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Einsamkeit

1.560 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Freunde, Einsamkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Einsamkeit

07.06.2025 um 13:45
Ich grätsche jetzt einfach mal in diesen Thread rein um meine Meinung kund-zu-geben. :D

Aus meiner Sicht (ohne dass ich mich wissenschaftlich oder sonst-wie eingelesen habe) ist das Gefühl der Einsamkeit immer einer Störung der Bindung bzw. des Bindungsgefühls und der Sicherheit innerhalb der Gesellschaft oder mit einzelnen Personen. Im Grunde könnte man es als Diskrepanz zwischen Bedürfnis nach Bindung und der Realität erachten.

Aus meiner Sicht gibt es auch 3 Arten der Einsamkeit.
1- Man hat wirklich niemanden um sich herum und ist Unglücklich damit
2- Man ist Sozial gut integriert und fühlt sich aber im inneren irgendwie leer und Einsam
3- Man könnte viele Soziale Kontakt haben aber hat aufgrund von Selbstwertproblemen Angst in Bindung zu gehen


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Einsamkeit

07.06.2025 um 14:00
Zitat von CherymoyaCherymoya schrieb:Man könnte viele Soziale Kontakt haben aber hat aufgrund von Selbstwertproblemen Angst in Bindung zu gehen
Bei diesem Punkt gebe ich dir recht und warum ist das in den letzten Jahren so? Weil wir es von der Gesellschaft gezeigt bekommen "DAS PERFEKTE LEBEN" - das Makellose Leben... wenn man diese nicht 100% aufweisen kann schwindet das persönliche Selbstwert. Man fühlt sich schlecht weil man vielleicht einen 'einfachen' Job hat oder man fühlt sich schlecht weil man 'dick/dünn/klein/krumm' ist, also bleibt man lieber in sein Kämmerchen alleine bevor man eine Bindung eingeht und dann enttäuscht wird.

Ein gutes Beispiel aus meiner Sicht, ich hatte während meiner Schulzeit (die kompletten 10 Jahren) NIE Freunde, Bekanntschaften oder erst recht nicht Beziehungen. Ich wurde sehr oft abgelehnt, also hab ich es späterheraus auch nie wieder Probiert, selbst jetzt im "Erwachsenen" Alter fällt es mir schwer zu binden weil ich Angst habe wieder verarscht, enttäuscht oder sonst was wäre.

Ein kleine Szene die es gut beschreibt vorsichtiger zu sein... ich wurde mal von drei sogenannten "Klassenkameraden" mit zum Schwimmen genommen - warum auch immer, vielleicht mussten sie das - keine Ahnung, auf jeden Fall als wir da waren sind wir zusammen ins Becken , ich blieb am Rand, da ich aufgrund meiner Behinderung nicht gut schwimmen kann, als ich bemerkte das alle Weg waren bin ich zurück zum Platz und der war leer, alle sind sie abgehauen, bis auf meine Kleidung. Das war nicht schön. Am nächsten Tag in der Schule haben sie mich ausgelacht und gefragt wie ich heimgekommen wäre. Das nur ein kleiner Fall warum man Angst hat Bindung einzugehen - sobald man anders ist.


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Einsamkeit

03.07.2025 um 17:13
Einsamkeit ist eines der schlimmsten Gefühle, für den der es nicht kennt erst recht. Falls es wen juckt erzähl ich euch etwas drüber wie es mir damit geht und was ich alles mache um richtig damit umzugehen. Vielleicht hilft es ja wem.

Ich hab sehr viel verloren kürzlich. Nicht nur eine Beziehung, die fast mein halbes Leben angedauert hat sondern alles was mit dran hing, gemeinsamer Haushalt mit Kind und Katzen, gemeinsames Leben. Ein Leben dass ich lang nicht wirklich mitgelebt und zu schätzen gewusst hab, das mir aber eigentlich alles bedeutet hat. Auch wenn es sich lang abgezeichnet hat, war am Ende hin sowohl die Angst vor diesem Verlust, die mit jedem Tag mehr Realität wurde, unerträglich sondern auch dann die endgültige Gewissheit. Wenn du mit Mitte 30 zum ersten mal in deinem Leben allein bist, allein lebst, niemand da ist wenn du von der Arbeit heim kommst, wenn du ins Bett gehst und wieder aufwachst, das macht schon was mit einem. Erst recht wenn du ohnehin schon davor nicht mehr wirklich psychisch gesund warst und wegen ganz anderer Dinge auf einem langen und harten Weg zurück bist den du plötzlich ganz allein gehst.

Die Dinge die ich dagegen tue helfen wahrscheinlich nicht jedem weil eben doch jeder Mensch anders ist und anders mit Situationen umgeht, wahrscheinlich auch ganz andere Erfahrungen gemacht hat, aber ich kann trotzdem ein paar Dinge empfehlen.

Zu aller erst sucht euch jemanden zum Reden. Ich war zB wegen anderer Dinge schon vorher in Gesprächstherapie wo sich dann einfach über die Zeit das primäre Thema geändert hat aber es tut verdammt gut einfach nur jemanden zu haben der zuhört und sich auch gedanken macht über dinge die du sagst. Wenn ihr merkt dass die Einsamkeit euch psychisch zu schaffen macht, eine Überlegung wert. Ich persönlich strebe jetzt sogar an das ganze zu intensivieren und vielleicht in eine Gruppentherapie oä zu kommen, einfach um unter Menschen zu sein wo dann auch alle in einer ähnlichen Situation sind und man eher nicht Angst vor Vorurteilen haben muss. Ich wär früher sicher nicht dazu bereit gewesen mich vor anderen zu öffnen und über Gefühle oä zu sprechen aber wenn dich eine Situation wirklich so belastet dass du sie kaum aushältst dann schaffst du es eher über deinen Schatten zu springen weil du einfach alles annimmst von dem irgendeine Besserung der Situation erhofft wird. War zumindest bei mir so.

Freunde sind natürlich auch ein Thema. Klar das ist nix was einsame Menschen jetzt im Überfluss lagernd haben. Muss auch gar nicht sein. Eine Hand voll gute Freunde reicht schon, ich hab in den letzten Jahren nur sehr wenige Freundschaften wirklich gepflegt weil einfach arbeit familie etc zuviel von mir beansprucht haben. Zum Glück sind diese paar wenigen aber übrig geblieben und die sind jetzt in der Situation einfach nur Gold wert. Ich versuche da aktuell soviel Kontakt wie möglich zu haben und wenns nicht persönlich ist dann zumindest über WhatsApp, Telefon oä. Meine beste Freundin ist ein sehr empathischer Mensch und hat schon vor längerem erkannt dass etwas nicht stimmt und da hab ich mich dann einmal während eines meltdowns wirklich geöffnet und alles raus gelassen und die weiß irgendwie immer wie sie grad mit mir umgehen muss.

Wenn ihr irl keine Freunde habt spricht auch echt nix dagegen online irgendwo aktiv zu sein mit fremden, einfach auf jede Art die euch möglich ist socializen und wenn es nur zur Ablenkung ist. Ich sags wie es ist ich bin ungefähr zu 50% der Zeit am Tag immer noch völlig am Ende aber das liegt auch daran dass die Einsamkeit für mich etwas neues ist und ich noch nicht ganz weiß wie ich umgehen muss damit aber man kann immer irgendwas zu tun haben auch wenns nicht wichtig ist, bei dem man dann nicht allein ist. Ich konnte mir da wirklich nichts drunter vorstellen was das mit einem Menschen macht.

Wenn sich jemand von euch mal wirklich allein fühlt, oder sich was von der Seele schreiben will, sind meine DMs offen. Nicht als irgendein uneigennütziges heldenhaftes Angebot sondern weil es mir wahrscheinlich auch helfen würde. Wünsch euch alles gute.


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Einsamkeit

06.07.2025 um 14:00
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:intensivieren und vielleicht in eine Gruppentherapie oä zu kommen, einfach um unter Menschen zu sein wo dann auch alle in einer ähnlichen Situation sind und man eher nicht Angst vor Vorurteilen haben muss. Ich wär früher sicher nicht dazu bereit gewesen mich vor anderen zu öffnen und über Gefühle oä zu sprechen aber wenn dich eine Situation wirklich so belastet dass du sie kaum aushältst
Ich finde deine Tipps und Einsichten wirklich wertvoll und es ist gut, dass du sie hier teilst.
Auch ich war Mitte dreißig bei meiner Trennung, die mich a die Grenzen meiner Belastbarkeit gebracht hat. Die Trennung und die Jahre zuvor hatten mich auch psychisch so verändert, dass ich einfach nicht mehr die unbeschwerte und psychisch intakte Frau war, die ich einmal war. Und die Umstände nach der Trennung hörten nicht auf, extrem herausfordernd zu bleiben. Zu dem Verlust all meiner Lebensgewohnheiten wie dem Zuhause, meiner eigenen kleinen Familie kamen dann immer wieder noch neue, niederschmetternde Dinge in den darauffolgenden Jahren, wie z.B. Corona, Job Verlust, … - bis hin zu einem Punkt, wo ich mich fühlte, als hätte ich nun so ziemlich alles mitgemacht, was es nur gibt (außer einer lebensbedrohenden Krankheit und gänzlichem finanziellem bankrott). Mir “geholfen” hat vor allem eine ziemlich strikte, bewusste Ernährung und Arbeit, also interessante Aufgaben, Haustier, spazieren gehen. Ausserdem habe ich mich damals viel mit den Ideen von Eckart Tolle und Sadhguru beschäftigt. Eckart Tolle ist mir bis heute ein wichtiger spiritueller Einfluss-Geber.

Was ich nie gemacht habe, sind Psychopharmaka, wie Schlafmittel etc. es mag für manche ein Ausweg sein, aber ich war mit Ernährung, Sport und Disziplin irgendwo zufrieden mit mir. Auch, dass ich immer wieder neue Männer kennengelernt habe, die mich ziemlich beeindruckt haben, also vom Potential her, es gab mir schon einen ego boost.
Wenn ich mir heute Fotos von mir damals vor der Trennung anschaue, sehe ich, wie unglücklich ich in der Beziehung war. Ich habe das erst kürzlich mal gemacht. Dann bin eigentlich ich dankbar dafür, dass es auseinander gegangen ist. Auch wenn mein Herz dabei kaputt gegangen ist. Das kann ich aber auch erst mit sooo viel Abstand und unzähligen beachissenen Tagen dazwischen sagen.
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:aktuell soviel Kontakt wie möglich zu haben und wenns nicht persönlich ist dann zumindest über WhatsApp, Telefon oä. Meine beste Freundin ist ein sehr empathischer Mensch und hat schon vor längerem erkannt dass etwas nicht stimmt
Freunde können einem buchstäblich das Leben retten. Aber ungleich Familie haben auch sie ihre Grenzen des Verständnis und des Engagements.
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:sind meine DMs offen. Nicht als irgendein uneigennütziges heldenhaftes Angebot sondern weil es mir wahrscheinlich auch helfen würde. Wünsch euch alles gute.
Zum Glück gehts mir heute, 7-8 Jahre später wieder gut. Aber ich denke, viele würden dein Angebot sehr zu schätzen wissen. Ich habe auch öfters mal bei der Telefon Beratung, also telefonischer Seelsorge angerufen. Es kann sehr hilfreich sein, in akuten Momenten, wo gesprächsbedarf besteht, das Wollte ich noch hinzufügen.


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Einsamkeit

17.07.2025 um 01:22
Sport kann helfen, Musik kann helfen, Kunst kann helfen. Bei allen besonders dann, wenn man sie aktiv betreibt.

Wem der Sportverein zu weit weg oder zu teuer ist, der soll schauen, ob er öffentliche Plätze findet.
Irgendein Ballsport ist gut, aber auch Fitnessboxen oder Fechtübungen mit dem Holzschwert.
Rudern wirkt auch gut, auf dem Wasser wie auf dem Rudergerät.
Zum Musizieren reicht ein einfaches Keyboard oder ein E-Bass.
Zeichnen kann man mit Papier und Stiften - oder heute mit Zeichenprogrammen wie Krita.

Gut ist auch Lesen, aber man sollte sich dann auch Freunde suchen, mit denen man die erfahrenen Gedanken teilen kann.
Sonst isoliert es einen nur noch weiter.

Auch Kirchenkreise sind gut für die Vergesellschaftung, allerdings steht nicht jeder hinter der dort vermittelten Energie.


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Einsamkeit

17.07.2025 um 08:10
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Auch Kirchenkreise sind gut für die Vergesellschaftung, allerdings steht nicht jeder hinter der dort vermittelten Energie.
Bei Glaubensgemeinschaften sehe ich häufig das Problem, dass man eben auch selbst gläubig bzw. religiös sein sollte, weil man sonst auf die Dauer nicht dazu passt. Ich bin früher (als Student) in diversen kirchlich orientierten Kreisen aktiv gewesen, aber ich habe mich da nie wirklich zugehörig gefühlt, weil ich eigentlich gar nicht religiös bin.


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Einsamkeit

17.07.2025 um 16:57
Stimmt, das ist ein Problem.

Ich mag die Geselligkeit und auch die existenzialphilosophischen Debatten.

Aber ich fühle mich in Philosophenkreisen wohler, nur leider gibt es davon heute nicht mehr viele.
Einige wollen ja online die Stoa oder den Kepos online wiederbeleben.
An Universitäten gibt es auch im RL kleine Zirkel mit entsprechender Ausrichtung.

Wenn etwas angeboten wird, dann eher in Richtung Buddhismus.

Dann gäbe es noch die Unitarier oder einige Studentenverbindungen mit philosophischer Ausrichtung,
meinetwegen im Schwarzburgbund, im Sondershäuser Verband oder gemäßigte Burschenschaften und Landsmannschaften.


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