Transsexuell/Bi/Schwul und Co. - Ein Aufmerksamkeitshype?

@Ilvareth
aber jeder erzählt nun einmal von sich, da erzählt man, dass man demnächst heiratet, dass der Freund dies und das macht, die Mami krank ist, man sich einen Hund zulegt, schwanger ist, was weiß ich. Verstehe mich nicht falsch, mich interessiert das alles einen Dreck, es gibt nur sehr wenige Menschen, von denen ich dies wissen will, sie erzählen es alle aber trotzdem. Wenn nicht mir, dann allen anderen, so ist der Mensch nun einmal, er möchte sich mitteilen, ist Teil des sozialen Miteinanders......warum also ist es ein Problem, dann auch seine sexuelle Orientierung mitzuteilen?

@Tussinelda

Wo habe ich denn von Norm gesprochen? Verwechselst wohl die Threads oder vermischt sie ganz gerne miteinander?

Tussinelda schrieb:Heterosexualität ist die Norm, die ihr doch immer anbringt, bei jeder passenden Gelegenheit

Ihr? Die Heterosexuellen, die Du mal alle ganz pauschal über einen Kamm scherst? Und bei welchen Gelegenheiten rennt man denn durch die Gegend und ruft:"Ich bin heterosexuell".

Es interessiert mich nicht, wer mit wem was macht und genauso hat es die Leute nicht zu interessieren, was ich mit wem mache!

Weiterhin wird genau durch das, was u.a. Du hier ständig praktizierst - auf die Besonderheitheit homosexuell zu sein, dem Ganzen das Ding der Normalität abgesprochen.

Homosexualität ist doch was ganz Natürliches, nicht wahr?! Warum muss also ständig darauf hingewiesen werden, als wäre es eine Auszeichnung oder erwartet besonderen Applaus. Wofür denn?

Und die sexuelle Ausrichtung interessiert niemanden. Es wäre um ein vielfaches leichter, wenn die Leute einfach ihr Ding machen würden, ohne ständig und bei jeder Gelegenheit anderen mitteilen zu wollen, dass sie schwul/lesbisch sind. Es ist ja fast so, als müssten sie es sich selbst auch verdeutlichen.^^

Tussinelda schrieb:aber jeder erzählt nun einmal von sich, da erzählt man, dass man demnächst heiratet, dass der Freund dies und das macht, die Mami krank ist, man sich einen Hund zulegt, schwanger ist, was weiß ich.

Und das können und dürfen Homosexuelle nicht? Nicht erzählen, dass die Mami krank ist, dass sie heiraten werden, einen Hund kaufen, die neuesten Trends besprechen, Urlaubsanekdoten erzählen - das alles geht nur mit dem Hinweis auf die sex. Ausprägung? Und woher genau willst Du wissen, dass all diejenigen, die Dir das erzählen, nicht auch homosexuell sind und es nur nicht an die große Glocke hängen müssen, weil es völlig normal ist?

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:warum also ist es ein Problem, dann auch seine sexuelle Orientierung mitzuteilen

Ich bin heterosexuell. Ich bin alleinstehend und entgegen der Norm nicht auf der dringenden Suche nach einem Partner.
Und ich erwarte von dir und von allen anderen auch, dass euch das gar nichts ausmacht und ihr mich behandelt wie immer, denn obwohl ihr das jetzt von mir wisst, bin ich immer noch der gleiche Mensch, der ich vorher war.
Ich fände es ungerecht, wenn ihr mich jetzt nur deshalb diskriminiert, weil ich nicht der Norm entspreche.

Albern, oder?

Tussinelda schrieb:also muss man sich auch als heterosexueller Mensch nicht outen

Hier muss ich dir leider wiedersprechen, den in gewisser hinsicht muss auch der hetero sexuelle sich outen wenn es zu einem missverständnis kam, damit es halt zu eienr aufklärung kommt .Ein Beispiel wäre z.b. wenn jemand dachte er wäre schwul/lesbisch bzw. interessiert am gleich geschlechtlichen Beischlaf, so muss auch hier dann für eine kurze aufklärugn gesorgt werden.

Ebenfalls wenn man von vielen verwechselt wird wenn man z.b. die gleichen interessen oder verhaltensmuster hat wie von schwulen/lesbischen freunden, was bei mir öfters der fall ist. Nur ist das dann eine kurze erläuterung warum man die einladugn ablehnt oder eine korrektur von dem missverständnis und fertig ist dann die sache, Genauso handhaben es auch viele schwule/lesben/transgender etc. Deshalb müssen sie nicht gleich auf einen Stuhl steigen und groß herum schreien wie ihre sexualle ausrichtung ist, nur weil es leute gibt die dies fragen oder aber vll missverstehen.

Tussinelda schrieb:Warum ist es wichtig, dazu zu stehen, stehen zu können, angstfrei?

Niemand sagt ,das die leute das nicht dürfen, das wie ist hier der ausschlaggebende Punkt. Man kann stolz darauf sein und es jemanden sagen der gefragt hat oder wo ein missverständniss entstanden ist, aber dieser Mediale Rummel ist dann doch ein tick zu viel des guten. Vorallem wen nes darum geht das man nun einmal nicht immer etwas zu diesem thema groß sagen möchte. Es ist manchmal als ob jene dann WOLLEN das man sich hier und jetzt für eine der BEIDEN Seiten entscheidet, aus ihrer sicht FÜR sie oder GEGEn sie ,wo dann ein "Du bist ein Mensch und deine jeweilige Ausrichtung geht mich nichts an. D.h. ist mir das egal wie deine sexuelle auslegung ist" dann als negative kritik angesehen wird, NUR weil man nicht ihn oder sie jetzt für das jeweilige öffentliche und großflächen ausgelegte outing gratuliert oder gelobt hat.

@Tussinelda
Versteh du mich bitte auch nicht falsch, aber ich habe manchmal den Eindruck, dass Homosexuelle geradezu erwarten, dass andere ihre sexuelle Orientierung thematisieren.
Wenn ein Kollege erzählt, was er an Wochenende mit seiner Frau unternommen hat, und ein anderer Kollege erzählt, wohin er mit seinem Mann in den Urlaub möchte, und beides wird als völlig normal hingenommen....manchmal habe ich den leisen Verdacht, damit kommen manche Homosexuellen gar nicht klar.

@Mech
das macht aber niemand, Herrgott nochmal.......das musste sogar josie einräumen......sie sieht das im Fernsehen, also damals, als es noch TalkShows gab am Nachmittag, NKOTB gab und sie Heavy Metal hörte, ansonsten vermeintlich auf FB......ansonsten ist es eher eine Meldung wert, wenn jemand vielleicht homo- oder sonst wie sexuell (nicht heterosexuell) wäre, sich aber eben nicht outet, sondern man es "vermutet"

@Ilvareth
habe ich noch nie erlebt......und ich habe wirklich mit vielen Homosexuellen zu tun.

@Ilvareth
Also mit den schwulen mit denen ich bisher mehr zu tun hatte haben wir über andere dinge geredet... Meistens über spiele oder Filme... die sexuellen aktivitäten von anderen haben mich nie sonderlich interessiert..

Nur mit einem schwulen hab ich mal darüber geredet weil ich bei ihm und ner Mädelrunde dabei war. Da ging es darum das er keinen Freund findet (is relativ schwer als Homosexueler am Land) aber das zählt für mich eher als normales gespräch mit freunden welche beziehungsprobleme haben...

Ilvareth schrieb:Mir bräuchte kein Arbeitskollege zu erzählen, dass er ab jetzt homosexuell lebt. Es interessiert mich nämlich nicht

Wir haben einige Lesben. Aber auch das ist uninteressant. Wir arbeiten zusammen. Die Ausrichtung ist dabei kein Problem. Die sind alle geachtet und beliebt, es wird nicht mal hinter dem Rücken gelästert. Außerdem haben Lesben den Vorteil, dass ich mir bei ihnen keine Sorgen machen muss, ob sie vielleicht hinter mir her wären.

@KillingTime
warum muss man sich sorgen darüber machen, ob sich jemand für einen interessiert :ask:

interrobang schrieb:normales gespräch mit freunden welche beziehungsprobleme haben

So isses doch auch! Und im Freundeskreis ist es doch auch normal, das zu thematisieren, über Beziehungsprobleme zu sprechen, und unter den Menschen, die man seine Freunde nennt, wird auch keiner einteilen in homosexuelle Beziehungsprobleme und heterosexuelle.

peekaboo schrieb:Echt jetzt? Du kannst dann also nicht einfach wegschalten oder ein anderes Profil anschauen? Bist quasi gezwungen hinzuschauen?

Bekam öfters bei Facebook Freundschaftsvorschläge,als ich mir die Profile ansah....naja.....

Wenn jeder jeden so akzeptieren würde wie er ist, dann bräuchten wir LGBT nicht mehr thematisieren. So ist es aber leider nicht. LGBT sind auch in Deutschland nachwievor eine diskriminierte Minderheit. Dass diskriminierte Minderheiten an die Öffentlichkeit gehen um für ihre Rechte zu kämpfen ist nicht nur normal, sondern auch gut und wichtig. Von "Hype" kann da nicht die Rede sein!

@Tussinelda

Weil ich privat und beruflich streng voneinander trenne. Jedenfalls versuche ich das. Das klappt nicht immer, weil wir trotz unserer Professionalität sehr freundschaftlich miteinander umgehen (man weiß halt zuviel voneinander). Nur wäre es ein Supergau, wenn man am Ende noch im Bett landet. Das beeinträchtigt das Arbeitsklima und kann Dinge kompromittieren. Das ist dann eine Spur zu vertraulich, verstehst du? Es gab hier schon mal eine Sexaffäre, die endete mit dem Tod des Mannes (Herzkasper beim ***zensiert). Das war ein Riesenskandal, beide waren nämlich verheiratet.

Tussinelda schrieb:das macht aber niemand, Herrgott nochmal

Komischerweise brauche ich auf youtube nur gay/lesbin outing zuschreiben udn schon kommen viele verschiedene video´s wo leute sich öfftenlich outen vor einem weltweiten internet publikum.Also kann man das doch nicht als niemand deklarieren.

Nicht zu vergessen das video von Milo oder anderen wo er immer und immer wieder seine sexuelle ausrichtung wiederholt.

Tussinelda schrieb:warum muss man sich sorgen darüber machen, ob sich jemand für einen interessiert :ask:

Ich denke eher das ist halt ein entscheidender Faktor bei der Sache. Jene die halt das öffentliche Aufsuchen um dann gebetsmühlen artig wieder udn wieder zu sagen das sie (insert sexuelle ausrichtung sind) können nicht akzeptieren das es verscheidene Ansicht gibt. Laut deren Ansicht MUSS jeder sie wie etwas besonders ansehen, anstatt einfach sich mit jenen zufrieden zu geben die halt mit einem klar kommen.

Da wird dan nfolgendes einfach ignoriert:" Jemand sieht es anders als ich, gut entweder ich habe was mit ihm/ihr dann weiter zu tuen oder ich meide ihn, jemand ist meienr meinung, gut ich habe wa mit ihm/ihr zu tuen oder ich meide sie."

peekaboo schrieb:Du kannst dann also nicht einfach wegschalten oder ein anderes Profil anschauen?

Hier würde ich gerne einmal folgende frage stellen: Ist es gerecht, wenn man sagt er/sie soll diese person meiden wenn er/sie nicht mit ihr übereinstimmt, aber im umkehr schluss dann die person kritisiert und denuziert WEIL sie diesen Vorschlag angenommen hat und ebenfalls gerecht wenn man das umgekehrt auf jene setzt die sich öffentlich Ausrufen das sie Schwul/Lesbisch sind und jene die halt kritisch das äußern oder komplette idioten einfach ignorieren soll, statt versuchen sie zu "bekehren"?

@josie321
Hast du dir schon einen Plan gemacht, wie du auf Facebook nie wieder mit Freundschaftanfragen von Lesben konfrontiert werden kannst?

@Mannomann
Also ehrlich jetzt, Deutschland ist eines der wenigen Länder wo sie ALLES ausleben können wie sie wollen, dies auch in der Öffentlichkeit auf der Straße oder sonst wo. Von Diskriminierung kann hierzulande keinerlei rede sein.

fark schrieb:Von Diskriminierung kann hierzulande keinerlei rede sein.

Du solltest mal abends mit deinem schwulen Freund zum Kotti gehen. Wenn du das überstehst, darfst du diesen deinen Satz gern nochmal wiederholen.

@KillingTime
Schon hinter mir.

Schräge Diskussion. Es ist doch eigentlich ganz einfach:

Kein Homosexueller (, den ich kenne,) hält sich für was besonderes. Es ist der Wunsch von Homosexuellen ganz normal leben zu können. Also eben nicht für Aufmerksamkeit zu sorgen, wenn man seinen Schatz(i) Hand in Hand in der Stadt spaziert oder in der Öffentlichkeit küsst. Ganz so, wie es für die Heterosexuellen "normal" ist. Und ganz gewiss nicht, wollen Homosexuelle ihre Orientierung anderen aufs Auge drücken xD.

Das Outing ist etwas sehr banales. Viele outen sich höchstens vor Eltern und engen Freunden. Ohne Outing, müsste man einfach mit seinen homosexuellen Partner nach Hause kommen. Da Homosexuelles nichts... sagen wir "erwartbares" ist, könnte es sein, dass Mama oder Papa bei dem Anblick des homosexuellen Partners ein Herz-Infarkt oder ähnliches bekommt. Man möchte seine engsten Menschen darauf vorbereiten, dass man in gewisserweise gravierend (!) von der Norm abweicht, denn Homosexualität ist mehr als nur das gleiche Geschlecht zu vögeln. Es bedeutet:
- Keine Enkel
- Kein idealbürgerlicher Lebensentwurf
- Schwierigkeiten mit anderen (Vereine, Religionsgruppen, anderen Verwandten) und dadurch eventl. Ansehensverlust

Zumindest die Eltern sollte man psychologisch darauf vorbereiten. Zumal viele Eltern gar nicht so liberal reagieren, wie die Medien es uns glauben lassen. Da ist Rauswurf aus der Wohnung, im Falle man ist ein jugendlicher Homosexueller, noch etwas harmloses. Leider. Von den Schwierigkeiten wenn man muslimisch ist, möchte ich gar nicht anfangen.

Und was die Medien betrifft: Es dürfte doch klar sein, dass die meisten Medien nicht die Realität abbilden. Häufig wird die Gesellschaft einen Ticken zu liberal gezeichnet, als sie eigentlich ist. Viele biodeutsche Homosexuelle können heutzutage normal leben, aber viele andere Gruppen in diesem Land müssen immer noch ein unwürdiges Doppelleben führen.