Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

emz schrieb:Ich fand es sehr ergreifend, als man ihnen die Möglichkeit gab, tatsächlich den Schädel ihres Vorfahrens zu berühren.

Sehe ich auch so.

@FF

FF schrieb:Auch wenn Du nicht mehr antworten kannst: Immobilienhaie sind keine Deutschen?

Nun. Angeblich sind ja Anwälte auch keine Menschen, geschweige den Deutsche oder? ;) (war nur ein Scherz)

FF schrieb:Das Video wurde aber auch sehr kritisiert, gerade von Wissenschaftlern, da es eben gar nicht möglich ist zu sagen "Deine Vorfahren kommen aus Russland, Spanien und Afrika", eben weil die genetischen Unterschiede viel zu gering sind.

Stimmt eigentlich, nä? Hab da jetzt gar nicht so aufgepasst. Hätt mir aber auch selbst auffallen können, nachdem ich gerade den einen Link brachte, wo genau das betont wird.
Habs wohl deshalb nicht ganz so kritisch betrachtet, weil ich meinte, dass es da vermutlich Schnittmengen und Indikatoren gibt, die eben irgendeinen prozentuellen Anteil zulassen. Aber wenn es sogar von echten Wissenschaftlern kritisiert wird... naja, müsste man es zumindest richtig nachvollziehen, wie sie zu diesen Aussagen gekommen sind.

Wenn man hier einige Beiträge liest, da frag ich mich tatsächlich, warum diese hier leben. Als logische Konsequenz quasi, diesem Land nicht den Rücken kehren.
Na ja..

@borabora
Ich bin hier weil ich halt nirgends anders sein will. (Außer vielleicht in Österreich, weil Bayern und Österreich...)
Woanders würde ich nicht Leben wollen. Nie würde ich nach Russland, Spanien oder Simbawe ausreisen wollen weil hier fühle ich mich zuhause.

@FF
@emz

FF schrieb:Und warum sollten Landwirte z.B. weiter ziehen, wenn keine Not sie treibt?

Einfach um mal was anderes zu sehen, auch um sich Ortsmässig zu verändern...ich würde daran zugrunde gehen, wenn ich in dem gleichen Kaff leben würde in dem schon mein Ur--Ur-Ur-Ur-Ahn gelebt hat und mich jeder kennt.

Natürlich ist der Mensch unterschiedlich......aber 3000 Jahre in der gleichen Gegend....

emz schrieb:Ich fand es sehr ergreifend, als man ihnen die Möglichkeit gab, tatsächlich den Schädel ihres Vorfahrens zu berühren.

Ich habe ja kein Problem, damit das jmd. was über seine Familie erfahren möchte und wie sie ihren Weg gegangen sind...von den zwei Herren sind die Familien anscheinend nicht zu weit weg gegangen...

Bei mir selber liegt da einiges im Unklaren, da meine entferntesten Verwandschaften quer über Europa verteilt sind und ich zu so gut wie niemandem Kontakt von ihnen habe..kenne eigentlich nur meine direkte Familie richtig also meine Eltern, meine Schwester und meine Großeltern, die aber auch nur teilweise, da ich meinen Großvater väterlicherseits nie kennen gelernt habe.

Aber es gibt auch wichtigeres im Leben mir egal von wem ich abstamme, auch wenn da ein "Adelsgeschlecht" oder sowas darunter sein sollte...was habe ich damit zu tun und was hat das eine Aussage über mich? Genau keine :)

@Niederbayern88

Ich fühle mich hier in Deutschland auch wohl. Natürlich mag ich ferne Länder bereisen, andere Kulturen kennen lernen, doch Urlaub ist was anderes, als für immer dort zu leben.
Hier sind meine Wurzeln u. genau aus diesem Grund lebe u. wohne ich hier.

Hier wurde das Gesundheitswesen thematisiert.. wie schlecht es doch sei.. Nun, in anderen Ländern ist es teilweise schlechter :(
Das "soziale Netz", das jeden auffängt, ist nicht mehr so wie vor einigen Jahren. Dennoch besser als in manch anderen Ländern.
Wie gesagt, es steht ja jedem frei, auszuwandern.. ;)

King_Kyuss schrieb:Natürlich ist der Mensch unterschiedlich......aber 3000 Jahre in der gleichen Gegend....

Zunächst mal ist überhaupt nicht klar, wer von den Vorfahren wann wohin gegangen ist. Es ist auch möglich, dass die Vorfahren ausgewandert sind, aber manche wieder zurückkamen. Abgesehen davon konnte man im weitaus größten Teil der Zeit nicht einfach mal so auswandern. Wenn man Land hatte, dass man bewirtschaften und davon leben konnte, war das ein großes Glück. Einfach in die Fremde zu ziehen, war ein enormes Risiko - erst recht für die einfachen Leute, die keine Bildung hatten. Zumal viele Vorfahren auch Unfreie gewesen sein könnten. Man kann das also nicht so simpel betrachten.

@borabora

borabora schrieb:Hier sind meine Wurzeln

Und genau das assoziiere ich persönlich mit "deutsch sein"

@Niederbayern88

Es ist recht schwierig, diesen "Zustand" . deutsch sein, zu definieren bzw. zu erklären.

Interessant wäre, wie sich das "Ausländerkind" fühlt, was hier geboren wurde. Ich glaube, dann hat es automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit?
Ich meine, in Deutschland geboren.. aber durch den "Einfluss" der Eltern, die sich ihrem ursprünglichem Land verbunden fühlen, das Kind in diesem Sinne erziehen, ihm ihre Kultur nahe bringen...

@borabora
Ich glaube das kann man nicht sagen. Höchstens zu welchem Land sich eine person eher "zugefügt" fühlt wenn er oder sie doppelte Staatsbürgerschaft hat.

@Niederbayern88
@all

Zu welchem Land soll sich dann das Kind, wie in meinem Beispiel beschrieben, zugehörig fühlen? In dem Land, von wo dessen Eltern kommen u. ihm dessen Heimat u. Kultur usw. nahe bringen oder eher in dem Land, wo es
geboren ist?

uiuiui... hier gehts ja ab ...:palm:
auch auf die Gefahr hin der threadkiller oder :troll: vom Dienst zu sein...

Nochmal: ein Mindestmaß an Identifikationswillen mit dem Lebensmittelpunkt , in dem es einem ziemlich leicht gemacht wird auf vielen Ebenen gut zu leben... und unabdingbar die Sprache. Rest ist Geschmäckle und ob diesem ne subjektive Frage.

@borabora

borabora schrieb:Zu welchem Land soll sich dann das Kind, wie in meinem Beispiel beschrieben, zugehörig fühlen?

Wieso sollte man sich überhaupt zu irgend einem Land zugehörig fühlen? Es reicht doch schon der Menschheit anzugehören.

@migrantbird

Nochmal: ein Mindestmaß an Identifikationswillen mit dem Lebensmittelpunkt , in dem es einem ziemlich leicht gemacht wird auf vielen Ebenen gut zu leben... und unabdingbar die Sprache. Rest ist Geschmäckle und ob diesem ne subjektive Frage.

Da stimme ich dir voll und ganz zu

@King_Kyuss
Weil es eben so ist dass man sich irgendwo dazugehörig fühlt. Also siehst du dich nicht als deutscher (oder wo du halt wohnst) und auch nicht als Allmymitglied?

King_Kyuss schrieb:Wieso sollte man sich überhaupt zu irgend einem Land zugehörig fühlen?

Für mich persönlich ist es wichtig, weil es meine Heimat ist, mein Zuhause.

Und wenn ich mich dem Land zugehörig fühle, achte ich auch deren Gesetze, Rechte, usw.
Was ich im Urlaub in einem anderen Land natürlich auch mache :)

@Niederbayern88

Niederbayern88 schrieb:Weil es eben so ist dass man sich irgendwo dazugehörig fühlt. Also siehst du dich nicht als deutscher (oder wo du halt wohnst) und auch nicht als Allmymitglied?

Erstmal vorneweg: Das mit der Allmymitgliedschaft ist ein schlechter Vergleich

Wozu fühle ich mich zugehörig gute Frage...ich fühle mich zu meiner Familie zugehörig, ich fühle mich zu meinen Freunden zugehörig...das wars.

Wieso soll ich mich zu den Bewohnern der BRD zugehörig fühlen? Über 80 Mio. Einwohner die ich nicht kenne und vermutlich niemals kennen lernen werde.

Wieso soll ich mich zu Deutschland zugehörig fühlen, was habe ich davon? Ich fühle mich der Menschheit zugehörig, schließlich bin ich einer von ihnen, ich gehe aufrecht und habe weitestgehend die gleichen Eigenschaften wie alle anderen...und ich bin genau so anders wie jeder andere, das ist doch super.

Wozu brauch ich dann noch so ein kleinkariertes Denken, das in nationalen Grenzen unterscheidet?

King_Kyuss schrieb:Natürlich ist der Mensch unterschiedlich......aber 3000 Jahre in der gleichen Gegend....

Na von den 3000 Jahren kriegst Du ja bestenfalls 90 mit! :D

Niederbayern88 schrieb: ein Mindestmaß an Identifikationswillen mit dem Lebensmittelpunkt , in dem es einem ziemlich leicht gemacht wird auf vielen Ebenen gut zu leben... und unabdingbar die Sprache.

Das ist so, ja.
Und "egal", wo ich auswärts im Urlaub war, der immer total schön war, freute ich mich doch, wieder zu Hause zu sein :)

Und das Zuhause beschränkt sich eben nicht nur auf die Wohnung.. ;)

Ich halte es mal so.... Orignialzitat ist aus den Englischen, von einem zwölfjährigen Mädchen, und es trifft es so dermaßen ehrlich und direkt auf den Kopf dass ich dazu "Ab wann ist man deutsch/Deutscher" eben diese Aussage als Antwort geben möchte.

.... - but really you are mothers and fathers, brothers and sister, aunts and uncles - and all of you are somebody's child.
I'm only a child yet I know we are all part of a family, five billion strong, in fact, 30 million species strong and we all share the same air, water and soil -- borders and governments will never change that.

Aber in Wirklichkeit seid ihr Mütter und Väter, Brüder und Schwestern, Tanten und Onkel - und jeder von euch ist eines Menschen Kind. Ich bin nur ein Kind aber ich weiß dass wir ALLE Teil einer Familie sind, welche 5 Milliarden Mitglieder hat, genau genommen sogar 30 Million Spezies umfasst und wir alle teilen uns dieselbe Luft, dasselbe Wasser und dieselbe Erde - Grenzen und Regierungen werden das niemals ändern.