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Gesellschaft voller Egoisten?

348 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Hilfe, Egoismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gesellschaft voller Egoisten?

07.11.2016 um 18:56
@KillingTime
Ok, es gab einen Angriff auf Sanitäter. Der Fall wird so beschrieben, dass die Angehörigen der Frau, die zum Krankenwagen getragen wurde, eine abfällige Bemerkung über ihr Gewicht gehört haben wollen. Natürlich ist es absurd, darum die Sanitäter anzugreifen, aber was lernen wir daraus?
Dass man Männern, die ganz alleine irgendwo liegen, keine Hilfe holen darf, weil bei einem von Tausenden Einsätzen Probleme mit Familienangehörigen auftraten (und das auch nicht gegenüber dem, der die Hilfe rief, sondern den Sanitätern)?
Nochmals die Frage: Soll ein Arzt einem Bewusstlosen die rettende Blutkonserve geben, oder darüber nachsinnnen, ob es ein Zeuge Jehovas sein könnte?
Die Antwort lautet: Alle lebensnotwendigen Maßnahmen sind einzuleiten, so lange nicht bekannt ist, dass das Opfer dies ablehnt.


Du hast nicht "den Finger in die Wunde gelegt", sondern die Frage nach der Haftung gestellt. Dann kam auch noch der (hinkende) Vergleich mit dem offenen Gullideckel.
Tut mir keid, aber da warst Du das beste Beispiel für die Vollkaskogesellschaft, und auch Deine anderen Kommentare zum Fall bestätigen nur, dass einige nur sich selbst am nächsten sind. Da werden die unwahrscheinlichsten Fälle herangezogen um zu erklären, warum man die vier ignoranten Egoisten entschuldigen könne. Nun auch noch ein Fall von Übergriff auf Sanitäter ... und dann geht es prompt wieder um Araber, die ja so dankbar sein können. Aber die verdammte Familienehre ... das waren übrigens Kosovaren, die mit der Ehre und der dicken Geretteten.


Wie ist eigentlich der Fünfte auf die Idee gekommen, Hilfe zu rufen? Seine Rechtsschutz- und Krankenversicherung sollte ihm dringend den Vertrag kündigen oder zumindest die Beiträge erhöhen, bei dem Risikoverhalten.

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Gesellschaft voller Egoisten?

07.11.2016 um 19:09
Zitat von FFFF schrieb:da warst Du das beste Beispiel für die Vollkaskogesellschaft, und auch Deine anderen Kommentare zum Fall bestätigen nur, dass einige nur sich selbst am nächsten sind
Ja, vielleicht ist das wirklich so. Wir sind Egoisten geworden. Was mich betrifft, ich war früher (also vor einigen Jahren) noch anders. Irgendwas muss also in der Zwischenzeit passiert sein.

Ja, ich rufe den Rettungswagen. Aber ich tue das nicht aus Mitleid, Anteilnahme oder aus ethischen Gründen. Ich tue das allein aus Pflichtgefühl und aus rechtlichen Gründen. Ich bin sicher nicht der Einzige. Was ist nur aus uns geworden? Warum empfinden wir kein Mitgefühl mehr? Warum sind uns die Mitmenschen egal geworden?


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Gesellschaft voller Egoisten?

07.11.2016 um 19:56
@KillingTime
Kannst Du bitte nicht in der "wir"-Form schreiben und die Beweggründe dessen, der geholfen hat, nicht als Deine verbuchen?


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07.11.2016 um 20:02
Text
Zitat von FFFF schrieb:Wie ist eigentlich der Fünfte auf die Idee gekommen, Hilfe zu rufen? Seine Rechtsschutz- und Krankenversicherung sollte ihm dringend den Vertrag kündigen oder zumindest die Beiträge erhöhen, bei dem Risikoverhalten.
wahrscheinlich hat der fünfte genauso gedacht wie du
und sich selbst in einer solchen situation gesehen?
hilflos eben.. hätte selbst aber ebenso gehandelt
den notarzt gerufen

zu deinen vorherigen beiträgen möchte ich anmerken,
dass auch das bus/zugpersonal ein stückweit dazu verpflichtet ist
ein augenmerk auf die fahrgäste zu haben.. oder nicht?

ein taxifahrer beispielsweise muss einen sturzbetrunkenen
nicht chauffieren..
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Warum empfinden wir kein Mitgefühl mehr? Warum sind uns die Mitmenschen egal geworden?
was ist dein grund.. warum stellst du diese frage..
zuvor schriebst du, dass etwas passiert sein muss.
deshalb die frage


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Gesellschaft voller Egoisten?

07.11.2016 um 21:11
@KillingTime
Ja, bitte unterlassen es in der 'wir' Form zu schreiben, oder du meinst dich und die vier anderen. Ich ticke nicht so. Das letzte was mir eingefallen würde, den Notruf aus Pflichtgefühl wählen. Ich würde es aus Mitgefühl machen. Die meisten Menschen in meinem Umfeld würden genau so handeln.
Ich b8n jedenfalls nicht von Egoisten ohne Mitgefühl umgeben. Auch wenn ich schon einige schlechte Sachen erlebt habe, hat mich das nicht zu einem Egoisten gemacht, warum auch.


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07.11.2016 um 21:19
Na ja, ich glaube ein Faktor, der in den letzten Jahren und Jahrzehnten passiert ist, ist die Erziehung zur Ich-Stärke. Das ist natürlich was Gutes, wenn Kinder zu Selbstbewusstsein erzogen werden, Es ist gut, wenn Menschen mit mangelndem Selbstwertgefühl Ich-Bewusstsein erlangen. Usw usw. Klar.
Nebenprodukt ist aber mAn, dass durch eine solche Erziehung, durch berufliches Coaching zu Zielorientierung und Leistung, durch Medienerziehung zu durchsetzungsfähigen Personen, zu (Paar-) Therapie für Ich - Stärke, Kommunikationsformen zur Ich-Botschaft, Abgrenzung, Abprallen lassen, udglm, etc die Menschen und die Gesellschaft sowie ihr Werte verändert werden. Es hat alles seine Berechtigung und ist an sich auch richtig. Dennoch verändert es Menschen. Sie gucken eben mehr auf sich. Sie sehen mehr ihre Bedürfnisse und Belange. sie gucken, wie sie ihr Ding machen, sich durchsetzen, ihre Interessen vollbringen.

In Zeitungen, Videotext, Internet, etc. werden Psychotipps zu mehr Ich-Stärke und Selbstbewusstsein gegeben. Manipulations- und Durchsetzungstricks gibt es überall. Die Buchhandlungen sind voll davon. Ebenso die Psycho- und Klatschzeitschriften. Selbst die Bravo und etablierte Wochenzeitungen.

Insbesondere dann, wenn dominante oder egoistische oder gar narzisstische Persönlichkeiten solche Instrumente der Ich-Dynamik an die Hand kriegen, wird es mMn problematisch. Wenn Therapeuten nicht merken, dass sie einen verkappten Narziss vor sich haben, weil es ihm beispielsweise mit seiner Kränkung gerade nicht so gut geht und er Ängste, Trauer und Beziehungsstrg. hat o.ä., und er dann zu Ich-Stärkung diverse Tricks und Übungen angeleitet werden, dann oha.

Jedenfalls denke ich, dass ist ein Faktor in unserer Gesellschaft, der sich über die Zeit auch negativ gewandelt hat.


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07.11.2016 um 21:31
@darkstar69
Hmmm, vielleicht hast du sogar recht. Es kann sein, dass es durch Erziehung so geprägt wird. Habe mich in deinen Ausführungen ein wenig selbst gesehen. Habe durch Therapie erfahren dürfen, was es heißt zumindest ein wenig Selbstwert zu haben. Auch bei der Erziehung meiner Tochter habe ich darauf geachtet, dass sie ein selbstbewusster und starker Mensch wird. Trotzdem habe ich darauf geachtet, dass sie auch mit auf den Weg bekommt, dass es wichtig ist auch für andere einzustehen.
Auch das Umfeld ist wichtig. Wenn man am Küchentisch einen Rettungssanitäter und Feuerwehrmann sitzen hat und er vom Berufsalltag erzählt, nimmt das auch Einfluss auf's Kind.


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07.11.2016 um 21:49
@troublerin77
Ich komme aus dem Gesundheits- und Sozialbereich. Wenn ich mir die Fort-/Weiterbildungen und Studieninhalte von vor einem Vierteljahrhundert ansehe und mit heute vergleiche hat sich auch dort so einiges gewandelt. Klar gibt es auch Instrumente zur Teambildung, damit "ICH merke, dass ICH im Team besser voran komme", und zu demokratischen Führungsstilen, etc. Es gibt aber weitaus mehr Lerninhalte zur Ziel- und Leistungsorientierung, zur rhetorischen Durchsetzungsfähigkeit, zu Ich-Botschaften, zu selbstbewusstem Handeln und zu Ich-Bewusstsein und Kritik abprallen lassen als Technik, etc.

Mein überwiegendes familiäres, soziales und berufliches Umfeld kommt aus dem Sozial- und Gesundheitswesen. Ich bin da sehr geprägt und habe teilweise ältere Werte, die heute oft nicht mehr gut angesehen sind. Ich ecke da teilweise an. Meine Töchter werden auch sehr bewusst zu starken Mädchen und Frauen erzogen. Und dennoch hoffe ich, dass ihnen eine gewisse Sensitivität nicht verloren geht. Das sehe ich genauso wie Du.

Dennoch hat sich die Gesellschaft, auch im Sozialwesen, in den Jahren gewandelt. Das hat seine Berechtigung, sein Gutes und seine Vorteile, aber eben auch Nachteile. Ich sehe da mehr Ich-Bezogenheit, Egozentriertheit, usw. Da wird mMn teilweise Dominanz und Egotum mit wahrer Ich-Stärke verwechselt.


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07.11.2016 um 21:55
Zitat von unbenanntunbenannt schrieb:was ist dein grund..
Ich weiß es nicht... vielleicht fehlende Nähe zur betreffenden Person?

Bei uns auf Arbeit hat neulich jemand den Notarzt gerufen. Wir (mein Chef und ich) wussten zuerst nicht, was los war, waren aber neugierig und haben aus dem Fenster geschaut. Später habe ich dann erfahren, was los war. Das ging mir dann doch etwas nahe, ich kenne die betroffene Person. Sie tat mir auch irgendwie leid.

Nur frage ich mich, sowas passiert ja des öfteren, überall im Land. Man kann doch aber nicht jedes Mal Mitgefühl empfinden. Es muss doch reichen und es muss legitim sein, wenn man nur auf der Sachebene agiert, also Erste Hilfe leistet, den Notarzt ruft, zwischendurch ggfls defibrilliert oder beatmet. Man darf doch nicht verlangen, dass der Helfer nun auch noch Mitgefühl empfindet, der dreht ja durch, irgendwann. Zum Beispiel Feuerwehrleute, die zerstümmelte Körper aus Autowracks schneiden. Oder wenn ein Kind getötet wurde. Das ist alles ganz furchtbar, aber solche Gefühle muss man doch ausblenden dürfen. Und ich denke, es ist in Ordnung, wenn ich mir echtes Mitleid und Mitgefühl für meine Nächsten aufspare, und nicht für jedes x-beliebige Notfallopfer.

Seht ihr das denn anders?


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07.11.2016 um 21:57
@KillingTime

So etwas nennt man Empathie, die man empfindet und in einem Beruf nennt man das angemessenes Nähe- / Distanzverhalten. Mir wäre es nicht egal, einen Menschen auf offener Straße zu reanimieren. Hast du das mal getan? Ich gehe nicht davon aus, so wie du darüber sprcihst. Das geht einem nahe, das ist nicht was du einfach tust und gut ist. Das nimmt einen sehr wohl mit, auch wenn du ein x beliebiges Unfallopfer siehst.


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07.11.2016 um 21:59
@darkstar69
Das ist wirklich schade. Ich finde beide Seiten enorm wichtig. Es kommt halt immer auf die Situation an. Manchmal ist Mitgefühl gefragt und manchmal ein starkes Ich. Das eine sollte das andere nicht ausschließen.


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07.11.2016 um 22:02
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Was ist nur aus uns geworden? Warum empfinden wir kein Mitgefühl mehr? Warum sind uns die Mitmenschen egal geworden?
@Rest ► @KillingTime meint das "Wir" pauschal zur Vereinfachung. Natürlich sind damit nicht 'alle' gemeint. Er möchte wohl den generellen gesellschaftlichen Trend zur Verrohung ansprechen.

Woran das liegt? Vermutlich an der qua Produktwerbung und Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche sozialisierten Ellbogengesellschaft. Wir werden zu Einzelkämpfern erzogen und Menschen, die "genug eigene Probleme haben". Ja, auch wieder vereinfachend, aber der Trend geht deutlich in die Richtung, das kann man nicht leugnen.


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07.11.2016 um 22:13
Zitat von MaaggieMaaggie schrieb:So etwas nennt man Empathie, die man empfindet
Nein, das hat mit Empathie nichts zu tun. Empathie bedeutet, ich weiß was du empfindest und wie du dich fühlst (zum Beispiel traurig, wütend, verzweifelt). Wenn ich dir einen Verband anlege und deine Verzweiflung sehe, weil du gerade ein Familienmitglied bei dem Unfall verloren hast und ich auf dich eingehe, dann bin ich empathisch. Keinesfalls jedoch muss ich deine Verzweiflung mitempfinden. Ganz im Gegenteil. Ich muss professionelle Distanz wahren. Meine Empathie hilft mir dabei.
Zitat von ScoxScox schrieb:@KillingTime meint das "Wir" pauschal zur Vereinfachung. Natürlich sind damit nicht 'alle' gemeint. Er möchte wohl den generellen gesellschaftlichen Trend zur Verrohung ansprechen.
Danke, du verstehst mich. :ok:


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07.11.2016 um 22:15
@KillingTime

Es kam nun mal so rüber, als wäre dir der Mensch, der da liegt, egal. Dass du nur den RTW rufst, damit du keinen Ärger bekommst.


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07.11.2016 um 22:23
Zitat von MaaggieMaaggie schrieb:Es kam nun mal so rüber, als wäre dir der Mensch, der da liegt, egal.
Ich habe mich schon dabei ertappt, wie mir sowas egal war. Ich erschrecke dann auch jedes Mal über mich selber und frage mich: müsste ich jetzt nicht geschockt sein? Zum Beispiel von dem Blut oder Knochenteilen? Oder dass jemand direkt vor meinen Augen verschieden ist? Ich glaube aber, solche "Kaltschnäuzigkeit" ist eigentlich besser, denn manchmal überkommt es mich doch (ich habe mal gesehen, wie jemand in einem brennenden Auto saß). Es ist furchtbar für mich, wenn ich da mitleide.
Zitat von MaaggieMaaggie schrieb:Dass du nur den RTW rufst, damit du keinen Ärger bekommst.
Nunja, es gibt eine Verpflichtung zu Hilfe. Außer, man bringt sich selbst in Gefahr dadurch.


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07.11.2016 um 22:25
@KillingTime
Du benutzt die google-autocomplete Funktion ernsthaft als Beleg für die vermeintliche Häufung einer Sachlage? :'D
Wie auch immer, wo in den Ergebnissen wird denn eigentlich die türkische Nationalität der Täter erwähnt?


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07.11.2016 um 23:43
@unbenannt
Ein U- oder S-Bahn-Schaffner kann nicht sehen, was in der Bahn vor sich geht.
Ein Busfahrer sieht nicht, wenn jemand auf den hinteren Sitzen oder im berliner Doppeldecker oben ganz hinten zusammensackt.

Ich muss mich gar nicht selbst in der Situation sehen, sondern nur erkennen, dass jemand hilfsbedürftig ist. Das erkennt man leichter, wenn man sich mal um Kranke gekümmert hat, aber es genügt auch einfacher Verstand dazu. Einfühlungsvermögen ist hilfreich, aber nicht notwendig, denn man kann auch nach objektiven Kriterien gehen.
Man muss sich trauen, eine Minute Zeit zum Nachdenken nehmen und keine Scheu haben, jemanden anzusprechen.
Außerdem sollte man wissen, dass man für einen Einsatz von Rettungskräften oder Polizei nicht aufkommen muss (außer, man lässt eine Katze vom Baum holen).

Sich zu überlegen, welche Gründe es dagegen geben könnte, zu helfen ... Trickbetrüger, Krätze, selbstverschuldetes Alkoholdelirium, Versicherungsfragen, Eile oder andere wichtigere Notstände, innere Gesundheit ( ! ... da guckt man lieber weg, um sich nicht die Not reinzuziehen, um seine Seele nicht zu verletzen ... seltsame Logik), Ehrpusseligkeit von Angehörigen, ... wie lästig, sich das alles zu überlegen, anstatt einfach das Handy rauszuholen und den Notruf zu wählen.

Vielleicht überlegen andere viel mehr, wie sie sich fühlen würden, und fühlen nur die Peinlichkeit.
Sie denken, dass derjenige nicht in seiner Hilflosigkeit erkannt werden möchte, weil sie das selbst nicht wollen würden ... weil sie noch nie in einer solchen Notlage waren und denken, dass man das dann überhaupt nicht beurteilen könnte.
Mich interessiert Peinlichkeit dann nicht, denn lieber macht sich jemand zum Horst, als dass jemand stirbt.
Ich kannte einen Fall, da kam jemand mit einem vermuteten Bliddarmdurchbruch ins Krankenhaus und hatte, als der Chirurg noch einmal abtatstete, nur eine schlimme Blähung.
Selten wurde sich über einen Furz so gefreut.

Sicher kann man sich noch besser in die Situation eines Hilflosen einfühlen, wenn man es selbst erlebt hat. Aber muss man sich denn wirklich so weit in jemanden hinein versetzen, um eine Notsituation zu erkennen? Kann man nicht auch ganz objektiv und sachlich nach Wahrscheinlichkeiten urteilen?

- Mann liegt auf dem Boden
- mitten im Weg
- normal gekleidet
- keine Anzeichen dafür, dass er sich da freiwillig zu einem Nickerchen hingelegt hat
- keine Anzeichen für eine Falle (dafür würde man sich nicht den Vorraum einer Bank mit Überwachungskameras am hellichten Tag aussuchen)
- keine Anzeichen für eine sonstige freiwillige Entscheidung für diese Situation
-> möglicher Notfall.
-> Arzt rufen, um das zu entscheiden und gegebenenfalls Hilfe zu leisten.


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08.11.2016 um 00:17
@FF
Zitat von FFFF schrieb:- keine Anzeichen für eine Falle
Eben, denn die haben sich ja sogar noch die Zeit genommen um ihre Kohle am Automaten abzuheben und Überweisungen zu tätigen, in aller Ruhe, um anschließend wieder über ihn hinweg zu steigen. Würde das jemand machen, der in dem dort quer Liegenden eine Falle wähnen würde? Mal abgesehen von den Kameras, von denen sowieso jeder wissen müsste.

Und zudem noch: wenn man doch schon immer und überall an Gefahr denkt, kommt niemand auf die Idee, dass derjenige, der dort am Boden liegt, selber Opfer eines Überfalls geworden ist, nachdem er Geld gezogen hat? Anscheinend nicht.


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08.11.2016 um 07:21
@KillingTime
Ich bin in Notsituationen auch eher sachlich-distanziert und lasse mich nicht sehr auf Gefühle ein. Das dient aber dazu, möglichst effizient zu helfen oder aus dem Weg zu gehen, und nicht schockstarr herumzustehen, in Tränen auszubrechen oder anders dysfunktional zu reagieren.
Man muss sich nicht sehr weit in die Situation des anderen hinein versetzen und seine Schmerzen und Angst mit empfinden, sondern nur erkennnen, dass er welche hat.

Empathie hilft, die Bedürfnisse des Hilfebedürftigen zu erkennen ... auch wenn man selbst nie in einer vergleichbaren Situation war.

Dass es einen fertig macht, zu versuchen, sich in die Situation des Hilfsbedürftigen hinein zu versetzen, ist ein gutes Zeichen - denn das bedeutet, dass man ganz normal fühlt.

ZITAT]sowas passiert ja des öfteren, überall im Land. Man kann doch aber nicht jedes Mal Mitgefühl empfinden.[/quote]
Das verlangt auch niemand.
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Es muss doch reichen und es muss legitim sein, wenn man nur auf der Sachebene agiert, also Erste Hilfe leistet, den Notarzt ruft, zwischendurch ggfls defibrilliert oder beatmet.
Das hätte in dem Fall, den wir diskutieren, ausgereicht. Niemand fragt, welche Beweggründe der, der schließlich Hilfe holte, anführt.

Die Frage ist nur, warum die anderen keine Hilfe holten.


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08.11.2016 um 14:25
genau das meine ich @KillingTime
dir wäre es nicht gleichgültig gewesen, wenn du selbst in dieser situation gesteckt hättest.. hat sich zuvor etwas anders angehört :)
meine damit, dass du diesen menschen, egal wer es ist, nicht ignoriert hättest..
und ich bin sicher, dass selbst wenn derjenige alkoholisiert gewesen wäre,
du genauso gehandelt hättest wie diese 5. person.

das ausblenden ist schon manchmal eine feine sache
wobei ich meine, dass speziell in notsituationen
das der falsche begriff ist..
man handelt einfach, wenn auch machmal kopflos
bei mir, wie auch sicher bei vielen anderen, ist es jedenfalls so..

bin selbst fähig auszublenden aber eher in unwichtigen situationen
z.b. volle kassen im supermarkt (dann schleich ich lieber noch eine weile durch den laden
statt mich in die reihe zu stellen)..

ist zwar nicht immer möglich aber es hilft sehr oft..


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