Asylanten in Turnhallen und Vereine ohne Turnhallen

@Groucho
Sorry, aber das ist Realitätsverweigerung. Im ersten Moment mag die Wirtschaft vielleicht dadurch profitieren. Aber weißt du wer jetzt auch gerade profitiert? Hersteller von Pfefferspray, Schreckschussknarren und Selbstverteidigungstrainer.

Die paar Stellen, die jetzt durch ein Auftragsplus in der Feldbetten und Baubranche entstehen sind ein lächerlich winziger Tropfen auf einen riesigen heißen Berg.
Ich bitte um Verzeihung, aber da könnte ich wirklich durch die Decke gehen. Hier immernoch darzustellen, das wir wirtschaftlich von der Flüchtlingskrise profitieren, kann ich nur als Provokation empfinden.

Das ist reine Augenwischerei von Leute, die sich genau 0 mit Ökonomie auskennen. Nur weil man mal den Wirtschaftsteil auf Spiegel Online liest, ist man kein Ökonom.
Die WiWi's sind 'ne Sache für sich, gerade in punkto Zuverlässigkeit von Aussagen.
Aber bei der aktuellen Qualifikationsstruktur der Einwanderer respektive Asylbewerber - das wird ja immer durcheinander geworfen - ist es schlicht und ergreifend vollkommen falsch, hier von positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft zu sprechen.

@Ignorance

Ignorance schrieb:ist es schlicht und ergreifend vollkommen falsch, hier von positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft zu sprechen.

was du raushaust, ist falsch

natürlich sind 1Mio zusätzliche Konsumenten dauerhaft gut für die Wirtschaft, da beist die Maus kein Faden ab

dein Fehler ist , dass du Wirtschaft mit "Wir"/und "Gesellschaft" gleichsetzt

bitte immer schön auseinander halten ;)

@lawine

Man hätte aber auch den gleichen Effekt haben können, wenn man das ALG2 verdoppelt hätte. Auch dieses Geld fließt zu 100% in den Konsum.

Die Rechnung mit mehr Konsumenten = mehr Wachstum geht so nicht auf weil nie 100% der Sozialleistungen wieder als Steuern zum Staat zurückfließen.

Ignorance schrieb:Das ist reine Augenwischerei von Leute, die sich genau 0 mit Ökonomie auskennen. Nur weil man mal den Wirtschaftsteil auf Spiegel Online liest, ist man kein Ökonom.

Ökonomen sind also diesbezüglich die Fachleute?

Fein, ich habe ier Semester Wirtschaftswissenschaften studiert und eine kaufmännische Ausbildung.
Darf ich jetzt doch mit reden?

Ignorance schrieb:Die WiWi's sind 'ne Sache für sich, gerade in punkto Zuverlässigkeit von Aussagen.

j

Huch, jetzt sind die Ökonomen doch keine ernst zu nehmenden Fachleute mehr?
Du machst es einem nicht einfach.......

Berlin47 schrieb:Die Rechnung mit mehr Konsumenten = mehr Wachstum geht so nicht auf weil nie 100% der Sozialleistungen wieder als Steuern zum Staat zurückfließen

Das wäre für ein Wirtschaftswachstum auch sehr schlecht, wenn alle Sozialleistungen an den Staat zurück fließen würden, meinst du nicht?

@Groucho

Darum geht es ja. Nach der Logik von @lawine könnten 10 Millionen Menschen kommen, sind ja neue Konsumenten. Wenn diese aber nicht Ihrem Anteil entsprechend zur Wertschöpfung beitragen, müssen halt andere die Zeche zahlen, nämlich der Steuerzahler.

Einfach nur sagen mehr Konsumenten sind gut für die Wirtschaft stimmt zwar, die Frage ist aber wer für die Kosten aufkommt.

Edit: Es geht ja auch darum, welche Art von Wachstum stattfindet. Investitionen in die Infrastruktur sind wohl nachhaltiger als Investition in zusätzliche Sozialtransfers.

@lawine
Grundsätzlich sehr richtig.
Klar, Konsum steigt, Firmen verkaufen mehr. Nur:Der Arbeitsmarkt wird ein höheres Angebot an sehr geringqualifizierten Arbeitskräften haben, das Problem ist, dass durch den Mindestlohn dadurch noch lange nicht mehr Jobs entstehen.
Außerdem ist ein bisschen gestiegener Konsum ein kaum messbarer Effekt. Hier also von "Konjunktur" zu sprechen halte ich ehrlich gesagt für fahrlässig.



@Groucho
Respekt, man muss sich schon Mühe geben um da einen Widerspruch zu erkennen.
Es gibt viele Gesetze der WiWi's die weitestgehend als anerkannt gelten. Natürlich nicht ganz so belastbar wie Naturgesetze, aber immerhin ;)
Dein Fehler: Ich schrieb "Die WiWi's sind 'ne Sache für sich, gerade in punkto Zuverlässigkeit von Aussagen."
Aussagen bedeuten in diesem Kontext die Interpretation oben genannter Gesetzmäßgkeiten.
Das bedeutet, dass jemand der sich hauptberuflich mit der Erforschung der Wirtschaft auseinander setzt eine vollkommen andere Basis hat um Aussagen zu treffen.
Natürlich liegt - besonders in letzter Zeit - gerne mal jemand daneben. Beispiel? Die Qualifikationsstruktur der Asylbewerber wurde bis vor relativ kurzer Zeit ja durchaus ein bisschen anders kommuniziert.
Dann ist doch super wenn du sozusagen vom Fach bist, aber der Artikel den du verlinkt hast ist einfach im Gesamtkontext! Müll, sorry.
Ich schrieb' es oben schon, minimal gestiegener Konsum und ein paar Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor stehen in keinem Verhältnis zu den sonstigen eher negativen Aspekten.
Aber ich gebe zu, da war ich zu undifferenziert. Erstmal haben Unternehmen natürlich Grund zur Freude, also ein bisschen, weil es ja 1 Mio. Leute mit (sehr wenig) Geld gibt, die Dinge kaufen.

@Ignorance

Ignorance schrieb:Erstmal haben Unternehmen natürlich Grund zur Freude, also ein bisschen, weil es ja 1 Mio. Leute mit (sehr wenig) Geld gibt, die Dinge kaufen.

ist das alles, was dir dazu einfällt???

Ignorance schrieb:Außerdem ist ein bisschen gestiegener Konsum ein kaum messbarer Effekt.

davon sprach ich nicht!

ich hörte von 10-15 Mrd, die für die Flüchtlingsversorgung augegeben werden müssen - pro Jahr !!
das Konjunkturpaket II (2009/2010) sah zur Ankurbelung der Wirtschaft einmalig Investitionen von ca 14 Mrd Euro vor (erinnert sich noch jemand an Straßenausbau, den Bau von zig Kreisverkehren, die Abfrackprämien??? )

Zukunftsinvestitionen der öffentlichen Hand.

Vorgesehen waren bis Ende 2010 rund 10 Milliarden Euro für Investitionen der Kommunen und Länder und 4 Milliarden für Bundesinvestitionen. Die Finanzierung erfolgt zu 75 % durch den Bund, 25 % tragen die Länder. Investitionsschwerpunkte sind der Bildungsbereich, insbesondere Kindergärten, Schulen, Hochschulen und die Infrastruktur, insbesondere Verkehr, Krankenhäuser, Städtebau und Informationstechnologie

mit gutem Recht kann man die Ausgaben der öffentl Hand für die Flüchtlingsversorgung als "stilles" Konjunkturprogramm bezeichnen


H-IVlern mehr Geld zum privaten Konsum zur Verfügung zu stellen ist dagegen kein Konjunkturprogramm, es wäre eine politische Dummheit.

das derzeitige "Konjunkturprogramm" ist nicht darauf ausgelegt, massenweise Zuwanderer in Arbeiit zu bringen; es sichert die Beschäftigungsmöglichkeiten der Ureinwohner Deutschlands und genau diese werden auf mittlere Sicht wirtschaftlich vom Zustrom profitieren

@lawine

Das ist doch Quatsch. Die Transferleistungen werden doch von den Steuern der Arbeitnehmer bezahlt, sie bezahlen quasi selbst das "Konjunkturprogramm"

Das gleiche hatten wir mit Griechenland. Haben Waren von uns auf Pump verkauft, deren Verbindlichkeiten wir jetzt Übernehmen müssen. Wo hat sich das also gelohnt?

Die 15 Millarden hätten man besser investieren können z.b. in die 6000 maroden Brücken.

@Berlin47
von der Unterstützung Griechenlands haben die Deutschen MASSIV profitiert

gehört aber nicht in diesen thread, dir das auseinander zusetzen

@lawine

puh, jetzt wird abenteuerlich.

@lawine
Sagte ich ja. Baubranche durch sozialen Wohnungsbau usw. 10-15Mrd? pff.
Sieh' dir mal das deutsche BIP an, und dann denk' nochmal drüber nach wieviel Effekt dann ein paar lächerliche Milliarden haben werden.
Auf den Unsinn mit Griechenland gehe ich nicht ein.
Abgesehen davon SELBST WENN, das heißt noch lange nicht, dass es auch gesellschaftlich insgesamt eine positive Bilanz gibt, rein rechnerisch schon nicht. Von dem anderen mal abgesehen.

@Berlin47
Ganz so dramatisch, wie es gerne geschildert wird, hat es sich für Deutschland tatsächlich nicht abgespielt.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-hat-100-milliarden-euro-durch-minizinsen-gespart-a-1047483.html

@emanon

und was sagt der Sparer, dass er keine Zinsen mehr bekommt?

@Berlin47
Mist, eigentlich hätte ich gerne Zinsen?

Und was sagst du dazu, dass die Kreditzinsen so niedrig sind wie nie?
Jede Wurst hat 2 Enden. Um ihr gerecht zu werden musst du auch beide betrachten.
Mal abgesehen von der starken Vereinfachung, wir entfernen uns vom Topic.

@Berlin47

Berlin47 schrieb:und was sagt der Sparer, dass er keine Zinsen mehr bekommt?

eigentl ot

aber der kluge "Sparer" rechnet MiniZinsen und Miniinflation/an der Grenze zur Deflation gegeneinander auf und stellt erst dann die Frage, ob er einbüßt

wer dagegen nicht auf Zinsen und langfristige Rentenaleihen gesetzt hat, freut sich über die DAX Entwicklung der vergangenen Jahre

http://www.welt.de/vermischtes/article151008628/Einige-Fluechtlinge-haben-genug-von-Deutschland.html
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Einige Flüchtlinge haben genug von Deutschland "Komplett anders" hätten sich die irakischen Flüchtlinge das Leben hier vorgestellt. Nun wollten sie nur noch nach Hause zurück, sagt der Leiter eines Reisebüros. Bund und Länder fördern die Heimkehr.

Diesen Link schickte mir ein user mit dieser Bemerkung:

Und schon kann man wieder im Irak oder Paisten leben. Ups, in D. ist es schlimmer als im Irak? Reisende soll man nicht aufhalten. Aber so schlimm kann es dann im Irak wirklich nicht sein wenn man freiwillig wieder dorthin zurück geht.

Ehe mich jemand angreift oder Lüge unterstellt, es wäre seitens der Verwaltung nachprüfbar, dass ich diese PN wirklich bekam (habe auch die Genehmigung von dem user, es hier zu veröffentlichen).

Ich kann es gut nachempfinden, dass ein Leben in Turnhallen bzw. in Massenunterkünften kein Zuckerschlecken ist. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass Syrer z.B. NICHT wegen der unzureichenden Unterbringung und anderer Widrigkeiten zurück in ihr Kriegsgebiet gehen würden.

@Optimist
Kommt drauf an. Man nehme an die Regierung würde die aktuelle Flüchtlingskrise nicht im Griff bekommen und man würde auf kreative Gedanken kommen, wie ... sagen wir mal, wie sehr starke Restriktionen beim Familiennachzug. Würdest du dann als Familienvater in DE bleiben, wenn du nicht sicher sein kannst, dass deine Familien nachkommen kann?

@Chomsky

Das Gleiche wäre ja auch z.B. für Syrer relevant. Kannst du dir vorstellen, dass Syrer in ihr Kriegsgebiet zurück gehen wollen, weil es in D nicht so ist wie sie es sich vorgestellt hatten? (auf DIESEN Aspekt bzw. den Unterschied kam es mir an)

Alle Welt redet von den vielen Flüchtlingen, die kommen. Aber immer mehr wollen auch wieder zurück. Am Berliner Flughafen etwa starten jede Woche Dutzende in den Irak. Sie haben genug von Deutschland.

Vor sechs Monaten floh Thamer Talip zu Fuß und per Schlauchboot aus dem Irak nach Deutschland. Heute fliegt er zurück.

"Wollen Sie wiederkommen nach Deutschland?", fragt ihn ein Polizist am Berliner Flughafen Tegel auf Englisch. "Nein", lautet die klare Antwort.

http://web.de/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/flucht-heimat-iraker-deutschland-31284700 (Archiv-Version vom 15.01.2016)



vorsichtig ausgedrückt: vielleicht war der Fluchtgrund doch "erfunden" "hochgeputscht"

freu mich über jeden, der freiwillig geht und wünsche ihnen in der Heimat alles Gute!