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Habt ihr ein erfülltes Leben?

665 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Glück, Sinn ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Habt ihr ein erfülltes Leben?

30.08.2023 um 17:19
@Kies-Richard
Ich kenne mich auch sehr gut aus mit dem Thema Zwänge, weil in meiner Familie ebenfalls Zwängler sind und auch Zwanghafte, was ja nicht dasselbe ist. Wir tendieren als Familie in diese Richtung, teilweise in Ansätzen, dann nennt man es Perfektionismus und Gewissenhaftigkeit. Das war für mich ein Grund, mich intensiv damit zu befassen. Ich machte als Angehörige eine Therapie. Das Thema Zwang und die Hintergründe waren oft Thema. Man kann es mit einer Zwiebel mit mehreren Schichten vergleichen. Die Wurzel ist die Lebensangst. Zwänge sind wirklich behandelbar aufgrund vieler neurologischer Kenntnisse, hab dazu auch viel gelesen.

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30.08.2023 um 17:21
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Die Stärke deines Willens glaube ich dir auf's Wort. Aber bist du auch eins mit deinem Körper? Anhand dessen, was du schreibst, spielt dein Körper ja so gut wie gar nicht mit.
Was schlägst Du denn vor?


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31.08.2023 um 08:25
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Was schlägst Du denn vor?
Der, der alles ausgeschöpft hat, also versucht hat, seinen eigenen Weg ohne fremde Hilfe zu finden und es dennoch nicht schafft dieser Dunkelheit die Stirn zu bieten, was vllt. mit ,,neutraler" Hilfe gelingen könnte, sollte - um zeitnah ein Licht am Horizont zu sehen -, auf keinen Fall grundsätzlich Schulmedizin ablehnend gehenüberstehen.

Ich kenne dieses Gefühl, dass man durch ein schweres Erlebnis derart getriggert ist und völlig von weißen Kitteln abschwört, und das Gefühl gibt man auch weiter. Das ist aber der völlig falsche Weg. Dadurch kann dein Bild/deine Sicht auf deinen Körper/dein Leben sehr verfälscht werden. Du glaubst, nur du kannst dich alleine beschützen.

Das ist leider nicht immer der Fall. Dein Kopf arbeitet ja weiter, und weil der Kopf alleine weiterarbeitet und du dir ständig Dinge ausmalst, die einmal kommen ,,könnten", kommt dein Körper auch nicht zur Ruhe, und das ist für jede Art Krankheit/Schicksalsschlag absolut kontraproduktiv.

Natürlich muss jeder für seine Handlung/Leben die Verantwortung selber in die Hand nehmen, aber sich da ganz alleine herauszukämpfen ist schon fast Selbstkasteiung, wenn man (wie ich) meint, man braucht keine paychologische Unterstützung.

Ich habe in einer sehr schweren Zeit zig Bücherregale iwi aufgekauft, sie verschlungen, keine Hilfe für nötig erachtet, jede Art Arzt verflucht. Was ich die ganze Zeit nicht bedacht hatte, ist, dass die Menschheit und somit auch die Schulmedizin sich ja immer weiterentwickelt. Dieses Vertrauen muss ich erstmal wiedererlangen. Ich hatte es vor diesem Ereignis ja. Aber das ist, wenn man alles mit sich selber ausgemacht hat, gar nicht so einfach.
Und letztenendes ist man für Nahestehende auch nicht wirklich ein Vorbild, wenn es um Vorsorge/Achtsamkeit auf seinen Körper geht, ich könnte es mir jedenfalls nicht verzeihen, wenn ein kranker Mensch durch meine Abneigung in dasselber Muster verfallen und sich dadurch in Gefahr bringen würde.

Es geht um viel mehr. Es geht um Lebenszeit ohne Angstgedanken, die man durch fremde Hilfe eventuell wiedererlangen könnte.

Also, was würde ich tun? Ich glaube, ich würde mich heute, wäre ich in dem damaligen Zustand, psychologischer Hilfe unterziehen. Ich glaube, ich hätte Vieles viel leichter haben können. Zusammen mit meiner Büchersammlung.


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31.08.2023 um 09:01
@Laura_Maelle

Ich muss noch etwas zu dem Thema Zwangsneurosen und Hilfe von Psychologen sagen.

Ich würde mich hier dem User @Kies-Richard anschließen. Ich denke, dass das Thema Zwangsneurose zu komplex ist, als dass man grundsätzlich glauben kann, dass die Psychologie das gesamte Spektrum kennt. Viele Patienten tragen das mit sich und zeigen es öffentlich gar nicht, insofern kann gar nicht davon ausgegangen werden, dass jeder (in der Öffentlichkeit) von dieser Thematik weiß. Wer davon nicht betroffen ist, auch nicht familiär, wird sich damit nie auseinandersetzen.

Und wie oft es Patienten gibt, denen gesagt wird, dass sie austherapiert sind, möchte ich gar nicht wissen, ich glaube, es sind nicht wenige.

Hinzu kommt das ganze Geflecht unseres Gesundheitssystem, was gerade an dieser Stelle, psychologische Hilfe, viel mehr ansetzen müsste. Aber leider fehlt es hier wie so oft am Geld. Die Zahl an Praxen fehlt, von zeitnahen Terminen kann man als Kassenpatient nur träumen.

Jetzt liest man, dass die Krankheitsquote im letzten Jahr bei der DAK den Rahmen gesprengt hat, ist das ein Wunder? Du musst funktionieren, aber dein Körper sagt Nein.

Zwangsneurosen sind auch der Spiegel dessen, wie viel Wert der Staat/Gesellschaft dem Mensch zumisst. Ist er nur etwas Wert, wenn er immer funktioniert oder auch, wenn er nicht funktioniert?


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31.08.2023 um 11:37
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ich denke, dass das Thema Zwangsneurose zu komplex ist, als dass man grundsätzlich glauben kann, dass die Psychologie das gesamte Spektrum kennt.
Eine Zwangsstörung oder OCD wie man das im Englischen nennt ist ein zwanghafte Angsstörung, das ist schonmal ein Punkt der von vielen Leuten, auch Fachleuten nicht ganz verstanden wird. Es gibt immer noch die Tendenz von diesen Leuten zu sagen: "Denken sie an etwas Positives", "Was sie haben ist nicht schlimm". Es wird nicht richtig verstanden dass eine Zwangsstörung quasi automatisch im Gehirn erzeugt wird und der Betroffene nichts (langfristig) wirksames dagegen tun kann. Ein Klassiker von Zwangsgedanken, der aber aufgrund seiner Komplexität zum Teil auch vernachlässigt wird, ist - wie gesagt - der Gedanke von heterosexuellen Betroffenen plötzlich Homosexuell geworden zu sein, wobei man auch von homosexuellen Betroffenen liest dass sie Angst haben plötzlich Heterosexuell zu sein. Bilder und Vorstellungen (teils auch falsche Erregung) kommen dann unwillkürlich in das Gehirn der Betroffenen und selbst wenn sie gesagt bekommen, dass es unrealistisch ist, werden sie den Gedanken nicht los. Viele Ärzte halten das fälschlicherweise für eine Psychose.

Das gesamte Spektrum von OCD sieht man z.B. bei bei Reddit. Die meisten Bücher zum Thema sind entweder veraltet oder zu simpel und/oder auf leichte Zwänge fokusiert. Die meisten passablen Bücher zum Thema kommen aus den USA.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Und wie oft es Patienten gibt, denen gesagt wird, dass sie austherapiert sind, möchte ich gar nicht wissen, ich glaube, es sind nicht wenige.
Die meisten Leute mit chronischer psychischer Erkrankung sind entweder unbehandelt oder sind "austherapiert" und werden mit Medikamenten "ruhig gestellt".
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Hinzu kommt das ganze Geflecht unseres Gesundheitssystem, was gerade an dieser Stelle, psychologische Hilfe, viel mehr ansetzen müsste. Aber leider fehlt es hier wie so oft am Geld. Die Zahl an Praxen fehlt, von zeitnahen Terminen kann man als Kassenpatient nur träumen.
Der psychologische Gesundheitssektor ist noch vielmehr als der physische Sektor in privater Hand. Spezialkliniken sind meist nur für Privatpatienten. Die bekannteste Klinik für Zwangsstörung in Deutschland ist eine reine Privatklinik. Es gibt auch gute Kliniken für Kassenpatienten, die haben aber ein reduziertes Angebot und sind meist überfüllt. Praxen für Psychotherapie sind auch meist überfüllt, man braucht Glück um zeitnah etwas zu bekommen. Viele bieten ihr Angebot auch nur für Privatpatienten an.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Zwangsneurosen sind auch der Spiegel dessen, wie viel Wert der Staat/Gesellschaft dem Mensch zumisst. Ist er nur etwas Wert, wenn er immer funktioniert oder auch, wenn er nicht funktioniert?
Leute mit Zwängen und Ängsten wünschen sich nur ein normales Leben.


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31.08.2023 um 12:45
@Do-X
Ich habe nichts gegen die Schulmedizin und habe diese auch ausgiebig in Anspruch genommen. Ich nehme auch die verordneten Schmerzmittel, wobei mir die Ärzte raten, möglichst wenig davon zu nehmen. Deshalb habe ich auch eine 7-jährige Schmerztherapie gemacht, um mit den Schmerzen leben zu können, denn das muss ich. Meine chronische Schmerzkrankheit ist nicht heilbar.


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31.08.2023 um 20:55
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Klassiker von Zwangsgedanken, der aber aufgrund seiner Komplexität zum Teil auch vernachlässigt wird, ist - wie gesagt - der Gedanke von heterosexuellen Betroffenen plötzlich Homosexuell geworden zu sein, wobei man auch von homosexuellen Betroffenen liest dass sie Angst haben plötzlich Heterosexuell zu sein
Also ganz ehrlich, wenn mir das so ginge, was wäre denn daran eigentlich jetzt so dramatisch? Vielleicht habe ich ja auch ein Brett vorm Kopf, aber würde man deswegen dann eine bestehende Partnerschaft verlassen, oder sich aus Neugier heraus ein homo Date suchen und dann nach kürzerer oder längerer Zeit evtl feststellen, dass man da doch nicht so drauf steht. Was ist denn der Zwang daran? Denkt man das dann immer und immer wieder, in Zyklen?
Ich wäre gerne bisexuell, weil man da viel mehr Auswahl hat und verschiedene Partner und vibes ausprobieren kann. Z.B. wenn ich mal wieder von Männern frustriert wäre, könnte ich auch was mit nem Mädel am laufen haben. Und dann wieder switchen, würde mir dabei gar nicht beschämend oder komisch vorkommen, gerade weil bisexuell zu sein doch auch völlig normal möglich ist.

Und ja, in der Literatur mit Bezug auf Psychologie hat Amerika den besten, aktuellsten Standard. Nur ob man in deren Gesundheitssystem dann besser versorgt werden würde, ich wäre mir da nicht sicher…
Reddit lese ich auch verschiedene threads, aber selbst Frisuren oder Kosmetik threads sind da unendlich und es gibt nichts, was es nicht gibt. Es ist ja pure Unterhaltung und selten wird Bezug zu wissenschaftlich Studien hergeleitet. Die Wartezeiten allerdings hier zu Lande für Therapien sind auf alle Fälle viel zu lang. Der Anteil der Krankmeldungen aufgrund von psychischen Problemen/Belastung steigt und keine wirkliche Entspannung ist in Sicht. Bei mir, in meiner Stellenanzeige steht als erster Punkt Belastbarkeit. Ich schwanke irgendwo dazwischen zu glauben, dass manche Leute psychische Erkrankungen vorschieben, um nicht mit der harten Realität des Alltags klarkommen zu müssen. Sorry, aber zu denken, man sei schwul ob nun wahr oder nicht, ist doch kein Grund, nicht am Leben Teil zu nehmen. Sexualität ist ein Aspekt des Lebens. Jeder kann sich mal irren, oder was Ausprobieren wollen.


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31.08.2023 um 21:13
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Ich wäre gerne bisexuell, weil man da viel mehr Auswahl hat und verschiedene Partner und vibes ausprobieren kann. Z.B. wenn ich mal wieder von Männern frustriert wäre, könnte ich auch was mit nem Mädel am laufen haben. Und dann wieder switchen, würde mir dabei gar nicht beschämend oder komisch vorkommen, gerade weil bisexuell zu sein doch auch völlig normal möglich is
Jeder 2. Mensch macht mindestens einmal im Leben eine homosexuelle Erfahrung.
Wem's gefällt, der bleibt eben dabei. Und Bisexualität verdoppelt die Chance auf einen Fick.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Ein Klassiker von Zwangsgedanken, der aber aufgrund seiner Komplexität zum Teil auch vernachlässigt wird, ist - wie gesagt - der Gedanke von heterosexuellen Betroffenen plötzlich Homosexuell geworden zu sein, wobei man auch von homosexuellen Betroffenen liest dass sie Angst haben plötzlich Heterosexuell zu sein.
Ja, und? Wenn ich als langweilige olle Hete plötzlich den Gedanken bekäme, homosexuell zu sein - wo ist das Problem. Wenn der Kerl nett ist...

Ängste oder gar Zwänge hinsichtlich meiner Sexualität waren und sind mir (immer noch) stets fremd.


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31.08.2023 um 21:26
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Also ganz ehrlich, wenn mir das so ginge, was wäre denn daran eigentlich jetzt so dramatisch? Vielleicht habe ich ja auch ein Brett vorm Kopf, aber würde man deswegen dann eine bestehende Partnerschaft verlassen, oder sich aus Neugier heraus ein homo Date suchen und dann nach kürzerer oder längerer Zeit evtl feststellen, dass man da doch nicht so drauf steht. Was ist denn der Zwang daran? Denkt man das dann immer und immer wieder, in Zyklen?
Das ist sehr dramatisch, wenn du eigentlich weißt dass du Heterosexuell bist, aber dein Kopf dir permanent sagt: "Hey, du bist Homosexuell". Das kann tausende Gedanken und Vorstellungen mit sich ziehen. Stellt dir vor das hält über mehrere Monate an.
Und ja, man würde vielleicht soweit gehen, dass man die Partnerschaft verlässt. Und auch eine Date mit einer homosexuellen Person wäre denkbar, nur um zu testen ob der Teufel im Kopf nicht doch recht hat.

Anderes Beispiel: Menschen denken dass sie ein Kind totgefahren haben, nachdem sie in der Zeitung von einem Unfall in der Nähe lesen. Dann entwickeln sich Gedanken wie: "Ich bin doch gestern Auto gefahren" "Okay, mir ist dabei nichts aufgefallen" "Sicher?" "Da hat es doch kurz gewackelt, war das nicht dort an der Ampel?" "Du bist dort vorbeigefahren." "Nein, kann nicht sein". "Doch du hast doch das Kind gesehen" "Weiß nicht, aber ich erinnere mich an ein Kind" "Hast nur nicht aufgepasst du Dussel" "Wenn du es nicht glaubst ruf bei der Polizei an" "Die Polizei sagt es wäre ein Mann gewesen" "Das kannst nur du gewesen sein" "Ich denke nicht, kann es aber nicht zu 100% sagen." Dann wachst du den nächsten morgen auf und denkst: "Du bist ein verdammter Mörder" "Ich komm damit nicht klar". "Vielleicht geht es ja weg", aber auch 3 Tage später zweifelst du noch.

Du hast im Grunde einen Teufel (ein Buch nennt das Kobold) im Kopf der dir permanent Versagen und Schuld einreden möchte. Und dieser Teufel dominiert deinen eigentlich klaren Verstand.


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31.08.2023 um 21:31
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ja, und? Wenn ich als langweilige olle Hete plötzlich den Gedanken bekäme, homosexuell zu sein - wo ist das Problem. Wenn der Kerl nett ist...
Du verstehst halt die Störung nicht. Wer das hat leidet unter diesen Gedanken, weil man eigentlich weiß welche Sexualität man hat. Das Leben steht aber plötzlich Kopf, weil der Kopf blockiert und der Gedanke nicht weggeht, ganz egal was man macht.

Ich finde ja "Maladie du doute" - also "Krankheit des Zweifelns" trifft es ziemlich gut.


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31.08.2023 um 21:44
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:ziehen. Stellt dir vor das hält über mehrere Monate an.
Ja, genauso wie man denkt, wenn man es ausprobiert und feststellt, dass man halt doch nicht homosexuell geworden ist. Ich verstehe das Beispiel immer noch nicht, also im Kontext von vielleicht bist du einfach bi? Und was wäre daran so schlimm.

Das Kind tot gefahren zu haben im Zweifel, ist natürlich kein schöner Gedanke, aber wir alle haben ja diese Angst, das sowas real passieren könnte. Ball rollt auf die Straße, Kind hinterher … nur so, wie du es schilderst, denkt man, es sei Gesten schon passiert und kann nicht mehr nachvollziehen, was man gestern getan oder nicht getan hat?
Also ich bin ja kein Psychologe, aber mir scheint es da einfach keinen Grund zu geben, warum du trotz dieser Gedanken nicht einfach am Leben teilnehmen und dir Beschäftigung suchen könntest. Ich denke sogar, den mentale Fokus auf etwas anderes zu richten, als das, was du sowieso anzweifelst, wäre ein Ausweg.
Im Grunde glaubst du ja deinen Scheiß nicht mal selbst.
Da haben andere es härter, oder? Nämlich die, die in der Psychose Dinge glauben zu wissen, oder zu hören, die nicht real sind.


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31.08.2023 um 21:47
@Kies-Richard

Bei massiven Zwangsstörungen bzw. Zwangsgedanken/-vorstellungen würde ich mir professionelle Hilfe suchen. Selbsthilfegruppen oder geeignete Therapeuten findest Du im Netz. Ich halte ein Mystery-Forum nicht für den Ort kompetenter medizinisch-psychologischer Hilfe.


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31.08.2023 um 22:05
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Das Kind tot gefahren zu haben im Zweifel, ist natürlich kein schöner Gedanke, aber wir alle haben ja diese Angst, das sowas real passieren könnte. Ball rollt auf die Straße, Kind hinterher … nur so, wie du es schilderst, denkt man, es sei Gesten schon passiert und kann nicht mehr nachvollziehen, was man gestern getan oder nicht getan hat?
Also ich bin ja kein Psychologe, aber mir scheint es da einfach keinen Grund zu geben, warum du trotz dieser Gedanken nicht einfach am Leben teilnehmen und dir Beschäftigung suchen könntest. Ich denke sogar, den mentale Fokus auf etwas anderes zu richten, als das, was du sowieso anzweifelst, wäre ein Ausweg.
Im Grunde glaubst du ja deinen Scheiß nicht mal selbst.
Daran sieht man gut, wie schwer es ist die Krankheit des Zweifelns zu verstehen. Wobei ich z.B. eine tiefe bzw. echte Depression auch nicht verstehe, wenn Leute z.B. plötzlich nicht mehr aus dem Bett aufstehen können und (für Außenstehende oft grundlos) denken ihr Leben wäre vorbei. Das hat ja auch keine rationalen Gründe.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Da haben andere es härter, oder? Nämlich die, die in der Psychose Dinge glauben zu wissen, oder zu hören, die nicht real sind.
Wenn du eine Psychose hast, dann leidest du nicht an den Gedanken. Teilweise genießen Leute mit Psychosen sogar ihre Gedanken. Bei Zwängen hat man den Teufel im Kopf bei vollem Bewusstsein und klarem Verstand.


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31.08.2023 um 22:09
Zitat von DoorsDoors schrieb:Bei massiven Zwangsstörungen bzw. Zwangsgedanken/-vorstellungen würde ich mir professionelle Hilfe suchen. Selbsthilfegruppen oder geeignete Therapeuten findest Du im Netz. Ich halte ein Mystery-Forum nicht für den Ort kompetenter medizinisch-psychologischer Hilfe.
Ich suche hier keine psychologische Hilfe. Ich lese da aber in den Antworten auch ein bisschen Ablehnung mit. Die Gesellschaft soll (mit uns) nicht belastet werden. Das kennt jeder, der das hat. Probs an all diejenigen die das haben.


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31.08.2023 um 22:20
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Wenn du eine Psychose hast, dann leidest du nicht an den Gedanken
Dafür hätte ich gerne mal eine Quelle, oder Bezug.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:lese da aber in den Antworten auch ein bisschen Ablehnung mit. Die Gesellschaft soll (mit uns) nicht belastet werden. Das kennt jeder, der das hat. Probs an all diejenigen die das haben.
Erst war Dir das System zu frauenbezogen, die Psychologie ist nicht entwickelt genug, jetzt ist es die Gesellschaft, die dich nicht trägt. Weil ich, oder jemand anderes deine Zweifelhaften Zwangsgedanken nicht nachvollziehen kann?
Die Welt dreht sich nicht nur um dich. Aber du kannst nur versuchen, mit dir ins reine zu kommen, vielleicht auch anzuerkennen, dass du deine Zeit einfach vergeudest, oder eben dazu stehst, dass du so bist ind so leben willst. Ist nicht meine Schuld. Von mir Verständnis zu erwarten brauchst du wirklich nicht. Ist nicht meine Aufgabe.


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31.08.2023 um 22:25
@Kies-Richard

Warum sollte ich Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Problemen ablehnen? Da blieben ja nicht mehr viele nach, mit denen ich noch Umgang pflegen könnte.

Bei uns in der Psychiatrie trugen die Angestellten Namensschilder, damit man sie von den Patienten unterscheiden konnte.

Ein paar Erlebnisse aus meiner Zeit im Klapse-Job habe ich in meinem Blog verarbeitet:

Die halb durchsichtige Fee und ihre Wolkentiere (Beitrag von Doors)

Kater und Vater (Beitrag von Ickebindavid)


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31.08.2023 um 22:30
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Zweifelhaften Zwangsgedanken
Ich lachte. :)
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Von mir Verständnis zu erwarten brauchst du wirklich nicht. Ist nicht meine Aufgabe.
Das freut mich. Ich danke dir dafür.


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31.08.2023 um 23:43
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Ich finde ja "Maladie du doute" - also "Krankheit des Zweifelns" trifft es ziemlich gut.
Das kommt aus dem fehlenden Evidenzempfinden, was man jedoch systematisch neu erlernen kann - wenn der Wille da ist. Der Zwang ist gleichzeitig eine Sucht zur Angstneutralisierung und verdeckt weitaus schlimmere Ängste durch solche Angstverlagerungen auf Themen, die symbolisch dafür herhalten müssen. Du hast z. B. Angst, jemanden totgefahren zu haben, weil du in Wirklichkeit Angst vor dem eigenen Tod hast.


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31.08.2023 um 23:48
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Im Grunde glaubst du ja deinen Scheiß nicht mal selbst.
Da haben andere es härter, oder? Nämlich die, die in der Psychose Dinge glauben zu wissen, oder zu hören, die nicht real sind.
Schau mal in Foren zu Zwängen/Zwangsstörungen. Das sind schon schwerwiegende Denkstörungen, aber gut behandelbar. Psychosen sind auch behandelbar.


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01.09.2023 um 00:02
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Das sind schon schwerwiegende Denkstörungen, aber gut behandelbar.
Genau umgekehrt. Das ist überhaupt keine schwerwiegende Denkstörung (finde das klingt auch wieder abwertend), das ist ja ein Gefühl das etwas nicht stimmt. Auf der anderen Seite sind starke Zwänge ohne Medikamente schwer behandelbar. Das ist eine chronische Krankheit die man als Kind oder Jugendlicher bekommt und dann meist ein Leben lang hat.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Psychosen sind auch behandelbar.
Ja, mit Medikamenten, die starke Nebenwirkungen haben.

Man sieht hier jedenfalls exemplarisch wie wenig diese Themen bekannt sind. Ich mache da keinen Vorwurf, aber die Aussagen sind schon ziemlich weit von einem Begreifen der Thematik entfernt.


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