Enttäuschungen in der Freundschaft
11.11.2015 um 12:31
Ich erlebe das gerade mit einem Menschen, die ich lange für meine beste Freundin hielt.
Wir kennen uns seit wir 13 sind, jetzt sind wir 33... Man sollte meinen, 20 Jahre sind lange genug um einen Menschen halbwegs zu kennen.
Leider nein.
Kurz zusammengefasst ist es so, daß sie seit 2 Jahren in einer Beziehung ist, die 1. richtige mit zusammen wohnen usw. Seit dem ist sie von meiner besten Freundin erst nur zu einer Freundin, dann zu einer Bekannten und nun schlussendlich zu einer Fremden geworden.
Es war schon seit einigen Jahren so, das die "Freundschaft" die uns verband eher aus telefonieren bestand, als daß wir uns mal gesehen hätten. Wir wohnen 5 km auseinander.... Sie selbst fragte nie, ob wir mal einen Cappuccino trinken wollen oder mal ein bisschen shoppen in der Stadt. Was man halt so macht unter Frauen. Immer hatte sie was anderes. Keine Ausrede war ihr zu blöd. Ich hab's immer geschluckt. Habe mich zwar geärgert und auch gesagt, das ich ne Freundin eigentlich anders empfinde, Telefon Freundschaft war jetzt nicht so das, was ich wollte. Bei 5 km Entfernung schon mal gar nicht.
Mit der Zeit schlief es nun langsam ein... Anfangs hatte ich sie ab und an noch angerufen, meist ging sie nicht ran, wenn doch saß er neben ihr und sie sprach mit mir wie eine Fremde. Bloß nichts privates erzählen.... Mir wurde das zunehmend zu blöd und ich stellte meine Kontaktversuche auch ein.
Ab und zu (alle paar Wochen) kam eine whatsapp von ihr, sie vermisse die alten Zeiten und mich und wir sollten unbedingt mal wieder Zeit für einander finden.
Ok..... Allerdings war jedes mal etwas anderes. Kurzfristig. Kann ich gar nicht drauf! Irgendwann reicht es.
Als sie mir nun vor ein paar Wochen wieder mal schrieb, sie wollte wissen, ob ich auf der Arbeit bin um dann dort vorbei zu kommen..... Ich sagte, äh ne? Warum willst du hier her kommen, hier muss ich mich um Gäste kümmern, wir können nicht frei und ungestört reden, ne passt mir nicht wirklich, komm doch nachmittags zu mir, bin ja um 16 Uhr zu hause.
Dann ging es wieder los..... Sie schrieb mir wortwörtlich "abends hab ich schon ne Verabredung.", na ok dachte ich, vielleicht gehen sie ins Kino oder essen und haben Karten oder Tisch gebucht.
Haben uns dann auf den nächsten Tag geeinigt, als ich sie fragte was denn heute Abend schönes ansteht? Da sagte sie mir dann "P. (Freund, den sie laut eigener Aussage nicht mal liebt und der nur nervt und ein Psycho ist) fängt um 16.30 an zu kochen...... Ich wußte gar nicht, ob das nun ein Scherz war, oder was?
Habe dann im freundlichen Ton mit zwinker smiley gesagt, ach so ich dachte du hast was wichtiges vor, da hätteste ja auch heute noch kommen können für n Stündchen.
Das war wohl zu viel, was das jetzt sollte fragte sie mich, ich zog es ins Lächerliche, sagte ist schon gut, ich kenns ja nicht anders von dir. Geh mal kochen um 16 Uhr, wir finden schon einen Termin, vielleicht nächstes Jahr irgendwann. Wir haben uns sicher seit einem dreiviertel Jahr nicht gesehen, geschweige denn telefonisch Kontakt gehabt. Es hätte echt EINIGES zu erzählen gegeben. Aber gut.
Als sie mir dann darauf mit einem Text antwortete, der ihre Frustration nur so raus schrie, sie ging mich richtig an, ich solle aufhören ihr irgendwelche Sachen zu unterstellen, aber ich hatte ja nicht mal was gesagt? Sie kennt mich und weiß, das ich ihr Verhalten höchst lächerlich finde. Denke, das hat zu dieser Aussage geführt, obwohl ich nicht mal diesbezüglich was gesagt hatte.
Sie schrieb dann, das mit morgen (hatten uns ja dafür verabredet) lassen wir, sie hat keine Lust auf ein Verhör.
Das war der Moment, in dem mir bewusst wurde, DAS ist keine Freundin mehr, nicht mal mehr eine Bekannte. Sowas will ich nicht. Wer es als Verhör empfindet, wenn nach fast einem Jahr über neues gefragt und gesprochen wird, der hat in meinem Leben nix mehr verloren.
So hab ich dann auch geantwortet. Ganz freundlich, ich habe mich nicht auf die aggressive Art in der sie geschrieben hat eingelassen, obwohl mir echt danach war ihr mal richtig zu sagen, wie schei*e sie ist. Statt dessen habe ich aber nur geschrieben, daß ich ihr alles Gute wünsche, daß sie glücklich wird (was sie ja offensichtlich nicht ist, hab ich aber nicht geschrieben) und das unsere "Freundschaft" für mich vorbei ist. Vielleicht sieht man sich mal in ein paar Jahren, wer weiß.
Ihre Antwort war... Machs gut...
Habe auch ein bißchen dran zu knacken gehabt die erste Zeit, aber es ist okay. Wege trennen sich halt manchmal. Es ist nur schade, weil man danach definitiv vorsichtig wird, wem und ob überhaupt, man sich öffnet.