Bessere Rechtschreibung = Mehr Kompetenz ?

@StUffz

StUffz schrieb:Ein kleiner Fehler, der Opa das Leben kostet.
Will sagen: Du kannst mit nur einem Komma den Sinn eines ganzen Satzes komplett verändern.
Das wirkt sich auf nen Thread natürlich lustig aus, wenn da 30 Leute aneinander vorbeireden.

Falls du mal so einen Thread findest, lass es mich wissen ;)
Mutwillige Individualität im Bereich der Rechtschreibung ist dementsprechend dämlich, wie wahr.

"Jugend-Slang"

Mein mann legt auch wert auf gute Deutsche rechtschreibung :D

41026061 schrieb:Höflichkeit & Rechtschreibung, den Vergleich erklär mir mal bitte

Die Art der Korrespondenz und damit die Rechtschreibung ist die Visitenkarte desjenigen, der einen Text verfasst.
Wenn ich der Meinung bin, daß der andere sich die Arbeit zu machen hat, mein Geschreibsel zu entziffern, finde ich das in höchstem Maße unhöflich.

Das ist so ähnlich, wie mit ungewaschenen Haaren und Trainingsanzug zum Vorstellungsgespräch zu gehen oder mit Jeans und Turnschuhen in die Oper oder - noch schlimmer - während eines Gespräches ans Telefon zu gehen.
Oder auch nicht zu grüßen. Usw...

Es ist eine Art der Ehrbezeugung und der Höflichkeit dem Anderen gegenüber, vernünftig aufzutreten. Dazu gehärt es auch, jemandem beim Grüßen in die Augen zu schauen, usw.

Lustigerweise sind es aber auch dann genau die Leute, die sich beschweren, daß sie doch immer so ungerecht behandelt werden...

Ich achte eigentlich auch auf gute Rechtschreibung, allerdings sehe ich kein Problem darin, wenn mal Flüchtigkeitsfehler vorkommen. Ich überfliege meine Beiträge meist noch, bevor ich sie abschicke (nicht immer), aber auch da übersieht man mal etwas, speziell wenn man schnell getippt hat oder aus Betriebsblindheit. Kleinere Fehler kommen da schon mal vor.

Gerade bei jüngeren Menschen liegt es aber oft auch an der Methode, wie sie das Schreiben gelernt haben. Zu meiner Zeit war da noch ein gewisser Drill vorherrschend.
Meine Neffen dagegen lernten es, wie man es spricht, bzw. wie sie meinen, dass man es schreibt. Das ganze ging die ersten beiden Schuljahre so, erst danach wurde wirklich korrigiert. Da ist es schwer, etwas Gewohntes wieder abzugewöhnen.
Beim älteren Neffen geht es mittlerweile, der kleine hat da nicht so viel Glück, leider.

Die Methode ist aber auch sehr umstritten, besonders beim Lehrpersonal, da denen oft die Schuld daran gegeben wird.

http://www.stern.de/tv/sterntv/umstrittene-lernmethode-was-beim-schreiben-nach-gehoer-herauskommt-2069441.html (Archiv-Version vom 19.06.2014)

@Kurzschluss

Ich mag höfliche Menschen & lege selbst viel Wert auf höflichen Umgang miteinander.

Allerdings beschränke ich mich in solchen Foren immer auf den Inhalt, denn ich kenne mein Gegenüber nicht & weiß nicht wer dort schreibt bzw. in wie weit er in der Lage ist, richtig & fehlerfrei zu schreiben. Hier ist meine Toleranz-Grenze etwas höher, sodass ich es nicht all zu eng sehe.

Danke.

41026061 schrieb:Allerdings beschränke ich mich in solchen Foren immer auf den Inhalt, denn ich kenne mein Gegenüber nicht & weiß nicht wer dort schreibt bzw. in wie weit er in der Lage ist, richtig & fehlerfrei zu schreiben. Hier ist meine Toleranz-Grenze etwas höher, sodass ich es nicht all zu eng sehe.

Ich weiß im Voraus auch nicht, auf wen ich bei einem Vorstellungsgespräch treffe, trotzdem kleide ich mich angemessen. Ich kann doch nicht sagen: "Der Inhalt zählt" und hab dann Arbeitshose und Baumfällerhemd an.

Nö.
Von der Rechtschreibung auf die Kompetenz des Gegenübers zu schliessen ist etwa so sinnvoll wie sein Leben nach irgendwelchen Plantenkonstellationen auszurichten.
Viel User, so wie ich, tippen ihre Beiträge neben der Arbeit bzw. in Arbeitspausen, da muss es auch schon mal etwas schneller gehe und ich gestehe, ich les sie nicht alle Korrektur.
Solange also alles in einem vertretbaren, les- und erfassbaren Rahmen abläuft, halte ich Rechtschreibflames für vertane Zeit.
Natürlich greif auch ich mir schon mal einen Lapsus raus, z. B. als eine Userin aus einer "Binsenwahrheit" eine "Bindenwahrheit" machte, aber meist garniert mit einem ;) .

StUffz schrieb:Ich weiß im Voraus auch nicht, auf wen ich bei einem Vorstellungsgespräch treffe, trotzdem kleide ich mich angemessen. Ich kann doch nicht sagen: "Der Inhalt zählt" und hab dann Arbeitshose und Baumfällerhemd an.

Unterschreibe ich sofort, nur eben in diversen Foren nicht.

Ansichtssache, kann deine Schlussfolgerungen aber verstehen & nachvollziehen.

StUffz schrieb:Wir essen jetzt, Opa!
Wir essen jetzt Opa!

Ein kleiner Fehler, der Opa das Leben kostet.
Will sagen: Du kannst mit nur einem Komma den Sinn eines ganzen Satzes komplett verändern.
Das wirkt sich auf nen Thread natürlich lustig aus, wenn da 30 Leute aneinander vorbeireden.

was für ein bullshit, in 99% der fälle kann man die richtige bedeutung aus dem kontext schließen..

Ich muss mich einigen anderen Usern hier klar anschließen.Ein Mindestmaß an Rechtschreibung und Grammatik verlange ich einfach, wenn jemand von mir erwartet, dass ich seine Texte lese.

Wenn beim Tippen hier und da mal ein Buchstabe verpasst wird oder ein Komma oder von mir aus alles klein geschrieben ist, dann geht das noch ... passiert uns Allen mal.
Was mir hier im Forum nur öfter auffällt ist, dass User offenbar gerne Fremdwörter benutzen, die sie aber nicht mal im Ansatz richtig schreiben können. Das ist dann eigentich nur peinlich.

Ich finde auch, man merkt recht schnell, ob man es mit jemandem wie 25h.nox zu tun hat, der eine Schwäche hat, sich dieser bewusst ist und wirklich bemüht ist die Auswirkungen in Grenzen zu halten oder jemandem, der leider nicht nur dumm sondern dazu noch faul ist.

Beispiel:

unsinniger thread .. löscher
vltl ahben die amys spaßeshalber sogeantwortet
außerdem weiß jedes 2.kind aus england nicht wo ihr land leigt auf derweltkarte ab

Beim Thema Rechtschreibung fällt mir immer diese herrliche Anekdote ein.

Ist doch Klasse was unser Gehirn alles kann......


Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät
its es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen
in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas
der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid.
Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du
knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet
dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen
lseen, snodren Wröetr als Gnaezs.

@EDGARallanPOE

Sehr genial :D :ok:

Bone02943 schrieb:Oftmals waren das halt Fehler die ich selbst beim schnellen schreiben nicht bemerke und beim nachlesen einfach überlesen habe. Denn ich weiß ja was ich geschrieben habe und überfliege den Text nur noch inhaltlich.

Einfach die Sätze rückwärts lesen.*tipp*

Es gab mal eine Reform wo das Kommasetzen nicht mehr von Pflicht war. Habe es mir dann abgewöhnt. Jetzt intensiviere ich "dass" oder "das". Wenn *dass* gesetzt ist ist es nicht von Nöten davor ein Komma zu setzen.

Und, ich liebe es Sätze zu schreiben die einer eigenen Interpretation bedarf. ;)

Ich möchte denjenigen der sich hier wegen meiner Anmerkung "wen - wenn, den - denn" nicht auf die Füße treten. Ich habe einige Zeit, gerade wenn man als Neuling hier her kommt, gebraucht um zu verstehen dass es nur eine Schwäche seinerseits ist da er/sie ansonsten korrekt schreibt.

"Hingerozte" (wie ich das Wort hasse) Texte lasse ich mir auch nicht gern vor den Kopf knallen.
Kommt mir dann so vor als würde die Person meinen "da habt da" jetzt denkt es euch schön.

Was ich gar nicht leiden kann ist, wenn schon Komma-und/oder Punktsetzung, dann bitte danach auch einmal die Leertaste benutzen. Das sieht sonst sehr gedrungen aus.

25h.nox schrieb:was für ein bullshit, in 99% der fälle kann man die richtige bedeutung aus dem kontext schließen.

Da geb ich dir Recht. In 99% der Fälle ist das so. Mehr als 50% kann man eh schon als Kompost leerer Gehirne entsorgen.
Oft weiß man ja schon, was einige Idioten vielleicht meinen können.
Missverständnisse treten trotzdem auf. Oder können auftreten.

slider schrieb:Wenn beim Tippen hier und da mal ein Buchstabe verpasst wird oder ein Komma

Passiert, keine Frage. Oder auch, wenn man einen Satz fast fertig hat, dann was einfügt oder den Satz nochmal neu gestaltet und am Ende kommt Gulasch raus. Aber einige Leute verfassen permanent Gulasch.

EDGARallanPOE schrieb:Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät
its es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen
in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas

(...)

Ja, ein alter Hut und toller Facebookwitz.

Ändert nichts daran, dass ein Satz verständlicher ist, wenn er vernünftig geschrieben ist. Da wird mir wahrscheinlich sogar @25h.nox zustimmen.

Abgesehen davon fällt mir in einem Text sofort ein falsch geschriebenes Wort auf...

pokpok schrieb:Es gab mal eine Reform wo das Kommasetzen nicht mehr von Pflicht war

Das halte ich mal für ein Gerücht...
Meinen letzten Deutschunterricht hatte ich vor zwei Jahren und da wurde mir davon nichts gesagt.

StUffz schrieb:Weil ein Text nur gut sein kann, wenn er richtig geschrieben ist.

Nein, so würde ich das nicht formulieren.

So ein Text kann deshalb nicht gut sein, weil jemand, der sich nicht um Rechtschreibung kümmert sicher nicht genug Liebe zur Sprache hat, um einen guten Text schreiben zu können.

Wer sich nicht um die Qualität der Steine und des Mörtels kümmert, kann kein gutes Haus bauen.

Da können die Orthographie- und Grammatik-Verweigerer jammern, was sie wollen

@StUffz

Punkt 2.6

Wikipedia: Neuerungen der deutschen Rechtschreibreform von 1996#Zeichensetzung 2

slider schrieb:Wenn beim Tippen hier und da mal ein Buchstabe verpasst wird oder ein Komma oder von mir aus alles klein geschrieben ist, dann geht das noch ... passiert uns Allen mal.

*Unterschreib*

Ich achte sehr auf Umgangsformen im Allgemeinen. Es ist aber kein Problem, wenn jemand nicht bis ins kleinste Detail damit vertraut ist, aber es muß der Wille erkennbar sein, die Umgangsformen einzuhalten.

EDGARallanPOE schrieb:Ist doch Klasse was unser Gehirn alles kann......

Aber Dein Text ist deutlich langsamer zu Lesen wie wenn er richtig geschrieben wäre.

Einen Text verstehen zu können ist fast immer möglich. Aber eben sehr unhöflich vom Verfasser, keinen Wert darauf zu legen, ob der Leser es damit einfacher haben könnte...

@pokpok

Punkt 2.6

Wikipedia: Neuerungen_der_deutschen_Rechtschreibreform_von_1996#Zeichensetzung_2

Da steht aber ganz klar, dass in einigen Fällen immer noch eine Pflicht zur Kommasetzung besteht. Man hat lediglich einige Fälle von der Pflicht ausgenommen.

pokpok schrieb:Es gab mal eine Reform wo das Kommasetzen nicht mehr von Pflicht war.

Und wie ich schon sagte, bestätigt:

pokpok schrieb:Punkt 2.6

Meine Vermutung.
Es werden einige Regeln geändert, aber deine Aussage, dass Kommasetzung keine Pflicht mehr ist, wurde hiermit ad absurdum geführt.
Streng genommen wurden die Regeln marginal geändert und im gleichen Atemzug darauf hingewiesen, dass es trotzdem sinnvoll ist, nicht auf die Kommasetzung zu verzichten.

slider schrieb:Man hat lediglich einige Fälle von der Pflicht ausgenommen.

Einige sehr wenige.

slider schrieb:Da steht aber ganz klar, dass in einigen Fällen immer noch eine Pflicht zur Kommasetzung besteht. Man hat lediglich einige Fälle von der Pflicht ausgenommen.

Richtig, aber in den wenigsten Fällen. Die Reform war 1988...wie die zeit vergeht. Ich weiß noch dass in Schulen zu dieser Zeit fehlende Komma, falsch gesetzte Komma nicht als Fehler angesehen werden durften. Nun, ich bin dem verfallen und halte mich weiter daran.

Viel schlimmer ist dass viele Worte anders geschrieben werden. Portemonnaie (wie ich es gelernt habe) - heute "Portmonee". Das nur eines von vielen Bsp. Da muss man doch wirre bei werden