Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

Alarmi schrieb:Deutschtuerken? Deutsche mit Migrationshintergrund? Ich weiss nicht warum man die ueberhaupt so nennen muss.

Das frag ich mich auch, zumal mich so Begriffe verwirren.

Alarmi schrieb: Was ist sie jetzt?

Das fragst Du sie besser selbst.

Wenn man beispielsweise afrikanische Menschen sieht, weiss ja keiner, ob sie tatsächlich Deutsche sind oder "nur" zu Besuch bei uns sind.
Ebenso bei Menschen aus anderen Ländern, denen man begegnet oder die man als Nachbarn hat.

@Alarmi

Die Werte die einen Deutsch machen, muss wohl jeder für sich selber finden. Dann muss derjenige für sich entscheiden ob er sich nun aus den Gründen Deutsch findet oder auch nicht. Verallgemeinern kann man das wohl nicht.

Für mich persönlich gibt es Dinge, die mich mit diesem Land verwurzeln. Dementsprechend fühl ich mich auch ein Stück weit Deutsch. Das ändert aber nichts an mir und meiner Persönlichkeit. Ich finde es auch nicht schlimm wenn jemand sagt das er stolz ist Deutscher zu sein. Ein bisschen Patriotismus wird wohl nicht verkehrt sein. Aber das ist wie schon gesagt meine Meinung dazu.

@Cecilia
Kann dich gut verstehen. Dein Problem ist ähnlich wie meines. Meine Eltern waren Nazis, was schon schwer war für mich, dieses verstehen und verifizieren zu wollen. Also irgendwie haben wir alle Probleme mit unsere Identität, wenn wir das hinterfragen wollen und kaum Antwort darauf bekommen. Du bist du, mach das beste draus.

@Alarmi
Die Frage des Eingangsposts: "Wann ist man ...." Dies kann man auf alle Länder der Welt ausdehnen. Von A wie Afghanistan bis Z wie Zypern.
Und auch jedes Land tut es anders auffassen. Bei uns gilt man als "Deutsch" (Laut geltenden Recht) Wenn man in Deutschland geboren ist, die Papier hat usw.

Ob dies jedoch die genaue Frage des Diskussionsleiters ist weiß ich nicht. Es ist von daher eine Frage wie man selbst es sieht.
Ich bin deutscher. Wieso? Ich wurde in Deutschland geboren, bin hier aufgewachsen, in die Schule gegangen, gearbeitet usw. Und ich beherrsche die deutsche Sprache als meine Muttersprache. Bin ich aber ein Deutscher laut den persönlichen Voraussetzungen wie sie jemand anderes stellt? Keine Ahnung. Man kann mich jedoch als Deutschen bezeichnen oder als Bayer. Theoretisch als Urbayer weil meine Familie seit Generationen hier lebt

@Alarmi
du bist dann fremd in einer STADT, aber nicht in deinem Land :)

@borabora
Es gibt diverse Bezeichnungen. Deutschtürken, Deutschrussen usw. Hängt wohl eher damit zusammen, woher sie kommen. Ob sie eingebürgert wurden oder ob sie hier geboren wurden. Ich komme da auch oft durcheinander.

@Niederbayern88

Ja, ob sie hier wohnen, wie lange usw...
Finde ich irgendwie "unglücklich", diese ganzen Begriffe^^

War vorher einfacher gewesen.

@borabora
Aber es ist wie gesagt nicht so einfach diese kleine Frage zu beantworten, wann man als deutscher gilt und wann nicht. Weil es gibt ja einen unterschied ob man es persönlich, gesetzlich, politisch, etc. sieht

@Niederbayern88

Ich denke, das es bei jedem davon abhängig ist, was er innerlich fühlt, bzw., wo er sich selbst sieht :)

Ein deutscher Pass reicht da, je nachdem, nicht aus.

Die Gesellschaft "urteilt" nach Aussehen, was eigentlich "normal" ist, aber nichts heißen muss, also das derjenige
nicht deutsch ist.

borabora schrieb:Das fragst Du sie besser selbst.

Wenn man beispielsweise afrikanische Menschen sieht, weiss ja keiner, ob sie tatsächlich Deutsche sind oder "nur" zu Besuch bei uns sind.
Ebenso bei Menschen aus anderen Ländern, denen man begegnet oder die man als Nachbarn hat.

Es geht hier ja um die Grundsatzfrage, nicht, wie sich da jeder selbst sieht!

Pestsau schrieb:ob er sich nun aus den Gründen Deutsch findet oder auch nicht

Das ist doch keine Findensfrage, oder? :D Ich kann mich so franzoesisch finden wie ich will, ich werde dadurch nicht zur Franzoesin. :) Einfach weil es nicht in meinem Ausweis steht.

borabora schrieb:Ein deutscher Pass reicht da, je nachdem, nicht aus.

Warum nicht?

Pestsau schrieb: Ich finde es auch nicht schlimm wenn jemand sagt das er stolz ist Deutscher zu sein.

Ich finde es nicht nachvollziehbar, auf etwas stolz zu sein, zu dem man nullkommanix beigetragen hat. Ein gebuertiger Afrikaner, der die deutsche Staatsbuergerschaft angenommen hat, der kann stolz drauf sein, Deutscher zu sein, aber ganz sicher niemand, der das Glueck hatte, in Deutschland als Deutscher geboren worden zu sein.

Niederbayern88 schrieb:Bei uns gilt man als "Deutsch" (Laut geltenden Recht) Wenn man in Deutschland geboren ist, die Papier hat usw.

In Deutschland geboren zu sein verschafft einem nicht automatisch die deutsche Staatsbuergerschaft. In den USA ist das was anderes. Wer dort geboren ist, ist automatisch US-Buerger.

sunshinelight schrieb:du bist dann fremd in einer STADT, aber nicht in deinem Land

Inwiefern macht das einen Unterschied?

@borabora
Es stimmt. Viele urteilen nach dem Aussehen. Hat jemand eine afrikanische Hautfarbe.
Nur um es als beispiel zu zeigen: Einen aus Afrika oder aus den persischen Raum oder der Türkei würde man schneller als einen "Nicht-deutschen" bezeichnen als z.b. jemand aus England, Spanien usw. Nur auf den ersten Blick

@Alarmi
Wikipedia: Deutsche Staatsangehörigkeit#Statusdeutsche .28.C3.9Cbergangsregel der StAG-Reform.29
Hier wird gut erklärt:

Ein im Inland nach dem 1. Januar 2000 geborenes Kind, dessen Eltern beide Ausländer sind, ist Deutscher, wenn ein Elternteil zum Zeitpunkt der Geburt seit acht Jahren seinen gewöhnlichen rechtmäßigen Aufenthalt in Deutschland hat und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt (§ 4 Abs. 3 StAG).

Alarmi schrieb:Es geht hier ja um die Grundsatzfrage

Da gibt es mMn keine allgemein gültige Aussagen, weil es teilweise jeder anders sieht.

Alarmi schrieb:Warum nicht?

Ich denke, das @sunshinelight es ziemlich gut erklärt hat

@Alarmi
Weil eine Stadt kein Land ist :)

in einer fremden Stadt in Deutschland kannst du nicht sagen, dass du fremd in diesem Land bist, das kannst du nur sagen, wenn du in einer fremden Stadt im Ausland bist.

@Niederbayern88
Richtig, aendert nichts an meiner Aussage. :)

@borabora
Und ich hab schonmal gesagt, dass es meiner Meinung nach eben keine Empfindungsfrage ist. Deutscher ist man, wenn man die deutsche Staatsbuergerschaft hat.

@sunshinelight
Ich hab auch nicht gesagt, dass ich das so sehe. Ich habe nur gesagt, dass ich mich nicht ueberall in Deutschland "zu Hause" fuehle, weil ich es nicht bin.

@Alarmi

Alarmi schrieb:In Deutschland geboren zu sein verschafft einem nicht automatisch die deutsche Staatsbuergerschaft.

Das hast du gesagt.
Und das sagt Wikipedia mit den Gesetz

Niederbayern88 schrieb:Ein im Inland nach dem 1. Januar 2000 geborenes Kind, dessen Eltern beide Ausländer sind, ist Deutscher, wenn ein Elternteil zum Zeitpunkt der Geburt seit acht Jahren seinen gewöhnlichen rechtmäßigen Aufenthalt in Deutschland hat und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt (§ 4 Abs. 3 StAG).

Und was ist jetzt deine meinung? Dass ein Mensch der in Deutschland geboren wurde, in deinen Augen kein Deutscher ist?

@Alarmi
Du bist aber in Deutschland zu Hause.

Und ich sagte schon mal, dass ne Staatsbürgerschaft alleine nicht ausreicht.
Hab deine Aussage mit Begründung schon widerlegt.

@Niederbayern88
Ich habe gesagt, dass es einem nicht automatisch die deutsche Staatsbuergerschaft verschafft, in Deutschland geboren zu sein. Mehr nicht. Und das ist ja wohl auch so.

@sunshinelight
Dann mach mich bitte nochmal auf die Begruendung aufmerksam.

Alarmi schrieb:Und ich hab schonmal gesagt, dass es meiner Meinung nach eben keine Empfindungsfrage ist. Deutscher ist man, wenn man die deutsche Staatsbuergerschaft hat.

Sehe ich komplett anders. Doch ich bin jetzt draussen.

@Alarmi
Tut mir leid aber das gibt keinen Sinn.
In meinem Wikipedialink heißt es doch, dass Kinder, die in Deutschland geboren sind, die Eltern Ausländer sind, mit ihrer Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit automatisch besitzen