Obdachlose sind schlechter als andere Menschen?

@NothingM
Wie ich ja auch im anderen Beispiel versuchte zu erklären: Die Frau im Supermarkt war bestimmt nicht obdachlos - aber so schrecklich anzusehen, dass es mich wirklich geekelt hat!

Wir Menschen sind wohl von Natur aus darauf programmiert, jung, hübsch und gesund als gut und akzeptabel und attraktiv zu sehen - und jemand, der krank, ungepflegt und unattraktiv aussieht, wird (fast automatisch) als schlecht bzw. als "zu vermeiden" gesehen.

@mccool
Wir Menschen haben in der Evolution aber auch Hilfsbereitschaft gelernt: Man kümmert sich um kranke geschwächte Artgenossen, um die Art zu erhalten. Das was du beschreibst ist meiner Meinung nach eher die Oberflächlichkeit, die in der Gesellschaft durch Fernsehen und Co immer weiter zunimmt.

@NothingM
Ich rede aber wirklich nicht von Status VS Billig-Look.

Ich rede von eindeutig krank aussehend VS gesund aussehend. Natur pur im Prinzip.

Jemand, der sich von blöden Statussysmbolen täuschen lässt, mag tatsächlich von den Medien gehirngewaschen sein.

Aber für mich ganz persönlich: ich habe da schon Mitgefühl etc. - aber ich kann den Ekel auch nicht verdrängen, wenn ich eine Person sehe, die wirklich krank aussieht.

Ich bewundere da immer die Menschen, die damit umgehen können.

@mccool
Mich stört es einfach, das solche Videos ein verzerrtes Bild der Gesellschaft abgeben. Ich kann mich, mit meinen Erfahrungen darin nicht wieder finden. Wir sind ja alle Teil dieser Gesellschaft, oder? Mir ist es völlig egal was für Klamotten jemand trägt und würde bestimmt nicht danach entscheiden, ob ich helfe oder nicht.

Ich habe aber z.B. keine Lust und Zeit, Morgens auf dem Weg zum Job komme ich täglich an den üblichen Verdächtigen vorbei die sich mal wieder die Birne weg geknallt haben und an ihren Stammplätzen ihren Rausch auszuschlafen, zu fragen, ob alles OK ist und Gespräche über ihre soziale Situation führen. Mag für einige herzlos klingen, für mich ist diese Situation aber täglicher Normalalltag.

@nodoc
Komplette Zustimmung in beiden Punkten.

Ich habe mich nun wirklich mein halbes Leben schon mit den Medien Film und Fernsehen beschäftigt, um genau zu wissen, wie manipulativ diese sein können. Der Schnitt macht's!

Dieser ganze YouTube Dreck, der letztlich nur reißerisch und verzerrt auf soziale (und andere) Themen eingeht, ist auch nur so produziert, damit er möglichst viele Klicks bekommt.

Und was Alkoholiker angeht: SEHR schwieriges Thema. Ich könnte mit solchen Menschen auch nicht arbeiten. Deshalb: Respekt an alle, die es können.

mccool schrieb:Dieser ganze YouTube Dreck, der letztlich nur reißerisch und verzerrt auf soziale (und andere) Themen eingeht, ist auch nur so produziert, damit er möglichst viele Klicks bekommt.

Zustimmung... solche Videos helfen letztendlich auch nicht den Betroffenen. Alle Leute empören sich und schreiben von sich selbst was für ach so tolle Gutmenschen sie doch sind usw... zwei Tage später haben alle das Thema eh wieder vergessen, weil beispielsweise die nächste DSDS Staffel grad anfängt :/

@NothingM
Wenn denn die tausenden Menschen, die bei solchen Videos Kommentare hinterlassen wie "schrecklich und herzlos" doch "die Menschen" sind auch im realen Leben was tun würden, dann lebten wir ja längst in Utopia.

Ach, sorry, jetzt bin ich aber wieder zynisch und selbstgefällig. Denn was mache ich denn?

Jetzt könnte ich sagen: Ich wohne so weit ab von der Zivilisation in einer kleinen Stadt - hier gibt's nicht mal Obdachlose! In der nächst größeren Stadt, 12 Kilometer von hier, kann man dann ein paar im Stadtpark und in der Altstadt sehen. Ich gebe dann auch mal nen Euro in den Pappbecher - egal ob Straßenmusiker oder Obdachloser... was bin ich doch für ein Held...

@mccool

Mit der Kamera und genügend Abstand ist es leicht sich zum Sozialkritiker berufen zu fühlen. Ich frag lieber Leute, die wirklich täglich das Elend dieser Welt bearbeiten und sich " die Finger schmutzig " machen. Für mich die wahren Helden dabei. Alles andere, ist nur Theorie.

@nodoc
Da fällt mir so ne bekannte Geschichte ein, keine Ahnung ob sich jemand darin erinnert. Auf Facebook wurde ein Video gepostet, wo ein Typ sein Hund geschlagen hat. Auf Facebook und in vielen Foren ist dann ein Massenshitstorm ausgebrochen, alle haben sich empört, den Obertierschützer gespielt und wollten den Typen am liebsten morden. Nebeninfos, dass der Typ wohl geistesgestört war, sich an seine Ex rächen wollte, das Video er nicht mal selbst geschickt hat, hat niemanden interessiert. Ca 2 oder 3 Wochen später krähte kein Hahn mehr danach und alle gingen wieder ihren täglichen Dingen nach :D
Viel Gelaber und Empörung gibt es viel im Internet... richtiges Handeln aber... naja.

@NothingM

Leben, aus der Konservendose. ;)
An der richtigen Stelle ein Klik oder Kommentar und schon ist das " Sozialgewissen " wieder auf Kurs.

mccool schrieb:aber ich finde, es ist ziemlich herzlos und bar jeglichen Mitgefühls, wenn man andere Menschen mit solchen Aussagen abwertet.

Man muss halt die Gründe für die Obdachlosigkeit kennen, aber in Deutschland bekommst du Hilfe, wenn du dich drum kümmerst. Und wenn du nur in einer 1-Zimmer Wohnung lebst vom Staat, dann ist das auch ok. Dann hast du die Möglichkeit, dich zu verbessern, einen Job zu bekommen und voran zu kommen im Leben.

Meine Aussage hat auch nichts mit Herzlosigkeit zu tun. Viele Leute "ruhen" sich da drauf aus obdachlos zu sein, sind gegen die Gesellschaft und wollen einfach nicht dazu gehören. Dann aber wiederum die Gesellschaft anzuklagen, wenn niemand hilft, ist doch auch nicht richtig.

@Aniara
Das ist mir alles klar und da widerspreche ich dir auch nicht.

Nur fallen selbst in einem Land mit einem noch immer ziemlich starkem, sozialen Netz mal immer wieder Leute durch die Maschen dieses Netzes; weil sie psychisch oder körperlich krank sind oder eben einfach Pech haben.

Es ist immer leicht, mit dem Stammtischbegriff "Sozialschmarotzer" zu argumentieren, anstatt sich eine Thematik genauer zu betrachten.

Sentrix schrieb:Würdet ihr dem Obdachlosen helfen? ?

Was verstehst du unter helfen?

Ihnen frische Klamotten geben, ne Dusche oder ein Bad und was zu Essen dann sage ich ja.

Aber ihnen auf der Strasse nen 5er zustecken um mein Gewissen zu beruhigen und meine Ruhe zu haben ,den sie in Alkohol umsetzen dann nein.

@nodoc

nodoc schrieb:Mir stellt sich in diesem Zusammenhang noch die Frage: Woran erkennt man ob jemand Obdachlos ist oder nicht?

Da hast du schon Recht, dass kann man nicht am aussehen feststellen.
Aber ich denke, wenn jemand kaputte Klamotten trägt, nicht sehr gepflegt erscheint denkt man automatisch das er obdachlos oder Ähnliches ist.

Natürlich kann man bei solchen Videos schwer sagen wie es wirklich ist, dass is schon richtig.
Aber ich habe schon einige Videos gesehen bei denen Obdachlosen in Amerika geholfen wird. (Neue Klamotten, neue Zähne, Hotelzimmer für einige Nächte etc etc..)
Die machen es zwar nur für die Klicks aber ich find sowas z. B. gut.
Dem Obdachlosen wird geholfen.

In Amerika kriegt man ja nicht solche Hilfe wie hier in Deutschland.

Man kann tatsächlich nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt solche und solche.

Im großen und ganzen sind die meisten jedoch ziemlich dankbar darüber etwas zu bekommen. Sei es auch "nur nen Becher" Kaffee.. Es muss nicht unbedingt Geld sein. Einzelne Bürger in Bonn/Köln haben dazu Initiative ergriffen und verteilen zb. Hygienemittel, Essen, Futter für Tiere etc. an die Obdachlosen.

Geld würde ich persönlich auch nicht geben. Gegen nen Kaffee und ein Brötchen etwas Obst etc. ist nix einzuwenden. Das macht mich nicht arm. Kleidung geb ich auch eher in den Container weil die sicher irgendwo rum liegen würde bei nichtgefallen. Anderst bei Decken, Isomatten etc. Jmd mit nach Hause nehmen würd ich auch net unbedingt haben wollen.

Die Kölsche Band "Höhner" die sich, wie auch andere Kölner Bands, u.a für Obdachlose einsetzt hat einen schönen/interessanten Song dazu geschrieben: Alles verlore.

Es kann jeden treffen, jedoch hat nicht jeder die Kraft wieder aufzustehen!

Ich bin ganz ehrlich. Ich gebe öfter mal eine kleine Spende an Obdachlose Menschen. Nicht an diese Bettelmafia. Aber einen Obdachlosen anfassen ? Nein Danke ... Das muss ich nicht haben.

@makaeasy
Das ist auch absolut in Ordnung. Verlangt ja auch keiner. Mal davon abgesehen das sie vielleicht auch nicht von dir angefasst werden wollen .. dein/mein Tanzbereich .. du verstehst ;)

@shalon
Hab das "anfassen" halt auf den Eingangspost bezogen. Einen Obdachlosen hoch helfen. Das muss ich nicht haben. ;)

Einem Mann in Anzug jedoch schon?
Nem älteren Herren der stürzt sicher auch? Der kann sich auch schon Wochenlang nicht mehr gewaschen haben ;)

@Sentrix
Als erstes erst einmal die Frage was denn "andere Menschen " sind. Mit deiner Frage hast du schon eine Klassifikation für dich ausgemacht.

Obdachlose, Berber oder welch Titel sie auch immer verliehen bekommen sind Versager unserer Gesellschaft.
Das ist kein Grund diese schlechter zu behandeln.

Allerdings muss man sich keinen Leuten nähern wenn sie augenscheinlich eine Krankheit mit sich schleppen oder zu sehen ist das sie eingemacht haben.