100% Müllvermeidung

Testament schrieb:Solange man seinen Müll fachgerecht entsorgt und nicht in die Landschaft wirft, ist er für mich ok.

Mit dem fachgerecht entsorgen ist ja so ne Sache. Man gibt seinen Hausmüll in die entsprechende Tonne oder seinen Computer zum Recycelhof, und denkt, man hätte nun die Welt gerettet :D Aber wo landet der Müll? ... und nicht nur Computer-Müll

https://www.youtube.com/watch?v=aBNLMkCUlJ0 (Video: Wo landen unsere Schrottfernseher? | Panorama - die Reporter | NDR)

@AlteTante
Da wir als Kunden nur indirekten Kontakt zu den Herstellern haben, die uns ja das Ganze in Verpackungen verkaufen will, bleibt uns Kunden nur der Weg, unseren Unmut an der Verkaufsstelle zu zeigen. Das geht am effektivsten, wenn wir dort, im Supermarkt, dafür sorgen, dass dieser viel mehr Aufwand hat.

Seien wir doch ehrlich, so eine Supermarktkette bestellt riesige Mengen und wenn die dann plötzlich einem Hersteller sagen, wir kaufen bei Dir nicht mehr, wegen der Verpackung (oder auch zuviel Verpackung) passiert viel eher eine Veränderung der Verpackung!

@Nerok
Sicher ist es ein Fortschritt, dass man Verpackungen schon am Ausgang vom Supermarkt los werden kann, aber wieviel nutzen das bis jetzt. Ich vermute mal, dass von 100 Einkäufern nicht mal 2 das nutzen.

Wie @Zerox schon gesagt hat, ist das größte Hindernis unsere Bequemlichkeit! Entweder wir sind bereit, etwas zu investieren und agieren entsprechend oder wir bleiben bequem und trennen zuhause. Dann dürfen wir uns aber nicht wundern, wenn sich am Verpackungswahn nichts ändert.

@kleinundgrün

Bauernhof ist zwar schon eine Idee, aber heute nicht mehr so einfach.

Wir haben nicht genug Fläche, damit jeder einen Bauernhof betreiben kann.
Dazu kommt, dass man ja für Fleisch auch regelmäßig schlachten muss. Keine Ahnung, wie es gesetzlich aussieht, aber ich vermute, dass dies nur ein Metzger durchführen darf. Oder ist das bei Eigenverbrauch anders???

@kleinundgrün

Ja der grüne Punkt
Ich gebe Dir Recht, dass wenn ich das Produkt kaufe und es im Supermarkt aufmache und dort meinen Müll hinterlasse, bringt es mir, der Welt usw. zunächst wenig.
Machen es alle und der Supermarkt ist gezwungen, regelmäßig (am besten mehrmals am Tag) die Müllbeutel dort zu wechseln wird es dem Supermarkt schon irgendwann lästig.
Zuerst den armen Bediensteten, dann aber dem Filialleiter, weil seine Kräfte nicht mehr zum Kassieren oder Einräumen der Waren kommen und dann wieder dem Filialleiter, weil er mehr Müll entsorgen muss und zusätzliche Abholtermine vereinbaren muss. Weiß ja nicht wie häufig ein Supermarkt bis jetzt von der Müllabfuhr angefahren wird. Vielleicht kostet ja extra Abholen auch Geld und belastet damit den Gewinn des Supermarktes.
Und dann, wenn genug Filialleiter ihrem Betreiber mitteilen, dass es so nicht geht, dann geht die Handelskette zum Hersteller und sagt denen: "Weniger Verpackung oder wir verkaufen Dein Produkt nicht mehr!"

Ich denke nicht, dass die Lösung der genannten Probleme im kompletten Verzicht auf Einwegverpackungen aus Plastik besteht, weil die meisten Menschen auf Dauer nicht Willens oder in der Lage dazu sind.
Zielführend dürfte es eher sein, mehr und besser zu recyceln und den Rest dann thermisch zu verwerten. Müll sollte als Rohstoff betrachtet werden, der einen Wert besitzt.

mfg
kuno

Diese Recycle-Verfahren sind doch nur eine Öko-Illusion. Direktes Beispiel ist der Dosenpfand. Haben wir damals doch alle diese Dosenpfand-Partei gewählt, weil sie uns eine saubere Umwelt versprochen hat. Was ist daraus geworden??? Zinslose Darlehn vom Volk an die Industrie. Denn die Industrie kann selbst bestimmen auf welche Verpackungen sie Pfand erhebt. Die Verschmutzung der Umwelt hat nicht nachgelassen.

Und genauso ist das mit dem Abfall-Recycle. 30% wird wieder aufbereitet und 70% wird vernichtet, entweder im eigenen Land, oder ins Ausland verkauft, wo dann noch nichtmal gewiss ist, dass der Müll umweltgerecht entsorgt wird.

Deshalb ist die beste Lösung, gar nicht erst Müll aufkommen zu lassen

@Kunsthysterik

Kunsthysterik schrieb:Denn die Industrie kann selbst bestimmen auf welche Verpackungen sie Pfand erhebt.

Nein kann sie nicht. Es gibt eine pfandpflicht. Bei getränken sind das ökologisch nicht vorteilhafte einwegverpackungen mit füllvolumen von 0,1-3l. Darunter zählt bier, wasser, erfrischungsgetränke, mixgetränke. Wann und warum die pfandpflicht ausgesetzt wird und noch vieles mehr, steht ganz genau im link hier drunter.
http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Abfallwirtschaft/pfandpflicht_faq_de_bf.pdf (Archiv-Version vom 19.03.2015)

Warum das müllprblem eher größer statt kleiner wird, kannst du gern hier nachlesen: http://www.welt.de/wirtschaft/article113416809/Wenn-Pfandflaschen-zum-Umweltproblem-werden.html

Das dosenpfand hat dafür gesorgt, dass weniger dosen rumliegen und allgemein durchaus sienen dienst getan. Das einwegpfand hat dafür gesorgt, dass gerade discounter mehr getränke in plastikeinwegflaschen verkaufen. Die bringen doppelt geld und sind zum vorteil der kunden leicht und billig und daher gern genommen. Mehrweg ist aber umwelttechnisch sinnvoller, werden aber immer seltener gekauft und auch angeboten. Selbst cola und co wird häufiger in einwegflaschen angeboten anstatt in mehrweg.

Ich persönlich finde PET flaschen schon fürchterlich, habe aber auch nur einen einzigen laden, der wasser in glasfalschen anbietet und nur eine hand voll läden, die wenigstens noch mehrwegflaschen anbieten. Ein großteil schwenkt auf einweg um und das ist das größte problem.

Kunsthysterik schrieb:Deshalb ist die beste Lösung, gar nicht erst Müll aufkommen zu lassen

Die beste lösung ist den richtigen müll aufkommen zu lassen und ihn vernünftig zu entsorgen bzw ihn zu recyceln.

gastric schrieb:Selbst cola und co wird häufiger in einwegflaschen angeboten anstatt in mehrweg.

Muss sagen kaufe auch nur noch Einweg, es schmeckt meiner Meinung besser. Da nehme ich auch so Kleinigkeiten wie Bisphenol A mit, darf mich halt auch nicht beschweren wenn ich mit 60 Krebs mitnehme ^^

@taren
Geschmacklich geht nichts über glasflasche aber geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden :D

gastric schrieb:Wann und warum die pfandpflicht ausgesetzt wird und noch vieles mehr, steht ganz genau im link hier drunter.

Die Pfandplicht FAQ ist Dummgeschwafel. - "ökologisch nicht vorteilhafte einwegverpackungen" kann man drehen und regeln wie man will. Wo ist denn der ökologische Vorteils-Unterschied zwischen einer RedBull-Dose und einer vergleichbaren Dose, die kein Pfand hat?

gastric schrieb:Das dosenpfand hat dafür gesorgt, dass weniger dosen rumliegen und allgemein durchaus sienen dienst getan.

Sowas nennt man Politik. Sicherlich liegen seit dem weniger Dosen herum, aber dafür umso mehr Plastikflaschen :D

@Kunsthysterik

Kunsthysterik schrieb:Die Pfandplicht FAQ ist Dummgeschwafel. - "ökologisch nicht vorteilhafte einwegverpackungen" kann man drehen und regeln wie man will.

Was darunter verstanden wird, steht wiederrum im genannten gesetzestext. Genau genommen steht dort, was nicht darunter verstanden wird und auf alles andere (sofern nicht unter ausnahme belegt) wird pfand erhoben.

(4) Ökologisch vorteilhafte Einweggetränkeverpackungen im Sinne dieser Verordnung sind:

1. Getränkekartonverpackungen (Blockpackung, Giebelpackung, Zylinderpackung),
2. Getränke-Polyethylen-Schlauchbeutel-Verpackungen,
3. Folien-Standbodenbeutel.

https://www.gesetze-im-internet.de/verpackv_1998/__3.html (Archiv-Version vom 22.03.2016)
Rest nicht. Da kommt es dann auf den inhalt an.

Kein Pfand ist ferner auf Einweg Verpackungen von Getränken zu zahlen, die nicht in § 9Abs. 2 Verpackungsverordnung genannt sind bzw. die ausdrücklich von der Pfandpflicht ausgenommen werden.
Das sind insbesondere:
•Fruchtsäfte, Fruchtnektare, Gemüsesäfte und Gemüsenektare,
•Milch und Milchmischgetränke (Getränke mit einem Mindestanteil von 50 % an Milch oder an Erzeugnissen, die aus Milch gewonnen werden)
•diätetische Getränke im Sinne des § 1 Abs. 2 Buchstabe c der Diätverordnung, die ausschließlich für Säuglinge und Kleinkinder angeboten werden
•Wein, Sekt und Spirituosen.

http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Abfallwirtschaft/pfandpflicht_faq_de_bf.pdf (Archiv-Version vom 19.03.2015)

Warum das so ist, steht in der faq.

Kunsthysterik schrieb:Sowas nennt man Politik. Sicherlich liegen seit dem weniger Dosen herum, aber dafür umso mehr Plastikflaschen :D

Du weißt aber schon, dass das "dosenpfand" auch auf plastikflaschen erhoben wird bzw allgemein auf einweggetränkeverpackungen einfach, weil das "dosenpfand" nicht dosenpfand sondern einwegpfand heißt? Insofern: aufheben, gucken, ob pfand drauf ist, abgeben/wegschmeißen, geld einsammeln/umwelt retten. Wenns andere wegschmeißen und dir an der umwelt etwas liegt, dann freu dich, dass du der umwelt was gutes tust und dafür evtl sogar noch geld bekommst ^^

Ich finde deine Idee gut. 100% sind natürlich utopisch aber der Wille, so wenig wie möglich zu produzieren ist doch echt gut und unterstützenswert. Gib nichts auf Leute, die dir mit der Argumentation a la "100% Positiv (vegan/müllfrei/gewaltlos/wasauchimmer) geht nicht, also lieber 100% Schlechtes weiter ausleben" kommen. Völlig sinnfrei.

Es gibt mittlerweile sogar Läden, da kommst du mit deinen Gefäßen und kannst dir alles mögliche abfüllen! z.B. original unverpackt in Berlin oder Veganz Leipzig. Vielleicht helfen dir die Tipps ja :)
ich persönlich bin erstmal darauf umgestiegen, Plastikmüll zu minimieren.
Auf deinem Wege viel Erfolg!

gastric schrieb:Was darunter verstanden wird, steht wiederrum im genannten gesetzestext. Genau genommen steht dort, was nicht darunter verstanden wird und auf alles andere (sofern nicht unter ausnahme belegt) wird pfand erhoben.

Wie auch immer...es hat die Umweltverschmutzung durch Lebensmittelverpackungen nicht verringert. Man hätte die Gesetze ja auch dahingehend gestalten können, dass alles unter ökologisch vorteilhaften Einwegverpackungen läuft

Kuschki schrieb:Ich finde deine Idee gut. 100% sind natürlich utopisch aber der Wille, so wenig wie möglich zu produzieren ist doch echt gut und unterstützenswert.

Ok, die 100% scheitern schon am Toilettenpapier. Ansonsten sehe ich kein Problem den Lebensmittel-Müll um 90% zu verringern, zumal ich auch in der Stadt wohne und die Möglichkeiten dafür direkt vor der Haustür liegen.

100% Müllfrei ist illusorisch. Schliesslich produzieren ja nicht nur wir selbst den Müll, sondern im Laufe des Produktions- und Transportprozesses der von uns konsumierten Güter fällt jede Menge Müll an, den wir indirekt mitverursachen.

Zählt man noch den Energie- und Wasserverbrauch hinzu und die Produktion von freigesetzten Schadstoffen, dann sind wir für den Zustand der Welt zumindest mitverantwortlich.

Aber bitte: Mein Auto fährt auch ohne Eisbären!

Doors schrieb:100% Müllfrei ist illusorisch. Schliesslich produzieren ja nicht nur wir selbst den Müll, sondern im Laufe des Produktions- und Transportprozesses der von uns konsumierten Güter fällt jede Menge Müll an, den wir indirekt mitverursachen.

Den privaten Hausmüll zu reduzieren ist aber schon mal ein Anfang. Ich habe pro Woche einen prall gefüllten gelben Sack. Wenn ich den reduziere, habe ich schon viel für die Umwelt getan. Der nächste Schritt wäre dann, darauf zu achten, dass die Lebensmittel frisch aus der Region kommen.

Zum Bananenessen düse ich dann nach Afrika :D

@Kunsthysterik


ich war mal sehr empfindlich wenn menschen einfach so Zigaretten kippen auf den boden schmeissen. Es dauert sehr lange bis sie verwertet werden.

Nur was passierte?

Die Vögel lieben es und legen es in ihrem Nest. Soll sehr wärmend sein.

Oft finden sich lösungen, hoffen wir diesmal auch.

Hoffen wir auf Vögel, die ihre Nester aus abgebrannten Brennstäben unserer AKWs bauen.

Die Bedeutung von Müll als Umweltgefahr wird (meiner Meinung nach) stark überbewertet und ist - gerade angesichts der umweltrelevanten Unterschiede des INHALTES - völlig vernachlässigbar. Wer die Umwelt schützen will, soll viel Gemüse essen, damit ist schon viel mehr getan, als auf Plastik zu verzichten.

Mal ein paar Beispiele... die CO2-Belastung von PP-Verpackungen liegt im Bereich von 1 g CO2 pro g Verpackung. Die CO2-Belastung von Rindfleisch liegt in der Größenordnung von 30 g CO2 pro g Fleisch. Eine typische Plastikschale für Fleisch im Supermarkt wiegt etwa 5 g.

500 g Rindfleisch aus dem Lidl in einer Plastikschale verursachen also gut 15.005 g CO2.

500 g Rindfleisch vom Schlachter ohne Plastikverpackung rund 15.000 g CO2.

Also kein großer Unterschied.



Ich sehe das insofern kritisch, da viele zu denken scheinen, mit Verzicht auf Plastikverpackungen schon ihr "Umwelt-Sünden-Konto" neutralisiert zu haben - dabei ist es umwelttechnisch vollkommen wirkungslos. Ausgenommen man wohnt in Vietnam und schmeißt alles in den Pazifik, aber das ist eine andere Geschichte.