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Lottogewinn macht (un)glücklich...

146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Stress, Depressionen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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löwe91 Diskussionsleiter
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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 20:38
Guten Abend,

ich verfolge seit geraumer Zeit mehrere Threads im Stillen, habe mir jedoch oft die Frage gestellt, ob ich mich hier anmelden und meine Fragen stellen bzw. meine Gedanken mitteilen soll, doch eben habe ich all meinen Mut zusammengenommen, es einfach zutun, da ich nichts zu verlieren habe.

Wie der Titel bereits vermuten lässt, habe ich im Lotto gewonnen, nicht erst vor kurzem, sondern schon vor einiger Zeit, doch ich weiß bis heute mit dem Gewinn absolut nicht umzugehen.

Ohne zu viele Details über mich preisgeben zu wollen, doch ich stamme aus einer Familie, in der finanzielle Probleme schon seit frühster Kindheit stets Thema waren. Während einige andere Kinder eine unbeschwerte Kindheit hatten, lag bei uns immer Ärger in der Luft, was mir als Kind schwer zu schaffen gemacht hat. Um ehrlich zu sein, hatte ich keine wirkliche Kindheit, sondern war eher ein Erwachsener, gefangen im Körper eines Kindes. Schon mit 13 Jahren habe ich Zeitungen ausgetragen, was ein unglaublich undankbarer, mühseliger, zeitaufwändiger Job neben der Schule war, doch ich wollte meine Eltern einfach nicht auf der Tasche liegen, was aus der heutigen Sicht eigentlich traurig ist, da ich mir mit 13 Jahren wohl eher um andere Dinge hätte Gedanken machen sollen. Für mich war es allerdings schon seit jeher ein unglaublich gutes Gefühl, mir mein Geld verdienen zu müssen, weil es mich ganz einfach von den ganzen Problemen abgelenkt hat, die meine Familie enorm belastet haben.

Lange Rede, kurzer Sinn - dann kam der Lottogewinn!

Meine damaligen Arbeitskollegen haben immer Lotto gespielt, mir immer gesagt, dass ich mal mitspielen sollte, doch ich habe immer verweigert, da ich ein Sparfuchs bin und es für rausgeschmissenes Geld gehalten habe. Dann war ich eines Tages in der Stadt unterwegs, da ich noch ein paar Kleinigkeiten für Weihnachten besorgen wollte, bin an einem Lotto-Laden vorbei, hatte aus irgendeinem Grund plötzlich meine Arbeitskollegen im Sinn, bin spontan in den Laden rein, habe den Lottoschein ausgefüllt, abgegeben und bin wieder raus. Bis heute stelle ich mir die Frage, wieso ich an dem Tag in diesen Lotto-Laden gegangen bin, wo ich doch zuvor schon hunderte male daran vorbei gelaufen war, ohne dem ganzen in irgendeiner Form Beachtung geschenkt zu haben?! Ich weiß die Antwort nicht, doch falls es sowas wie Schicksal geben sollte, dann war es wohl mein Schicksal, welches mich dazu getrieben hat.

Den Moment, als ich am PC die Zahlen der Lottoziehung geprüft habe, werde ich wohl nie wieder vergessen, denn ich habe mich übergeben müssen und habe weder zuvor noch danach so sehr geheult, wie an diesem Tag... Ich musste sogar meine Mutter anrufen, die daraufhin nicht gefahren, sondern schon fast geflogen kam, um mich zu beruhigen, wobei sie damals selbst fast einen Herzkasper bekommen hat, nachdem ich sie eingeweiht hatte. Der Tag war der schönste, schlimmste, freudigste, traurigste und unrealistischste Tag in meinem bisherigen Leben. Seit dem Gewinn sind einige Tage vergangen, meinen Job habe ich aufgeben müssen, auch wenn es mir anders lieber gewesen wäre, da meine damaligen Arbeitskollegen einen Verdacht geschöpft haben, weil ich mich angeblich anders verhalten hätte, was gut möglich gewesen sein kann, doch mir zum damaligen Zeitpunkt nicht bewusst war. Nachdem ich mein Lotterielos damals eingelöst habe, habe ich noch ein paar Wochen in dem Betrieb gearbeitet, dann die Kündigung eingereicht, weil meine Arbeitskollegen wohl einfach eine Vorahnung hatten, auch wenn ich niemandem ein einziges Wort davon gesagt hatte, außer eben meiner Mutter, die es nicht mal meinem Vater oder meinen Geschwistern erzählt haben.

Mir wurden nach dem Gewinn einige Berater empfohlen, die ich aufsuchen könne, um mich von ihnen beraten zu lassen, was ich auch getan habe, sich jedoch für mich schon im ersten Gespräch als Fehlentscheidung entpuppt hat. Wie dem auch sei, bin ich wenige Monate nach dem Gewinn in eine tiefe Depression gestürzt, die leider bis heute anhält!

Kurz nach dem Lottogewinn hatte ich so viele Dinge, die ich haben wollte, doch mir ist schnell bewusst geworden, dass ich Geld genauso schnell verprassen kann, wie ich es bekommen habe, daher habe ich bisher keinen einzigen Cent von dem Geld für mich ausgegeben, sondern habe lediglich die Schulden meiner Familie beglichen, was mich auf der einen Seite freut, doch auf der anderen Seite auch wütend macht, denn es waren nicht meine Schulden, doch ich wollte insbesondere meiner Mutter eine Last von der Schulter nehmen. Ich arbeite aktuell, doch ich quäle mich zur Arbeit, da ich weiß, nicht mehr für meinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen. Die Schulden sind beglichen, ich habe eine (Für meine Verhältnisse) enorme Summe Geld auf dem Konto, doch weiß nicht damit umzugehen. Auch wenn ich weiß, dass ich dieses Geld gewonnen habe, fühlt es sich nicht wie mein Geld an. Es hat für mich keinen Wert, auch wenn einige hier eventuell nicht nachvollziehen können, was ich damit meine und mich für jemanden halten, der auf hohem Niveau meckert.

Ich bin aus meiner Heimatstadt weggezogen, was mich auch traurig macht, doch wozu mir geraten wurde, denn auch ich musste natürlich negative Erfahrungen machen, die ein Gewinn so mit sich bringt. Mein Bruder und ich hatten bis zu dem Zeitpunkt, an dem er von meinem Gewinn erfahren hat, ein wirklich gutes Verhältnis zueinander. Uns trennen zwar 9 Jahre, doch er war immer jemand, zu dem ich aufgesehen habe, eben (m)ein großer Bruder. Er hat Familie und ein Haus, welches er am abbezahlen ist, doch als er Wind davon bekommen hat, dass ich die Schulden meiner Eltern beglichen habe, hat er mir durch die Blumen gesagt, dass ich dann ja auch sein Haus übernehmen könne, was mich sehr verärgert hat. Mit meinen Eltern, meiner Schwester und meiner Oma stehe ich in Kontakt, doch meinen Bruder habe ich nun seit über einem halben Jahr nicht gesehen, was mich traurig stimmt, da er mir fehlt. Er hat sich so arschig mit gegenüber verhalten, dass ich bis heute schwer enttäuscht von ihm bin, denn er man konnte seinen Neid schon aus kilometerweiten Entfernung spüren.

Mein Alltag sieht aktuell ziemlich normal aus, doch ich bin in psychologischer Behandlung, um das Geschehene verarbeiten und ein wenig mehr über mich selbst erfahren zu können, da ich immer der Mensch war, der erst an alle anderen, doch erst ganz zum Schluss an sich selbst gedacht hat.

Meine Vorstellung war eine andere, denn ich dachte kurz nachdem ich erfahren habe, dass ich gewonnen habe, mein Leben sei ab jetzt für immer sorgenfrei, doch die Sorgen haben danach eigentlich erst wirklich begonnen. Mein Bruder muss irgendwo erzählt haben, dass ich im Lotto gewonnen habe, denn es haben sich in sozialen Netzwerken plötzlich Menschen bei mir gemeldet, die ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe, doch auch da habe ich mich mittlerweile abgemeldet.

Mittlerweile bin ich an dem Punkt, an dem ich realisiere, was mir passiert ist und ich bin an dem Punkt, an dem ich überlege, wie ich meinen Gewinn sinnvoll einsetze. Zum Glück steht mir meine Mutter mit Rat und Tat zur Seite, denn sie ist die einzige, die mich noch völlig normal behandelt, zumindest aus meinem Familien- und Bekanntenkreis, denn alle anderen haben sich mir gegenüber verändert. Ich wohne (noch) in einer ganz normalen Mietwohnung, fahre noch immer meinen VW aus dem Baujahr 93, doch ich muss gestehen, dass ich am überlegen bin, mir ein Haus und ein neues Auto zu kaufen, da ich meinen Gewinn ein wenig genussbringend einsetzen möchte, da er nun einfach vorhanden ist.

Viel Geld zu besitzen, wobei viel relativ ist, geht meiner Meinung nach mit einer gewissen Verantwortung einher, nicht nur mir selbst, sondern auch der Gesellschaft gegenüber. Da ich selbst ein unglückliches Kind war, möchte ich mich in Zukunft für Kinder einsetzen, mich an Projekten diesbezüglich beteiligen, dafür habe ich mir auch schon einige Informationen beschafft, denn ich denke, es macht mich glücklich, wenn ich mein Glück mit anderen ein Stück weit teilen kann.

Ich kann schwer in Worte fassen, in was für einer Depression ich mich befinde, denn ich gehe nur arbeiten, weil es mir Spaß macht und mich ablenkt, denn mir ist schon schlecht, wenn ich weiß, dass ich bald Feierabend habe. Keine Ahnung, ob mir hier jemand sagen kann, wie ich am besten mit der ganzen Situation umgehen soll? Natürlich bin ich in Therapie, bekomme auch dort viele Tipps, nehme keine Medikamente, doch mich würde die Sichtweise von Anderen interessieren!

Soll ich den Kontakt zu meinem Bruder suchen? Auch wenn er sich so bescheuert mir gegenüber verhält bzw. verhalten hat? Er fehlt mir wirklich sehr, auch meinen Neffe habe ich seit über einem halben Jahr nicht mehr gesehen, was mich traurig macht.

Wer denkt, ich habe mir alles ausgedacht, kann es meinetwegen denken, doch bitte seid so lieb, den Thread dann zu meiden, denn ich bin an ernsthaften Denk- und Sichtweisen interessiert, nicht an Menschen, die mich noch mehr runterziehen möchten.

Euch einen schönen Abend und über ernst gemeinte Antworten würde ich mich wirklich freuen!

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tic ehemaliges Mitglied

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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 21:02
habs jetz zur überflogen....

mein Gott, kauf dir nen Haus, richte es ein und leb dann dein Leben weiter als ob nix wäre, nur weil du Kohle hast musste dir ja nicht alles erfüllen was du begehrst..
leg die Kohle an, irgend wann kommt der richtige Nutzen dafür bzw du hast ja schon ne Idee...


oder geb mir nen bisschen ^^


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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 21:02
@löwe91
Ich glaube, dein Problem betrifft im Kern viel mehr Leute, als du vermutest.
Viele älteren Menschen, und davon auch welche in meiner Verwandtschaft, haben ein Leben lang gespart. Für später. Damit es ihnen "später" mal besser geht. Und sie "später" sorgenfrei leben können. Und dann haben sie eine irre Summe Geld auf der Bank und geben es nicht aus, weil sie nicht auf dieses "später" umschalten können. Sie haben ja immer sparsam gelebt, und jetzt das Geld auszugeben, bekommen sie nicht hin.

Du hast auch bisher immer sparsam gelebt und für dein Geld gearbeitet, und plötzlich hast du so eine wahnsinnige Summe auf dem Konto. Geld einfach auszugeben hast du nie gemacht. Und wahrscheinlich hättest du auch ein schlechtes Gewissen, wenn du dir davon einfach was kaufen würdest, was dir gefällt, was du aber eigentlich gar nicht brauchst.

Geld macht nicht glücklich. Mit Geld kann man sich aber Dinge ermöglichen, die einen zumindest ein bisschen glücklicher machen.
Mach ne geile Reise davon. Die Erinnerung daran kann dir keiner nehmen. Ich würde mir von einem Lottogewinn in erster Linie Erlebnisse finanzieren.

Was deinem Bruder angeht, das ist schwierig. Deiner Mutter hast du die Schulden bezahlt, weil du ihr die Last nehmen wolltest. Deinem Bruder traust du zu, seine Last selbst zu tragen. So verstehe ich das zumindest. In diesem Fall finde ich deine Entscheidung richtig. Traurig, wenn er das nicht akzeptieren kann.


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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 21:03
Wenn es dich so unglücklich macht dann spende es doch. Niemand zwingt dich unglücklich reich zu sein.


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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 21:05
Zitat von löwe91löwe91 schrieb: Soll ich den Kontakt zu meinem Bruder suchen? 
Ja das solltest du. Dir macht dieser Kontaktabbruch ja schon zu schaffen, also gebe ihn noch eine Chance und versuche mit ihm das Gespräch zu suchen, vielleicht ist es ihn selber bewusst wie schlecht er sich dir gegenüber verhalten hat und traut sich nicht den ersten Schritt zu machen.


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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 21:06
wenn ich geld hätte würd ich garnix verändern außer mich beim amt abmelden und unabhänging daherleben.... diesen ganzen wohlstandsüff brauch doch die menschheit nich
scheiß auf dicke autos und häuser... einfach das leben genießen = gut essen, trinken und vö... das is doch das wahre am leben und mit freunden gute momente erleben... alles andere ist schwachsinn


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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 21:06
@löwe91
Schade das es dich unglücklich stimmt, es scheint so als will das Leben dir mit dem Geld mehr Verantwortung aufzuerlegen, die dich überfordert.

Aber wer sagt denn, das du das nicht Schritt für Schritt lernen kannst.
Ist ja noch kein König vom Himmel gefallen.

Nimm dir Zeit, deine Kraft in die Richtigen Projekte zu lenken:
Leg dir ne Liste an damit nu nicht durcheinander kommst!


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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 21:09
Eine sehr lehrreiche Geschichte, die klarmacht, dass Geld einen Menschen niemals glücklich machen wird.

Woher kommt überhaupt dieser Gedanke, dass Geld glücklich machen würde?


Wer am Verdursten ist, der glaubt, dass ihn ein Glas Wasser glücklich machen wird.
Wer am Verhungern ist, der träumt von großen Speisen.

Und so ist es auch mit Geld.

Die, die es nicht haben, glauben sie seien unglücklich, weil sie kein Geld haben.
Und logischerweise glauben sie, wenn sie dann Geld hätten, müssten sie ja glücklich sein.

Um ihren unglücklichen Gedanken zu entfliehen, träumen sie immerzu von der Zeit, in der sie mal reich (und glücklich) sein werden.

Und wenn ihnen dann jemand sagt, dass Geld sie gar nicht glücklich machen würde, dann werden sie fuchsteufelswild, weil sie Angst haben, dass man ihnen ihre Illusionen nehmen will!


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löwe91 Diskussionsleiter
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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 21:21
@Ilvareth vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, um auf meinen Beitrag zu antworten!

Meine Oma zählt zu der von dir erwähnten Sorte Mensch, denn auch sie hat immer unglaublich bescheiden gelebt, doch immer einiges auf der hohen Kante. Sie wollte damals auch meine Eltern finanziell entlasten, doch mein Vater war ich zu Stolz, um die Hilfe von ihr in Anspruch zu nehmen. Auch in der Therapie hat sich rausgestellt, dass ich viele Wesenszüge und Eigenschaften von meiner Oma habe, was wohl damit zusammenhängt, dass ich viel Zeit während meiner Kindheit bei ihr verbracht habe, da beide Elternteil in Vollzeit gearbeitet haben.

Wie du schon schreibst, musste ich mir mein Geld immer hart erarbeiten, doch wusste dadurch wiederum den Wert des Geldes zu schätzen, wobei mein Psychiater sagt, es gäbe wohlhabende und reiche Menschen, doch ich würde zu letzteren zählen, aufgrund meiner Denk- und Sichtweise.

Mich persönlich hat der Gewinn eher unglücklich gemacht, weil ich mir kurz nach dem Gewinn vieles völlig falsch vorgestellt habe. Ich dachte, dass mir nun die Welt zu Füßen liegt, in den ersten Tagen hatte ich einen regelrechten Höhenflug, auch wenn nur meine Mutter davon wusste, habe ich mich gefühlt wie Krösus. Ich wollte so vieles, doch als die Summe auf meinem Konto verbucht wurde, war alles dahin. Mir ist in dem Moment einfach bewusst geworden, dass ich es mir jetzt dieses und jenes kaufen kann, doch es überhaupt nicht mehr möchte.

Ich war einfach schon immer mit Geld konfrontiert, eher im negativen Sinne, weshalb ich mit Geld wohl auch Schwierigkeiten und Probleme assoziiere.

Die Situation mit meinem Bruder hat du richtig erkannt, denn er hat zwar eine Familie zu ernähren, doch er geht arbeiten, verdient sein eigenes Geld, doch meine Eltern sind aus anderen Umständen in Schwierigkeiten geraten, die mich zudem aufgezogen, ernährt und für ein Dach über dem Kopf gesorgt haben.

Eine wirklich schwierige Situation, zumindest für mich, da ich der jüngere bin, erhoffe ich insgeheim den ersten Schritt von ihm, doch eventuell muss ich erwachsen genug sein, den ersten Schritt selbst zu tätigen.


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löwe91 Diskussionsleiter
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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 21:32
@s.c.d. vielen Dank auch an dich, dass du dir Zeit nimmst, um zu antworten!

Man wird schnell auf den Boden der Tatsachen geholt, wenn man plötzlich im Besitz von Geld ist, denn mir wurde direkt gesagt, dass ich nun kein High Life in Oberbayern führen könne, denn Geld kann genauso schnell ausgegeben werden, wie es eingenommen wurde. Dessen war ich mir natürlich bewusst, doch wenn man 5 Millionen hat, ist es die eine Sache, wenn man 50 Millionen hat, ist es eine andere Sache, wenn man 500 Millionen hat, ist es nochmal eine andere Sache und wer 5 Milliarden hat, für den ist man mit 50 Millionen arm.

Ich habe nie darüber nachgedacht, wie es für mich wäre, wenn ich im Lotto gewinne, doch eventuell ist genau das der Grund, deshalb ich seit Monaten so überfordert mit der Situation bin. Dieses Geld ist Fluch und Segen zu gleich, doch es fühlt sich eben nicht wie verdientes Geld, sondern wie gewonnenes an, was für mich ein himmelweiter Unterschied ist.

Meine Kumpels, mit denen ich um die Häuser gezogen bin, sind nicht mehr da.

Mein Bruder, mit dem ich an Wochenenden zum Angeln oder im Sommer in den Urlaub gefahren bin, ist nicht mehr da.

Meine Ex-Freundin, die mich für einen anderen verlassen hat, hat sich wieder gemeldet und wollte mich zurück, doch der Zug war natürlich abgefahren.

Es gibt viele Dinge, die mich in den letzten Monaten erstaunt und verletzt haben, da ich für einige Menschen meine Hans ins Feuer gelegt hätte, kein Geld der Welt können einen Keil zwischen unsere Freundschaft oder was auch immer treiben, doch ich wurde eines besseren belehrt.

Geld macht nicht glücklich, doch es beruhigt scheinbar einige Menschen, zumindest bis zu einer gewissen Summe, ab dann wird auch Geld beunruhigend.


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10.09.2015 um 21:37
@löwe91
Also ich für meinen Teil träume von einer so richtig dekadenten Kreuzfahrt. Und an meinem letzten Arbeitstag, wenn ich in Rente gehe, werde ich von der Arbeit direkt ins Reisebüro gehen und eine buchen. Allerdings ist das noch so 30 Jahre hin....
Man kommt ja notgedrungen immer mit den zurecht, was man hat. Würde bei mir jetzt so ne halbe Million Euro vom Himmel fallen....ich wäre damit wohl erst mal auch überfordert. Und ich kann auch gar nicht sagen, welchen Wert das Geld für mich persönlich hätte. Was ich jetzt zur Verfügung habe und was ich besitze, habe ich mir mit meiner Hände Arbeit erwirtschaftet. Daher könnte ich mir auch nicht vorstellen, mir davon Materielles anzuschaffen. Das hätte für mich dann keinen Wert.
Ich würde wirklich in Erlebnisse investieren. Und mir mit dem Geld ermöglichen, mir für die schönen Dinge im Leben mehr Zeit zu nehmen.

Ich würde mich allerdings auch fragen, warum meine Freunde meine Freunde sind. Da fürchte ich einfach, dass Geld im Zwischenmenschlichen ganz viel verdirbt.
Ich hab ein Haus, einen Garten, ein Auto, aber keinen Mann. Wenn jetzt einer käme und würde sein Leben mit mir teilen wollen, ich hätte immer irgendwie das Gefühl, der setzt sich ins gemachte Nest. Materielles zu haben ist für das Zwischenmenschliche nicht gut.


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löwe91 Diskussionsleiter
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10.09.2015 um 21:41
@Artula danke auch für deine Antwort!

Eine Liste habe ich tatsächlich schon geschrieben, was für mich in Frage kommt, was für mich absolut nicht in Frage kommt.

Die Verantwortung überfordert mich, denn auch wenn ich gut mit Geld umgehen konnte, nie Schulden gemacht habe, war einfach nie dieser Überfluss vorhanden. Ich habe auch schon überlegt, mich selbstständig zu machen, was natürlich ein hohes Risiko birgt, doch die finanziellen Mittel sind vorhanden.

Ich selbst habe nur einen Hauptschulabschluss, wofür mein Bruder mich wohl auch ein wenig belächelt, hat mir meine Mutter erzählt, denn er hat sein Abitur und sein Studium in der Tasche, welches ich nicht vorweisen kann.

Viele Menschen in meinem Umfeld wollen mich scheitern sehen, davon bin ich überzeugt, doch genau davor habe ich eben Angst, dass ich scheitere. Es gibt und gab so viele Gewinner, die nach dem Gewinn gescheitert sind, dazu möchte ich nicht gehören.

Ich hoffe wirklich sehr, dass ich früher oder später mit der Verantwortung umgehen kann, denn im Moment kann ich es definitiv noch nicht, daher habe ich von dem Geld auch noch keinen Cent angerührt, zumindest nicht für eigene Zwecke.

Es gab einige Anlageberater, die sich gemeldet haben, doch denen traue ich nicht eine Sekunde über den Weg!


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10.09.2015 um 21:48
@löwe91
Deinem Nickname entnehme ich, dass du auch noch recht jung bist. Ich schätze mal, im Sommer 24 geworden 😉
Gemessen daran geht du mit der ganzen Sache extrem vernünftig um. Manch einer in deinem (von mir vermuteten) Alter würde sich ganz anders verhalten. Ganz, ganz anders...und mancher in höherem Alter auch!


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löwe91 Diskussionsleiter
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10.09.2015 um 21:52
@Ilvareth leider bin ich blind, denn ich weiß nicht, wie ich einen Beitrag zitieren kann, doch sei es drum...

Eine halbe Millionen wäre für mich wohl noch realistisch bzw. im normalen Rahmen gewesen, doch ich habe schon ein wenig mehr gewonnen.

Was du schreibst, mit dem gemachten Nest, kann ich absolut nachvollziehen!

Ich habe keine Freundin an meiner Seite, bin noch jung, doch wenn ich mir jetzt ein Haus und ein "dickes" Auto (Ich hätte gerne ein Elektrofahrzeug), begleitet mich immer die Angst, nur Frauen anzuziehen, die auf mein Geld aus sind. Ich bin nicht unattraktiv, dessen bin ich mir bewusst, auch wenn ich mich für keinen Adonis halte, doch mich begleitet bei allem im Hinterkopf die Frage, ob man nun nett zu mir ist, weil man mich als Mensch mag oder eben wegen meinem Geld.

Die Träume, wie du beispielsweise mit der Kreuzfahrt hast, hatte ich auch, nur mit dem Unterschied, dass ich mir all meine Träume ermöglichen kann, da ist nichts mehr, von dem ich noch groß träume... Aus diesem Grund möchte ich mich in Zukunft einsetzen, mich an wohltätigen Projekten beteiligen, um einfach zu wissen, dass ich sinnvolles tue.

Du hast aber natürlich Recht, denn ich sollte in Erinnerungen und Erlebnisse investieren, denn die kann einem keiner nehmen, alles andere kann einem genommen werden.

Ich hatte beispielsweise noch nie einen Urlaub mit meinen Eltern, was schade ist, doch nun ja machbar wäre.


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10.09.2015 um 21:53
Ich habe auch im Lotto gewonnen und denke ich habe es ganz gut verkraftet!
Bin genauso wie vor dem Gewinn und lebe meinen Alltag so normal wie möglich.
Zudem gehe ich weiterhin arbeiten und sonst gönne ich mir keine Luxuseskapaden.

@löwe91
Ich warte heute noch auf den Menschen, der mit seinem Vermögen so unglücklich ist, dass er es deshalb an mich verschenkt. Ich kann Geld gut verkraften.


Ach ja von meinem Lottogewinn war ich Einkaufen, die gewonnen 21 Euro waren somit gut investiert ;)


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löwe91 Diskussionsleiter
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10.09.2015 um 21:57
@Cerona es macht mir wirklich zu schaffen, doch ich befinde mich im Zwiespalt, denn er soll nicht denken, dass ich gekrochen komme, weil ich der Meinung sei, mich ihm gegenüber falsch verhalten zu haben!

Er ist mein Bruder, ich liebe ihn, da bin ich ehrlich, doch der größte und für mich ausschlaggebende Punkt, einen Schritt auf ihn zuzugehen, wäre wohl mein Neffe.


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10.09.2015 um 22:02
@löwe91
Dann mache es für deinen Neffen. Ich denke er ist der größte, der unter dieser Situation leidet, weil er dich ja auch lieb hat.
Versuche trotzdem mit deinem Bruder den Dialog zu finden und wenn er damit kommt du würdest angekrochen kommen, dann stelle klar, dass es nicht so ist.


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löwe91 Diskussionsleiter
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10.09.2015 um 22:09
@Cerona ich werde mal ein paar Nächte darüber schlafen, mir Gedanken machen, denn Weihnachten steht bald vor der Tür und ich hätte gerne, dass wir als Familie gemeinsam feiern, wie es auch in der Vergangenheit bei uns der Falls war.

Meine Schwester möchte im nächsten Jahr studieren, da habe ich für kurze Zeit überlegt, ob ich sie finanziell unterstützen soll, doch das wäre gegenüber meinem Bruder unfair. Ich muss lernen, mich nicht für das Leben anderer verantwortlich zu fühlen, denn für mich übernimmt auch niemand Verantwortung.

Danke für deine Worte! :)


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10.09.2015 um 22:13
@löwe91
Ich glaube, gerade der Punkt mit deinem Bruder macht dir am meisten zu schaffen, weil du das Gefühl hast, das ganze Geld zerstört die Familie und es wäre alles zwischen euch wie früher, wenn der dämliche Lottogewinn nicht gewesen wäre.
Mir gegenüber hat jemand mal Geld als "Sichtbarmacher" bezeichnet. Den Begriff fand ich ganz gut, übertragen auf deine Situation darfst du ihn gerne selbst.


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Lottogewinn macht (un)glücklich...

10.09.2015 um 22:16
@löwe91
ich denke, dein Bruder ist neidisch. Hatte ein Erlebnis - was vom Prinzip her ähnlich war - aber ohne Gewinn oder so, da kam mein älterer Bruder ebenfalls daher und wollte das gleiche haben, was ich erhalten habe. Bei Geld hört leider vieles auf.

Ich würd trotzdem versuchen, ein klärendes Gespräch mit ihm zu führen, und wenns dann nicht klappt, ist es leider so. Für deinen Neffen könntest du z.B. so ein Geschenksparkonto machen und monatlich was überweisen, was er mit 18 dann erhält..

Ansonsten halt anlegen (Aktien?), Spenden? Ich würd wohl, auch wenn ich reich wäre, weiterarbeiten, da mir der Job Spass macht, ich würde sicher auf Reisen gehen, mir ein Haus bauen (denn das ist nachhaltig), meine Familie finanziell unterstützen.. und joa, muss aber jeder selber wissen.

Und klar, Geld alleine macht nicht glücklich, aber es beruhigt!
Wenn ich 3000 Euro im Monat verdiene und dann ne Rechnung von 2000 erhalte, bringt mich das recht aus dem Konzept, als wenn ich weiss, dass ich 100'000 Euro auf dem Konto noch habe.


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