martenot schrieb:Homöopathika "funktionieren" für mich in etwa so ähnlich wie andere magische Heilmethoden, wie man sie z.B. in esoterischen und schamanischen Denkwelten finden kann. Es wird irgendein Ritual praktiziert, und hinterher fühlen sich die betreuten Personen meistens besser, was meines Erachtens an der erhaltenen Aufmerksamkeit und dem Gefühl der erhaltenen Hilfe beruht.
Genau. Und sowas kann ich nicht brauchen.
Klar habe ich auch Emotionen - hab' mich schon über Anrufe im Krankenhaus gefreut, und kenne es, dass weniger Schmerzmittel fällig sind, wenn Ablenkung wie z.B. ein netter Anruf, ein tolles Buch vorhanden sind, was Leckeres zu essen sofern mö.
Dann will ich aber kein "Medikament", das vortäuscht, mir würde geholfen. Sondern ein Medikament, das wirkt.
off-peak schrieb:Das impliziert nämlich genau das, was Du angeblich nicht meinst: Dass synthetisch hergestellte Mittel immer schlimm, zumindest heftig, wären, aber natrülich wachsende wären automatisch lieblich, milde,, sanft und gut.
Genau das meine ich eben tatsächlich nicht. Deshalb wies ich auf Giftpflanzen und -pilze hin. Oder auch ein Beispiel: Lebensmittel die für viele Menschen super verträglich sind sind für andere... tödlich (schwere Allergien).
Worauf ich mich nur bezogen habe: Dass es sinnvoll ist Methoden zu nutzen die dem Leiden angemessen sind. So haben z.B. starke Schmerzmittel (gut dass es sie gibt!) oft schwere Nebenwirkungen die man wenn die Wirkung nötig ist toleriert. Man setzt sie aber dennoch sinnvollerweise nicht bei leichten Schmerzen, die auch anders bekämpfbar sind, ein (und wird vielleicht eine leichte Verbrennung eher kühlen, anstatt eine Spritze Opiate zu setzen, oder bei einem leichten grippalen Infekt nun doch nicht zur Beatmung greifen).
Dass etwas, das durch z.B. Pflanzen synthetisiert wäre (und einfach zu menschlichen Rezeptoren passt, somit wirkt), "sanfter, milder, lieblicher" wäre als etwas, das speziell für seine Anwendung von einem pharmazeutischen Chemiebetrieb synthetisiert wird (dadurch z.B. viel reiner vorliegt, was auch heißen kann: nebenwirkungsärmer) ist klipp und klar Unfug, und wir von mir definitiv nicht vertreten. Am synthetisieren liegt es nicht. Es liegt vielmehr am Einsatzzweck.
off-peak schrieb:Auch natürliche Mittel können schädlich bis tödlich sein.
Absolut. Hatte ich weiter vorne auch genannt, u.a. Digitalis. Oder schlichtweg: Schwere Allergien bis hin zum anaphylaktischen Schock. Da kann die Kiwi noch so viel Vitamin C haben... (ich mag die, vertrage die, kann man nur nicht pauschalisieren dass für jeden "die Kiwi gesund" wäre).
Obendrein, wenn dadurch der Gang zum Arzt verschleppt wird. irgendwann müsste man auch mal einsehen, dass die Flohsamenschalen und Leinsamen die Verdauung bei einem nicht mehr in Gang bringen werden... (So bei jemandem aus meiner Verwandtschaft, war dann was Ernsteres.)
Worum es mir letztendlich eingangs einfach nur ging:
- Dass es sinnvoll sein kann, nicht immer gleich ein Medikament zu nehmen (aber eben auch keine Homöopathika als Alternative).
- Dass ich eine Gewöhnung an Medikamente, auch indirekt über Homöopathika, selbst bei leichten Beschwerden kritisch sehe, insbesondere, wird damit eine Verhaltensänderung und auch schon ein Nachdenken über die Ursachen vermieden (Beispiel: Kater -> Kopfschmerztablette, Prüfungsangst beim Kind -> Globuli oder ein den Eltern auch bewusstes Placebo wie z.B. Süßstofftablette).