Capitano schrieb:intensivieren und vielleicht in eine Gruppentherapie oä zu kommen, einfach um unter Menschen zu sein wo dann auch alle in einer ähnlichen Situation sind und man eher nicht Angst vor Vorurteilen haben muss. Ich wär früher sicher nicht dazu bereit gewesen mich vor anderen zu öffnen und über Gefühle oä zu sprechen aber wenn dich eine Situation wirklich so belastet dass du sie kaum aushältst
Ich finde deine Tipps und Einsichten wirklich wertvoll und es ist gut, dass du sie hier teilst.
Auch ich war Mitte dreißig bei meiner Trennung, die mich a die Grenzen meiner Belastbarkeit gebracht hat. Die Trennung und die Jahre zuvor hatten mich auch psychisch so verändert, dass ich einfach nicht mehr die unbeschwerte und psychisch intakte Frau war, die ich einmal war. Und die Umstände nach der Trennung hörten nicht auf, extrem herausfordernd zu bleiben. Zu dem Verlust all meiner Lebensgewohnheiten wie dem Zuhause, meiner eigenen kleinen Familie kamen dann immer wieder noch neue, niederschmetternde Dinge in den darauffolgenden Jahren, wie z.B. Corona, Job Verlust, … - bis hin zu einem Punkt, wo ich mich fühlte, als hätte ich nun so ziemlich alles mitgemacht, was es nur gibt (außer einer lebensbedrohenden Krankheit und gänzlichem finanziellem bankrott). Mir “geholfen” hat vor allem eine ziemlich strikte, bewusste Ernährung und Arbeit, also interessante Aufgaben, Haustier, spazieren gehen. Ausserdem habe ich mich damals viel mit den Ideen von Eckart Tolle und Sadhguru beschäftigt. Eckart Tolle ist mir bis heute ein wichtiger spiritueller Einfluss-Geber.
Was ich nie gemacht habe, sind Psychopharmaka, wie Schlafmittel etc. es mag für manche ein Ausweg sein, aber ich war mit Ernährung, Sport und Disziplin irgendwo zufrieden mit mir. Auch, dass ich immer wieder neue Männer kennengelernt habe, die mich ziemlich beeindruckt haben, also vom Potential her, es gab mir schon einen ego boost.
Wenn ich mir heute Fotos von mir damals vor der Trennung anschaue, sehe ich, wie unglücklich ich in der Beziehung war. Ich habe das erst kürzlich mal gemacht. Dann bin eigentlich ich dankbar dafür, dass es auseinander gegangen ist. Auch wenn mein Herz dabei kaputt gegangen ist. Das kann ich aber auch erst mit sooo viel Abstand und unzähligen beachissenen Tagen dazwischen sagen.
Capitano schrieb:aktuell soviel Kontakt wie möglich zu haben und wenns nicht persönlich ist dann zumindest über WhatsApp, Telefon oä. Meine beste Freundin ist ein sehr empathischer Mensch und hat schon vor längerem erkannt dass etwas nicht stimmt
Freunde können einem buchstäblich das Leben retten. Aber ungleich Familie haben auch sie ihre Grenzen des Verständnis und des Engagements.
Capitano schrieb:sind meine DMs offen. Nicht als irgendein uneigennütziges heldenhaftes Angebot sondern weil es mir wahrscheinlich auch helfen würde. Wünsch euch alles gute.
Zum Glück gehts mir heute, 7-8 Jahre später wieder gut. Aber ich denke, viele würden dein Angebot sehr zu schätzen wissen. Ich habe auch öfters mal bei der Telefon Beratung, also telefonischer Seelsorge angerufen. Es kann sehr hilfreich sein, in akuten Momenten, wo gesprächsbedarf besteht, das Wollte ich noch hinzufügen.