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Einsamkeit

1.530 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Freunde, Einsamkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Einsamkeit

11.02.2023 um 17:37
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb: Das klingt nach einem Lösungsansatz.
Aber es müsste ja erstmal Leute geben, die darüber entscheiden, warum sie keinen Kontakt wollen. Und oftmals ist es ja so, dass sie zwar Kontakt wollen, aber in ihrem Alltagstrott verharren und keine Zeit haben, weil Arbeit, Alltag, Familie, Kind oder was auch immer...
Mein aktuelles Beispiel mit meiner Bekannten, die heute um 8 Uhr angerufen hat - sie dachte, ich gehe heute Abend auf ein Event und wollte mit. Inzwischen mitgeteilt, dass ich (1) total müde bin und heute das Haus nicht verlasse. Antwort: Aha ... sie glaubt das nicht so wirklich (sehr freundlich).

Danach Anruf #2: Anliegen, kann Mr Mary ihr noch eine Karte für heute Abend besorgen (da ausverkauft). Ehrliche Antwort wäre: Ja, könnte er sicher, aber diesen Mechanismus nutzt er selten und nur für Leute, die er gut kennt. Da fällt sie nicht drunter. Also NEIN. Er müsste dazu auch in der Venue anrufen und sie auf die Gästeliste setzen lassen, da es keine Karten mehr gibt.

Dann (eine Stunde später): Anruf #3. Mr Mary soll bitte die Handynummer des Kollegen rausrücken, der heute Abend fürs Event verantwortlich ist, damit sie den fragen kann. Erklärt, dass die Jungs niemals ihre privaten Handynummern rausgeben und keine Ausnahmen machen. Nun bin ich genervt und sie verschnupft. Wir haben halt klar gemacht, dass sie nicht zum engeren Freundeskreis gehört.

Ergo: Ich werde versuchen, sie in Zukunft einfach abzuwimmeln.
Zitat von SubwaySubway schrieb: Damit meine ich zB die Arbeit, Studium/Ausbildung oder innerhalb eines bestimmten Hobbies. Also einen Wirkungskreis, in dem man sich völlig ungezwungen selbst regelmäßig aufhält; ähnlich wie eben früher in der Schule.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:selbst wenn es nicht zu privaten Treffen und einer 1:1 Freundschaft außerhalb kommt.
Die Frage ist, ob so eine 1:1 Freundschaft immer so erstrebenswert ist. Ich finde, bei einer 1:1 Freundschaft trägt man alles mit: Probleme, transportiert nachts um 23 Uhr noch einen Kühlschrank und hört sich die Ehekrachstory an, obwohl gerade ein guter Thriller im Fernsehen läuft.

Wir haben "Urlaubsfreunde" - ganz im Ernst, diese Leute leben unter dem Jahr ihr eigenes Leben und buchen jedes Jahr auf dem gleichen Campingplatz wie wir. Wir kochen Abends zusammen, singen, erzählen lustige Geschichten und haben Spaß, ohne dass man ins Eingemachte geht und Probleme wälzt. Man genießt einfach den Moment. Dann geht wieder jeder in sein Leben - wir wissen nicht ob sie Schulden haben, fremdgehen, gesundheitliche Probleme haben ...
Zitat von SubwaySubway schrieb:Ich weiß nur, dass ich so unglaublich dankbar für alle meine Bekanntschaften/(lockere) Kontakte in diesen Wirkungskreisen bin und dass mich diese richtig glücklich machen, obwohl ich eigentlich ein sehr introvertierter Mensch bin und in meiner ganzen Jugend Schwierigkeiten hatte, Anschluss zu finden, weil zu schüchtern.
Das ist auch schön. Ich erinnere ich an Corona - da rief eine "entfernte" Bekannte an und fragte, ob ich Lust auf einen Spaziergang hätte - sie hätte sich zehn Monate lang nur immer mit den gleichen Leuten getroffen und wollte nun endlich mal wieder Kontakt zu jemand anderem, andere Geschichten ... das war richtig schön.

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11.02.2023 um 17:42
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Bekanntschaften sind eben auch nicht das Gleiche wie Freundschaften.
Das ist immer wieder dasselbe Problem.
Die meisten Menschen (wenn sie glück haben), finden irgendwann ihre "kerngruppe". Also die Menschen, die wirklich wichtig sind und zu denen die Beziehung/Freundschaft nicht verhandelbar, sondern priorität ist.
Meiner Erfahrung nach ist das oft die Familie bzw. der Partner, also keine Freundschaft. Viele Menschen haben sowas wie Freunde nicht, sondern eben Bekannte.

Wenn man mit jemandem eine tief gehende Freundschaft eingehen will, ist das fast so, als würde man versuchen, einen verheirateten Menschen anzubaggern. Da ist oft schon jemand. Denn zeit ist nicht teilbar.

Sich mit jemandem gut unterhalten zu kennen ist das eine. Aber die Frage ist ja: "Wenn sich mal irgendwas ändert, und unsere Beziehung Schwierigkeiten aufweist, ist sie dann wichtig genug, um das miteinander zu klären, oder ist es dann vorbei?"

Viele nominelle Freundschaften sind nur darauf aufgebaut, dass sie praktisch sind.
Versteh ich mich mit den Arbeitskollegen? Gut, dann wird die Arbeit einfacher. und wenn einer von denen joggen geht, kann ich mitgehen, dann wird das joggen einfacher.
Wenn ich da nicht mehr arbeite und nicht mehr jogge, werde ich kein wort mehr mit der person wechseln. Sie ist kein Freund, auch wenn man vielleicht mal beim joggen über wichtige themen geredet hat.

Es ist ein seltenes und meiner Meinung nach auch kostbares Gut, wenn man wirklich einen Menschen findet, mit dem man nicht nur bekannt ist, sondern mit dem man eine wirklich stabile Beziehung hat.

Ich habe beides schon erlebt. Menschen, bei denen ich dachte, ich sei mit ihnen befreunde, wo ich aber gemerkt habe, dass wir keine gemeinsame basis hatten, als sich etwas verändert hat.
Und andersrum zum glück auch Menschen, mit denen ich eng befreundet blieb, obwohl wir uns seltener sehen und unsere lebensentwürfe sich deutlich unterscheiden.


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11.02.2023 um 18:06
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn man mit jemandem eine tief gehende Freundschaft eingehen will, ist das fast so, als würde man versuchen, einen verheirateten Menschen anzubaggern. Da ist oft schon jemand. Denn zeit ist nicht teilbar.
Richtig. Das sehe ich auch so.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Sich mit jemandem gut unterhalten zu kennen ist das eine. Aber die Frage ist ja: "Wenn sich mal irgendwas ändert, und unsere Beziehung Schwierigkeiten aufweist, ist sie dann wichtig genug, um das miteinander zu klären, oder ist es dann vorbei?"

Viele nominelle Freundschaften sind nur darauf aufgebaut, dass sie praktisch sind.
Versteh ich mich mit den Arbeitskollegen? Gut, dann wird die Arbeit einfacher. und wenn einer von denen joggen geht, kann ich mitgehen, dann wird das joggen einfacher.
Wenn ich da nicht mehr arbeite und nicht mehr jogge, werde ich kein wort mehr mit der person wechseln. Sie ist kein Freund, auch wenn man vielleicht mal beim joggen über wichtige themen geredet hat.
Auch das sehe ich zu 100 % so.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:lso die Menschen, die wirklich wichtig sind und zu denen die Beziehung/Freundschaft nicht verhandelbar, sondern priorität ist.
Meiner Erfahrung nach ist das oft die Familie bzw. der Partner, also keine Freundschaft. Viele Menschen haben sowas wie Freunde nicht, sondern eben Bekannte.
Das ist richtig.

Ich kenne welche, die nicht so sozial sind und nicht so viel unternehmen, aber die haben dann wenigstens
ihre Partner*in.
Die haben dann als Motto: Weihnachten? Silvester? Eigener Geburtstag?
Lieber zuhause bleiben und auch nicht zur Familie.
Wenn man eine Beziehung hat, kann man also mit Partner*in einfach zuhause sein und
sich einen netten Tag machen. Wenn man keine hat, ist man einsam und das ist dann
etwas armselig.

Es gibt auch viele Leute, die gar nicht mehr auf Party oder zum Feiern gehen, sobald
sie in einer Partnerschaft sind. Meins wäre das nicht, da ich tatsächlich der Musik und
der jeweiligen Szene wegen und um zu Tanzen zum Feiern gehe und es mir um das
Erlebnis von Rausch/Tanz geht, wenn ich es dann schon einmal bewusst mache, aber
andere gehen wohl wirklich nur zur "Partnersuche" aus.


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11.02.2023 um 18:26
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Die Frage ist, ob so eine 1:1 Freundschaft immer so erstrebenswert ist. Ich finde, bei einer 1:1 Freundschaft trägt man alles mit: Probleme, transportiert nachts um 23 Uhr noch einen Kühlschrank und hört sich die Ehekrachstory an, obwohl gerade ein guter Thriller im Fernsehen läuft.
Das Wort "1:1-Freundschaft" höre ich übrigens hier zum ersten Mal. Ich vermute, es geht darum, einen Freund zu haben, mit dem man alles teilt.

Und ja, so etwas empfinde ich als extrem erstrebenswert. Und ein solches Verhältnis hat auch nichts damit zu tun, dass man (ständig) nachts von der Person kontaktiert wird oder ständig auf Dinge verzichten müsste, die man lieber tun würde.
Ein guter Freund ruft einen nachts - wenn überhaupt - wirklich ja nur dann an, wenn es wirklich dringend ist und kommt idR wahrscheinlich nicht so oft vor. Und ja, wenn der Freund Hilfe wegen irgend etwas braucht, bei dem ich helfen kann, mache ich das wirklich gerne, ohne dass ich in der Zeit lieber einen Thriller im Fernsehen schauen würde. IdR kommt man ja auch dazu (gegenseitige Rücksichtnahme der Parteien natürlich vorausgesetzt), sich hierfür auf einen Termin zu einigen, der bei beiden passt.


Urlaubsfreunde sind auch etwas Tolles. Generell finde ich es toll, wenn man bestimmte Freunde/Bekanntschaften für bestimmte Lebensbereiche hat, mit denen man eben besonders gerne/besonders gut in bestimmten Bereichen klarkommt/diese besonders schätzt.

Mir ist es aber unglaublich wichtig, auch möglichst viel über das Innenleben/sonstige private Angelegenheiten meiner derart eng Vertrauten zu erfahren. Ich finde das einfach so interessant und es macht mich richtig glücklich. Ich finde auch, dass generell Verbindungen erst dann innig werden, wenn man sich gegenseitig, und das gerne, von seinem Innenleben berichtet.

Mit solchen Menschen fällt es mir dann nicht schwer, mich regelmäßig stundenlang zu unterhalten.

Und ja, dementsprechend ungerne verbringe ich auch tatsächlich meine Zeit mit Menschen, bei denen (leider; aus welchen Gründen auch immer) lediglich rein oberflächliche Gespräche möglich sind.


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Einsamkeit

11.02.2023 um 18:50
Einsamkeit ist sehr schlimm, gerade wenn man noch psychisch krank ist ist man schon so isoliert .
Eine Lösung ist sehr schwer, man hat eig keine Möglichkeit mit anderen in Kontakt zu kommen.
Wenn ich meine Eltern nicht hätte hätte ich mich schon umgebracht


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11.02.2023 um 19:41
Zitat von SubwaySubway schrieb:Das Wort "1:1-Freundschaft" höre ich übrigens hier zum ersten Mal. Ich vermute, es geht darum, einen Freund zu haben, mit dem man alles teilt.
Ich hätte es so interpretiert, dass dieser Freund in meinem Leben die gleiche Priorität besitzt wie ich in seinem Leben.

Also das Verhältnis ausgeglichen ist.


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Einsamkeit

11.02.2023 um 20:21
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Die Frage ist, ob so eine 1:1 Freundschaft immer so erstrebenswert ist. Ich finde, bei einer 1:1 Freundschaft trägt man alles mit: Probleme, transportiert nachts um 23 Uhr noch einen Kühlschrank und hört sich die Ehekrachstory an, obwohl gerade ein guter Thriller im Fernsehen läuft.
Muss nicht sein. Freunde für die man "parat stehen" muss (in Notfällen mache ich das gerne und bin auch ansonsten hilfsbereit*) möchte ich nicht und verlange das umgekehrt auch nicht; weder lasse ich mich ausnutzen noch nutze ich andere aus, selbst dann wenn man der einzige Freund jeweils ist.
Ich verstehe ferner 1:1-Freundschaft nicht als "jeder hat nur einen Freund", sondern man trifft sich auch privat.
Nette Arbeitskollegen, Vereinskollen... mit denen ich mich gut verstehe kann ich z.B. (und sie mich) um einen Gefallen bitten, man quatscht auch über Privates, man teilt evl. ein Hobby, man leiht sich mal ein Buch... Aber man besucht sich z.B. in der Regel nicht privat.

*Beispiel:
Meine Freundin hatte vor einiger Zeit die Situation, nach einer Untersuchung (Magenspiegelung) entweder im Krankenhaus über Nacht bleiben zu müssen oder sie kann nach Hause aber nur mit privater Abholung (Taxi zählt nicht). Ich habe das für sie gerne gemacht, da ich weiß dass sie die Nacht im Krankenhaus belastet, sie zudem ihr Haustier für den Tag und die Nacht hätte unterbringen müssen... Da ich sowieso Homeoffice arbeite, habe ich mir dann eben den Vormittag frei genommen, sie zum Arzt begleitet, hinterher mit ihr nach Hause und von dort aus weitergearbeitet. Für sie eine große Hilfe, für mich ein kleiner Aufwand.
Meine Freundin weiß aber auch dass ich z.B. nicht ihr Umzugsdienst, Computerreparaturdienstleister bin, wennauch ich helfe wenn möglich. Oder mich evl. mit manchen Themen nicht auskenne (Liebeskummer ist so eines). Und man Dinge vorher ankündigt - nicht um 23 Uhr den Kühlschrank wegen "die kann man immer anrufen", sondern doch zu normaleren Zeiten, und die Sache mit 23 Uhr doch eher für Sonderfälle wie z.B. wegen spontaner Krankenhauseinlieferung ohne Möglichkeit zu packen Sachen aus ihrer Wohnung holen reserviert ist.
Oder auch dass der Termin für die Magenspiegelung eben zu verlegen gewesen wäre oder jemand anderes sie hätte abholen müssen oder sie doch im Krankenhaus bleiben wenn ich meinetwegen für den Tag teure, nicht umbuchbare Veranstaltungstickets gehabt hätte. Oder nicht da gewesen wäre, generell.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich hätte es so interpretiert, dass dieser Freund in meinem Leben die gleiche Priorität besitzt wie ich in seinem Leben.

Also das Verhältnis ausgeglichen ist.
So war es auch gemeint. Ebenso, dass man sich 1:1 privat trifft und nicht nur in Umfeldern wie Verein, Sport, Arbeitsplatz.


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Einsamkeit

11.02.2023 um 20:35
Nachtrag:
Ferner bin ich bzgl. Bitte um Hilfe der Meinung, dass man diese so früh wie möglich stellt - etliches, wie den planbaren Untersuchungstermin, den Umzug, die Notwendigkeit der Abholung eines Gebrauchtmöbelstücks... dürfte man einige Zeit im Voraus wissen. Das rechtzeitig anzukündigen gehört für mich erstens zur gegenseitigen Rücksichtnahme, zweitens erhöht es die Wahrscheinlichkeit dass es wirklich klappt (auch bei Freunden die wirklich helfen wollen ist nicht immer Zeit), und drittens bleibt genügend Zeit eine Alternative zu finden wenn Freunde nicht helfen können.
Ich bin sehr hilfsbereit. Wenn ich merke dass das jemand aber nur ausnutzen will...

"Kannst du den Hund nehmen, ich musste notfallmäßig ins Krankenhaus?" - wenn es irgendwie geht: mache ich gerne, eine Sorge weniger
"Kannst du den Hund nehmen, wir fahren morgen in Urlaub" - wie bitte?! (wenn es eine sinnvolle, glaubwürdige Erklärung gibt, warum mir das erst jetzt bei einer geplanten Aktion wie Urlaub mitgeteilt werden kann: vielleicht okay... ansonsten gibt es dafür auch bezahlte Dienstleister.)


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11.02.2023 um 20:51
Zitat von SubwaySubway schrieb:Mir ist es aber unglaublich wichtig, auch möglichst viel über das Innenleben/sonstige private Angelegenheiten meiner derart eng Vertrauten zu erfahren. Ich finde das einfach so interessant und es macht mich richtig glücklich. Ich finde auch, dass generell Verbindungen erst dann innig werden, wenn man sich gegenseitig, und das gerne, von seinem Innenleben berichtet.

Mit solchen Menschen fällt es mir dann nicht schwer, mich regelmäßig stundenlang zu unterhalten.

Und ja, dementsprechend ungerne verbringe ich auch tatsächlich meine Zeit mit Menschen, bei denen (leider; aus welchen Gründen auch immer) lediglich rein oberflächliche Gespräche möglich sind.
Für mich ist das Teilen des Innenlebens auch das Wichtigste in einer guten Freundschaft. Bin auch kein Small-Talk-Mensch.


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12.02.2023 um 05:42
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Die meisten Leute antworten, dass
es in Deutschland wohl scheinbar so ein "magisches Alter" (etwa 16/17/18) gibt, in welchem man
seine engsten Freunde kennenlernt und dann im Grunde meistens behält. Manchmal geht das noch
etwas in die 20er, aber ab irgendeinem Punkt haben die Durchschnittsmenschen in Deutschland
bereits ihren Freundeskreis und lassen dann allenfalls nur noch oberflächliche Bekannte zu.
Da würde ich sagen "jein".

Natürlich schließt man viele Freundschaften schon in der Kindheit. Kleine Kinder schließen noch sehr leicht Freundschaften, da sie sehr offen sind und keine Vorurteile haben.
Oft sind das natürlich Schulfreunde. Nicht bei allen bleibt diese Verbindung eng, da viele zur Ausbildung/Studium/Arbeit nicht in ihrem Ort bleiben. So lockern sich die Kontakte.
Man macht neue Bekanntschaften, auch je nachdem, wie aufgeschlossen alle sind. Da mag es schon Gegenden geben, wo die Menschen vielleicht "zugeknöpfter" sind und man als Neue/r schwerer reinkommt. Und sicher ist das auch immer Typsache.

Ich denke aber, dass gemeinsame Interessen und Ziele stärker verbinden können. Bei der Schulfreundin war das nicht immer unbedingt der Fall. Man war "befreundet", da sie nebenan wohnte und im gleichen Alter war. Vielleicht tickte sie aber ganz anders und das passte dann irgendwann nicht mehr. Und später lernt man Leute doch oft kennen durch gemeinsame Aktivitäten. Ob das Spitzenklöppeln ist, man reiten geht oder Karten spielen, was auch immer, oder man einen politischen Gleichklang feststellt usw.

Man hat meiner Meinung nach eine höhere Chance, der Einsamkeit zu entgehen, wenn man sich etwas sucht, das man gerne tut. Das Internet mit seinen Informationen macht vieles einfacher.
Zitat von rainloverainlove schrieb:Einsamkeit ist sehr schlimm, gerade wenn man noch psychisch krank ist ist man schon so isoliert .
Eine Lösung ist sehr schwer, man hat eig keine Möglichkeit mit anderen in Kontakt zu kommen.
Wenn man krank ist ist das natürlich wieder etwas anderes. Da kann ich mich als nicht Betroffene nicht so hineinzuversetzen.
Ich würde aber sagen, dass man trotzdem versuchen kann, andere kennen zu lernen. Vielleicht Menschen mit einer ähnlichen Problematik, damit man sich gegenseitig helfen und stärken kann. Das Verständnis ist doch bei Betroffenen schon ganz anders.
Verlieren hat man ja eigentlich nichts. Oder liege ich da falsch? @rainlove


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Einsamkeit

12.02.2023 um 08:13
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Meine Freundin weiß aber auch dass ich z.B. nicht ihr Umzugsdienst, Computerreparaturdienstleister bin, wennauch ich helfe wenn möglich. Oder mich evl. mit manchen Themen nicht auskenne (Liebeskummer ist so eines). Und man Dinge vorher ankündigt - nicht um 23 Uhr den Kühlschrank wegen "die kann man immer
Das würde ich als Respekt bezeichnen und eben das Bewusstsein, dass der andere ein Freund und kein Dienstbote oder Mülleimer ist.

Wenn meine Freundin mich nachts anrufen würde, weiß ich, dass wirklich was passiert sein muss.


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Einsamkeit

12.02.2023 um 08:22
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Wenn meine Freundin mich nachts anrufen würde, weiß ich, dass wirklich was passiert sein muss.
Meine frühere beste Freundin hat mich mal nachts gegen 3 angerufen, weil ihr Freund besoffen heim kam und auf den Boden gekotzt hat.
Sie musste nicht arbeiten am nächsten Tag, ich schon.
Vielleicht wollte sie, dass ich 40 km fahre und die Kotze wegmache? War für mich keine Option.


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Einsamkeit

12.02.2023 um 08:46
Zitat von nairobinairobi schrieb:Vielleicht wollte sie, dass ich 40 km fahre und die Kotze wegmache? War für mich keine Option.
Was hat sie denn gesagt, was sie will?

Vielleicht hatte sie auch Angst oder war selber besoffen? :D


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Einsamkeit

12.02.2023 um 08:49
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Was hat sie denn gesagt, was sie will?
So direkt hat sie das nicht gesagt, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie das begrüßt hätte.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:hatte sie auch Angst
Sie hat sich extrem vor Kotze geekelt.

Der Freund hat seine Kotze am nächsten Tag selbst entfernt. Was ja auch richtig ist.


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Einsamkeit

12.02.2023 um 08:52
Zitat von nairobinairobi schrieb:am nächsten Tag selbst entfernt.
Nun ja :D
Klar, geht wahrscheinlich nicht anders.

Sowas würde mich auch nerven. Wenn es einmal vorkommt, ok. Wenn aber die Freundschaft grundsätzlich so aussieht, dass die Freundin nicht meine Befindlichkeiten berücksichtigt, ist es schwierig.


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Einsamkeit

12.02.2023 um 08:54
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Wenn aber die Freundschaft grundsätzlich so aussieht, dass die Freundin nicht meine Befindlichkeiten berücksichtigt, ist es schwierig.
Darum ging es nach 40 Jahren auch wohl auseinander, ich kann nicht sagen, dass es mir fehlt, nicht ständig seelischer Mülleimer und Kummerkasten sein zu müssen.


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Einsamkeit

12.02.2023 um 08:58
Zitat von rainloverainlove schrieb:Einsamkeit ist sehr schlimm, gerade wenn man noch psychisch krank ist ist man schon so isoliert .
Eine Lösung ist sehr schwer, man hat eig keine Möglichkeit mit anderen in Kontakt zu kommen.
Wenn ich meine Eltern nicht hätte hätte ich mich schon umgebracht
Habe gestern auch wieder mit diesen Gedanken gespielt.
Beispiel Zahnarzt:
Behandlung nicht möglich.
Weil mit starken Beruhigungsmittel gearbeitet wird, muss mich danach jemand abholen.. Ja, Arschleggen, gibt niemanden... Also Behandlung abgebrochen...


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Einsamkeit

12.02.2023 um 09:15
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Beispiel Zahnarzt:
Behandlung nicht möglich.
Weil mit starken Beruhigungsmittel gearbeitet wird, muss mich danach jemand abholen.. Ja, Arschleggen, gibt niemanden... Also Behandlung abgebrochen...
Hast Du mit dem Zahnarzt mal darüber gesprochen?
Was es da für Möglichkeiten gibt? Das Problem wirst Du ja nicht alleine haben.

Ginge das nicht zur Not mit einem Taxifahrer?

Oder gibt es in Deiner Stadt eine Möglichkeit? Nachbarn helfen Nachbarn oder ähnliches?


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Einsamkeit

12.02.2023 um 09:21
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ginge das nicht zur Not mit einem Taxifahrer?
Es muss ein Bekannter sein, der im Grunde sicherstellt, dass man danach im Bettchen bei sich zuhause landet.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Hast Du mit dem Zahnarzt mal darüber gesprochen?
Was es da für Möglichkeiten gibt?
Ja, es gibt keine. Das hat auch was auch rechtlicher Sicht zu tun, wenn voll auf Valium nach Hause laufe und mir passiert irgendwas, ist er der Gearschte.


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Einsamkeit

12.02.2023 um 14:06
Zitat von nairobinairobi schrieb:Wenn man krank ist ist das natürlich wieder etwas anderes. Da kann ich mich als nicht Betroffene nicht so hineinzuversetzen.
Ich würde aber sagen, dass man trotzdem versuchen kann, andere kennen zu lernen. Vielleicht Menschen mit einer ähnlichen Problematik, damit man sich gegenseitig helfen und stärken kann.
Das ist oft ziemlich problematisch, da gerade bei psysischen Problemen, man sich dann gegenseitig "runter" zieht. Bei Menschen mit Handicap, kann jetzt nur aus meiner Sicht reden, ist oft so, das sie oft nicht unter ihren gleichen sein wollen, sondern zur Allgemeinheit dazu gehören wollen. Leider klappt das nur bedingt und man muss sich dann "fügen" und doch unter sich bleiben und somit ist und bleibt man ein Aussenseiter.

Ich habe leider IMMER Außenseiter Freunde gehabt oder Menschen meines gleichen. Ich hatte immer in der Schule die neben mir sitzen, neben denen keiner sitzen wollte ( Wegen Körperhygiene, wegen Familiennamen, wegen Behinerung, anderer Herkunft etc)* In meiner Ausbildung war ich in einem BBW (Internat + Ausbildungsstätte für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung) , da war ich dann unter meinen gleichen...Jetzt 12-15 Jahre später hat sich nichts geändert, ich habe weiterhin fast gar keine Freunde und mein Freund ist im Rollstuhl da ich ihn damals aus dem Internat kennengelernt habe.

Ich würde gerne dazu gehören und trotz meiner Behinerung, die mir im Alltag kaum im Weg steht, mal was machen, mal mit Freunden ins Kino gehen, mal Essen gehen usw... das hab ich noch nie gemacht.

Ich bin zwar im Karnevalsverein tätig und man kennt sich zum Teil seit dem Kindergarten oder hat damals sogar mal ein zwei Jahre zusammen getanzt, das aber mal jemand sagt, willst du dich zu uns setzen oder magst mal was mit trinken, NEIN.


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