber gefühlt jede Woche ihre Meinung, mal hielt sie zu mir und er war das arschloch und mal sagte sie wieder, dass er ja auch gute Seiten hat. Doch seine guten Seiten waren nicht da. Zwischendurch trennten sie sich, aber nicht räumlich. Meine Mutter war mit einer Freundin unterwegs und er beleidigte sie danach als Hure und sie soll sich einen anderen Kerl suchen. Er drohte uns mit einem Anwalt vor die Tür zu setzen. Er macht heimlich Fotos von meinem nicht-aufgeräumten Zimmer. Er informierte sich bei der Polizei ob er meinen Freund rausschmeißen darf und das tat er dann auch. Zeitlich ging es mir so schlecht dass ich zu meiner Ärztin ging und ihr aus Verzweiflung davon erzählte. Bei der Polizei war ich auch, doch die konnten nichts unternehmen. Eines Tages, als er nicht da war, fing ich an in seinen Sachen zu wühlen (Macht man nicht, ich weiß) allerdings entdeckte ich ein Schreiben von seinem Psychologen zu dem er seit 12 Jahren ging, da er damals seine Freundin gewürgt und sich selbst angezeigt hatte. In dem Schreiben stand etwas von einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Ich rief sofort meine Mutter an und erzählte ihr davon, sie war total geschockt. Wir erzählten ihm aber nichts davon, doch jetzt ergab auch alles Sinn. Sein Psychologe ging leider in Rente und eigentlich sollte er sich einen neuen suchen, doch das tat er nicht. Anfang letzten Jahres bin ich endlich ausgezogen, seitdem geht es mir viel besser!
Meine Mutter hatte sich danach auch auf der Suche nach einer Wohnung gemacht, jedoch erst im November eine gefunden. In der Zeit schliefen sie nicht einmal mehr zusammen im Bett. Sie waren quasi nur noch wie Mitbewohner ohne Zärtlichkeiten oder sonstiges. Beim Umzug war ihm das nicht peinlich einen Streit zu beginnen vor allen Leuten. Er fragte einen Arbeitskollegen ob sie auf der Arbeit genau so dumm sei und nichts auf die Reihe bekommt. Als sie endlich in dieser Wohnung war, besuchte ich sie so oft ich konnte, allerdings wohnt sie ein paar Autominuten entfernt. Sie war so glücklich und freute sich endlich da raus zu sein. Sie sagte wieder dass sie ja gar nicht zusammen gepasst hätten, dass dort keine Liebe existierte. Sie hatten in dieser Zeit keinen Kontakt, bis jetzt. Vor ein paar Tagen erzählte sie mir, dass sie nachgedacht hatte und sie ihn braucht. Ich habe erstmal nicht geredet weil ich kein Wort rausbekommen habe. Sie war seit drei Wochen krankgeschrieben, sie war alleine und sie fühlte sich einsam. Natürlich fängt man an, dann nachzudenken. Aber ich sagte ihr, sie soll sich jeden suchen, aber nicht ihn. Es tat mir so weh, dass ich sofort in Tränen ausbrach weil ich sie gerne beschützen wollte. Ich nannte ihr die Fakten, ich sagte dass es wieder nicht funktionieren würde und sie mich wieder in ein paar Wochen „vollheult“. Aber er sei ja nur ein schwieriger Mensch und wenn sie sich streiten sollten, dann kann sie ja einfach wieder nach Hause fahren. Sie sagte ich sei zu „jung“ um das zu verstehen, doch in diesem Fall, weiß ich genau was diese Beziehung dann mit ihr macht. Sie will oder wollte mich auch vor schlechten Freunden beschützen, sie sagte mir auch wenn Sachen falsch waren. Doch ich durfte mich nicht einmischen. Ich habe ihr noch nie so sehr meine Meinung gesagt wie zu diesem Zeitpunkt. Sie vergrault momentan alle Leute um sich herum, irgendwann kann man es leider nicht mehr hören wenn man sie immer wieder gewarnt hatte. Während des Telefonats legte ich einfach auf, weil es mir zu viel war. Seitdem ist Funkstille und mir hat noch nie etwas mehr wehgetan.

Ich fühle mich absolut hilflos aber gleichzeitig möchte ich ihr helfen, natürlich ist es IHR Leben. Aber Eltern bewahren ihre Kinder auch vor „gefahren“ warum darf es dann nicht andersrum sein ? Sie stürzt sich in ihr eigenes Verderben und bräuchte wahrscheinlich selber professionelle Hilfe.
Habt ihr so etwas selbst mal erlebt ? Bei Verwandten, bei Freunden ? Oder vielleicht war jemand selbst mal derjenige dem geholfen wurde ?
Vielleicht tragen sich hier einige Erfahrungen zusammen, die mich vielleicht auch etwas aufmuntern können!

Entschuldigt diesen langen Text.

Danke!

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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

25.01.2020 um 15:11
Hi,

oh weh. Das Problem ist bei solchen Konstellationen ja wie bei einer Sucht, dass die Leute auf einer rationalen Ebene wissen, dass es total Mist ist, was sie tun, aber die emotionale Seite stärker ist.

(1) Sprich mit deiner Mutter
(2) Biete ihr an, mit ihr ein paar Tage woanders hinzufahren, damit sie emotional etwas
Abstand hat
(3) Bitte andere Menschen, mit ihr zu sprechen
(4) Frage sie, ob sie einen Therapeuten in Anspruch nehmen würde

Ganz viel Glück.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

25.01.2020 um 15:25
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Heute gehts mir um das Thema: Warum Menschen nicht auf andere Menschen hören, wenn ihnen offensichtlich etwas nicht gut tut. Das Thema Narzissmus spielt hierbei eine große Rolle.
Zu deinem speziellen Fall kann ich nichts sagen, aber kenne so etwas bzgl. Gesundheit und meine Mutter.
Man kann sich als Sohn den Mund fusselig reden. Gute Freundinnen von der Mutter können sich den Mund fusselig reden. Ärzte können sich den Mund fusselig reden, sogar eindeutige Nachweise erbringen und die Betroffene kann es sogar selbst spüren/erleben etc. - Aber gegen Gleichgültigkeit und mit Mitte 60 Nicht mehr Wollen kommt letztendlich kein außenstehender Mensch gegen an. Auch nicht der eigene Sohn oder die eigene Tochter. Die werden meist sogar noch belächelt, am Wenigstens ernst genommen.


Wenn über ein Problem nicht bewusst, würde immerhin noch die Chance bestehen, wenn bewusst, dass die Betroffene dann dagegen angehen würde. Aber chancenlos ist es, wenn sich die Betroffene über etwas bewusst ist, das ihr aber gleichgültig ist.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

25.01.2020 um 16:09
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Habt ihr so etwas selbst mal erlebt ? Bei Verwandten, bei Freunden ? Oder vielleicht war jemand selbst mal derjenige dem geholfen wurde ?
Ja klar, aber es war aussichtslos. Wenn ein erwachsener Mensch sich in etwas hinein steigert, hat man kaum ne Chance bis gar keine Chance da etwas auszulösen. Da kannst du nur mit Taktik rangehen, reden hilft nix. ZB mit ihr alleine auf Urlaub fahren um eine Distanz zu schaffen etc. und für sie da sein wenn sie dich braucht. Bei Erwachsenen gilt in Prinzip wie bei Kindern (bis zu nem gewissen Grad) dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen müssen und daraus lernen.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

25.01.2020 um 17:54
@ItsPoppy
Eins vorweg, alles ab dem langen absatz hab ich nicht gelesen, doch die erste Antwort die mir kam war, lass diese Person den ,,fehler“ machen, wenn diese Person glaubt das richtige zu tun.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Aber Eltern bewahren ihre Kinder auch vor „gefahren“ warum darf es dann nicht andersrum sein ?
Eltern versuchen es zumindest, Kinder müssen es auch versuchen, aber wenn sich deine Mutter nicht lösen kann bzw. will dann kannst du da nicht viel dagegen tun.


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25.01.2020 um 19:55
Zitat von EyaEya schrieb:Ja klar, aber es war aussichtslos. Wenn ein erwachsener Mensch sich in etwas hinein steigert, hat man kaum ne Chance bis gar keine Chance da etwas auszulösen. Da kannst du nur mit Taktik rangehen, reden hilft nix. ZB mit ihr alleine auf Urlaub fahren um eine Distanz zu schaffen etc. und für sie da sein wenn sie dich braucht. Bei Erwachsenen gilt in Prinzip wie bei Kindern (bis zu nem gewissen Grad) dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen müssen und daraus lernen.
@ItsPoppy
Das ist auch meine Erfahrung. Es ist die Entscheidung der Person und die musst du akzeptieren, auch wenn es dir verständlicherweise total schwer fällt. Wichtig hierbei finde ich aber auch, dass die Person die Konsequenzen ihrer Entscheidung alleine tragen muss. Also kein mitleiden von deiner Seite, denn dann wirst du sie immer aufbauen und ihr Energie geben, damit sie weitermachen kann, während du selbst ausbrennst.

Ihr Leben, ihre Entscheidung - aber damit muss sie dann eben auch leben.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

25.01.2020 um 21:27
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Ich fühle mich absolut hilflos aber gleichzeitig möchte ich ihr helfen,
Wenn du ihr helfen willst, dann halte deine eigene Hilflosigkeit aus.
Du kannst deiner Mutter nicht gegen ihren Willen helfen.
Helfen kann sie sich nur selbst.
Bis sie dich vielleicht irgendwann um Hilfe bittet, musst du abwarten.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

25.01.2020 um 21:38
@MissMary

Das sind auf jedenfall gute Ideen. Ich gebe ihr jetzt erstmal Zeit und warte, bis sie sich wieder bei mir meldet. Und das Glück kann ich gut gebrauchen, danke!


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

25.01.2020 um 21:43
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Das sind auf jedenfall gute Ideen. Ich gebe ihr jetzt erstmal Zeit und warte, bis sie sich wieder bei mir meldet. Und das Glück kann ich gut gebrauchen, danke!
Versuch dich auch von der Verantwortung zu entziehen. Sie ist deine Mama, ja. Aber sie ist ein eigener Mensch, der eigene Gedanken hat. Du kannst sie warnen, aber sie ist letztendendlich dafür verantwortlich, was da passiert.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

25.01.2020 um 21:44
Ich verstehe schon, dass es ihre Entscheidung ist. Aber ich weiß auch, dass wenn sie wieder in die gleiche Situation kommt, ihr niemand helfen wird. Sie hat viele Menschen aus ihrem Umfeld vergrault. Ich habe ihr auch immer geholfen und war eine Unterstützung. ich weiß aber genau, dass wenn sie sich entscheidet diesen Weg wieder einzuschlagen, kann ich ihr nicht mehr helfen. Ich war froh als ich endlich von ihrem Freund weg war und wollte nie wieder etwas über ihn hören. Es tut mir selbst seelisch einfach nicht gut.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

25.01.2020 um 21:46
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Ich verstehe schon, dass es ihre Entscheidung ist. Aber ich weiß auch, dass wenn sie wieder in die gleiche Situation kommt, ihr niemand helfen wird. Sie hat viele Menschen aus ihrem Umfeld vergrault. Ich habe ihr auch immer geholfen und war eine Unterstützung. ich weiß aber genau, dass wenn sie sich entscheidet diesen Weg wieder einzuschlagen, kann ich ihr nicht mehr helfen.
So ist es und ich finde, dass du das ihr gegenüber auch deutlich machen kannst. Du sollst ihr auch nicht mehr helfen - es ist nicht deine Aufgabe. Wenn sie dann mal alleine dasteht, dann wird der Leidensdruck auch eventuell so groß, dass sie sich selbst da rauszieht. Solange sie immer jemanden hat, der sie unterstützt und aufpäppelt, wird das eher nicht passieren.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

27.01.2020 um 13:38
Hallo @ItsPoppy !
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Ich stecke gerade in einer, für mich persönlich, sehr schlimmen Situation.
Das glaube ich dir. Vielleicht können wir dir etwas helfen. :)
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Meine Mutter möchte wieder zu ihren Freund mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung zurückkehren und ich möchte sie vor dem gerne bewahren.
Das verstehe ich, doch das kannst du nicht!
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Vorweg: Meine Mutter und ich haben jahrelang alleine gewohnt, haben ein super enges Verhältnis und sie war vor dem ganzen geschehen eine starke und unabhängige Frau.
Enges und liebevolles Verhältnis ist schon einmal eine gute Basis um den wichtigen Ansporn zu haben, seinen Blickwinkel zu ändern, denn das wirst du müssen.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Sie lernten sich vor ca. 7 Jahren kennen, kamen zusammen. Ich war damals 16 Jahre alt. In einem Zeitraum von Vier Jahren waren sie immer mal wieder kurz getrennt aber kamen wieder zusammen.
Den Ursprung dieser, nicht nur in der Beziehung deiner Mutter auftretenden, und nicht selten vom Umfeld als schädlich wahrgenommenen, "Drift" gilt es genauer zu bedenken und bewerten, gerade hinsichtlich deiner realistischen Persönlichkeitseinschätzung deiner Mutter.
Ist ja keine unwesentliche Rolle, die dieser Realismus spielt, um positive Stabilität in eurer Beziehung und in deiner täglichen Welt zu etablieren.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Es war zwischendurch dann so weit dass er auch versuchte sich in der Erziehung einzumischen und in mein Leben
Das halte ich als Solches nicht für ungewöhnlich, oder prinzipiell verwerflich.
Langjährige Beziehung mit gemeinsamen Alltag, Reibung, konfliktbehaftetes Paar-Verhältnis, Pubatier in da house! ;) , das vorher lang mit Mama alleine gelebt hat.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Ich war noch nie von ihm begeistert, aber ich merkte dass sie definitiv nicht glücklich war.
Aha. Woran genau, wenn ich fragen darf? Und war das konstant so in den 4 Jahren, und das, jetzt mal ernsthaft gefragt, war auch nicht nur gefühlt so?
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Vor genau Drei Jahren trennten sie sich. Jedesmal wenn sie nach einen Streit nach Hause fuhr dann machte er Telefonterror, fing an zu weinen. Doch sie konnte sich von ihm lösen. Doch leider nur für ca. einen Monat.. sie trafen sich wieder, ich sah ihn zum ersten Mal wieder und er war wie ausgewechselt. Er war sehr abgemagert, er war total schüchtern und ruhig. Das komplette Gegenteil also.
Verstehe ich das richtig? Es kam die Trennung, sie zog um, und traf sich in frischer Trennung dennoch weiter mit ihm, was stets aufs Neue in, scheinbar auf masochistische Weise gesuchten, Eskalation endete. Dann 1 Monat Funkstille, erneutes Treffen, Reanimation der Beziehung, monatelang lief es halbwegs rund?!?
Du wohntest da noch zuhause, oder wie?
Dann seid ihr alle wieder zusammengezogen. Dein Leben verlief dann noch wie lange dort?

Lief es zwischen deiner Mutter und ihrem Partner konstant schlecht, oder unter bestimmten Voraussetzungen, Problemen? (z.B. Finanzen dergleichen), bitte hier wieder so objektiv wie möglich antworten, wenn du magst. Von gefühlten Wahrheiten zieht man nicht viel Konstruktives

Du schreibst:
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Da es seine Wohnung war, war er der Meinung er ist der Herrscher. Wir bezahlten auch genau so viel Miete, doch er legte es immer anders aus. Bei fast jedem Essen provozierte er mich, griff mich persönlich an, wollte dass ich ausraste. Ich fing zu dem Zeitpunkt noch jedesmal an zu weinen. Doch meine Mutter wusste anscheinend nicht was sie tun sollte, sie stritten sich dann „wegen mir“.
Die eine Frage ist, wie seid ihr mit dem, auch juristisch nicht ganz unwichtigen, Fakt umgegangen, dass die Zahlungen und Lebenswirklichkeit eigentlich für euch sprachen? Wohnrecht verliert man ja nicht so schnell, erwirbt man sich zumindest in Teilansprüchen allerdings auch indirekt, durch faktische Nachweise und eidesstattliche Angaben, die man zur Not einen Anwalt argumentativ an richtiger Stelle vorbringen läßt.

Letztlich gabs ja nur zwei Möglichkeiten:
Sofort um etwas Neues bemühen und die Kohle in was eigenes stecken, oder dem Gegenüber erklären, dass es ganz alleine seine Entscheidung ist, wie lächerlich er sich macht, und dass er keineswegs am längeren Hebel sitzt, man also genauso gut die Regeln des Zusammenlebens, wenn möglich, bei der Gelegenheit friedfertig neu justieren sollte.
Geht das nicht, zeigt sich Möglichkeit A von ganz alleine an.
Geschieht das jedoch nicht, sollte man sich fragen, ob man an der Verschlechterung des Miteinanders nicht nur tangent beteiligt ist, und warum es bei der eigenen Nabelschau einfach nicht klick machen will.
Neue Brille nötig, Therapie, Hilfsnetzwerke ausserhalb der involvierten Familie,...?
... vielleicht an deiner Stelle einfach nur etwas Toleranz bzw. Akzeptanz für das Lebenskonzept zweier erwachsener Menschen, das du nicht ändern kannst, schon gar nicht als Co-Belastete, zwei Menschen, die jeder gegen ihren ganz eigenen Dämon kämpfen, höchstwahscheinlich beide aus der "cluster B/C- Hölle", was sich ganz vorzüglich ergänzen kann.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Er drohte uns in den fast 3 Jahren bestimmt um die 200 mal uns auf die Straße zu setzen. Er fing an mit Psychospielchen, machte die Waschmaschine während des Waschens aus, drehte die Musik laut wenn meine Mutter schlafen wollte.
warum, in welchen Situationen, was war dem zwischen den beiden vorausgegangen?
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Irgendwann durfte mich mein Freund nicht mal mehr besuchen. Ich muss dazu erwähnen, dass die Wohnung einen eigenen Hausflur hatte, in dem dann zwei Türen waren, einmal die Wohnung von meiner Mutter und ihrem Freund und einmal mein Zimmer + mein eigenes Badezimmer.
Oh cool, das böte sich ja geradezu an, um ungestört (und nicht störend) und glücklich seinem Ding nachzugehen.
Was konkret störte den Typ deiner Mutter?
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Die Küche war also dementsprechend in deren Wohnung. Wenn ich spät abends also noch Hunger bekam, durfte ich nicht in die Küche. Doch dann wurde es noch kranker. Sie flogen in den Urlaub, ich war zu dem Zeitpunkt nicht zuhause um mich zu verabschieden, doch als ich wiederkam und sie weg waren, merkte ich, dass sie die Wohnung (in der sich die Küche befand) abgeschlossen hatten. Ich konnte also eine Woche lang nicht in die Küche. Ich hatte keine Möglichkeit, keinen Toaster, keinen Wasserkocher, keine Mikrowelle.
Wasn bei dir spät abends? Die Nachtruhe schätzen Menschen ja unterschiedlich hoch, lag es vielleicht daran? Hättest du nicht vorsorgen können mit Snacks, Getränken und so vorher bunkern? Tür zu! Glotze an! Fu** you, Mom&Dad. ;)
Mit dem Urlaub, tja das ist schon ein eindeutiges Misstrauensvotum von Seiten des Typen deiner Mutter, und auch einer von unzählligen Hinweisen in der Geschichte dafür, dass du dich mal gaaanz schnell von dieser starken und unabhängigen Mutter, die du in deiner Erinnerung siehst, verabschiedenen solltest, denn zumindest derzeit, wenn nicht gar generell, ist das genau das, was nicht ureigenstes Element der Persönlichkeitsstruktur deiner Mom zu sein scheint, denn sonst hätte sie zumindest mit dir geredet vorher, hätte sie die Entscheidung ihres Typen, seine Räumlichkeiten abzuschließen, nicht ändern können.

Was für ein Scheiß, naja, steckste nicht drin in so einem Denken :palm:, hilft alles nix:
Ab zur Pizzaria, Freund anrufen: "Babyyyy..., sturmfrei, bring Wasserkocher mit! :D"
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Dann fing es an jeden Tag zu eskalieren, wir stritten uns jeden Tag und es kam zu Rangeleien weil er mich so in den Wahnsinn trieb.
War es nicht ständig eskalativ, hattest du beschrieben? Wenn nicht, was genau veränderte sich, wie?
Rangeleien? Also Körperlicher Art? Von dir ausgehend?
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Meine Mutter war nur noch gestresst und weinte.
Verständlich!
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Sie wechselte aber gefühlt jede Woche ihre Meinung, mal hielt sie zu mir und er war das arschloch und mal sagte sie wieder, dass er ja auch gute Seiten hat. Doch seine guten Seiten waren nicht da.
Sagst du. Wie auch immer, die Sicht deiner Mutter ist, nehme ich an, in einer komplexen Wahrnehmungs und-Verhaltensstörung eingebettet, die sie höchstwahrscheinlich ein Leben lang zwischen diesen Highs and Lows halten wird und deren Spannungsverhältnis sie und ihr Leben, ohne professionelle Hilfe, wahrscheinlich eher negativ beeinflussen wird.

Damit musst du dich irgendwie arrangieren, ohne daran selbst krank zu werden. Zum Glück hast du lebbare Möglichkeiten dich damit auseinanderzusetzen, Gefühle und Sachlagen zu analysieren, dir den Druck von der Seele zu reden, dich abzugrenzen, deine schönen Lebensinhalte zu schützen und festigen, Entspannung herzustellen.

Ist die Frage, ob deine Mutter das auch kann. Schätze dich glücklich!
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Zwischendurch trennten sie sich, aber nicht räumlich
Immer schlecht, ist ja wie auf den Felgen weiterfahren.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Meine Mutter war mit einer Freundin unterwegs und er beleidigte sie danach als Hure und sie soll sich einen anderen Kerl suchen. Er drohte uns mit einem Anwalt vor die Tür zu setzen. Er macht heimlich Fotos von meinem nicht-aufgeräumten Zimmer. Er informierte sich bei der Polizei ob er meinen Freund rausschmeißen darf und das tat er dann auch. Zeitlich ging es mir so schlecht dass ich zu meiner Ärztin ging und ihr aus Verzweiflung davon erzählte. Bei der Polizei war ich auch, doch die konnten nichts unternehmen.
öhm, tja, frag dich warum nicht. Welche Verantwortung trägt hier wer für was?
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Eines Tages, als er nicht da war, fing ich an in seinen Sachen zu wühlen (Macht man nicht, ich weiß)
Unverschämtheit! Dein erstes Mal, oder schon mal, vielleicht sogar bei anderen gemacht?
Und du wunderst dich, warum du ausgesperrt wirst, wenn er nicht zuhause ist.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:) allerdings entdeckte ich ein Schreiben von seinem Psychologen zu dem er seit 12 Jahren ging, da er damals seine Freundin gewürgt und sich selbst angezeigt hatte. In dem Schreiben stand etwas von einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Ich rief sofort meine Mutter an und erzählte ihr davon, sie war total geschockt. Wir erzählten ihm aber nichts davon, doch jetzt ergab auch alles Sinn.
Ja, schlimm, auf jeden Fall, obwohl du sehr wenige Informationen gibst, was richtig ist, denn sie sind vertraulich, und höchstwahrscheinlich hast du auch kaum Hintergrundinfos.
Hier frage ich noch einmal genauer:
Gab es körperlich gewalttätige Übergriffe in all den Jahren?
Von wem gingen die Handgreiflichkeiten aus, die du ansprachst, die Rangeleien .
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Anfang letzten Jahres bin ich endlich ausgezogen, seitdem geht es mir viel besser!
Das freut mich und das gibt dir die Möglichkeiten und Freiheiten, von denen ich eben schrieb.
Genieße dein Leben, trotz allem.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Meine Mutter hatte sich danach auch auf der Suche nach einer Wohnung gemacht, jedoch erst im November eine gefunden. In der Zeit schliefen sie nicht einmal mehr zusammen im Bett. Sie waren quasi nur noch wie Mitbewohner ohne Zärtlichkeiten oder sonstiges.
Das hat aber dann noch mal gedauert, hast du sie darin unterstützt?
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Sie hatten in dieser Zeit keinen Kontakt, bis jetzt. Vor ein paar Tagen erzählte sie mir, dass sie nachgedacht hatte und sie ihn braucht.
jop. war zu erwarten. Nun, dann ist es so.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Sie will oder wollte mich auch vor schlechten Freunden beschützen, sie sagte mir auch wenn Sachen falsch waren. Doch ich durfte mich nicht einmischen
Aber du mischt doch mit. Rätst ihr, stehst ihr zur Seite, wenn sie weinen, reden oder umziehen muss, wenn sie jemanden braucht, der sie uneingeschränkt liebt, sie trotz aller Kritik erst einmal grundsätzlich annimmt, wie sie ist.
Du willst sie jedoch bevormunden, das ist das was die meisten Eltern mit ihren Kindern tun, aus nachvollziehbaren Prophylaxegründen, weil sie mehr Erfahrungen und Vorurteile haben, das nennen sie beschützen, und das ist es auch häufig.
Einen Erwachsenen kann man nicht erziehen, bewahren, ihm vorschreiben und runterbeten, was er zu tun hat, wenn er das nicht will. Dazu hast du keine Macht, keine Fertigkeiten und, wie du offen zugibst, auch keine Ausdauer!
Es gibt auch keinen Schreck, keine Erinnerung, keine Erfahrung, die deine Mutter nicht selbst gemacht hätte, es ist nicht an dem, ihn zu verlassen, für sie nicht. Ende der Diskussion an dem Ansatzpunkt.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Während des Telefonats legte ich einfach auf, weil es mir zu viel war. Seitdem ist Funkstille und mir hat noch nie etwas mehr wehgetan.
Kenne ich, diesen Fehler begehen manche Menschen in Überforderung. Die Antwort darauf ist die Trauer und das Schuldgefühl, das deswegen jetzt an dir nagt.
Seiner geliebten und geschätzten Mutter einfach auflegen, in emotional dramtischer Situation, ist ja auch kein schlauer oder feiner Zug, aber wie gesagt, ich verstehe, warum es manchmal so läuft.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Sie vergrault momentan alle Leute um sich herum, irgendwann kann man es leider nicht mehr hören wenn man sie immer wieder gewarnt hatte.
Ich unterstütze selbstverständlich den Rat aller Vorposter an dich, dich so weit aus der Situation zu ziehen und abzugrenzen, dass es dir in erster Linie gut tut. Das dürfte dir leicht fallen, eigene Wohnung, Freund, Job, Freizeit, ein liebevolles und inniges Verhältnis zur Mutter (was ist eigentlich mit deinem Vater?), aber laß deiner Mutter den Raum ihr Leben zu leben, und unterstütze sie weiterhin, wann immer sie es braucht.

Da kann es in der Liebe zur Familie, sofern sie da ist, keine festgeschriebenen Grenzen geben, das ist Situations- und Personenabhängig.

Entweder hat man die Bereitschaft, jemanden sein zu lassen und stets anzunehmen, d.h. keinen Kontaktabbruch, schon gar nicht aus notorischer Bauchnabelperspektive heraus, immer eine offene Tür und dennoch die Fähigkeit das Helfersyndrom kontrollieren;
warum und durch was will ich gerade eigentlich wen oder was kontrollieren? Tut das Not? Gibt es Möglichkeiten es auszuhalten, es gehen zu lassen, in dem ich mich auf anderes in meinem Leben oder der betreffenden Person konzentriere, anstatt darauf sie zu retten?

Ich will dir jedoch folgende Überlegung mit auf den Weg geben:

Wie gut kann man mit der Möglichkeit klar kommen, in einer wirklich wichtigen und schwerwiegenden Situation nicht da gewesen zu sein für einen geliebten Menschen, sollte sie eintreten, weil man das Begegnungsfeld hat brach liegen lassen und zur eigenen (Hinter-) tür den Schlüssel verlegt hat?

Sie ist deine Mutter. Familie ist ein Stück Zuhause. Brich den Kontakt nicht ab, verändere ihn.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

27.01.2020 um 15:43
Du kannst ihr leider die Entscheidungen nicht abnehmen - du kannst ihr einmal klar und deutlich sagen, was du davon hältst und was du befürchtest. Und dann ist das einzige, was du tun kannst, uneingeschränkt für sie da zu sein, ohne zu verurteilen (denn wenn du das tust, wird sie sich dir nicht mehr öffnen und nicht mehr ehrlich zu dir sein), und dich selbst so weit abzugrenzen, dass dich die Problematik in deinem eigenen Leben nicht zu sehr beeinträchtigt.

Du kannst für sie da sein, ihr zuhören, ihre Anlaufstelle sein, wenn es mit dem Mann wieder schlimm wird, du kannst ihr anbieten, gemeinsam psychologische Unterstützung zu suchen, wenn sie aus der Situation heraus möchte - aber so lang sie das nicht möchte, kannst du leider nicht viel tun.

Es tut mir sehr leid, dass du das erleben musst und ich wünsche dir viel Kraft. Hast du selbst ein stabiles soziales Umfeld, dass dich auffängt und dich unterstützt?


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27.01.2020 um 17:50
@Ashes2Ashes

Ich danke dir erstmal für deine lange und ausführliche Antwort!

Dann werde ich mal versuchen, auf das meiste einzugehen.
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Das halte ich als Solches nicht für ungewöhnlich, oder prinzipiell verwerflich.
Langjährige Beziehung mit gemeinsamen Alltag, Reibung, konfliktbehaftetes Paar-Verhältnis, Pubatier in da house! ;) , das vorher lang mit Mama alleine gelebt hat.
Nein, da gebe ich dir recht. Sowas kommt meistens vor. Allerdings war es nicht das typische ,,Ich erziehe mit und trage etwas dazu bei''
sondern er hat sie runter gemacht, ihr gesagt sie hätte in meiner Erziehung vollkommen versagt. Er hat es dargestellt als wäre ich ein besonderer Fall. Um mal einige Antworten meinerseits vorweg zu nehmen, erzähle ich dazu kurz etwas, wieso er mich so dargestellt hat. Ich hatte in der Schule früher Probleme, musste auf eine andere Schule, ging irgendwann kaum noch hin. Meine Mutter war selbst verzweifelt und ich versank in einem Loch. Doch nach ca. zwei Jahren holte ich mich selbst aus diesem Loch und machte meinen Abschluss nach. Möchte nicht weiter ins Detail gehen, aber um mal kurz die Situation zu schildern. Wie gesagt; Er machte sie nieder und wühlte immer wieder die Vergangenheit hoch, die Mittlerweile fast Acht Jahre her ist.
Er versuchte mich selbst auch noch zu Erziehen, obwohl er nie Kinder hatte oder in Kontakt mit ''Jungen Erwachsenen'' stand. Zu dem Zeitpunkt war ich schon 21, also hätte das nicht mehr so viel gebracht :D
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Aha. Woran genau, wenn ich fragen darf? Und war das konstant so in den 4 Jahren, und das, jetzt mal ernsthaft gefragt, war auch nicht nur gefühlt so?
Sie sind so gesehen, seit 7 Jahren zusammen. Ich fand es gut, dass sie endlich wieder einen Freund hatte, nicht falsch verstehen. Aber da sie eine lange zeit vor ihm natürlich auch andere Freunde hatte, die ihr wirklich gut getan haben, konnte ich es schon relativ gut einschätzen. Meine Mutter ist normalerweise ein wirklich Lebensfrohe Person. Sie verbreitet immer gute Laune, egal wo sie ist oder wer um sie rum ist. Auf ihrer Arbeit ist sie gefühlt der Liebling von allen. Doch diese Beziehung hat ihr etwas von ihrer Lebensfreude geklaut. Ich habe gemerkt dass sie immer gereizt war, dass sie sich permanent über ihren Freund aufgeregt hat, vor sich hingeschimpft hat. In den letzten Zweieinhalb Jahren wurde es nur schlimmer, unser Verhältnis hat sich immer mehr verbessert und wir haben uns so gut wie nie gestritten, doch wenn ihr Freund nach Hause kam, merkte man sofort wie die Laune immer schlechter wurde. Zuvor hatten wir noch gelacht und geredet, sahen sein Auto und wir beide wurden leise. Das war wirklich nicht schön.
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Verstehe ich das richtig? Es kam die Trennung, sie zog um, und traf sich in frischer Trennung dennoch weiter mit ihm, was stets aufs Neue in, scheinbar auf masochistische Weise gesuchten, Eskalation endete. Dann 1 Monat Funkstille, erneutes Treffen, Reanimation der Beziehung, monatelang lief es halbwegs rund?!?
Du wohntest da noch zuhause, oder wie?
Dann seid ihr alle wieder zusammengezogen. Dein Leben verlief dann noch wie lange dort?
Vor 3 Jahren trennten sie sich richtig, für ca. einen Monat. Ohne Kontakt. Damals wohnte ich mit meiner Mutter noch alleine zusammen, also sie wohnten davor noch nie zusammen. Nach diesem einen Monat trafen sie sich wieder (Da hatte meine Großtante ihr noch gut zugesprochen und erzählt wie abgemagert er jetzt aussehe). Ich denke, es war auch ein wenig Mitleid im Spiel. So wie es bei Narzissten üblich ist, versprach er ihr, sich zu ändern. Doch die schöne Phase hielt wieder nur vier Wochen an. Danach war es fast wieder der gleiche Alltag. Doch irgendwie schoben sie ihre Probleme auf die räumliche Trennung, das ganze hin und her fahren, bei uns nie richtig Privatsphäre haben. Ich habe es verstanden, doch das war nicht der Grund für ihren ständigen Zoff. Sie beschlossen zusammen zu ziehen, mit mir im Gepäck. Ich wohnte dort ca. 2 Jahre
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Lief es zwischen deiner Mutter und ihrem Partner konstant schlecht, oder unter bestimmten Voraussetzungen, Problemen? (z.B. Finanzen dergleichen), bitte hier wieder so objektiv wie möglich antworten, wenn du magst. Von gefühlten Wahrheiten zieht man nicht viel Konstruktives
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Lief es zwischen deiner Mutter und ihrem Partner konstant schlecht, oder unter bestimmten Voraussetzungen, Problemen? (z.B. Finanzen dergleichen), bitte hier wieder so objektiv wie möglich antworten, wenn du magst. Von gefühlten Wahrheiten zieht man nicht viel Konstruktives
Ich würde sagen schon sagen, dass es konstant war da es immer eine gewisse Anspannung gab. Es ging AUCH um Finanzen, da sie wirklich den Einkauf immer aufteilten, dann mal wieder nicht und dann wieder doch. Er schimpfte rum wenn er 20 Cent mehr bezahlt hatte. Dann ging es wieder um ihre Beziehung, zu wenig Zärtlichkeiten (Ihr körperlicher Umgang war nie so wie man es bei einem Paar kennt, kein Händchen halten oder Berührungen) zu wenig Aktivitätet (Kino, Essen gehen etc.) - Das waren die Dinge die meine Mutter nervten. Aber vorallem war es seine Narzisstische Art, die wirklich ausgeprägt war. Er war immer der Besserwisser, er wollte immer andere belehren, er hat sie nieder gemacht wenn sie auch nur etwas fallen gelassen hat oder etwas falsch machte. Wenn meine Mutter und ich lachten musste er immer wieder ernst in die Situation bringen. Einmal ließ sie eine Glasschüssel fallen und er sagte ihr so oft wie dumm sie doch sei und dass sie die jetzt bezahlen muss. Dann stritten sie sich wegen mir. Ein Beispiel: Ich bin Nachmittags weggegangen und kam Abends wieder, hatte jedoch aus versehen mein Fenster in meinem Badezimmer offen gelassen. Als wir Abends zusammen zum essen zusammen saßen, fing er in einem Sarkastischen ton an zu fragen warum ich denn immer meinen Kopf woanders habe, habe dann nur gesagt dass ich es versehentlich vergessen hatte. Er wurde immer lauter bis er plötzlich durchdrehte, was für ein Dummer Mensch ich bin, dass ich nie etwas erreichen werde wenn ich nicht einmal daran denke, dass mich kein Arbeitgeber einstellt etc. Dann wollte er mich aufgrund von dem offenen Fenster, rausschmeißen. Meine Mutter wollte mich verteidigen und sie stritten sich wegen ''mir''. Bei ihm reichte die kleinste Kleinigkeit damit er explodierte, ich hatte angst überhaupt noch irgendwas zu machen und meine Mutter genau so.
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Die eine Frage ist, wie seid ihr mit dem, auch juristisch nicht ganz unwichtigen, Fakt umgegangen, dass die Zahlungen und Lebenswirklichkeit eigentlich für euch sprachen? Wohnrecht verliert man ja nicht so schnell, erwirbt man sich zumindest in Teilansprüchen allerdings auch indirekt, durch faktische Nachweise und eidesstattliche Angaben, die man zur Not einen Anwalt argumentativ an richtiger Stelle vorbringen läßt.
Das große Problem an der Sache war, wir bzw meine Mutter stand nicht im Mietvertrag. Wir zogen damals zu ihm in die Wohnung, der Vermieter (70 Jahre alt) wohne quasi nebenan. Doch das war der größte Fehler, nicht mit im Mietvertrag zu stehen, genau aus diesem Grund hatte er auch die Macht.
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Oh cool, das böte sich ja geradezu an, um ungestört (und nicht störend) und glücklich seinem Ding nachzugehen.
Was konkret störte den Typ deiner Mutter?
Naja ''Ungestört'' ist hierbei das Falsche Wort. Ich konnte mein Zimmer nicht abschließen und hatte selbst nicht meine Ruhe. Er rannte ständig in den Flur um den Müll wegzubringen oder mit seinem Hund zu gehen. Er kam sehr oft einfach in mein Zimmer, gerade nach dem Streit. Ich wollte alleine sein und er rannte mir immer wieder hinterher, sodass ich teilweise meine Tür zuhalten musste.
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Wasn bei dir spät abends? Die Nachtruhe schätzen Menschen ja unterschiedlich hoch, lag es vielleicht daran? Hättest du nicht vorsorgen können mit Snacks, Getränken und so vorher bunkern? Tür zu! Glotze an! Fu** you, Mom&Dad. ;)
In der Woche gegen 20-21 Uhr am Wochenende 23 Uhr. Zu dieser Uhrzeit waren sie noch wach, es war ja nicht jeden Abend so. Aber ab und zu hatte ich dann doch schon mal hunger :D
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:War es nicht ständig eskalativ, hattest du beschrieben? Wenn nicht, was genau veränderte sich, wie?
Rangeleien? Also Körperlicher Art? Von dir ausgehend?
Ja es war ständig, mein Fehler! Rangeleien im Sinne von Tür zuhalten, wie eben erwähnt. Immer wenn er wirklich explodierte, hatte er so einen Ausdruck in seinen Augen, als würde er gleich jemanden umbringen. Er fing dann an ganz nah zu kommen ( Er ist 2 Meter groß) und spielte sich auf. Meine Mutter hatte angst um mich, das habe ich gemerkt. Sie hat ihn des öfteren weggezogen. Er hat mich nie Geschlagen oder sonst irgendwas. Aber ich hatte das Gefühl er war kurz davor. Was zwischen meiner Mutter und ihm passierte habe ich nie so richtig mitbekommen. Sie erzählte mir nur immer dass er sie richtig in die enge trieb. Einmal habe ich es durch die Wohnungstür mitbekommen und da schrie sie ''Lass mich los'' und bin sofort in die Wohnung geeilt weil ich echt angst hatte.
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Sagst du. Wie auch immer, die Sicht deiner Mutter ist, nehme ich an, in einer komplexen Wahrnehmungs und-Verhaltensstörung eingebettet, die sie höchstwahrscheinlich ein Leben lang zwischen diesen Highs and Lows halten wird und deren Spannungsverhältnis sie und ihr Leben, ohne professionelle Hilfe, wahrscheinlich eher negativ beeinflussen wird.
Ja genau, das denke ich auch. Sie kann eigentlich nicht mehr klar denken oder handeln. Aber ihre Meinung änderte sich wirklich konstant. Dazu ließ sie sich von anderen und von ihm beeinflussen. In der einen Woche sagte sie, dass die nicht zusammen passen, dass sie keine liebe für ihn empfindet und nur noch weg will. Dann sagte sie eine Woche später wieder etwas vollkommen anderes.
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Unverschämtheit! Dein erstes Mal, oder schon mal, vielleicht sogar bei anderen gemacht?
Und du wunderst dich, warum du ausgesperrt wirst, wenn er nicht zuhause ist.
Nein das erste mal. Er drang jeden Tag in meine Privatsphäre ein. Er ging einfach in mein Zimmer und in mein Badezimmer. Wer weiß, was er da alles machte. Ich habe nicht jeden Schrank auseinander genommen, sondern einfach nur in eine Schublade gemacht. Er hat es nicht mitbekommen. Und nebenbei es war ein Jahr nachdem er mich ausgesperrt hatte.
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Ja, schlimm, auf jeden Fall, obwohl du sehr wenige Informationen gibst, was richtig ist, denn sie sind vertraulich, und höchstwahrscheinlich hast du auch kaum Hintergrundinfos.
Er hatte meiner Mutter die Geschichte mehrmals erzählt und sie hatte es mir erzählt. Ich weiß nur soweit, dass er und seine damalige Freundin auch zusammen wohnten und er sie Provoziert hatte und sie in die Ecke trieb ( So wie er es auch mit uns machte), bis sie sich irgendwann wehrte und mit ihren Reiterstiefeln gegen sein Schienbein tritt, daraufhin habe er sie gewürgt und sich danach selbst angezeigt. Danach trennten sie sich und hatten nie wieder Kontakt. Er war auch für mehrere Monate in einer Psychiatrie.
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Ich unterstütze selbstverständlich den Rat aller Vorposter an dich, dich so weit aus der Situation zu ziehen und abzugrenzen, dass es dir in erster Linie gut tut. Das dürfte dir leicht fallen, eigene Wohnung, Freund, Job, Freizeit, ein liebevolles und inniges Verhältnis zur Mutter (was ist eigentlich mit deinem Vater?), aber laß deiner Mutter den Raum ihr Leben zu leben, und unterstütze sie weiterhin, wann immer sie es braucht.
Ja, ich weiß selber, dass mich diese Situation nur belasten würde, da ich das Gefühl hätte, ich müsste wieder diese Hölle durchleben. Natürlich belastet es mich, dass ich ihr nicht helfen kann und sie ins offene Messer läuft. Ich wünsche ihr wirklich nur das beste und hoffe, dass sie es eines Tages selber merkt. Ich kann mich gut ablenken, jedoch ist es immer im Hinterkopf.
Mit meinem Vater habe ich schon lange keinen Kontakt mehr, weil das Verhältnis nie gut war und beide Seiten keinen Kontakt wollen.
Meine Mutter ist also das letzte was mir bleibt (abgesehen von meinen Tanten) und ich würde niemals den Kontakt abbrechen wollen. Aber ich brauche auch die Zeit für mich weil es mich selbst runterzieht. Ich weiß, ich kann ihr nicht helfen oder ihr sagen was sie tun soll oder nicht, aber ich kann ihr einen Rat geben. Nur ich weiß, wie der Typ mich Seelisch etwas ruiniert hat und ich könnte mir momentan keine Leidensgeschichte von ihr anhören, so leid es mir tut.
Zitat von Ashes2AshesAshes2Ashes schrieb:Brich den Kontakt nicht ab, verändere ihn
Ein schöner und nachdenklicher Satz! Danke.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

28.01.2020 um 07:42
@ItsPoppy

Hole dir selbst Hilfe. Halte engen Kontakt zu deinen Tanten. Lass deine Mutter in Ruhe.
Warte ab und lebe dein Leben. Werde unabhängig von dem Erleben deiner Mutter.
Du bist zu nah dran und ziehst dich selbst runter. Offene Tür für deine Mutter, aber lass dich nicht ausnutzen (Kummerkasten ist vergebene Liebesmüh). Grenze dich ab,
"Er oder ich"? Hilfe nur als Belohnung, wenn Sie sich trennt und nutze gemeinsame Zeit,
wenn Sie auf dich zukommen will für schöne gemeinsame Zeit (Unternehmungen). Neue Hobbys und neue Kontakte mit anderen Frauen. Narzissten isolieren ihre Opfer.

Viel Kraft und werde egoistischer und Auflegen des Telefons ist besser als sinnlos Lamentieren anhören, was dir schadet.
Richtig so.!!! Lass dich nicht ständig vollheulen. Wenn deine Mutter Kontakt sucht soll Sie sich persönlich zu Dir bewegen, keine langen quälenden Telefonate mehr.
Viel Glück und genieße deinen eigenen Freiraum ohne! Schuldgefühle 😊 viel Spaß.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

28.01.2020 um 09:41
@ItsPoppy

Man kann Menschen vor Fehlern warnen - aber sie leider nicht davor bewahren. Jeder schafft sich seine Hölle selbst.


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Menschen vor einem großen Fehler bewahren?

28.01.2020 um 11:45
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:sondern er hat sie runter gemacht, ihr gesagt sie hätte in meiner Erziehung vollkommen versagt. Er hat es dargestellt als wäre ich ein besonderer Fall.
Gibt leider viele Menschen, die sich zwanghaft über vermeintliche Fehlleistungen anderer aufwerten. Das ist sicher auch eines Narzisten Grundeigenschaft, aber eben auch vieler vermeintlich psychisch Gesunder.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Ich hatte in der Schule früher Probleme, musste auf eine andere Schule, ging irgendwann kaum noch hin
Warum? Welcher Art, wenn ich fragen darf?
Ich hatte in der Jugend auch Probleme, bin dann irgendwann heimlich in eine Jugendberatungsstelle, ein Jahr später ausgezogen, bin ins betreute Wohnen, später ins Heim (zu renitent :D ) Nicht dass es dort besser geworden wäre.
Besser wurde es erst, als ich alleine lebte, erwachsen und verantwortungsvoll mein Leben voranzubringen.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Meine Mutter war selbst verzweifelt und ich versank in einem Loch.
Wie habt ihr denn versucht der Probleme und eurer Verzweiflung Herr zu werden? Ich mein ihr lebtet ja noch alleine zu der Zeit, euer Verhältnis war gut, innig... aber die Gemüter irgendwie auch schon belastet, wie es klingt.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Doch nach ca. zwei Jahren holte ich mich selbst aus diesem Loch und machte meinen Abschluss nach.
Ganz klasse! Was machst du heute?
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Meine Mutter ist normalerweise ein wirklich Lebensfrohe Person. Sie verbreitet immer gute Laune, egal wo sie ist oder wer um sie rum ist. Auf ihrer Arbeit ist sie gefühlt der Liebling von allen. Doch diese Beziehung hat ihr etwas von ihrer Lebensfreude geklaut. Ich habe gemerkt dass sie immer gereizt war, dass sie sich permanent über ihren Freund aufgeregt hat, vor sich hingeschimpft hat. In den letzten Zweieinhalb Jahren wurde es nur schlimmer
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:(Da hatte meine Großtante ihr noch gut zugesprochen und erzählt wie abgemagert er jetzt aussehe)
Nicht selten führt der Entzug von Erfolg, Kontrolle oder auch Subjekten, die der eigenen Strukturfindung dienen, und sei es, wie bei Narzisten in rein negativer Form (eine Art High durch Abwertung anderer generieren), bei Menschen in Abhängigkeitsverhältnissen zu solchen Abstürzen.
Narzist hin oder her, wirklich jeder wird sich damit nicht glücklich und wohl fühlen, bedroht es einen ja in eigener Autonomie (sei sie auch nur imaginiert), im (Selbst-) wert, in seiner Gesundheit. Ich denke, ihm ist auch nicht abzusprechen, so paradox das erscheinen mag, dass sein Seelenheil tatsächlich davon abhing, dass sie zurückkommt.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:So wie es bei Narzissten üblich ist, versprach er ihr, sich zu ändern. Doch die schöne Phase hielt wieder nur vier Wochen an. Danach war es fast wieder der gleiche Alltag.
hahaha, sorry... das werden dir im Leben nicht nur Narzisten versprechen, und brechen!
Du verkennst in der Situation, dass auch deine Mutter ihren Teil zur Festigung des "Erfolgs" ihres Narzisten beiträgt, da sie eine unsichere, ängstlich vermeidene Haltung zu den Dingen, aber auch zur Veränderung ihres Lebens hat.
So hart es klingt, im Grunde passen die beiden wie Pott und Deckel zueinander. Irgendetwas zieht sie, wie magisch, zueinander. Ist allerdings nicht magisch, ist Biochemie und Konditionierung.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Ich habe es verstanden, doch das war nicht der Grund für ihren ständigen Zoff. Sie beschlossen zusammen zu ziehen, mit mir im Gepäck
Danke Muttern!! :nerv: sehr egozentrisch, und fast schon rücksichtslos.
Ich wäre da lieber ausgezogen an deiner Stelle, WG oder so. Zumindest hätte ich das mal mit ihr durchgesprochen.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Es ging AUCH um Finanzen, da sie wirklich den Einkauf immer aufteilten, dann mal wieder nicht und dann wieder doch. Er schimpfte rum wenn er 20 Cent mehr bezahlt hatte.
Ja Finanzen sind ja nicht nur der Einkauf. Wenn es Ungleichgewichte in der finanziellen Beteiligung, oder Unklarheiten über die Leistungsanteile gab, muss man da einfach klare Regeln aufstellen. Fester Mietanteil, Halbe Halbe bei allen anderen gemeinsamen Fixkosten.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Dann ging es wieder um ihre Beziehung, zu wenig Zärtlichkeiten (Ihr körperlicher Umgang war nie so wie man es bei einem Paar kennt, kein Händchen halten oder Berührungen) zu wenig Aktivitätet (Kino, Essen gehen etc.) - Das waren die Dinge die meine Mutter nervten.
Da kenne ich viele, die das nicht so megazärtlich ausleben. Hätte deine Mutter aiuch nicht viel von, denn gerade ein Narzist würde Sex und Zärtlichkeit sowieso nicht als ein Gefühl und dessen Ausdrucksform nutzen, sondern, mangels Zugang zu positiven eigenen Gefühlen, eher weniger abstrakt, nämlich als Instrument, wie er auch alles andere (unbewußt) als Instrument benutzt, um zu erreichen, sich aufgewertet, bewundert, anerkannt und akzeptiert, zu fühlen.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Aber vorallem war es seine Narzisstische Art, die wirklich ausgeprägt war. Er war immer der Besserwisser, er wollte immer andere belehren, er hat sie nieder gemacht wenn sie auch nur etwas fallen gelassen hat oder etwas falsch machte. Wenn meine Mutter und ich lachten musste er immer wieder ernst in die Situation bringen. Einmal ließ sie eine Glasschüssel fallen und er sagte ihr so oft wie dumm sie doch sei und dass sie die jetzt bezahlen muss.
s.oben. Ich sach ma so:
Klassiker! Ätzend! Mit so etwas gibt es aber unterschiedliche Umgangsformen, falls man nun unbedingt bleiben will.
Gewisse Menschen können bis zu einem gewissen Grad mit einem Narzisten umgehen, bei einer Beziehung muss man allerdings eine noch wachsamere Art an den Tag legen, den Zugang zu seinen Bedürfnissen und Wünschen nicht zu verlieren UND: auch wachsam gegenüber ersten Anzeichen körperlicher Gewalt sein, gerade bei einem Menschen, der diesbezüglich seine Impulse nicht im Griff hat und bisher nicht sehr erfolgreich in seinen Strategien des Selbsterhalts war, weil da auch die Frustrationstoleranz eine andere ist.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Ein Beispiel: Ich bin Nachmittags weggegangen und kam Abends wieder, hatte jedoch aus versehen mein Fenster in meinem Badezimmer offen gelassen. Als wir Abends zusammen zum essen zusammen saßen, fing er in einem Sarkastischen ton an zu fragen warum ich denn immer meinen Kopf woanders habe,
Falls du öfter nachlässig mit der Sicherheit im Hause warst, ist das eine rhetorische, aber berechtigte Frage. :D
Wenn dann als Antwort ggf. noch ein flappsiger Unterton das ohnehin kurzluntige Gegenüber triggert, haben wir das, was viele zuhause am Abendbrottisch haben. Nicht zwingend ein Paradenarzist oder Borderliner, aber einen Menschen, der versucht 'nem "Rotzig" klar zu machen, wer der Boss ist:

Soooolange duuuu deine Füße unter meinen Tisch...,...
Wenn du damit ein Problem hast, Tageszeitung, bittesehr! Job und Wohnungsmarkt stehen dir offen! Wir unterstützen dich gerne!
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Er wurde immer lauter bis er plötzlich durchdrehte, was für ein Dummer Mensch ich bin, dass ich nie etwas erreichen werde wenn ich nicht einmal daran denke, dass mich kein Arbeitgeber einstellt etc. Dann wollte er mich aufgrund von dem offenen Fenster, rausschmeißen. Meine Mutter wollte mich verteidigen und sie stritten sich wegen ''mir''. Bei ihm reichte die kleinste Kleinigkeit damit er explodierte, ich hatte angst überhaupt noch irgendwas zu machen und meine Mutter genau so.
Kenn ich so Schilderungen, kenn ich so Typen. Muss man ausziehen. Fertisch!
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Das große Problem an der Sache war, wir bzw meine Mutter stand nicht im Mietvertrag. Wir zogen damals zu ihm in die Wohnung, der Vermieter (70 Jahre alt) wohne quasi nebenan. Doch das war der größte Fehler, nicht mit im Mietvertrag zu stehen, genau aus diesem Grund hatte er auch die Macht.
Ist er ein Jedi?? ;)
Nee, der Fehler deiner Mutter ist, sich und dich systematisch und völlig rücksichtlos mit dir im Schlepptau, in unnötige Abhängigkeitsverhältnisse zu bringen, selbst ohne eine solche Person wie ihren Typen an ihrer Seite, ist das nicht gut, zumal sie es scheinbar nicht mal nötig hat. Und dann projiziert sie auch noch seit Jahren ihre emotinale Ambivalenz und Pseudo- Hilflosigkeit auf dich, lass dich davon bloß nicht anstecken.
Immer schön die Verantwortung für dich und dein Leben übernehmen! Das ist wahre Macht. Nicht vergessen! :)
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Er kam sehr oft einfach in mein Zimmer, gerade nach dem Streit. Ich wollte alleine sein und er rannte mir immer wieder hinterher, sodass ich teilweise meine Tür zuhalten musste.
Hätte in einer Nacht und Nebelaktion einfach das Schließblatt getauscht... :D
Nee, im Ernst, ein furchtbarer Typ, echt, aber man liegt halt, wie man sich bettet. Oder wie ging der Spruch?
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Rangeleien im Sinne von Tür zuhalten, wie eben erwähnt. Immer wenn er wirklich explodierte, hatte er so einen Ausdruck in seinen Augen, als würde er gleich jemanden umbringen. Er fing dann an ganz nah zu kommen ( Er ist 2 Meter groß) und spielte sich auf. Meine Mutter hatte angst um mich, das habe ich gemerkt. Sie hat ihn des öfteren weggezogen. Er hat mich nie Geschlagen oder sonst irgendwas. Aber ich hatte das Gefühl er war kurz davor.
Ja, das ist schon arg bedenklich und auch körperlich übergriffig und bedarf einer einmaligen ruhigen und einddringlichen Ansage, sofern man das Gefahrenpotenzial der Situation einschätzen kann, was du eigentlich nicht konntest, deshalb:
Ich, Angst vor Nix und Niemandem, mit Vernunft ausgestattet, die manchmal in einen Fingerhut paßt, und einem nicht zu verachtenden eigenen narzistischen Anteil ;), hätte so was geantwortet:
Das ist mein Privatbreich, respektiere ihn!
Deine aggressive Art mir und meiner Mutter zu nahe zu kommen, ist nicht meine Sprache! Unterlasse das!
Wirst du mir oder meiner Mutter jemals körperlich gefährlich, dann zeigen wir dich gemeinsam an!
Ende deiner Exzesse!
Krieg dich in den Griff oder der Strafantrag, wird das einzige sein, das dich im Knast an uns erinnert! Überleg dir ob es das wert ist!


Dir würde ich das allerdings nicht raten, sondern tatsächlich das, was bereits geschehen ist:
Unverzüglich ausziehen. Mit oder ohne Mutter.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Was zwischen meiner Mutter und ihm passierte habe ich nie so richtig mitbekommen. Sie erzählte mir nur immer dass er sie richtig in die enge trieb. Einmal habe ich es durch die Wohnungstür mitbekommen und da schrie sie ''Lass mich los'' und bin sofort in die Wohnung geeilt weil ich echt angst hatte.
mhh, das finde ich aber nach deinen ganzen Schilderungen eher komisch. So unerträglich wie du ihn darstellst, müßtet ihr doch mal konstruktiv und ehrlich über alles gesprochen haben, was da auch hinter verschlossenen Türen abgeht, wie gefährlich die Sache auch im Endeffekt werden kann, etc. Obacht, Absprachen, Konzepte mit der Thematik umzugehen.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Aber ihre Meinung änderte sich wirklich konstant. Dazu ließ sie sich von anderen und von ihm beeinflussen. In der einen Woche sagte sie, dass die nicht zusammen passen, dass sie keine liebe für ihn empfindet und nur noch weg will. Dann sagte sie eine Woche später wieder etwas vollkommen anderes.
sie ist halt unsicher, ambivalent, aber auch sehr selbstzentriert, wenn es um euch als Mutter/Tochter-Gespann geht.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Er drang jeden Tag in meine Privatsphäre ein. Er ging einfach in mein Zimmer und in mein Badezimmer. Wer weiß, was er da alles machte.
Hätte mir mal eine minicam besorgt und das gecheckt, was er da so treibt, die dumme S**. Ehrlich ey, dem müsste man mal nachts begegnen.. :D
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Er hatte meiner Mutter die Geschichte mehrmals erzählt und sie hatte es mir erzählt. Ich weiß nur soweit, dass er und seine damalige Freundin auch zusammen wohnten und er sie Provoziert hatte und sie in die Ecke trieb ( So wie er es auch mit uns machte), bis sie sich irgendwann wehrte und mit ihren Reiterstiefeln gegen sein Schienbein tritt, daraufhin habe er sie gewürgt und sich danach selbst angezeigt. Danach trennten sie sich und hatten nie wieder Kontakt. Er war auch für mehrere Monate in einer Psychiatrie.
Naja, zumindest muss man feststellen, scheint er einer der wenigen Narzisten zu sein, die sich in Behandlung begeben, das ist selten. Und es ist auch kaum behandelbar, denn das Überlebenskonzept der Seele eines Narzisten ist tief verwurzelt, das einzige das er kennt, beherrscht, und er wird es unmöglich ablegen können.
Es gibt aber die Möglichkeit, gerade bei Krankheitsbildüberlagerung (Komorbitäten) auch seine Lebensqualtität etwas zu verbessern. Sind halt nicht alle reine Narzisten, und auch nicht immer erfolgreich, sprich gut in ihrer Nische eingerichtet. Das ist schon auch eine Not und ein Leiden bei vielen von der Störung Betroffenen.
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Mit meinem Vater habe ich schon lange keinen Kontakt mehr, weil das Verhältnis nie gut war und beide Seiten keinen Kontakt wollen.
Interessant! Wurde das so von allen Seiten kommuniziert ? Auch mal den Versuch gestartet und bruchgelandet? Was geht mit den Männern in eurem Leben, ladies?! ;)
Vielleicht beizeiten auch noch mal etwas tiefer graben, was eigentlich unter all den Konflikten schlummert, die man sich zum Teil selbst geschaffen hat, mhh ?!?
Ist aber echt nicht bös gemeint. :) Kann dir nur raten, mit dir und den Beziehungen in deinem Leben ins Reine zu kommen. Vielleicht guckt sich deine Mutter etwas von dir ab. :)
Zitat von ItsPoppyItsPoppy schrieb:Nur ich weiß, wie der Typ mich Seelisch etwas ruiniert hat und ich könnte mir momentan keine Leidensgeschichte von ihr anhören, so leid es mir tut.
Nun ja, solange es halt auch immer der gleiche Bratsch ist, verständlich.
Dennoch immer hellhörig, wachsam und zugänglich bleiben, gerade wegen der Gewaltkomponente.

Wenn du wirklich mal keine Kraft hast, oder keinen Sinn in dem Gespräch siehst, dann sag ihr das freundlich und unspektakulär, auch warum das so ist, zieh deine Grenze und verabschiede dich mit nem Wangenkuss, steh auf und geh, oder sag: "Tschüß, Mutti. Ich muss los. Ich meld mich morgen mal nach der Arbeit."

Einfach auflegen haben die wenigsten Menschen verdient. Meine Meinung! Tut man sich auch keinen Gefallen mit, denn dann rafft man den ganzen Tag mit so einer schuldhaften Verstimmung rum. Gräßlich, oder nicht?!

Alles Gute für dich und deine Mama!


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