Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

@Doors

Doors schrieb:In der Alltagssprache, in der die meisten Menschen kommunizieren, denn nicht alle sind Statistiker, ist der Gegensatz "normal" - "unnormal" allerdings durchaus (ab)wertend gemeint.

Auch nicht zwingend. Es beschreibt auch dort lediglich eine Abweichung. Wenn wir im November 35° haben, dann ist das ganz sicher nicht normal, muss deswegen aber noch lange nicht schlecht sein.
Wenn ich im Restaurant eine ganz herausragende Bedienung erfahren, ist auch das nicht normal ... aber sehr schön.

Jo "unnormal" ist im Kontext klar negativ konnotiert, aller anomal - abnormaler Sicht hier zum Trotze.

@jimmybondy

Nein, eben nicht. Es entscheidet doch immer noch jeder Mensch individuell für sich, ob ein unnormaler Zustand nun persönlich als gut oder schlecht empfunden wird.

Die Threadfrage ist im Grunde falsch gestellt, denn sie ist nur so zu beantworten dass Homosexualität unnormal ist. Sie müsste lauten wieso viele Menschen Homosexualität als schlecht oder falsch empfinden.

@slider

Sprache braucht eine gewisse Verbindlichkeit damit sie funktioniert und in dieser ist das Unnormale die Antithese
zum Normalen. Wenn Du da einen lieblichen Beiklang schwingen hörst, ist das sicher eine unnormale Empfindung.

@jimmybondy

jimmybondy schrieb:das Unnormale die Antithese zum Normalen

Nichts Anderes habe ich gesagt. Nur die zwingende Verknüpfung von normal=gut und unnormal=schlecht, die zweifle ich doch massiv an.

@slider
Warum denn?

Der Begriff ist ganz offensichtlich eine Herabwertung.

Das gilt auch für unnormale Bedienung. Nicht jedoch für herausragende Bedienung.

@slider

Alright... ich habe deinen Post mit dem Wiki-Text gelesen.

Dennoch... in den öffentlichen Statistiken des Statistischen Bundesamtes habe ich noch nie eine Tabelle gesehen, in der in einer Spalte der Begriff "unnormal" oder "abnormal" steht.

Und ich finde, wenn es um Statistiken geht, ist das Statistische Bundesamt die erste und seriöseste Quelle und Stelle.

@jimmybondy
Sorry, aber ich habe jetzt genug Beispiele gegeben. Aber für die vielleicht nochmal ganz plakativ.

WM 2014
Deutschland - Brasilien 7:1

Spielverlauf und Ergebnis statistisch absolut als abnormal zu bezeichnen. Die Deutschen fanden es sicher super, die Brasilianer sicher scheiße. Also die Eigenschaft "abnormal" und die persönliche Bewertung oder Empfindung dieser Abweichung sind klar voneinander zu trennen.

slider schrieb:Die Threadfrage ist im Grunde falsch gestellt, denn sie ist nur so zu beantworten dass Homosexualität unnormal ist. Sie müsste lauten wieso viele Menschen Homosexualität als schlecht oder falsch empfinden.

Ich finde die Threadfrage genau richtig gestellt.

Das unnormal hätte vielleicht besser in "unnormal" dort stehen müssen, also eingeklammert.

Aber so ist es doch... wie viele User haben hier jetzt schon allein diese Begriffe "unnormal" bzw. "abnormal", "unnatürlich" usw. benutzt?

Und von daher ist die Threadfrage okay so, denn sie soll ja auch für so manche so ausgerichtete Meinung stehen, wenn es um das Thema Homosexualität geht.

@moric

In dem Sinne sage ich, dass ich Homosexualität für abnormal halte. Persönlich ist meine Empfindung gegenüber Homosexualität aber neutral, da die sexuelle Ausrichtung einer Person für mich keine Relevanz hat. Ausnahme wäre, wenn ich für eine Frau ein bestimmtes Interesse empfinde, die dann lesbisch ist ... das fände ich dann nicht so gut.

@slider

Das war ein ganz normales Fußballspiel, wenn auch ein ungwöhnliches Ergebnis.

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moric schrieb:Homosexualität ist weder unnatürlich noch eine Störung, ich denke mal, darauf können wir uns doch einigen, oder?

wie kann sowas den unnatürlich sein?
und ja es ist eine störung, aber was daran schlimm sein soll verstehe ich nicht.
wir verweigern unfruchtbaren nicht das recht zu heiraten, wieso sollten wir das bei anderen die fruchtbarkeit einschränkenden störungen?

@slider

An das Spiel kann ich mich noch gut erinnern.

Der Begriff "abnormal" ist aber, jedenfalls in meiner Erinnerung, nicht einmal gefallen, wenn Reporter über das Spiel berichtet haben.

Es wurde gesagt "unglaublich", "Wahnsinn" bzw. "was für eine Klatsche für den brasilianischen Fußball" und ähnliches.

Unter Wiki steht übrigens auch für abnormal folgendes:

Herkunft:
seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts bezeugte Entlehnung aus dem lateinischen abnormis → la[1]
Sinnverwandte Wörter:
[1] abnormal, anomal, anormal, bizarr, krankhaft, normwidrig, pathologisch, pervers, schöpfungswidrig, unnatürlich, widernatürlich[2] anomal, außergewöhnlich, enorm, ungewöhnlich, ungewohnt, unüblich

Quelle: https://de.wiktionary.org/wiki/abnorm

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Und wenn du auch diesen Begriff nicht unbedingt in einen negativen Kontext mit dem Thema Homosexualität verbunden sehen möchtest, so sehe ich das hier doch kritisch.

Es bleibt eine negative Konnotation mit diesem Begriff "abnormal" verbunden, insbesondere wenn man es auf so leider immer noch so kontrovers diskutierte Themen bezieht.

Ebenso die Begriffe "unnatürlich" und "unnormal".

Denn die Homosexualität ist einfach nichts davon, vor allem nicht "abnormal"... ich meine, geht's noch?

Wie du oben bei den sinnverwandten Wörtern siehst, stehen da bestimmt keine lobenden Worte.

Da stehen zwar auch in der 2. Bedeutung Wörter wie "außergewöhnlich", "enorm" und "ungewöhnlich", aber diese werden so wohl umgangssprachlich nur selten in sinnverwandten Wortschöpfungen zu "abnormal" verwendet.

Es sind doch fast ausschließlich die sinnverwandten Wörter unter der 1.Bedetung damit verbunden, wenn man es in Diskussionen mal mitbekommt.

Wir sollten uns, gerade umgangssprachlich, von solchen völlig unpassenden Begriffen wie "abnormal", "unnormal" und "unnatürlich" abwenden, insbesondere bei einer Diskussionskultur um solche Themen wie Homosexualität.

@moric

moric schrieb:aber denselben Menschen mit Behinderung als "abnormal" zu bezeichnen, wird auch niemand machen, oder?

Doch!
(Das habe Ich aber bereits versucht im Post zuvor zu erklären)

moric schrieb:Homosexualität ist weder unnatürlich noch eine Störung, ich denke mal, darauf können wir uns doch einigen, oder?

Ich sehe das auch anders und Homosexualität ist für uns Menschen absolut nicht natürlich. Eher ganz das Gegenteil, da Wir Menschen bspw. nicht für den gegengeschlechtlichen Verkehr von unserer Mutter Natur vorbestimmt sind. Dazu hat die Mutter Natur zu viele Steine in den Weg gelegt.

@hagen_hase

hagen_hase schrieb:und ja es ist eine störung, aber was daran schlimm sein soll verstehe ich nicht.

Ich kenne keine Definition des Begriffes "Störung", der auf Homosexualität passen würde.

@j.t.

j.t. schrieb:Ich sehe das auch anders und Homosexualität ist für uns Menschen absolut nicht natürlich. Eher ganz das Gegenteil, da Wir Menschen bspw. nicht für den gegengeschlechtlichen Verkehr von unserer Mutter Natur vorbestimmt sind. Dazu hat die Mutter Natur zu viele Steine in den Weg gelegt.

Selbstverständlich ist Homosexualität natürlich. Alles Andere würde bedeuten, dass dieses Merkmal eine bewusste Entscheidung hinsichtlich der Ausprägung beinhalten würde.

@j.t.

Eine Frage an dich:

Wenn, wie du geschrieben hast, Mutter Natur die Homosexualität nicht für Menschen bestimmt hat, warum gibt es sie dann?

Wer hat denn ansonsten die Homosexualität in den Menschen gegeben, wenn nicht Mutter Natur?

Was gibt es denn da sonst noch?

@j.t.

Ach ja... und wer bezeichnet allen Ernstes einen Menschen mit Behinderung einen "abnormalen" ?

Unkorrekter kann man es schon nicht mehr ausdrücken. Das ist, in meinen Augen, eine glasklare Beleidigung, einen Menschen mit Behinderung "abnormal" zu nennen.

Oder bist du da allen Ernstes anderer Meinung?

Das wird ja immer schöner hier...

@moric
der Teufel wahrscheinlich

@Syrah

...wenn es nicht so merkwürdig wäre, könnte man es echt mit Humor nehmen...

@moric
war noch nicht mal nur zynisch gemeint. Könnte mir vorstellen dass @j.t. einem Verein angehört wo so gedacht wird.