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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

266 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Asyl, Sozialwirtschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

04.04.2016 um 20:51
@Doors

Das hört/liest sich vielversprechend.

Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Religion ist es besonders bei Kindern/Jugendlichen ja eigentlich der Aspekt Begleitung, der alles andere überlagert. Eine Bezugsperson oder mehrere, Interesse und Aufmerksamkeit bzw. überhaupt erzieherische Angebote sind entscheidend über Aufstieg oder Abstieg, Stabilität oder Absturz.

Im Folgenden ein Beispiel, was das Vorhandensein von Sozialarbeitern, Erziehern, Therapeuten etc. wohl wirklich ausmacht:

Minderjährige Flüchtlinge hatte ich 5 Minuten von mir weg in einem Gebäude. Hab sie aber irgendwie nie mitbekommen. In den Zeitungen stand, die hätten randaliert, den Stadtteil in Angst und Schrecken versetzt. Ich hab nen Dönermann in meiner Straße gefragt, ob die jugendlichen Flüchtlinge ihm aufgefallen sind. Er meint nein, die Zeitungen übertreiben wahrscheinlich.
"Ausnahmefall" mit Folgen

Der Grund: 2015 hatten über Monaten acht minderjährige Flüchtlinge aus Marokko, die im Stadtteil wohnten, dort zahlreiche Straftaten begangen: "Ein Schock für uns alle", bekennt Ulrike Brors von der IB-Bereichsleitung Soziale Arbeit und Beschäftigung beim Gespräch mit dem "MM". Und: "Ein Ausnahmefall, der uns schmerzlich nachhängt." Systembrecher nennen die Experten solche Kinder, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft (Straßenkinder) und ihren traumatischen Erlebnissen kaum mit pädagogischen Mitteln zu erreichen sind. Zu spät habe man dies bemerkt - eine Tatsache, die sich keinesfalls wiederholen solle, betont Brors: "Was da vorgefallen ist, wollen wir nicht mehr erleben und alles dafür tun, um das zu verhindern."
http://www.morgenweb.de/mannheim/mannheim-stadt/asyl-am-neuen-messplatz-1.2659823

Oder in meinem Stadtteil fällt das vielleicht gar nicht mehr auf, wir haben seit etwa 2 oder 3 Jahren verstärkt unsere rumänischen und bulgarischen Freundinnen und Freunde, die unseren Alltag nicht langweilig werden lassen :-)

Also mit dem Augenmerk auf unsere Problemmenschen drunter.Irgendwann gewöhnt man sich ja dann doch an geänderte Rahmenbedingungen im eigenen Stadtviertel. Wenn dann eben Problemklientel unter Flüchtlingen dazu kommt...

Auf jeden Fall hat eine dauerhafte Unterbringung natürlich den Vorteil wie bei dir beschrieben, dass man den Lebensweg von Flüchtlingen, die man mag oder schätzen gelernt hat, weiter verfolgen kann. Wie gehts ihnen, kommen sie klar, was gibts neues. Ich bin aber dennoch nicht für eine dauerhafte Unterbringung von Flüchtlingen in meiner Heimatstadt, wir haben unter anderem eine Landeserstaufnahmeinrichtung, damit die Stadtgesellschaft ja eben die Zuwanderung aus Südosteuropa bzw. die anscheinend noch sehr lange dauernde Integration der Zuwanderer vorrangig bearbeiten kann. Und das ist eigentlich sinnvoll. Mehr Kapazitäten an Personal und Ressourcen an Geld hat eine Stadt dann auch irgendwann nicht mehr.

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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

04.04.2016 um 21:28
@KillingTime

Zu einem Punkt noch: Es gibt auch Helfer/innen, die fremdländische Wurzeln haben. Ich kenne Security-Männer/Security-Frauen und andere Helfer/innen in meiner Flüchtlingsunterkunft aus dem Irak, aus der Türkei oder aus Marokko und anderswo her. Und da scheint es nicht unbedingt einfacher zu laufen. Obwohl sie am ehesten kulturelle Eigenheiten kennen. Erfahrungsgemäß sind sie von der Einstellung eher das, was man in D als rechts bezeichnet, obwohl es genau genommen nicht das deutsche Verständnis von rechts ist. Also sie sagen Dinge, die auf jeden Fall nicht für die Öffentlichkeit tauglich sind. Was deutsche Helfer/innen so wahrscheinlich in der Regel zumindest nie sagen würden.

Also die Erwartungen steigen gelegentlich, wenn der Gegenüber dieselbe Sprache spricht oder aus dem Ausland kommt. Der Anpassungsdruck gegenüber Deutschen und ihrem Land ist größer. Zumindest nach Eindruck. Also da müssen deutsche Helfer/innen schon arg links übertreiben oder wie auch immer untertreiben und die Leutz behandeln wie etwas ganz besonderes, dass die jeglichen Respekt verlieren. Also bezogen auf deinen Aspekt mit dem auslachen und sowas.

Aber wenn ich arabisch spreche wie der Mensch aus Syrien, dann kommt dieses:"Schwester/Bruder, bitte, mach mal". Und anschließende Diskussionen, die deutsche Helfer/innen so manchmal gar nicht haben und da unter Umständen doch mehr Respekt entgegengebracht bekommen. Vielleicht, weil sie sozusagen mächtiger sind. Also ein Vorwurf "Verräter" nach Nichterfüllung eines Wunsches mit körperlicher Auseinandersetzung oder so, eher nicht.


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 18:58
@kofi
Zitat von kofikofi schrieb:Wenn man sich normal verhält, und nicht so als hätte man ein besonders beschützenswertes Wesen noch ein widerwärtiges Wesen vor sich, dann geht das schon.
Ich bin da total zwiegespalten. Einerseits denke ich, es sind viele illegal hergekommen und wollen vielleicht weder arbeiten noch sich integrieren. Andererseits denke ich, man darf auch niemanden vorverurteilen, weil man sie ja nicht kennt. Klar sieht man da den MUFL, schick angezogen, die Kappe schief auf, Ohrstöpsel drin, fast wie aus dem Modemagazin oder einem amerikanischen Gangsterfilm und ich frage mich, was will der hier? Und dann kommen wieder Bedenken, vielleicht haben ihn seine Eltern rausgeschmissen oder vielleicht hat er wirklich Furchtbares erlebt? Vielleicht ist Deutschland die einzige Chance für so jemanden, weil er woanders keine hätte? Dieser ständige Zwiespalt geht mir auf den Keks, aber es sind beide Aspekte nicht von der Hand zu weisen.
Zitat von kofikofi schrieb:Die sind froh, wenn sie im fremden Land jemanden zum reden haben oder in gesellschaftliche Aktivitäten eingeschlossen werden.
Ja, das meine ich ja. Vielleicht können tatsächlich nur *wir* ihnen helfen. Es sind ja auch Menschen mit Gefühlen, und selbst wenn es ein eritreeischer Deserteur, ein marokkanischer Stricher oder ein pakistanischer Wirtschaftsflüchtling sein sollte, so geht es denen hier bei uns viel besser. Kein Bombenhagel, sauberes Wasser, saubere Kleidung, das ist viel wert. Darauf können wir stolz sein, ihnen das bieten zu können.
Zitat von kofikofi schrieb:manche Kinder haben keine Zähne mehr, wo man nicht weiß, was mit den Zähnen passiert ist. Vielleicht schlechte Zahnhygiene, vielleicht raus geschlagen
Wenn so jemand eine Zahnsanierung bekommt, damit er ein menschenwürdiges Leben führen kann, dann ist das in Ordnung, meine ich. Schlecht ist es aber, wenn sie sich extra deswegen auf den Weg hierher machen.


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 21:08
Bin etwas illisioniert, was Migranten anbelangt. Kann nur meine eigene Wahrnehmung hier bekunden. Meine Migrantin ist eine sympatische Person und ich mag sie sehr gerne. Was mich stört ist, sie bekommt alles, ihre Wohnung quillt über mit Mobilar, sie nimmt alles in Anspruch, was sie kriegen kann. Ob Zahnarzt, praktischen Arzt, sie wird behandelt wie eine Heilige.

So, und dann vergleiche ich das immer mit meiner urdeutschen alten Nachbarin, um die kümmert sich kein Schwein. Demnächst, so wie ich es in den Medien vernommen habe, werden älteren Flüchtlingen, die die Tafel beanspruchen können, die Lebensmittel nach Hause gebracht. Das erzeugt Neid und Missgunst, ja ja. Es ist ein Politikum.


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 21:13
@KillingTime

Wann sind die Flüchtlinge eigentlich nicht illegal in Deutschland? Da Syrien zum Beispiel kein Nachbarland ist, sind die Leutz ja im Prinzip nur in den Nachbarländern von Syrien legal? Eine legale Einreise ist kaum machbar, wenn das Land einen Krieg oder kriegerische Konflikte erlebt. Die deutsche Botschaft in Damaskus ist bestimmt noch geöffnet, aber ob die Leute die Zeit haben nen Visum zu beantragen oder ähnliches?

Aber solche Gedanken sind normal. Ich erwähne das mit dem Aspekt ideologisch immer aus einer Absicht heraus, eben um zu sagen, dass in Helfer/innenkreisen hier und da ähnlich gedacht und geredet wird. Eben weil der Alltag oder die Praxis an sich zu solchen Gedanken einladen. Vor Ort gehen solche Themen tiefer. Genau genommen ist und bleibt es halt eine politische Frage, wie mit dem ein oder anderen Falschspieler umgegangen wird. Das kann nur die Politik entscheiden. Ich persönlich mache gerne Ehrenamt, um eben Menschen in schwieriger Lebenslage zu helfen bzw. eben in unserem Thema Menschen, die vor Krieg, Konflikt oder Verfolgung geflohen sind. Da Ehrenamt noch sehr viel mit Freizeit und keiner Bezahlung verbunden ist, muss man schon das Gefühl haben, dass der eigene Einsatz auch irgendwie ankommt. Zum Beispiel durch Dankbarkeit.

Mit solchen Leuten, wie du sie beschreibst,
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Klar sieht man da den MUFL, schick angezogen, die Kappe schief auf, Ohrstöpsel drin, fast wie aus dem Modemagazin oder einem amerikanischen Gangsterfilm
dass kann ich mir ja im Ehrenamt aussuchen, arbeite ich persönlich nicht. Weil ich nicht möchte. Das liegt aber auch eher daran, dass solche erfahrungsgemäß nicht einfach zu Handhaben sind. Das sind die ersten, zumindest manche, die maulen und die letzten, die danke sagen. Das letzte mal als ich mit so einem zu tun bzw. gearbeitet hatte, hat der ein Verhalten drauf gehabt, unglaublich. Ich hab mich dann einfach geweigert, dann wedelt der mit den Händen vor mir rum und meint auf englisch, ich würde meine Arbeit nicht gut machen. Ich fand das so absurd, musste ich erstmal klarstellen, dass ER der Flüchtling ist, und nicht ich. Ich geb ein Furz auf irgendne sture Anspruchs-oder Erwartungshaltung, die anscheinend bei manchen vorhanden ist.

Das sind halt entweder Leute mit mangelnder Vorbildung oder überhaupt schlechtem Sozialverhalten oder wirklich welche, die in Italien oder der Türkei oder wo gelebt haben. Und D für ein besseres Leben ausgesucht haben, eher weniger für Asyl. Das hatten sie ja im Prinzip schon. Seit dem Vorfall bin ich auch nur noch bei Vorschulkindern und allgemein Kindern in den Gruppen und besuche derzeit eine Familie. Aber das ist meine Sicht, mein Erleben. Pauschal ist das alles nie. Gibt wirklich auch viele nette und Gute drunter.


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05.04.2016 um 21:24
@AgathaChristo
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Meine Migrantin (...)
Ich finde, es wird höchste Zeit, dass jeder Bundesbürger einen Migranten bekommt.


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 21:26
Zitat von kofikofi schrieb:Wann sind die Flüchtlinge eigentlich nicht illegal in Deutschland?
Die, die sie heute eingeflogen haben, sind legal.
Zitat von FFFF schrieb:Ich finde, es wird höchste Zeit, dass jeder Bundesbürger einen Migranten bekommt.
Das ist hoffentlich nur ein Scherz, @FF


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05.04.2016 um 21:34
@FF

Was sagst du denn zu meinen Bedenken? Es wäre schön, wenn da mal jemand drauf eingehen könnte oder mir wenigstens bestätigen, dass es tatsächlich diese zwei Seiten gibt.


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 21:51
@FF
Ich finde, es wird höchste Zeit, dass jeder Bundesbürger einen Migranten bekommt.


Antwort
Ja, habe noch ein Zimmer frei!



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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 21:51
@FF
@kofi

Das Problem ist ja auch, dass es diese zwei Aspekte tatsächlich gibt. Sie werden eben nur unterschiedlich wahrgenommen. Während Rechtsrechte im Asylsuchenden nur den Sozialtouristen und Armutsflüchtling sehen, sehen Linkslinke nur einen heiligen Hilfebedürftigen, den sie betüddeln möchten. Diese jeweils einseitige Sicht ist das Schlimme daran.


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 22:01
@KillingTime
Den Zwiespalt müsste man doch bei jeder einzelnen Sozialleistungen haben, die in Deutschland erhältlich ist. Und warum bekommen die einen Leute einen Kitaplatz, aber die anderen, die ihn vielleicht dringender brauchen, nicht?
Warum verbringen manche Menschen gefühlt ihr halbes Leben auf Kur, und andere schleppen sich noch mit einem doppelten Bandscheibenvorfall zur Arbeit?
Herauszufinden, ob jemand Anspruch auf die Leistung hat oder ob Missbrauch betrieben wird, das ist Sache des Staates. Wenn Missbrauch grassiert, werden offensichtlich nicht die richtigen Maßnahmen zur Kontrolle genutzt.
Eine andere Frage ist, wie viel Missbrauch sich ein Staat leisten kann, und ich denke, da ist noch eine Menge Luft nach oben ... wenn man mal die eine oder andere Fehlinvestition im Rüstungssektor alleine anschaut, dann kann einem der Gedanke kommen, dass "Fehlinvestitionen" in Menschen sehr viel weniger unsinnig (und teuer) sind, denn letztendlich werden auch viele der eigentlich nicht Berechtigten doch irgendwann Arbeit haben, Steuern zahlen, irgendwas zur Gemeinschaft beitragen. Oder mit einem Eindruck vom Leben in einer Demokratie in ihre Heimat zurückkehren, und welche bessere Werbung für Demokratie gäbe es?
Wir sollten selbstbewusst genug sein, um uns darauf zu verlassen, dass wir einige hunderttausend Menschen beeinflussen können ... ganz anders und viel intensiver, als mit jedem Fernsehprogramm.
Genauso, wie die Auswanderer aus Amerika ihrer Verwandschaft im alten Europa damals von Demokratie und Fortschritt erzählten ... nur ohne die Schattenseiten, die damals verschwiegen wurden, von den Schlachthöfen und der Armut der Wanderarbeiter u.s.w..

Wenn wir dauerhaft Sicherheit wollen, wenn wir Einfluss auf die Entwicklung der Staaten im Nahen Osten und vielleicht sogar auf die Entwicklung des Islam nehmen wollen, dann kann uns diese Flüchtlingswelle nur willkommen sein.
Und keine Bange: sie werden nicht alle hierbleiben wollen. So geil ist Deutschland insgesamt dann doch nicht, und das Wetter ist auch nur schwer zu ertragen.
Andere Menschen haben noch sowas wie Heimweh, selbst wenn die Heimat längst in Trümmern liegt.


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 22:03
@KillingTime
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Während Rechtsrechte im Asylsuchenden nur den Sozialtouristen und Armutsflüchtling sehen, sehen Linkslinke nur einen heiligen Hilfebedürftigen, den sie betüddeln möchten. Diese jeweils einseitige Sicht ist das Schlimme daran.
Schon. Rechtsrechts ist halt von außen super machbar, wenn man keinen Bezug zu den Menschen hat. Wenn man ihnen nicht in die Augen blicken muss oder sie selbst mal anhört. Einzelne zu mögen beginnt oder überhaupt, die Menschen an sich mal wahrnimmt.
Linkslinks erübrigt sich halt schnell, weil man in der Praxis nicht jeden Rassist nennen kann, der sich auch mal durchsetzt bzw. bisschen lauter oder rabiater wird, wenn der Gegenüber unfreundlich oder unkooperativ ist. Ein "Fundi" Grüner kommt schnell an seine Grenzen der Belastbarkeit, glaube ich. Deswegen habe ich persönlich bestimmt auch noch keinen getroffen, der gesagt hat er wäre Grüner und (deswegen) ehrenamtlich vor Ort. Gibt es aber vielleicht, muss ich mal nachfragen. Ein FDP Mann kenne ich, der ehrenamtlich in meinem Team hilft, die SPD macht sich auch eher rar, dieLinke irgendwie auch. Aber dieLinke kann eh wegbleiben, ihre Jugendorganisation, solid, ist schon eher unbeliebt in Helferkreisen. Die sind in der Flüchtlingsarbeit nicht konstruktiv. Smash Germany Gedöns braucht so oder so niemand in der Flüchtlingshilfe. Genauso wenig wie Deutschland über alles oder so.


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 22:08
@KillingTime

Nachtrag:

Auf meiner Facebookseite wurde ein Bild gepostet, wie Bundeswehrsoldaten in Flüchtlingsunterkünften sich um Aufbau und Logistik kümmern bzw. überhaupt anwesend sind. Ein shitstorm aus diesen linkslinksKreisen hat eingesetzt, wäre unfassbar und so. Raus mit den Bundeswehrsoldaten, smash germany. Gut, dass sie die Deutschlandfahne nicht sehen, die in meiner Flüchtlingsunterkunft zum Beispiel an einer Wand hängt. Damn.


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 22:10
@FF

Deinem ersten Absatz kann ich zustimmen, aber was meinst du hiermit?
Zitat von FFFF schrieb:Wenn wir dauerhaft Sicherheit wollen, wenn wir Einfluss auf die Entwicklung der Staaten im Nahen Osten und vielleicht sogar auf die Entwicklung des Islam nehmen wollen, dann kann uns diese Flüchtlingswelle nur willkommen sein.
Meinst du damit, die Flüchtlingswelle wird die Verantwortlichen zwingen, die Entwicklung des Islam und von Nahost zu beeinflussen und zu verändern? Und diese Veränderungen sind aus deiner Sicht notwendig und begrüßenswert? Verstehe ich dich richtig?


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

05.04.2016 um 22:11
@AgathaChristo
Eins zu Null für Dich! :)


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05.04.2016 um 22:43
@AgathaChristo
Eins zu Null für Dich! :)

Meine Schwester betreut eine Frau, die ursprünglich aus Elfenbeinküste kommend nach Libyen gegangen war und dann, als dort der Bürgerkrieg ausbrach, über Italien und Frankreich nach Deutschland kam.
Meine Schwester meint, dass es manchmal kaum zu glauben ist, was die Frau erzählt über ihre Flucht und Reisen, weil es so ganz und gar fremd klingt.
Dann habe ich sie gefragt, wie glaubhaft es klingen würde, wenn Dir eine Frau erzählen würde, dass sie mit dem halben Hausstand und fünf Kindern, das jüngste 2 Jahre alt, mit der letzten Bahn geflohen ist, den Kanonendonner schon in Hörweite. Unterwegs der Zug von den Bombern der Gegner beschossen, alle Passagiere seitlich in die Wälder geflohen.
Oder wie glaubhaft ist eine andere Frau, die erzählt, dass sie ihrem Mann nach China nachreisen wollte, in Kapstadt interniert wurde, dann fei kam aber keine Mittel hatte, sich irgendwie nach Mozambique durchschlug, dort eine andere Frau in ähnlicher Lage kennenlernte mit der sie über Lourenco Marques nach Goa weiterreiste, um einen Friseursalon zu eröffnen, der beide bis nach Ende des Weltkrieges ernährte. Eine Trockenhaube aus England verschaffte ihnen einen unschlagbaren Marktvorteil. Die konnten sie aber nur über einen Gewährsmann bestellen ....
Dadurch hatten die Verwandten im zerbombten Deutschland immer Gewürze (!!!) und Kaffee (!!!) und ab und an ein Stück Stoff.
Wie glaubhaft klingt das?
Und waren die beiden Damen jetzt Wirtschaftsflüchtlinge, weil sie nach Goa kamen, weil das der Ort war, wo sie arbeiten konnten?
Hätte der Mann der Frau mit den fünf Kindern auch einen Flüchtlingsstatus, auch wenn er für das verhasste Regime gearbeitet hätte?

Viele der Flüchtlinge aus dem Osten wurden dann auch beneidet, weil sie eine Entschädigung für verlorenen Besitz bekamen. Und trotzdem organisierten sie sich in "Vertriebenenverbänden", in denen man sogar als Enkel noch Mitglied sein kann, und verlangen zum Teil noch heute die Rückübertragung des Besitzes.

Natürlich nimmt ein Flüchtling, was man ihm anbietet. Weißt Du, wie viel er zurückgelassen hat?
Die Oma von nebenan würde vielleicht nichtmal das an Leistungen annehmen, was man ihr anbietet, weil sie nicht "unselbständig" wirken möchte.
Ein Flüchtling hat es sich vermutlich abgewöhnen müssen, so stolz zu sein.
Er hat auch nicht die Sicherheit, dass die Leistung wenn nicht heute, dann morgen immer noch oder auch ein andermal noch bereit steht, wenn man sie jetzt nicht in Anspruch nimmt. Weiß so ein Flüchtling genau, wie lange er bleiben kann, oder ob irgendwelche Gesetze nicht auch geändert werden können?


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

06.04.2016 um 06:31
@KillingTime
Ich sehe erstmal gar nix,eigentlich möcht ich auch nicht immerzu was sehen,schon gar nicht was mir nicht gefällt,MoMa möcht ich jeden Tag sehen.
Und natürlich schau ich doch hin,erwartungsgemäss gefällts mir nicht.
Ein flüchtling,oder zwei,drei,vier...ne ganze Busladung davon,schlimmer noch,ein ganzer Busbahnhof....
Und alle irgendwie durch den Wind,die einen verschüchtert,desintegriert,voller Angst,nervolabil.Voll auf Aggro,diffuse Vorurteile,vollgestopft mit miesen Erfahrungen,abgestumpft gegen Gewalt und Terror,aber voller Erwartungen.
Sie alle brauchen Hilfe,keinem einzigen kann man sofort wirklich gerecht werden,vielen erst später,manchen wahrscheinlich nie.Wir können problemlos dafür sorgen das es allen mieser geht als es sowieso schon der Fall ist,für destruktive Kraft ist ja immer sofort Energie da
Und irgendjemand MUSS die Arbeit machen und sich mit den Leuten beschäftigen die hergekommen sind.
Ich hab nie jemanden gefragt warum die hierhergekommen sind,oder wie
Das erzählen die irgendwann alle von selbst.
Ich hab auch noch nie von nem Flüchtling gehört das Deutschland das Traumziel mit den vergoldeten Bürgersteigen wär...im Gegenteil,was die über Deutschland wahr namen war...Viel Regen,schlecht gelaunte Menschen,diszipliniert
e und überpünktliche Arbeitsgesellschaft,Demokratie irgendwie

@AgathaChristo
Das gibts auch...heute Madonna-morgen Hure,man weiss ja wie wankelmütig die Gunst sein kann.
Deine Migrantin weiss es auch...und hat Angst,vor Morgen oder Übermorgen,da kommt dann statt der Tafel ein Steinhagel.
Wie andere Menschen auch ist sie die Summe ihrer Erfahrungen,mach ihr klar das hier kein Mangel herrscht,selbst wenn Mangel herrscht gibts immer noch keinen wirklichen Mangel...den gabs in ihrer Heimat,frag mal nach wieviele Stühle sie in der Heimat ihr eigen namnte und wielange die halten mussten


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06.04.2016 um 07:18
@FF
Ich sollte mal ne Liberianerin heiraten,die Story war auch hart...die Bürger oder Warlordkriegsfronten waberten also quer durchs Land.
Irgendwann waberte es zu ihrem Haus hin,hinterm Haus war ein See,auf der anderen Seite war die Elfenbeinküste,sie hatte ein Ruderboit,da lag ein Emergencypack mit allem was man braucht wenn nan schnell verreisen muss.Und das musste sie nun.
Nachdem sie dre vierhundert Meter weit war,ging ihr Haus in Flammen auf und heisse Kugel flogen ihr um die Ohren.
Ich weiss nicht genau was ihre Vorstellungen waren,ich unterhielt mich mit ihr,erzählte was ich so mache,für Mukke höre,arbeite oder vorgebe zu arbeiten
Sie meinte dann ziemlich entnervt bevor sie mich heiratet geht sie lieber wieder in den Bürgerkrieg zurück


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06.04.2016 um 07:48
@Warhead

Vielleicht lag es an deinem Namen - du hättest dich Peacehead nennen sollen?


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Arbeiten in der Flüchtlingshilfe

06.04.2016 um 07:50
@KillingTime
Ein kleiner Nachsatz...die Flüchtlinge selbst wetden den Islam nachhaltig beeinflussen,so wie es schon der Fall ist.
Die Kurden galten früher als schroff,garstig,streitsüchtig,unnahbar,diskursunfähig,unkooperativ,sue verloren sich,wenn sie sich nicht gerade mit den türkischen Regierungen in den Haaren hatten oder sich mit den Baathisten Iraks und Syriens rumschlugen,in zahlreichen blutigen Stammeskriegen und Clangemetzeln.
Ihre ganzen Gesetze waren patriarchalisch und archaisch.
Da es viele Kurden in Europa oder anderen westliche Staaten verschlagen hat,haben es Rückkehrer bzw Urlauber sich nicht nehmen lassen die Vorzüge dieser offenen,demokratischen Gesellschaften anzunehmen und als Mitbringsel in die alte Heimat zu bringen.
Das traditionelle Stammesmorden gibt es nicht mehr,Blutrache sieht man als barbarisches Relikt aus dem Mittelalter an,die Kurden wählen in den befreiten Gebieten ihre Bezirksverordneten.
Die Frauen in den Städten erkämpfen sich mehr Autonomie,Frauenkampfverbände treten neben den Männern gleichberechtigt in den Volksschutzeinheiten an und wurden im Verlauf der Kämpfe um Kobane zum Alptraum für die IS.
Seit Juli letzten Jahres bauen internationale Brigaden von Freiwilligen in Kobane ein Gesundheitszentrum,Freunde die da mitbauten wurden bei kurdischen Familien einquartiert.
Natürlich Männlein,Weiblein getrennt...irgendwann wollten die Männer ihre Gastgeber bekochen...und flogen hochkant aus der Küche,dort hätte kein Mann was zu suchen...was dazu führte das die Männer so unselbstständig sind das sie sich nichtmal ne Stulle schmieren oder Tee kochen können ohne die Küche zu ruinieren oder sich zu verbrühen.
Die kurdischen Frauen fanden das ansinnen der Deutschen befremdlich...was wollen die in der Küche??
Die Kerle setzten sich nach viel Gezanke und Diskutieren durch...und bekochten ihre Gastgeber,als die Frauen die Küche betraten...sie erwarteten die Apokalypse vorzufinden.. waren sie geschockt,diese Kerle hatten sogar den Abwasch gemacht,die können kochen,Tee brühen,machen den Abwasch und räumen auf...bei denen ist das normal und unsere Typen sind zu blöd dazu oder was??
Mittlerweile hat sich das,laut der Leute die im März zurückkamen,ebenfalls geändert,die Frauen sind da wohl recht resolut


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