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Kann man sein Geschlecht ändern?

276 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Transgender, Transsexualität, Geschlechtsumwandlung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Nesca ehemaliges Mitglied

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Kann man sein Geschlecht ändern?

14.07.2015 um 14:44
Zitat von SamsaraaSamsaraa schrieb:EIne Frau im Auto ist vielleicht unnatürlich. Aber wieso sollte ein Mensch im Auto unnatürlich sein?
Eine Frau ist also kein Mensch? :D
Und warum ist eine Frau für dich unnatürlich, wenn sie Auto fährt?

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14.07.2015 um 15:37
Diese Diskussion bringt doch wieder mal gar nichts, wenn an den Begriff "Geschlecht" nicht klar definiert!

Aus biologischer Sicht ist er definiert ... da hat es so Chromosomen, XY usw. ... keine Diskussion, weil ganz klar nicht änderbar.
Wenn man über ein "gefühltes" Geschlecht reden will, dann kann man da definieren was man will. Fühlt sich ein Mensch als Frau, dann ist das "gefühlte" Geschlecht eben auch Frau.

Die Verwirrung entsteht nur immer dann, wenn man eigentlich etablierte und klar definierte Begriffe nutzt um ganz andere Sachverhalte zu beschreiben.


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14.07.2015 um 16:00
@slider
An sich hast du recht, aber

mit dem chromosomalen Geschlecht ist es in der Natur auch nicht immer so klar definiert.

Beispielsweise das Klinefeltersyndrom (zusätzliches x Chromosom xxy)

das gäbe es noch weitere Varianten, das kann dazu führen, dass sich von außen sichtbar, gegnteiliger Phänotyp entwickelt.

Ja es stellt sich die Frage, woran man die Geschlechtszuordnung festmacht, am Chromosomensatz, am Phänotyp / den Gonaden, an der Relation im Blut zwischen Testosteron und Östrogen, Außprägung des Gehrins oder fragt man die jeweilige Person selber.

Und wie geht man mit Intersexuellen Menschen um? Die "Korrekturoperationen", um ins duale Geschlechtersystem zu passen, verursachen im Nachhinein oft mehr Leid als Nutzen.


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14.07.2015 um 16:07
@Paria
Zitat von PariaParia schrieb:An sich hast du recht, aber

mit dem chromosomalen Geschlecht ist es in der Natur auch nicht immer so klar definiert.

Beispielsweise das Klinefeltersyndrom (zusätzliches x Chromosom xxy)

das gäbe es noch weitere Varianten, das kann dazu führen, dass sich von außen sichtbar, gegnteiliger Phänotyp entwickelt.
Mag sein. Ich habe ja auch nicht ausgeschlossen, dass es biologisch mehr Geschlechter gibt als XX und XY. Ich habe mich nur darauf bezogen, dass eine ÄNDERUNG des Geschlechtes wie es die Biologie definiert nicht möglich ist. Zumindest bedürfte es dafür einer ganz gewaltigen genetischen Mutation (schätze ich als Biologielaie zumindest).


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14.07.2015 um 16:08
Zitat von PariaParia schrieb:Ja es stellt sich die Frage, woran man die Geschlechtszuordnung festmacht, am Chromosomensatz, am Phänotyp / den Gonaden, an der Relation im Blut zwischen Testosteron und Östrogen, Außprägung des Gehrins oder fragt man die jeweilige Person selber.
Naja anhand primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale ist die Einteilung bei 99.9% der Menschen recht eindeutig, selbst wenn man keine Art Master-Kriterium findet, das immer funktioniert.


Für Intersexuelle muss man halt eine andere Lösung finden. Sie könnten es sich einfach selbst aussuchen, was sie sein wollen.


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14.07.2015 um 19:26
Zitat von nananaBatmannananaBatman schrieb:Für Intersexuelle muss man halt eine andere Lösung finden. Sie könnten es sich einfach selbst aussuchen, was sie sein wollen.
Können sie eigentlich nicht, da sie ja als Kind einem Geschlecht zugeordnet und operiert werden, bevor sie das entscheiden können.


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14.07.2015 um 19:36
Zitat von MittelscheitelMittelscheitel schrieb:Können sie eigentlich nicht, da sie ja als Kind einem Geschlecht zugeordnet und operiert werden, bevor sie das entscheiden können.
Daher schrieb ich "könnten". Ich habe keine Ahnung was mit denen gemacht wird.


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14.07.2015 um 19:48
@nananaBatman
Ach, ich hab das "t" überlesen...normalerweise wird bei Neugeborenen intersexuellen Kindern das Geschlecht "angepasst", sie werden operativ zu "Jungen" oder "Mädchen". Das passiert meist aber nur äußerlich, es ist eine eher kosmetische maßnahme, d. h. das häufug "Jngs" Gebärmuttern oder Eierstöcke behalten oder "mädchen" innenliegende Hoden.


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14.07.2015 um 21:50
Was ich immer nicht verstehe: Ich hatte Transsexualität immer für ein auf den Körper bezogenes Gefühl gehalten. Viele befragte Transsexuelle äußern jedoch, sie hätten es ja schon immer gewusst, dass sie zum anderen Geschlecht gehören, weil sie ja (Beispiel) schon immer gerne Kleider getragen hätten oder mit Autos gespielt. Das sind jedoch alles soziale Konstrukte, nichts Biologisches, Körperliches. Warum machen diese Menschen es so oft an den Rollenbildern fest, und eben nicht hauptsächlich an den Körpermerkmalen?


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14.07.2015 um 22:15
Zitat von deja-vu.deja-vu. schrieb:Warum machen diese Menschen es so oft an den Rollenbildern fest, und eben nicht hauptsächlich an den Körpermerkmalen?
Einerseits gibt es unterschiedliche Ausprägungen und im Umgang mit anderen, beispielsweise auch im Rahmen von Outings ist es oft leichter auch hiesige Normen wie Kleidung, Spielzeug herzunehmen.


Auch bei der noch immer notwendigen Doppelbegutachtung für die juristische Ebene der Angleichung, um alle Dokumente bis hin zur Geburtsurkunde mit passendem Vornamen sowie Personenstand erhalten zu können, gibt es noch viele "Experten" die solche Faktoren miteinbeziehen, Körpersprache, Sprechweise u.s.w


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14.07.2015 um 22:35
@deja-vu.

Das gefühlte Geschlecht hängt sicher von vielen Faktoren hat, es ist aber auch biologisch. Die meisten Transen (also, die ich kenne) mögen ihren Penis gar nicht und bErektionen sind ihnen besonders unangenehm. Das Nichtzurechtkommen mit der Körperlichkeit ist schon sehr gravierend.


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15.07.2015 um 05:41
Rechtlich ja und nur das zählt.


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15.07.2015 um 16:17
Warum hängt sich eigentlich jeder am Geschlecht auf?
Ich persönlich verstehe nicht, wie es ein Problem darstellen kann, wenn jemand, der "im falschen Körper geboren wurde", eine geschlechtsangleichende OP vornehmen lässt. Zumal derjenige sein Geschlecht ja in der Regel nicht "ändert", sondern anpasst, finde ich zumindest.
Persönlich sehe ich die Leute eigentlich meistens so, wie sie gesehen werden wollen, mir ist es ziemlich egal, welches Geschlecht bei der Geburt in der entsprechenden Urkunde stand und ob das, was da jetzt im Ausweis steht, davon abweicht. Wenn zu mir jemand sagt, sie sei weiblich, obwohl man darauf schließen kann, dass die Person körperlich (noch) nicht weiblich ist, dann ist mir das völlig worscht, wie man so schön sagt. Ich seh diese Person dann als Frau und gut ist.


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15.07.2015 um 22:53
Zitat von muscariamuscaria schrieb am 12.07.2015:Aber wie sieht es auf der sprachlichen Ebene aus? Wir haben im Deutschen ja die Personalpronomen "er" und "sie". Und wenn jemand öfter wechselt bzw. das Geschlecht nicht eindeutig erkennbar ist, wie spricht man dann über ihn/sie?
In diesem Falle würde ich die betreffende Person einfach nach dem gewünschten Personalpronomen fragen oder falls man das falsche genutzt haben sollte, dann das von ihr/ihm erwünschte nutzen und sich entschuldigen. In Schweden hat sich ein neutrales Personalpronomen etabliert das dort schon einige nutzen, das könnte da ganz praktisch sein falls die Person sich nicht festlegen möchte oder sich noch nicht sicher ist als was sie sich definieren möchte. Sie nennen das Personalpronomen "Hen". Im englischen ist das da sogar in meinen Augen noch einfacher, da man dort überwiegend das "You" nutzt, weniger he and she. Aber diese Frage ist auch weniger wichtig, wichtiger ist es den Wunsch der Person zu berücksichtigen, meist ergibt sich das auch aus dem gewünschten Namen der Person. Klingt dieser weiblich, wird man mehr zu einem sie tendieren.
Zitat von interrobanginterrobang schrieb am 12.07.2015:Man kann sich auch verkleiden. Und trotzdem verändert man dadurch nicht sein Geschlecht.
Das ist Crossdressing oder Drag, übrigens jeder Mensch betreibt "Drag" bei der Wahl der Kleidung. Nein das biologische Geschlecht ändert sich nicht, jedoch durchaus das Erscheinungsbild, das meiste machen eben die Hormone, da diese die sichtbaren sekundären Geschlechtsmerkmale während der Pubertät formen. Also kann man das geschlechtliche Erscheinungsbild durchaus beeinflussen und ändern. Es gleicht da einer Metamorphose und je früher die beginnt, (im Idealfall schon kurz vor der Pubertät) umso mehr wird man dem gewünschten Angleichungsprozess erleichtern können. Also ich würde ihr jedenfalls nicht unterstellen das sie nicht ihrem inneren, angestrebten geschlechtlichen Erscheinungsbild entspricht. In meinen Augen ist sie voll und ganz eine Frau:

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I have never been really good at playing a man! I can do it very easily for photoshoots, but it’s different from acting as a man on a daily basis. I really don’t think it is that different to be one or the other, but capitalist society does draw quite a big line that divides the genders, so these differences seem more exaggerated than they naturally are. Boys are expected to be a lot less emotional, tougher and I guess, somehow rough, where girls have a bit more freedom to express themselves physically, but less freedom mentally and overall because we live in a patriarchal society.

Yes. We are born with a gender identity, as well as a sexual orientation. Most people are not aware of their gender identity because they look in the mirror and if they are female they see a female body; they aren’t even aware. They are more aware of their sexual orientation, in other words who they find attractive. But when the physical part and the mental part don’t coincide or the match is much more complicated, that is when you become aware of gender identity. A lot of scientists point out the fact that it is something we are born with. Of course, later on, we definitely learn how to behave in the way society dictates, but there is a biological factor to it as well. I think that men definitely have as much pressure to behave like men, as women have to behave like women.
~Andreja Pejić
Zitat von interrobanginterrobang schrieb am 12.07.2015:Siehst du das bei Körperintegritätsidentitätsstörung auch so?
Nein diese psychisch/physische Bezugsstörung verhält sich anders, mag zwar gewisse Ähnlichkeiten haben, ist jedoch gämnzlich anders zu verstehen. Eine Transfrau ist innerlich eine Frau und strebt an das innere und äußere Erscheinungsbild und Wesen in Einklang zu bringen. Bei einer Körperintegritätsidentitätsstörung ist mehr ein gespaltenes Verhältnis zu Körpergliedmaßen vorhanden, diese können auch aus traumatischen Erlebnissen resultieren. Transsexualität ist jedoch angeboren und begleitet einen das ganze Leben. Transsexualität lässt sich inzwischen auch durch die Neurowissenschaft bestätigen. Vor der Geburt erst wir das Geschlecht eines Menschen geprägt und da kann es immer zu Abweichungen kommen (z.B. Intersexualität, XXY Chromosomen, Klinefelter-Syndrom), so kann dies neben der rein physischen Ebene auch auf neuronaler Ebene der Fall sein.

Ob ich das bei Körperintegritätsidentitätsstörungen auch so sehe ist schwer zu beantworten, alles was die Lebensqualität eines Menschen betrifft, würde ich sagen, der Mensch soll das tun was dem eigenen Wohlbefinden hilft. Bei der Transsexualität hilft es dem eigenen Wohlbefinden, eine Angleichung anstreben zu können, jedenfalls für sehr viele. Nicht alle gehen jedoch diesen Weg bis zum Schluss, also der GaOP, manche fühlen sich sogar mit dem primären Geschlechtsorgan des für sie "anderen" Geschlechts wohl. Das meiste Leid kommt tatsächlich durch die unstimmigen sekundären Geschlechtsmerkmale. Wenn eine Transfrau als weiblich wahrgenommen wird ist die Frage was sie zwischen den Beinen hat eh mehr als unter der "Gürtellinie" und sollte man sich klemmen. Sie wird das schon noch selbst zur Sprache bringen ;)

Was jedoch der eigenen Befindlichkeit schädlich erscheint, z.B. Selbstverstümmelung, da würde ich sagen, nein das unterstütze ich nicht, da diese Entscheidung auch nicht in meinem Ermessen liegt. Da ich aber einst SVV’ler war, kann ich sagen, manches ist auch ein selbstschädigender Automatismus. Dieser ist jedoch rein psychischer Natur. Transsexualität kann man nicht wegtherapieren, die einzig sinnvolle Therapie ist da für diese Menschen der Weg der Angleichung.
Zitat von nananaBatmannananaBatman schrieb am 12.07.2015:Verstehe ich nicht. Bei Transgender geht es doch nur um dieses "gender", welches ein soziales Konstrukt sein soll.
Transsexualität hingegen ist eine biologische Realität, wie du ja selbst sagst, wenn du die weiblichen und männlichen Hirnstrukturen erwähnst.
Jein, es ist richtig das es sich bei "Gender" um ein mehr soziales Konstrukt handelt, jedoch beginnt da ja das Dilemma, wie man kann man einen Menschen in eine bestimmte Rolle zwängen wenn diese absolut nicht mit der inneren Selbstdefinition und Identität harmoniert? Das beginnt bei der Wahl der Kleider und endet bei der Selbstverwirklichung. Transgender umfasst damit alle Menschen die vom sozialen Konstrukt "Gender" abweichen, so aber auch jene Menschen die eben sogar absolut nicht im Einklang mit den phyischen und körperlichen Aspekten sind. Wenn eine Frau eben in einem vermännlichten Körper geboren wurde, ist sie weder mit der sozialen Rolle des Mannes im Einklang (also Transgender) und eben auch nicht mit dem physischen Erscheinungsbild eines Mannes (Transsexualität). Da ich selbst "Agender", also jenseits vom Genderkonstrukt wandle bin auch ich im Prinzip Transgender (Trans bedeutet "jenseits von"). Bin jedoch nicht TS, da ich mit meinem Körper weitestgehend im Einklang bin, auch wenn ich gerne durchaus femininer erscheinen würde in manchen Momenten. Bei mir ist das etwas dynamisch.
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:Wenn sie Gehirne haben die von Frauen bzw. Männer funktionieren, wäre das keine Täuschung des eigenen Gehirns sondern sie wären innerlich tatsächlich Frau bzw. Männer und somit wäre das im falschen Körper zu fühlen keine falsche Selbstswahrnehmung wie bei einer Identifikationstörung.
So ist es und eben das verstehen viele leider nicht. Transsexualität ist aus diesem Grund auch keine psychische Störung, es ist schlicht und einfach eine physische Störung, aus dem Grund sprechen mehr und mehr die in dem Bereich forschen von einer "Vermännlichung" oder "Verweiblichung" bei der Geburt. Das eigentliche Geschlecht entscheidet sich erst einige Zeit vor der Geburt durch hormonelle Prägungsprozesse. Einfachstes Merkmal ist ja das auch Männer eben Brustwarzen haben, denn anfangs waren wir alle mal mehr weiblich und noch davor gar geschlechtslos ;)
Zitat von SamsaraaSamsaraa schrieb:Es heißt Adam und Eva. Und nicht Adam und Peter.
Ach der homophobe Klassiker, leider vergisst diese Aussage das es nie ein einzelnes Paar von Menschen gab aus dem die Menschheit resultierte. Es gab viele viele Adams, Evas und auch Peters, in unterschiedlichsten zwischenmenschlichen Kon­s­tel­la­ti­onen. Transsexualität und auch Homosexualität, wie auch Bisexualität gab es neben der Heterosexualität schon immer, nur haben sich im Laufe der Zeiten die Möglichkeiten geändert.
Zitat von SamsaraaSamsaraa schrieb:Dass Geschlechtsänderungen aller Art unnatürlich sind.
Schrieb er auf einem Computer im Internet, was ja alles so sehr "natürlich" ist :D
Mal ganz einfach, stelle dir einfach mal vor, die Kunst resultiert aus dem verlängerten Arm der Natur durch kreative Lebewesen. In diesem Sinne ist selbst die Kunst Teil der Natur. Alles ist Natur und auch Kunst was den Menschen ausmacht, hier und da bildet sich gar eine Symbiose. Natürlich sind diese Angleichungen nicht rein natürlich, doch die Transsexualität selbst ist eben natürlich. Das schöne ist ja, diesen Menschen kann man mit dem heutigen Stand der Medizin helfen um den Weg der Angleichung schon zum gewünschten Ergebnis zu bringen, oder zumindest nahe dran zu sein. Das ist eben medizinische Hilfe und eben dieses Wissen nutzen alle Menschen die ein Leiden haben das man ohne diese "Technologie" nicht anders behandeln könnte. Also wenn du dir mal nen Bein brichst, sei dankbar das die nicht natürliche Medizin dir mögliche Schmerzen lindern kann, deine Knochen in Ruhe wieder zusammenwachsen lassen kann und du mit ner unnatürlichen Gehhilfe das Gehen erleichtern kannst. Überdenke deinen Kommentar.
Zitat von deja-vu.deja-vu. schrieb:Was ich immer nicht verstehe: Ich hatte Transsexualität immer für ein auf den Körper bezogenes Gefühl gehalten. Viele befragte Transsexuelle äußern jedoch, sie hätten es ja schon immer gewusst, dass sie zum anderen Geschlecht gehören, weil sie ja (Beispiel) schon immer gerne Kleider getragen hätten oder mit Autos gespielt. Das sind jedoch alles soziale Konstrukte, nichts Biologisches, Körperliches. Warum machen diese Menschen es so oft an den Rollenbildern fest, und eben nicht hauptsächlich an den Körpermerkmalen?
Teils teils, das physische macht sich früher bei Kindern bemerkbar als das soziale, das soziale wird auf spielerische Weise gelernt und angeeignet. Manche Kinder merken schon im Alter von 2-3 Jahren das da physisch etwas nicht an ihnen stimmt und wollen das ändern. Richtig kritisch wird es dann in der Pubertät, da entsteht dann auch die Angst vor einer Vermännlichung oder Verweiblichung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Also ist TS ab diesem Punkt sehr stark auf physische Aspekte ausgerichtet. Das erzeugt dann bei vielen auch ein großes Leid, sollte man diesen Zeitpunkt verpasst haben.

@AthleticBilbao So ist es! Und ich teile da deine Sichtweise.


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16.07.2015 um 23:21
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb: In Schweden hat sich ein neutrales Personalpronomen etabliert das dort schon einige nutzen, das könnte da ganz praktisch sein falls die Person sich nicht festlegen möchte oder sich noch nicht sicher ist als was sie sich definieren möchte. Sie nennen das Personalpronomen "Hen".
In Schweden scheint man in dieser Thematik ohnehin sehr offenherzig zu sein.

Ich wüsste allerdings nicht, dass deswegen dort schon das Abendland untergegangen wäre oder alle Menschen nun (im negativen Sinne) "gleich" sind - so, wie es hier von konservativer Seite ja immer befürchtet wird, wann immer ein Überdenken des althergebrachten Geschlechterverständnisses auch nur zart angeregt wird.


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Kann man sein Geschlecht ändern?

16.07.2015 um 23:26
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Jein, es ist richtig das es sich bei "Gender" um ein mehr soziales Konstrukt handelt, jedoch beginnt da ja das Dilemma, wie man kann man einen Menschen in eine bestimmte Rolle zwängen wenn diese absolut nicht mit der inneren Selbstdefinition und Identität harmoniert? Das beginnt bei der Wahl der Kleider und endet bei der Selbstverwirklichung. Transgender umfasst damit alle Menschen die vom sozialen Konstrukt "Gender" abweichen, so aber auch jene Menschen die eben sogar absolut nicht im Einklang mit den phyischen und körperlichen Aspekten sind. Wenn eine Frau eben in einem vermännlichten Körper geboren wurde, ist sie weder mit der sozialen Rolle des Mannes im Einklang (also Transgender) und eben auch nicht mit dem physischen Erscheinungsbild eines Mannes (Transsexualität). Da ich selbst "Agender", also jenseits vom Genderkonstrukt wandle bin auch ich im Prinzip Transgender (Trans bedeutet "jenseits von"). Bin jedoch nicht TS, da ich mit meinem Körper weitestgehend im Einklang bin, auch wenn ich gerne durchaus femininer erscheinen würde in manchen Momenten. Bei mir ist das etwas dynamisch.
Wer zwängt einen denn in eine bestimmte Rolle?
Mir ist es bewusst, dass es bewisse soziale Rollenbilder gibt. Ich sehe diese aber nicht als grundsätzlich schlecht an oder etwas, dass man beseitigen müsste.


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Kann man sein Geschlecht ändern?

17.07.2015 um 02:12
Zitat von deja-vu.deja-vu. schrieb:In Schweden scheint man in dieser Thematik ohnehin sehr offenherzig zu sein.

Ich wüsste allerdings nicht, dass deswegen dort schon das Abendland untergegangen wäre oder alle Menschen nun (im negativen Sinne) "gleich" sind - so, wie es hier von konservativer Seite ja immer befürchtet wird, wann immer ein Überdenken des althergebrachten Geschlechterverständnisses auch nur zart angeregt wird.
So ist es, zudem würde ich sagen das generell Skandinavien ein progressiver Teil des "Abendlandes" ist, ganz im Gegensatz zum südlicheren, östlicheren und westlicheren Kern und Rand des "Abendlandes". Ich finde es schön das die Menschen da im hohen Norden ein paar Schritte weiter im Denken sind als wir hier. Habe auch einige Artikel gelesen die zeigen das der Umgang mit den Geschlechterrollen dort eh weniger konditioniert wird, sondern sich einfach aus einem Selbstbestimmungsprinzip der Person selbst ergibt. Aber auch da gibt es noch immer einige konservative Menschen, aber so ganz ohne die scheint es eh nicht zu gehen ;)
Zitat von nananaBatmannananaBatman schrieb:Wer zwängt einen denn in eine bestimmte Rolle?
Mir ist es bewusst, dass es bewisse soziale Rollenbilder gibt. Ich sehe diese aber nicht als grundsätzlich schlecht an oder etwas, dass man beseitigen müsste.
Du hast nicht verstanden wie ich das meinte, es bezieht sich allein auf betreffende Personen die nicht mit dem sozialen oder physischen Geschlecht konform gehen und da eine Transidentität aufweisen. Ich lehne klassische Rollenbilder nicht ab die sich teilweise auch ganz natürlich und selbstbestimmt ausprägen. Ich bin nur das man einen Menschen gegen seinen Willen in eine bestimmte Rolle zwängt die nicht mit ihm/ihr in Einklang ist. Also wenn ein Mensch mit seinem physischen, auch sozialen und identitären Geschlecht in Einklang ist, dann kann dieser Mensch gewiss seine Rolle gern auch weiterhin ausleben und behalten. Es geht nur darum dem Menschen etwas mehr Offenheit und Selbstbestimmung zu gönnen während der Erziehung, so dass ein Kind sich nicht unter Druck gesetzt fühlt. Wenn z.B. ein Mädchen gern mal mit Autos spielen will und ein Junge mit Puppen, dann sollte man sich diesen Kindern nicht in den Weg stellen. Sollte sich dann herausstellen das da noch weit mehr als eine spielerische Vorliebe besteht, sondern eben eine Form von Transsexualität, auch dann und gerade dann, sollte man sich diesen Kindern nicht in den Weg stellen und sie auf ihrem Weg begleiten.

Ein Beispiel wie Eltern es da richtig gemacht haben, ist Kim Petras, bei ihr war es schon in sehr jungen Jahren möglich ihr inneres geschlechtliches Empfinden mit dem angestrebten Erscheinungsbild in Einklang zu bringen. Die Eltern haben gemerkt das es ihr ernst war und nicht nur eine Phase, sondern es war eine Unterstützung in ihrer Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung, so konnte viel an späteren Leid abgewendet werden welches in Folge der Pubertät bleibende Spuren hinterlässt.

photo KP zpso1s1fryx
Kim Petras

Also um es auf den Punkt zu bringen, die geschlechtliche Selbstidentifikation sollte einer Selbstbestimmung unterliegen. Vieles bildet sich tatsächlich auf natürliche Weise (nicht nur physisch, sondern auch sozial), der Rest ist reine Konditionierung. Wenn du also dich wohl mit deinem Geschlecht und deiner geschlechtlichen Rolle fühlst, dann bist du "Cisgender" und bist dann im Einklang damit. Das ist auch schön so und daran soll sich nix ändern. Es soll sich nur ändern das man offener mit jenen umgeht, die da nicht so eindeutig sind oder sich eben gar dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Vieles ist da sehr intuitiver Natur und zeigt sich schon sehr früh im Leben eines Menschen in seinem Wachstumsprozess, die Eltern und später die Freunde müssen einfach nur etwas offener mit entsprechenden Signalen umgehen. Ausgrenzung ist das schlimmste was da einem Menschen gerade in seiner Jugend passieren kann und leider passiert das viel zu oft.

Ich hoffe du verstehst jetzt wie ich das meinte? Ich bin nicht gegen Geschlechterrollen, ich bin nur dafür das der Mensch auch Zwischentöne und das Spektrum an Möglichkeiten dazwischen akzeptiert, wie auch einst in vielen antiken Hochkulturen und auch bei zahlreichen Naturvölkern oder eben im hohen Norden von Europa :)


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17.07.2015 um 02:15
Zitat von nananaBatmannananaBatman schrieb:Wer zwängt einen denn in eine bestimmte Rolle?
Dein eigener Habitus? Allerdings kann man da eh nicht viel machen als das ganze möglichst dialektisch zu betrachten und Bewusstsein für die eigene Situation zu schaffen. Mit dekonstruktion gibt man letztendlich jeden qualitativen Unterschied und damit auch den Begründungszusammenhang für Gesellschaftskritik auf.


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