Enttäuschungen in der Freundschaft

Guten Abend erstmal,

Ich glaube mit dem Thema beschäftigt sich jeder mal in seinem Leben- egal ob früher oder später... Und grundsätzlich
stimme ich dem auch zu, dass solche Enttäuschungen einem viel beibringen. Man lernt nicht mehr so
blau-äugig zu sein... Aber dann wiederum- ich meine wie kann etwas "Freundschaft" sein, wenn man nicht wirklich der anderen Person vertraut oder wenn man immer das Schlimmste erwartet, " auf der Lauer" ist so zu sagen? Klar ist nicht leicht jemandem zu vertrauen, weil es einem eben gerade angreifbar macht. Irgendwie schade, dass man sich dann nicht wirklich auf Freunde verlassen kann... Ich habe selbst so einige Enttäuschungen in dieser Hinsicht erlebt und es hat mich auch misstrauischer werden lassen. Gleichzeitig will ich aber nicht unbedingt Leute um mich haben von denen ich rechnen muss, dass die mir in den Rücken fallen und so ein Test finde ich dann irgendwie auch "unehrlich" (nicht böse gemeint)... Zeit und die entsprechenden Umstände zeigen einem wer bleibt und wer geht. War beim mir zumindest so... Dennoch ist niederschmetternd wenn es einen dann trifft.

@katniss

das kenne ich sehr gut. ich hatte auch eine beste Freundin (hab ich zumindest gedacht), leider hab ich erst zu spät gemerkt wie sie wirklich ist.
sie hat mich bei andern immer schlecht geredet und vertraute sachen weiter erzählt, als sie in ihrer depressiven Krise gesteckt hat, hab ich ihr da rausgeholfen, bin selber aber dummerweise abgerutscht. als ich dann ihre Hilfe brauchte hat sie mich hängen lassen und unsere 13 jahre Freundschaft für einen Kerl weggeworfen.
letztesjahr hat der Typ sie verlassen da ist sie wieder zu mir gekommen. ich hab gesagt ,,ne lass mal gut sein''.
seit dem kann ich keiner Person mehr richtig vertrauen. und hab mich total zurückgezogen. ich mein ich bin erst 17 aber das Leben geht weiter. und einerseits bin ich froh das es so gekommen ist , wer weiß was noch passiert wäre.

Jede Beziehung ist ein geschenk und kann ein Risiko zugleich sein.
Ich hatte bis jetzt noch keine großen Enttäuschungen. Man sollte eben vorsichtig sein, inwieweit an sich auf jemanden einlässt bzw. wie schnell sich eine gute Freundschaft entwickelt. Die Abwegung von verschiedenen Situation und die Erkenntnis der immer vorhandenen Enttäuschung lässt dich weniger verletzen.

Freundschaft lohnt sich immer, Einsamkeit ist öde und auf Dauer schmerzlicher als Enttäuschungen.

@Monsterhunter

ja stimmt. ich bin froh diese Erfahrung gemacht zu haben auch wenn es weh getan hat und ich jetzt erst wieder lernen muss menschen zu vertrauen.

@blutengelkind

Durch jede Erfahrung wächst man weiter. Schön das du daraus Kraft und nicht noch mehr Dunkelheit geschöpft hast.

@Monsterhunter

naja am Anfang hat mir das schon den Boden unter den Füßen weggerissen.
Ich War zu dem noch in einer schwierigen Situation gewesen, wo ich ihre Hilfe gebraucht hätte.
aber zum Glück habe ich in der zeit meinen freund kennengelernt, der mir mehr als geholfen hat.
ich versuche nach 2 Jahren immernoch mit dem ,,schaden'' der dadurch entstanden ist fertig zu werden, wobei das so habe ich das Gefühl nicht besser wird, sondern in der momentanen Situation schlimmer.

Also wenn ich hier manche lese, dann kann ich nur den Kopf schütteln.

Warum denken manche das eine Freundschaft verpflichtet sich immer zu melden?
Wahre Freundschaft besteht auch, wenn man sich mal ein Jahr garnicht hört und danach alles so ie früher ist.
Freunde sind nicht dafür da sich jeden privaten Problemscheiss anzuhören und Freunde sind nicht verpflichtet für jedes problem eine Antwort parat zu haben.

@blutengelkind
Das tut mir sehr leid. Aber genau das ist es, nach so einem Vertrauensbruch igelt man sich ein und vertraut erstmal niemanden mehr.
Sei froh, dass du hart geblieben bist. Sie hätte dich eh nur wieder verarscht, da bin ich mir sicher

@AgathaChristo

Genauso ist es hier auch.
Hast du dann wenigstens Familie oder einen Partner mit denen du wichtige Dinge besprechen kannst?

@katniss
Danke für deine Nachfrage. Wichtige Dinge mache ich mit mir aus, für anderes habe ich meine Bekannten und wir hören uns gemeinsam zu, wenn ich dann mal zum Zug komme.....

katniss schrieb:Das tut mir sehr leid. Aber genau das ist es, nach so einem Vertrauensbruch igelt man sich ein und vertraut erstmal niemanden mehr.
Sei froh, dass du hart geblieben bist. Sie hätte dich eh nur wieder verarscht, da bin ich mir sicher

Da kann ich nur zustimmen: In einer Freundschaft ist Vertrauen das wichtigste überhaupt und man muss das klare Grenzen ziehen.

Streuselchen schrieb:Freunde sind nicht dafür da sich jeden privaten Problemscheiss anzuhören und Freunde sind nicht verpflichtet für jedes problem eine Antwort parat zu haben.

Zusammengefasst: Wer @SeahawksHeart als Freund hat, braucht keine Feinde mehr :troll:

@NothingM

Nein, wer mich als Freund hat weiss, das er immer genug Freiraum für sich selbst hat, ohne das man sich verpflichtet fühlen muss , sich ständig bei mir zu melden.
Ich bin NIEMANDEN böse wenn er sich mal Monate nicht meldet, dafür wird es immer gute Gründe geben.

Und wenn es der Grund ist, das man vllt mal gerade keine Lust auf mich hat, dann ist das auch okay.
Sowas kann ich verstehen und ich frage dann auch nicht nach "warum wieso weshalb"
Gute Freunde erzählen es mir dann, wenn sie möchten.

@katniss

ja stimmt besonders meinen freund trifft das eben hart ,weil ich denke schon das er auch unter der Situation leidet.
obwohl ich ihm schon zeige das ich ihm vertraue sonst hätte ich mich nicht auf eine fernbeziehung mit ihm eingelassen.

katniss schrieb am 10.11.2015:Sicherlich kennt das Gefühl jeder. Aber wie verhält man sich richtig?
Welche Konsequenzen zieht man daraus. Wie verändert man sich durch solche Reinfälle?

Ich finde, man wächst daran.
Jede Enttäuschung kann auch ein Neubeginn sein, kann ein Umdenken bewirken.

Auch das Auflösen einer solchen Freundschaft kann ein Neubeginn darstellen..

Ent-Täuscht wird nur der, der sich getäuscht hat.

Kummer und Probleme wird es immer geben, wenn zwei Menschen zusammen kommen.

Wer sich nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden.

"Wer sich nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden"...diesen Satz höre ich so oft...
Aber: geht das wirklich eine Freundschaft oder Partnerschaft so komplett ohne Erwartungen? Ich kann es mir nicht vorstellen. Irgendwelche Erwartungen hat man doch immer in einer Freundschaft und wenn es nur "kleine" Erwartungen sind z.B. immer für einen da sein wenn der andere einen braucht. Sicher kann man seine Erwartungen etwas "runterschrauben" aber so ganz ohne wird es wohl nie funktionieren.

@Metallica
Ich erwarte von Freunden nicht, dass sie immer da sind. Sie haben auch ihr eigenes Leben und das sollte man respektieren. Wenn natürlich richtig Probleme zu bearbeiten sind, sollten sie schon da sein.
So halte ich es in der Freundschaft auch. Man kann immer zu mir kommen, wenn man in Not ist. Aber man muss nicht wegen jedem Mist gleich Gewehr bei Fuß stehen.
Denn für mich zählt mehr das gegenseitige Vertrauen, auch wenn man sich mal ein paar Wochen nicht sieht. Wo ich anders bin ist, dass ich so eine richtig beste Freundschaft nicht führen kann. Ich erzähle grundsätzlich nicht alles über mich. Das gehört für mich in eine Partnerschaft.

BB

@SeahawksHeart

Streuselchen schrieb am 01.12.2015:Warum denken manche das eine Freundschaft verpflichtet sich immer zu melden?
Wahre Freundschaft besteht auch, wenn man sich mal ein Jahr garnicht hört und danach alles so ie früher ist.
Freunde sind nicht dafür da sich jeden privaten Problemscheiss anzuhören und Freunde sind nicht verpflichtet für jedes problem eine Antwort parat zu haben.

Naja, es spricht ja nichts dagegen, dieses Bedürfnis an eine Freundschaft zu haben. Nur sollte man sich dann eben Freunde suchen, die ähnlich veranlagt sind und nicht Menschen, die eine andere Einstellung haben verurteilen.

Ich sehe Familie, ähnlich wie auch Freundschaft oder sogar Liebesbeziehungen als ein Zweckbündnis auf Zeit an. Nichts muss für ewig halten - und es hält auch nichts für ewig.

Mit dieser Grundeinstellung gehe ich ganz entspannt schon viele Jahrzehnte durch mein Leben.

@Doors

Natürlich ... jede Beziehung erfüllt am Ende einen Zweck. Oder sagen wir sie soll Bedürfnisse befriedigen (klingt nicht ganz so "sachlich"). Und wenn eine Beziehung eben genau das nicht mehr kann, dann sollte man sie beenden, denn dann ist sie nutzlos für einen selbst.