Warum ist Kinder bekommen noch erlaubt bei der Überbevölkerung?

@vincent
Dann lass ich deinen Eindruck einfach mal so stehen. Kenne ich ja von mir. Ich lese aus Posts auch gerne mal etwas heraus, um meine ansonsten eher inhaltsleere Argumentation ein wenig zu füllen. ;)

Wenn ich schreibe, das die Reichen mehr besteuert werden sollten, dann wird das natürlich ignoriert, obwohl das genau wem zugute käme? - obwohl.. könnte auch Sozialneid sein .. Ich bin eben nach unten UND nach oben missgünstig.

Die Linken nennen das übrigens "gerechte Verteilung"....

Hier in Holland kriegt man für 1 kind bis 5 jahre 197€ pro Quartal, das sind 65€ monatlich. Dennoch kriegen die Hollaender mehr Kids, als die Deutschen (ist mein Gefühl, wenn man sich so umschaut). Ich glaube daher nicht, dass in Deutschland Kindergeld letztendlich ein Anreiz bietet, tatsächlich Kinder in die Welt zu setzen.
Kinder sind eine Investition, irgendwo habe ich mal gelesen dass ein Kind ca 40.000€ bis zur Selbstständigkeit kostet. Natürlich kann das nur eine sehr grober Durchschnittswert sein, aber wenn ich mir das an mir selbst und meinem Werdegang vergleiche, kommt das sicher hin.

@gruselich
Finanzielle Absicherung ist aber mitunter ein Grund für eine Entscheidung für oder gegen Nachwuchs. Ich weiss jetzt nicht, wie es jobtechnisch in Holland aussieht, aber ich denke, die Lebensqualität ist dort zumindest mal nicht schlechter als in Deutschland. ;)

@Kältezeit
Mein Eindruck, richtig. Den habe ich halt, kannst du so stehen lassen oder ergründen und dich mal fragen, wieso du das immer wieder ins Spiel bringst. Deine Entscheidung.

@Kältezeit
Wie meinst du das mit der Absicherung genau?
Ich würde mehr Geld auch nicht lächelnd abwinken ;)
In der sogenannten Randstad (Amsterdam-Rotterdam-Utrecht-DenHaag) sind schon Jobs vorhanden. Part-time Jobs werden viel von Müttern ausgeübt. Allerdings geht man (Frau) nach 3 Monaten Babypause wieder zurück in den Job. Kuschelige Elternzeiten sind hier Fehlanzeige, was ich als starken Abstrich in Sachen Lebensqualität sehe.

weil es ein ureigenes Bedürfnis eines Lebewesens ist sich fortzupflanzen und Nachkommen zu zeugen...quasi eine Instinktnatur, die sich nur schwer unterdrücken oder einschränken lässt. Die Ausprägung ist natürlich unterschiedlich stark und hängt von vielen Faktoren ab. Die Ausnahme bestätigt auch hier die Regel.



Die Gegenfrage ist hier, wer sollte es wem verbieten dürfen? Wie lässt sich das argumentieren? Wie passt das noch zusammen wenn auf der anderen Seite gejammert wird, in Deutschland gäbe es einen Nachwuchsmangel... und auf der anderen Seite...wäre es weltwirtschaftlich interessant die Bedingungen so zu schaffen, dass eine Überbevölkerung abnimmt. Und in dieser Gedankenfolge die Frage, warum in wirtschaftsstarken Ländern Nachwuchsmangel ein Phänomen ist und in wirtschaftsarmen Ländern eine Überbevölkerung droht. Fragen über Fragen... Ich jedenfalls denke nicht das es etisch vertretbar ist das Menschenrecht auf Kinder irgendwem abzusprechen... vorschreiben oder erzwingen kann man es ja auch keinem...Kindermüdem Volk... aber über Bedingungen nachdenken...macht vielleicht Sinn.

An der Stelle bin ich übrigends überzeugt, das ein Grundeinkommen auch hier positive Einflüsse erzeugen würde...

wobei... China und Indien wachsen Bevölkerungstechnisch auch bei wirtschaftsstarkem Wachstum... aber wenn man hier an das Gehaltslevel denkt... sollte man vielleicht eher von der Schiene an das Thema ran gehen...

@menschenskind
China und Indien sind noch im Aufschwung, Babyboom gab's in Deutschland nämlich auch schon mal, eben während dem Aufschwung.
In China ist diese Phase schon fast wieder vorbei, weswegen das Wachstum dort schon wieder etwas abnimmt, weshalb auch die Kinderpolitik gelockert wurde.

Kältezeit schrieb:Natürlich. Die Mittelschicht hat immer weniger Geld, auch wenn Arbeit vorhanden ist.

Es ist eher so, man hat genug Geld gibt es aber auch aus, großer Flachbild, Kleinwagen nogo, Handyvertrag, Thermomix... da passen Kinder nicht in die Planung, heutzutage benötigen wir wesentlich mehr Wohnraum als früher, für etwa gleichbleibend Einwohner. Man will die Kinder dazu ja noch gefühlt mit einem goldenen Löffel aufziehen, siehe auch Threadtitel, darf den Menschen ja nichts mehr zumuten.

Wenn man ein Kind will, sollte man eins kriegen. Fertig.

Samsaraa schrieb:Wenn man ein Kind will, sollte man eins kriegen. Fertig.

ich fürchte, damit hätte ein erheblicher Teil der Bevölkerung chromosomalbedingte Schwierigkeiten ....

Wie viele Kinder es wohl gäbe wenn es kein Kindergeld gäbe (was ich befürworten würde)?

Kindergeld in Höhe von 190 € monatlich, sind mMn. kein Anreiz dafür Kinder in die Welt zu setzen.
Damit bekommt man ein Kind nichtmal ansatzweise durch den Monat.

@taren
Das sehe ich nicht so. Selbst ohne fettes Auto, Luxuswohnung und IPhone, ist für einen Normalverdiener nicht viel drin.

Die hohe Zahl der Aufstocker, also jenen, die Arbeit haben und aber noch zusätzlich Leistungen vom Amt erhalten, gibt mir da Recht.

Glaub mir mal, dass da genau geprüft wird, wie hoch der Verdienst ist und wie viel es noch zusätzlich benötigt, um den Bedarf zu decken.

Grüß Dich @ThisLife :->)
obwohl das was du sprichst richtig ist, kommt es mir mit genau der Schuldzuweisung rüber - die die Menschen in den Alkohol, zu ungewollten Kindern, Verschlossenheit, emotionalem Unglück, und wiederum Alkohol treibt.
Jede Generation ist von irgendwas so frustriert - dass sies bei der nächsten Generation (Kinder) abreagiert.
Wir müssten erkennen, dass wir nicht mehr lebensfroh sind. Und versuchen, es - auf natürliche Art und Weise (weniger Plastik mehr Wiese) - wieder zu werden. Also lebensfroh.
Und da scheint mir das VERGANGENHEITSANSCHAUN dazuzugehören.


Ohne Aufarbeiten errichten wir nur einen Misthaufen auf dem anderen.
Keiner will schmerzhafte Punkte anschauen, schon klar.
Dann wiederholen wir sie.


Ich glaube nicht, dass Alkohol verbieten, Kindergeld abschaffen, etc eine direkte Herangehensweise ist. (Beamtenschimmel)
Alkoholgebrauch/nichtgebrauch etc werden sich auf einem gesünderen Level einpendeln, wenn die Basis eine Gesunde ist.
(achtung: das kann man nicht vom App-store downloaden)

Mit wirklicher Vernunft gedacht, müsste es eigentlich zu 100% klar sein, dass sich die Menschheit "gesund schrumpfen" muss.
Die Mittel dazu würden radikal in die Grundrechte von Menschen eingreifen (Selbstbestimmtheit über Körper und eigenes Leben z.B).
Somit war eine 1-Kind Politik bislang auch nur in einer Diktatur möglich.
Das wäre also das rechtliche Problem in sehr vielen Ländern.

Nächstes Problem ist, dass in vielen Ländern eine Altersvorsorge nur in Form des Einkommens von möglichst vielen Nachkommen möglich ist. Dadurch verschärft sich der Teufelskreis mit langsamer nachwachsenden Ressourcen und Arbeitsmöglichkeiten für immer mehr Menschen - Armut, soziale und ökologische Probleme nehmen zu.

Der Hauptgrund ist für mich aber immer noch, dass unser globales Wirtschaftssystem auf dem Wachstumsprinzip beruht.
Nur Wachstum hält dies aufrecht - und alle führenden Politiker in dieser Welt lenken ihr Hauptaugenmerk auf dem Erhalten des Wachstums anstatt die existenziellen Probleme zu bekämpfen.
Mit den Geldern, die hierfür bislang ausgelegt wurden hätte man viele Probleme mehrfach lösen können, stattdessen verschärft man diese, damit das Kartenhaus nicht einstürzt.

Solange bis es ohnehin einstürzt, dann wenn nämlich die Ressourcen endgültig zu erschöpft sind, um finanzierbar zu bleiben.

Aber das können ja andere Generationen erleben - Thema: Kinder kriegen?

Streuselchen schrieb:Kindergeld in Höhe von 190 € monatlich, sind mMn. kein Anreiz dafür Kinder in die Welt zu setzen.

Das sehe ich ganz genauso. Hier wird es so dargestellt, als würde man reich werden mit dem Kinderkriegen. Im Allgemeinen bin ich sehr schockiert über diesen Threadtitel und den EP...

MystCurious schrieb:Mit wirklicher Vernunft gedacht, müsste es eigentlich zu 100% klar sein, dass sich die Menschheit "gesund schrumpfen" muss.
Die Mittel dazu würden radikal in die Grundrechte von Menschen eingreifen (Selbstbestimmtheit über Körper und eigenes Leben z.B).
Somit war eine 1-Kind Politik bislang auch nur in einer Diktatur möglich.
Das wäre also das rechtliche Problem in sehr vielen Ländern.

Hör mal mit dem Diktatur-Kram auf...

...ist überhaupt nicht nötig, so einen Hammer rauszuholen, denn nehmen wir mal in Deutschland die Realität uns vor.

Stand 2015: 1,47 Kinder werden im Durchschnitt geboren... und das wird als Erfolg einer guten Familienpolitik angesehen, siehe folgender Artikel in der Welt.

Sachsen wird dabei als "Spitzenreiter" hoch gelobt, mit 1,57 Kinder im Durchschnitt pro Jahr.

Da braucht's keine "1-Kind-Politik"... die Menschen machen das hier schon selber.

Warum also wertet die Politik hier es als Erfolg, wenn die Geburtenrate wieder steigt?

Weil wir Nachwuchs DRINGEND brauchen, ist die Antwort... dringend und dringender als dringend.

Und wir reden hier von einem Höchstdurchschnitt in Sachsen von 1,57 Kinder!!!

Das ist doch nicht viel, man-oh-man... das ist doch nix.

Und das reicht auch nicht, damit Deutschland seinen Standard halten kann.

Wo ist da die Überbevölkerung? Jedenfalls wird die nicht in Deutschland entstehen, wenn es so weiter geht, so viel steht schon mal fest.

Quelle: http://www.welt.de/politik/deutschland/article150041606/Die-Wahrheit-hinter-der-erfreulichen-Geburtenrate.html

Und... was ist das für ein komischer Threadtitel:

Soll den Kinder bekommen verboten werden, oder was? Was ist das für ein Schwachsinn?

Natürlich ist es weiterhin "erlaubt"... der Nachwuchs sichert die Art.

Kinder kriegen muss gefördert werden, so sieht's aus... insbesondere in Deutschland... und genau DAS versucht die Bundesregierung auch mit ihrer Familienpolitik.

Kinde kriegen muss gefördert werden, so sieht's aus... insbesondere in Deutschland... und genau DAS versucht die Bundesregierung auch mit ihrer Familienpolitik.

Danke für deine Worte. Genau so sieht das aus. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen

@Lilith101

Danke dir... und... mir kommt's irgendwie manchmal hier hoch, was die Leute für ein Zeug von sich geben... dabei scheint sich niemand mal ansatzweise von diesen Nein-Sagern die Mühe zu machen, mal kurz im Netz zu recherchieren, wie die Realität aussieht.

Also... wenn schon der Spitzenreiter (also Sachsen) im Jahr 2015 in Deutschland mit 1,57 Kinder im Durchschnitt pro Jahr "gelobt" wird, dann sieht's doch irgendwie düster aus, oder?

Mit gutem Willen sieht man also in Sachsen so 2 Kinder pro Familie... oder? Eben nicht... man sieht öfters nur 1 Kind pro Familie... aber auch mal kein einziges bei einem Paar...

1,57 Kinder bedeutet im Durschschnitt, dass man eher 1-Kind sieht als 2 Kinder pro Paar...

Und das ist der Spitzenreiter in Deutschland... wie sieht es dann wohl bei den Schlusslichtern aus?

Oder im Mittelfeld?

Wir können nur hoffen, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzt...

@moric

Wir sprechen bei der Überbevölkerung ja von keinem deutschen Problem, sondern von einem globalen Problem.

Fakt ist, dass wir hier in Deutschland keinen Eingriff á la 1-Kind-Politik benötigen.
In weiten Teilen der Welt, prinzipiell überall mit Ausnahme der post-industriellen Gesellschaften, explodiert die Bevölkerung aber
weiterhin.
Und hier wäre ein radikaler Eingriff nötig, der aber momentan sehr unwahrscheinlich bleibt.

Ich gebe Dir insofern recht, dass hier bei uns sich das Thema bereits durch andere Maßnahmen, v.a. aber den Wohlstand der Gesellschaft reguliert hat.
Das lässt sich nur leider nicht so leicht auf andere Teile der Welt übertragen.

Nach Diktatur rufen wollte ich übrigens schonmal gar nicht - da liegt eher die Ironie in der Sache drin, dass es sowas bisher als 1-Kind-Gesez nur in einer nicht-demokratischen Staatsform gegeben hat. Und woanders sehr schwer durchzusetzen bleibt.