Warum fühlen sich Muslime beleidigt, Christen jedoch nicht?
01.11.2014 um 15:37Anzeige
melli.tina schrieb:die türkei ist sowieso am ende. aber selber schuld!Immerhin hat Erdogan sich jüngst noch einen neuen Sultanspalast in einem Naturschutzgebiet errichten lassen, grösser als Causecaus Prunkbauten. Aber bei dem hat das ja auch das Ende markiert :D
Die soziale Situation der Maghrebiner in Frankreich ist z.T. jener der Türken in Deutschland ähnlich: Ghettoisierung (in Frankreich die Vorstädte), bis zu 30 %ige Arbeitslosigkeit, Armut, Perspektivlosigkeit und eine höhere Ausländerkriminalität, schlechte bzw. mangelhafte Integration. Diese explosive Situation entlud sich seit 1979 immer wieder und fand ihren vorläufigen Höhepunkt im November 2005 in den Pariser Vorstadtunruhen. Der damalige französische Innenminister Nicolas Sarkozy verschärfte die Situation noch, in dem er die revoltierenden Jugendlichen als „racaille“ („Abschaum“, „Gesindel“) bezeichnete. In die Proteste mischte sich daraufhin auch Antisemitismus, muslimische Nordafrikaner bezeichneten Sarkozy, dessen Mutter u.a. jüdische Wurzeln hat, als „sale juif“ („schmutzigen Juden“). Als Präsident (seit Mai 2007) bemüht sich Sarkozy, den ihm anhaftenden Ruf der Fremdenfeindlichkeit zu beseitigen und die Bemühungen zur Integration von Zuwanderern und zur Verbesserung der Lebensverhältnisse in den banlieues zu verstärken, indem er drei muslimische Frauen in sein Kabinett berief: Rachida Dati, Rama Yade und Fadela Amara.Juden sind, wie gesagt, in Paris nicht mehr wirklich sicher. Auch gewisse Viertel kann man nicht mehr wirklich betreten als "nicht-muslim".
Im laizistischen Frankreich ist bisher keine staatliche Ausbildung oder ein anerkanntes Studium für Imame möglich, Pläne für einen islamischen Studiengang oder eine Angliederung an die Universität von Strassburg oder die Universität Paris werden nicht absehbar verwirklicht. Seit 1992 gibt es mit dem „Institut Européen des Sciences Humaines“ der UOIF und FIOE ein privates Ausbildungsinstitut für Imame, das jedoch wegen seiner islamistischen Ausrichtung umstritten ist und nur wenige als Imam tätige Absolventen vorweisen kann.[7] Weiterhin sind die islamischen Geistlichen meist im Ausland ausgebildet. Nur ein Drittel der Imame spricht daher fließend Französisch, je ein weiteres Drittel hat gerade mal durchschnittliche bzw. nur mangelhafte Französischkenntnisse. Einige von ihnen stehen unter dem Einfluss ausländischer Islamisten, die französische Regierung hat einige radikale Imame von Pariser Moscheen ausgewiesen.
Laut einer im Dezember 2010 im Auftrag der Zeitung Le Monde durchgeführten repräsentativen Umfrage durch das französische Meinungsforschungsinstitut IFOP sehen etwa 42 % der Menschen in Frankreich im Islam eine Gefahr für ihre nationale Identität (ein ähnliches Ergebnis wurde für Deutschland ermittelt). Mehr als zwei Drittel der Franzosen finden zudem, Muslime seien nicht gut integriert. 61 % der repräsentativ befragten Franzosen nannten eine Verweigerungshaltung der Muslime als wichtigsten Grund für die Integrationsprobleme. An zweiter und dritter Stelle der angegebenen Gründe für die Integrationsprobleme stehen zu große kulturelle Unterschiede (40 %) und Ghettoisierung (37 %).[9]Ich kenne ein paar Franzosen und sah auch Berichte eines angesehenden Philosophen von Frankreich. Die schildern im Prinzip immer das Gleiche.
balkanstyle schrieb:Man kann das selbe auch mit den Christen machen, wenn die Medien darauf Lust haben, aber das tun die ja nicht, solange der Islam noch da ist.Ich habe nicht von Radikalisierungen gesprochen. Ich habe von Vierteln in Paris gesprochen wo es Probleme gibt mit einem muslimischen Bevölkerungsanteil.
Denn z.b. gibt es eine Menge Gruppierungen im Christentum die radikal sind, wie der Ku-Klux-Clan, der auch genug Leute schon auf den Gewissen hat.