Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

@borabora

borabora schrieb:Sie wissen, was Emotionen sind. Daher setzen sie diese auch gezielt ein, um ihrem "Objekt" zu schaden.
Das könnten sie nicht, wenn Ihnen die Grundlage von Emotionen fehlte.

Und warum verhalten sie sich so? Weil sie selbst gekränkt wurden oder es so fühlten.

Jemand, der kein Einfühlungsvermögen in andere hat (das ist eine grundsätzliche Eigenschaft von Narzissten), kann auch sich selbst nicht richtig verstehen.
Über Emotionen anderer weiß er dann höchstens begrenzt Bescheid, das kann ja ausreichen, um zu manipulieren.
Solche Narzissten wären dann selber auch eher verärgert, als gekränkt.

@borabora

Klar gibt es verschiedenste Ausprägungen, ich will dir deine Ansichtsweise auch nicht absprechen.
Aber zu Bedenken geben, dass da auch immer der jeweiige Charakter noch 'ne Rolle spielt. Hast vielleicht zusätzlich noch ein stinknormales "Arschloch" zu Hause sitzen - wie ich es hier eben zur Vereinfachung gennant habe.

Das macht die Sache sicher nicht einfacher : (

Trotzdem, pauschal jemandem, der eben diese Krankheit hat, pure Absicht hinter allem zu unterstellen, ist einfach ignorant und auch kein schöner Chartakterzug - wenn auch irgendwo nachvollziehbar.

borabora schrieb:Belassen wir es dabei.

Gerne belasse ich dir also deine Meinung - sind schließlich deine Erfahrungen und deine Erkenntnisse daraus.

Möchte trotz allem diesen Horizont hier nicht so begrenzt stehen lassen, diskutiere ja hier im Allgemeinen, aus deinen Ansätzen heraus, was nicht heißt, dass ich dir was absprechen oder gezielt deine Meinung ändern will. Da darfst du meine Einwände bitte nicht als persönliche Kritik an deinen Aussagen auffassen

Gebe nur andere Sichtweisen mit in die Diskussion.

Tajna schrieb:Kann man dann sagen, dass man es nur deswegen so lange mit einem Narzissten aushält, weil man zu wenig Erfahrungen mit guten Beziehungen oder Freundschaften gemacht hat?

Ich würde sagen in irgendeiner Phase des Lebens gabs mal nen Zeitpunkt der nicht förderlich für das Selbstbewusstsein war. Oder man hat nie gelernt sich bewusst zu fragen was brauche ich?
Mag auch den Begriff "Opfer von Narzisten" nicht, zum Opferdasein entscheidet man sich ja irgendwie, auch danach noch.
Ein starker, selbstbewusster Mensch hört sich 2 Sätze von nem Narz an und is lachend aus der Tür.

Ich hab 10 Monate bis zum Finale gebraucht, nach 2 wusste ich aber schon das es gefährlich und extrem ungesund für mich ist.
Heute seh ich die Warnzeichen, aber alleine ohne Hilfe wär ich höchstwahrscheinlich auch nich rausgekommen, und wenn dann hätten mich Sanitäter befördert. So krass das klingen mag. Als Opfer seh ich mich nicht, ich hab viel gelernt.
Als Opfer seh ich ihn.

Vielleicht ist das der Punkt.
Der Narz ist "Gewinner" wenn der andere geprägt von dieser "Opferhaltung" durchs Leben schlurft.
Die Challenge ist also das nicht zuzulassen und irgendwann gestärkt dadurch durchs Leben zu tanzen.
Dazu muss man zuallererst aufhören über den Narz nachzudenken und sein eigenes Leben wieder in die Gänge bringen. Bis er verblasst.

MarryMuffin schrieb:Trotzdem, pauschal jemandem, der eben diese Krankheit hat, pure Absicht hinter allem zu unterstellen, ist einfach ignorant und auch kein schöner Chartakterzug - wenn auch irgendwo nachvollziehbar.

Kennst du Physische Gewalt ?
Kennst du Psychische Gewalt ?

Ist beides Gewalt. Und Gewalt anwenden ist

Vorsatz !

Wenn eine Frau Vergewaltigt wird, sagst du über den Täter auch: "Der ist halt so !" ???

"Muss mann mögen, braucht man aber nicht!"

"Der ist halt krank, kann nix dafür!" ???
"Kein schöner Charakterzug!"

Und dann kommt immer die Schuldumkehr:

"Ach, komm, du wolltest es doch auch!"

Ich kann nur mit dem Kopf schütteln.
Ey, Leute !!!!

@Hyperborea

Hyperborea schrieb:Kennst du Physische Gewalt ?
Kennst du Psychische Gewalt ?

In der Tat, ich kenne beides sehr gut - ebenfalls "am eigenen Leibe" erfahren. Und ja - da kann man jetzt so emotional drauf reagieren wie du, oder man kann versuchen sachlich zu bleiben - was man in einer Diskussion hier im Forum vielleicht versuchen solte. Und ja, sicher gibt es auch kranke Vergewaltiger, die - wenn man es extrem (!) vereinfacht ausdrücken möchte - "nichts dafür können".

Was selbstverständlich nichts daran ändert, dass sie eine Strafe verdient haben und dass es Unrecht ist.

Gewalt anwenden ist aber mitnichten immer und in jedem Fall Vorsatz, wie du behauptest.

Für mich gibt es allerdings nicht nur "Schwarz" und "Weiß". Ich setzte mich gern mit Ursache auseinander, gerade auch deshalb, weil das hilft, damit sich im besten Fall Dinge nicht wiederholen. Nur draufkloppen hilft nicht immer weiter.

Hyperborea schrieb:Und dann kommt immer die Schuldumkehr:

"Ach, komm, du wolltest es doch auch!"

Darauf gehe ich mal lieber nicht ein, das ist nun etwas an den Haaren herbeigezogen, solltest du auch mich damit angesprochen haben.

Deine Wut ist nachvollziehbar, aber so pauschal und mit dem Dampfhammer einfach unangebracht in einer Diskussionsrunde.

@Hyperborea
@borabora

Deswegen hatte ich ja früher schon geschrieben, dass es keine gute Idee ist, eine Diagnose "Narzisst" zu stellen, ohne dass das gut untersucht ist und ohne dass es gute Kriterien zur Unterscheidung von Narzissten und Nicht-Narzissten gibt.

So wie es jetzt ist, werden vermutlich ganz unterschiedliche Persönlichkeits-Typen als Narzissten bezeichnet, wobei es sich dann auch um Psychopathen oder dissoziale Persönlichkeiten oder um aggressive oder sadistische Personen handeln kann, die alle mehr oder weniger egoistisch sind und sich mehr oder weniger darüber bewusst sind, was sie tun.

MarryMuffin schrieb: da kann man jetzt so emotional drauf reagieren wie du, oder man kann versuchen sachlich zu bleiben -

Dann lies meine anderen Posts, bin sehr sachlich.

Die Ursache ist dass Narzissen kein Schuldbewusstsein haben.
Was willst du da auseinandersetzen ?
Und es wiederholt sich ja immer.

Tajna schrieb:So wie es jetzt ist, werden vermutlich ganz unterschiedliche Persönlichkeits-Typen als Narzissten bezeichnet, wobei es sich dann auch um Psychopathen oder dissoziale Persönlichkeiten oder um aggressive oder sadistische Personen handeln kann, die alle mehr oder weniger egoistisch sind und sich mehr oder weniger darüber bewusst sind, was sie tun.

Ja, sind die denn Besser?

Die sind alle unter Cluster B Störung subsummiert.

Mehr oder weniger...

@Hyperborea

Das ist halt alles noch zu ungenau.
Wenn dann einer sagt, er hätte eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, weiß man nicht genau was das bedeutet, mit welchem Verhalten man rechnen muss.

Es gibt sicher sogar nette Psychopathen, die niemandem schaden wollen.
Die sind aber auch nicht ganz ungefährlich, weil sie z.B. mit ihrer mangelnden Angst bzw. ihrem mangelnden Risiko-Bewusstsein sich selbst und auch andere in Gefahr bringen können.

Hyperborea schrieb:Ja, sind die denn Besser?

Die sind alle unter Cluster B Störung subsummiert.

Mehr oder weniger...

Ich begreife nicht, was du die ganze Zeit mit "besser" oder "schlechter" aussagen willst, darauf zielt @Tajna doch gar nicht ab.

Sie wünscht sich eine besser Differenzierung, ohne Wertung. Vielleicht auch einen differenzierten Umgang, aber davon sind wir Menschen ja leider Lichtjahre entfernt. Ist natürlich auch viel verlangt, vielleicht sogar zu viel, wenn man selbst betroffen ist.

Trotzdem wäre es schon schön, wenn sich das ganze auch immer weiterentwickelt, mit den psychischen Störungen / Krankheiten, auch wenn es dadurch noch lang keinen besseren Umgag verspricht. Sie hatte ja, glaube ich, auch das Beispiel der "Hysterie" genannt, was für mich sehr treffend ist.

Früher wurden alle möglichen Störungen einfach mit "ach die (der) ist ja hysterisch" abgetan, dann wurde differenziert. Alleine schon für die therapeutische Behandlung und Erkennung ist es sinnvoll, nicht in "Clustern" zu denken, sondern gezielter zu helfen und zu verstehen.

Für alle Beteiligten.

Ist, wie immer, mit der körperlichen Medizin zu vergleichen:

"Der hat was am Herzen" ist eben für keine Seite so hilfreich, wie eine genaue Bezeichnung, Lokalisation, was auch immer.

@MarryMuffin

Weisst du, mir als Betroffener ist es ziemlich egal was wie heissen soll und differenzieren...
ICD Code und Schiessmichtot..

Das ist Nebelkerzentaktik.

Mit Narzissten zu diskutieren,
da kannste nur verlieren...

@Hyperborea

Das meinte ich mit "zu emotional". Wenn du das so denkst, dann verstehe ich deine Intention nicht, dich an einer sachlichen Diskussion zum Thema zu beteiligen. Magst du mir deine Beweggründe, es trotzdem zu tun, erklären? Nur die Wut von der Seele schreiben?

Auch das ist legitim.

Allerdings sind das auch alles Menschen, die leiden - genauso wie die "von ihnen Betroffenen". Allein schon deshalb, weil sie selbst irgendwann mal "Betroffene" waren - und sich deswegen so entwickelt haben. Denen ging es zu einem großen Teil irgendwann auch mal wie dir, oder schlimmer, nur hatten sie keine Chance, dem zu entkommen.

Also fühle dich glücklich.

Das ist keine "Nebelkerzentaktik", da wird versucht diesen Menschen zu helfen. Und damit nebenbei auch denen, denen sie wiederum schaden.

Einfach zu sagen "mir egal" ist im wahrsten Sinne des Wortes "a-sozial".

Hyperborea schrieb:Weisst du, mir als Betroffener ist es ziemlich egal was wie heissen soll und differenzieren...

Und weißt du, mir als Betroffner ist es eben alles andere als egal. So verschieden sind die Menschen, siehst du?

@Hyperborea

Für Betroffene bringt es was, zu erkennen, welches Verhalten da abgelaufen ist, der Name der Störung ist zweitrangig.

Hyperborea schrieb:Mit Narzissten zu diskutieren,
da kannste nur verlieren...

Da gibt es sicher Tricks, aber das wird nichts daran ändern, dass die Situation unerträglich ist.

MarryMuffin schrieb:Das meinte ich mit "zu emotional". Wenn du das so denkst, dann verstehe ich deine Intention nicht, dich an einer sachlichen Diskussion zum Thema zu beteiligen. Magst du mir deine Beweggründe, es trotzdem zu tun, erklären? Nur die Wut von der Seele schreiben?

Das musst du auch nicht verstehen.
Das kannst du auch nicht.
Das wirst du auch nie verstehen.

Bleib du Sachlich in einer Diskussion um seelischen Missbrauch,
ich bleib Emotional.
Denn das gehört zu meinem Wesen und macht mich Menschlich und Authentisch.

MarryMuffin schrieb:Trotzdem, pauschal jemandem, der eben diese Krankheit hat, pure Absicht hinter allem zu unterstellen, ist einfach ignorant und auch kein schöner Chartakterzug

Du hast doch selbst geschrieben:

MarryMuffin schrieb:Klar gibt es verschiedenste Ausprägungen

MarryMuffin schrieb: man kann versuchen sachlich zu bleiben

Nennst Du es sachlich, mir Obiges zu unterstellen? Läßt ja auch tief blicken ;)

Und ich denk, selbst Psychologen werden diese Krankheit nie ganz aufschlüsseln können, aber Du weißt offensichtlich
Bescheid.

Tajna schrieb:Da gibt es sicher Tricks,

spiegeln und loben:
https://umgang-mit-narzissten.de/verhaltensregeln/

das muss aber sehr sparsam eingesetzt werden.
ansonsten kenne ich nix.

5. Spiegeln Sie den Narzissten: Spiegeln Sie mit Wiederholungen die selbstgefälligen Aussagen des Narzissten, dann kommt er vielleicht selbst darauf, wie lächerlich oder gar peinlich sein Imponiergehabe wirkt.
Etwa so: „Finden Sie das wirklich großartig?“ Oder: „Haben Sie das wirklich als Erster geschafft?“ Oder: „Finden Sie das nicht etwas übertrieben?“ Halten Sie ihm den Spiegel vor.
Aber Vorsicht! Es kann gut sein, dass er gekränkt reagiert.
Da er keinen Spott verträgt und äußerst humorlos reagieren kann, wenn man versucht, ihn lächerlich zu machen, sollte man diese Methode nur sehr dosiert einsetzen und auf entsprechende Gegenreaktionen gefasst sein.

6. Loben Sie im rechten Maß: Der Narzisst braucht das Lob wie der Säugling die Muttermilch. Wenn Sie einen Narzissten nicht in ausreichendem Maß anerkennen und loben, werden Sie ihn nie erreichen.
Es handelt sich hierbei um eine Sucht. Entziehen Sie ihm das Lob, wird er gereizt, nervös und zornig reagieren. Übertreiben Sie das Lob, wirken Sie oberflächlich und er wird Sie nicht ernst nehmen.
Das Lob muss echt und authentisch sein. Sie sollten eine Situation, in der Sie ihn aufrichtig loben können, nicht übergehen.
Er wird Sie besser respektieren können und verleiht Ihnen als Lobendem unbewusst eine wertschätzende Position.

7. Zeigen Sie Ihre Grenzen auf: Im Umgang mit einem Narzissten müssen Sie Ihre Grenzen deutlich und unmissverständlich aufzeigen. Machen Sie klar, dass Sie nicht zu allem bereit sind.
Dadurch werden Sie zwar seine Übergriffe und Ausschweifungen nicht verhindern, wohl aber reduzieren und ihn zu mehr Vorsicht anhalten. Werden Sie jedoch nicht barsch und unfreundlich, sondern bleiben Sie konsequent und verbindlich.
So können Sie Angriffen auf Ihrer Person vorbeugen.

borabora schrieb:Nennst Du es sachlich, mir Obiges zu unterstellen? Läßt ja auch tief blicken

Solltest du das nicht so gemeint haben, sondern differenziert sehen - und es nicht jedem Narzissten pauschal zu unterstellen, muss ich mich entschuldigen, habe das so verstanden. Was der Seitenhieb mit dem "lässt tief blicken" soll, ist mir ein Rätsel.

Passiert, ist ebenfalls kein schöner Charakterzug von mir, aber ich lese tatsächlich nicht immer so genau, wie ich es mir von mir selbst wünschen würde... deswegen passt das, von dir Zitierte, sehr gut.

borabora schrieb:MarryMuffin schrieb:
man kann versuchen sachlich zu bleiben

Bin alles andere als perfekt und kann's nur versuchen, objektiv zu bleiben.

borabora schrieb:Und ich denk, selbst Psychologen werden diese Krankheit nie ganz aufschlüsseln können, aber Du weißt offensichtlich
Bescheid.

Deswegen versuche ich, immer alles offen zu halten - und den Horizont möglichst hoch...
Ich glaube nicht, dass ich so tue als würde ich alles darüber Wissen.

Im Gegenteil, ich probiere, die strikten Kategorien ein wenig aufzuweichen, trotz aller Verletzungen die Vielfältigkeit, die Wesenszüge, die menschlichen Eigenheiten nicht außer Acht zu lassen.

Wenn das nicht so rüberkam, muss ich weiterhin am Ausdruck arbeiten. Ist halt ein sensibles Thema, eigentlich dürfte "man" gar nicht spontan antworten und formulieren, wenn man dem Thema gerecht werden wollte...

Tajna schrieb:Deswegen hatte ich ja früher schon geschrieben, dass es keine gute Idee ist, eine Diagnose "Narzisst" zu stellen, ohne dass das gut untersucht ist und ohne dass es gute Kriterien zur Unterscheidung von Narzissten und Nicht-Narzissten gibt.

Narzissten sind so offensichtlich,daß das schon so offensichtlich ist,da braucht man kein Fachmann sein,um die zu erkennen.Wir alle kennen Leute,die NUR von sich selbst reden.Und die meisten finden die unsympathisch.
Sollte man trotzdem auf einer dieser Leute reinfallen,so kommt man da schwer wieder raus!

Tajna schrieb:So wie es jetzt ist, werden vermutlich ganz unterschiedliche Persönlichkeits-Typen als Narzissten bezeichnet, wobei es sich dann auch um Psychopathen oder dissoziale Persönlichkeiten oder um aggressive oder sadistische Personen handeln kann, die alle mehr oder weniger egoistisch sind und sich mehr oder weniger darüber bewusst sind, was sie tun.

Eine dissoziale PS ist etwas ganz anderes.Die sind zwar das Schlimmste überhaupt,aber weniger zurechnungsfähig.
Eben wegen den Gehirn.
Sie sind böse von Haus aus,ein Narzisst will böse sein!