Sind die Oscars rassistisch?

Was ich eher an den Oscars kritisiere, ist, dass man fast nur in der USA oder Kanada produzierte Filme nominiert.
Es gibt so viele gute ausländische Filme jedes Jahr, die hätten mehr als 'bester ausländischer Film' verdient.

Deshalb sind die Oscars auch nicht so furchtbar ernst zu nehmen bei der Bewertung von Filmen, weil die Jury nicht wirklich unbefangen ist. Ob es dunkelhäutige Darsteller dieses Jahr verdient haben, kann ich nicht beurteilen. Aber das ist auch eher ein Problem der Filmindustrie, dass dunkelhäutige Menschen zu sehr nur in Klischee-Rollen eingesetzt werden und es nur wenige zu Charakterdarstellern schaffen.

Ocelot schrieb:Gibt es Streifen aus dem Filmjahr 2015 mit schwarzen Schauspielern/Regisseuren, die besonders gut waren, die Darsteller besonders glänzten und bei der Nominierung spürbar übergangen wurden?

Hat man in seiner Kritik aussagekräftige Beispiele dargelegt?

Diesen Einwand hat man, so wie ich das verstanden habe, damit gekontert, dass halt generell zu wenig Schwarze in Filmen mitspielen dürften.

Emodul

Desaix schrieb: Es fehlen allgemein mehr Minderheiten

Finde ich jetzt nicht, das Beispiel The Dark Tower zeigt, dass man mehr Minderheiten in den Filmen haben will und dafür total falsch besetzt (Danke Politische Korrektheit)

Desaix schrieb:Oder wo sind die guten Frauenrollen?

Naja, was ist denn eine gute Frauenrolle? Eine Frau als Hausfrau? Will doch keiner sehen. Oder als Actionstar? Meiner Ansicht nach braucht eine Frau in der Hauptrolle nicht mal große Hupen, sie muss einfach nur überzeugend ihre Aufgaben machen.

Issomad schrieb:Was ich eher an den Oscars kritisiere, ist, dass man fast nur in der USA oder Kanada produzierte Filme nominiert

Liegt wohl daran, dass Filme in englischer Originalsprache zur Auswahl kommen. Für nicht englischsprachige Filme gibt es eine eigene Kategorie.

@KillingTime
Vor allem muss sie gute Charakterentwicklung haben und nicht nur geile Hupen

Wenn es die Black Film Awards gibt, warum gibt es dann nicht die White Films Awards?

Wikipedia: American Black Film Festival

@Berlin47
weil das rassistisch wäre

@Issomad

Issomad schrieb:Was ich eher an den Oscars kritisiere, ist, dass man fast nur in der USA oder Kanada produzierte Filme nominiert.
Es gibt so viele gute ausländische Filme jedes Jahr, die hätten mehr als 'bester ausländischer Film' verdient.

Die Oscars sind halt keine weltweite Auszeichnung außer der einen Sonderkategorie.
Dann müsste man ja dies auch jedem anderen Land vorwerfen, dass sie nur Produktionen aus dem eigenem Land berücksichtigen.

@emodul

emodul schrieb:Diesen Einwand hat man, so wie ich das verstanden habe, damit gekontert, dass halt generell zu wenig Schwarze in Filmen mitspielen dürften.

Gibt es da drüben nicht sogar ne Quote für dunkelhäutige Schauspieler (hatte mal das iwo aufgeschnappt)

@Ferraristo

Also darf es Awards nur für Schwarze geben, aber keine Awards nur für Weiße? Na das nenne ich mal rassistisch von den Afroamerikanern.

Kann es sein, dass die Schwarzen in den USA die unsicherste Minderheit sind? also Unsicherheit im Sinne von Selbstwert.
Mir kommt dieser Gedanke, wenn man sie mit anderen Minderheiten vergleicht.

Ferraristo schrieb:Vor allem muss sie gute Charakterentwicklung haben und nicht nur geile Hupen

Schauspielerinnen beklagen sich ja auch, dass sie ab 40 nur noch uninteressante Nebenrollen bekommen würden. Die (Haupt-)Rolle als heisser Feger bekommen dann eher jüngere Schauspielerinnen.

Ocelot schrieb:Gibt es da drüben nicht sogar ne Quote für dunkelhäutige Schauspieler (hatte mal das iwo aufgeschnappt)

Das ist bei den Hochschulen so, bei den Filmstudios, soviel ich weiss, wohl eher nicht.

Emodul

Was soll das denn? Das ist ein großer Witz!! Bei den Oskars geht es doch um die QUALITÄT der Schauspieler und der Filme und nicht um die verdammt Hautfarbe der Schauspieler! Mangel an Diversität das ich nicht lache!! Ich gucke mal wieviele schwarze Schauspieler seid 1995 den Oskar gewonnen haben: - Schwarze "Bester Schauspieler" seid 1995 2006 - Forrest Whitaker 2004 - jamie Foxx 2001 - Denzel Washington 3/20 = 15% - Schwarze "Beste Schauspielerin" seid 1995 2001 - Halle Berry 1/20 = 5% - Schwarze "Bester Nebendarsteller" seid 1995 2013 - Lupita Nyong'o 2011 - Octavia Spencer 2009 - Mo`Nique 2006 - Jennifer Hudson 4/20 = 20% Insgesamt also: (20% + 15% + 10% + 5%) / 4 = 12,5% aller vergangenen 20 Academy Awards gingen an schwarze Schauspieler. Schwarze haben in den USA einen Bevölkerungsanteil von ungefähr 13% und haben 12.5% aller Oskars für Schauspieler bekommen.... WO ist das PROBLEM?

Hier mal ein netter Kommentar vom Spiegel dazu.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Naja, was ist denn eine gute Frauenrolle? Eine Frau als Hausfrau? Will doch keiner sehen. Oder als Actionstar? Meiner Ansicht nach braucht eine Frau in der Hauptrolle nicht mal große Hupen, sie muss einfach nur überzeugend ihre Aufgaben machen.

Es muuss mehr charakterdarstellerinnen wie helena bonham carter oder dame maggie smith geben

Also es gibt in Amerika viele rassistische Probleme, die sind mir jetzt aber bei den Oscars noch nicht aufgefallen. Es gibt etliche schwarze Schauspieler, etliche schwarze Oscarpreisträger. Von daher denke ich nicht das die Oscars rassistisch sind. Es gibt auch genügend Weiße, Latinos, Indios, Asiaten u.s.w, die noch nie einen Oscar bekommen haben. Es geht ja auch um schauspielerische Leistung und hoffentlich nicht um die Hautfarbe bei der Verleihung.

@CosmicQueen

CosmicQueen schrieb: Es gibt auch genügend Weiße, Latinos, Indios, Asiaten u.s.w, die noch nie einen Oscar bekommen haben.

daher fand ich es echt toll das der regisseur alejandro gonzález iñárritu für birdman einen oscar bekommen hat :Y:

Von diesen gewann er den Oscar für den besten Film, den besten Regisseur, das beste Originaldrehbuch und die beste Kamera.

Wikipedia: Alejandro González Iñárritu

ich fand seine rede interessant;

Alejandro G. Iñárritu Wins Best Directing

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@Zweitheld
Ich kenne diesen Filmemacher zwar nicht, aber gute Arbeit wurde hier wohl belohnt. Er sagt ja auch, wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer. Das ganze hat für mich erst mal nichts mit der Hautfarbe zu tun, also speziell jetzt in der Filmbranche dürfte das mittlerweile ausgeglichen sein.

Für mich sind Oscars und sonstige "hochkarätige" Preise eher eine Massnahme der Verkaufsförderung und so objektiv wie Auto-Tests des ADAC oder WM-Vergaben der FIFA. Das ist übrigens bei Literaturpreisen nicht anders als bei Filmpreisen. Wer zahlt, bestimmt.
Dem lässt es sich leicht entziehen: Selber gucken, selber lesen - und dann darüber befinden, ob gut oder schlecht.

Die, die jetzt das Maul aufreißen, gehen davon aus, dass Weiße Weiße wählen und Schwarze Schwarze.
Die sind die Rassisten.

@Doors

Doors schrieb:Für mich sind Oscars und sonstige "hochkarätige" Preise eher eine Massnahme der Verkaufsförderung

Die Filme die Oskars gewinnen sind meistens aber eher Filme die Box-Office technisch nicht so viel bewegt haben.
Sowas wie Herr Der Ringe damals, ein Film der bei den Oskars und bei den Zuschauerzahlen abgeräumt hat, ist eher selten.

Doors schrieb:so objektiv

Es sind ja auch Filme. Was will man da objektiv bewerten? Die Auflösung? Die Anzahl der Frames und die Anzahl dr Knochenbrüche der Stuntmen?

Die Oscars haben so einen hohen Stellenwert, weil sie die subjektive Meinung der Gruppe wiederspiegel die man für die wichtigsten in der Filmbranche hält.

Es gibt die Peoples Coice Awards, da stimmt die Allgemeinheit ab. Dafür interessieren sich die Filmschaffenden jetzt nicht so. Ob die Allgemeinheit einen Film mag oder nicht zeigt sich ja an den Kinokassen. Hier gehts nur darum wer mehr Teeny Fans hat.

Es gibt die Golden Globes, da stimmt die Filmpresse ab. Das wird schon als relativ wichtig angesehen.

Dann gibts noch unzählige Veranstaltungen wo Jurys abstimmen, bspw. Cannes oder Sundance.
Das ist eher Nische.

Und dann gibts die Oscars, da stimmen die Mitglieder der Academy ab, also idealerweise jeder der irgendwann mal irgendwas von Wert zur Industrie beigesteuert hat. Und die Meinung dieser Leute wird am höchsten Geschätzt und deswegen gilt der Oscar als der wichtigste Preis in der Filmbranche.

Derzeit hat die Academy um die 7000 Mitglieder und die Stimmen dieser Mitglieder entscheiden wer Nominiert wird und wer gewinnt.

Die Kritik ist jetzt, dass durch einseitige Mitgliederpolitik Minderheiten und Frauen in der Academy nicht angemessen* vertreten sind.
Den Vorwurf gab es schon länger, nämlich das weiße Männer bei erheblich geringeren Leistungen für das Medium Film bereits die Einladung erhalten während Frauen und Minderheiten es schwerer haben in die Academy aufgenommen zu werden.

*Proportional zu ihrem Anteil an der Filmindustrie.


Ich denke der Vorwurf ist relativ berechtig wenn man sich die Zahlen ansieht. Die Academy hat ja auch schnell reagiert jetzt.
Ob das aber wirklich Einfluss auf die diesjährigen nominierten hatte kann ich nicht beurteilen.
Aber Samuel L. Jackson hätte meiner Meinung nach ne Nominierung für Hateful Eight verdient gehabt. Das war eine tolle Darstellung.