Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

sacredheart schrieb:Natürlich soll jeder die Chance haben, während des ALG I seine Arbeit zu suchen, nicht irgendeine.

Das tun auch viele, aber nach einem Jahr landen sie trotzdem im ALG2 Bezug, obwohl sie jahrelang gearbeitet und in den Pott eingezahlt haben und es unterscheidet sie erstmal nichts von Langzeitarbeitlosen.

jeba schrieb:Vielleicht liest Du nochmal, was ich geschrieben habe. Es geht eben nicht um die Wegnahme von Arbeitsplätzen. Wer soll denn diese Aufgaben bitte "anständig bezahlen"? Menschen die in Tierheimen helfen, mit Katzen spielen, saubermachen, Hunde ausführen sind vielfach Ehrenamtliche. Menschen die bei der Tafel helfen, die Rentnern vorlesen oder Einkäufe für sie machen, die in Heime gehen, Sportvereine unterstützen usw. . Natürlich könnte man das auch alles in "normal" bezahlte Arbeit umwandeln. Würde nur keine Arbeitgeber geben, weil sie es eben nicht bezahlen könnten.

Und das ist der eigentlichliche Skandal, den du in deiner flammenden Rede irgendwie nicht bemerkst. Sich als Staat auf die unzähligen Ehrenamtlichen zu verlassen, ist schlichtweg fehlgeleitete Politik!

Weiterhin verdienen diese Menschen, vernünftig dafür entlohnt zu werden. Dann gibt es wohl auch mehr Menschen, die solche Arbeiten annehmen würden und es gibt jene, die sie bereits leisten. Du allerdings erkennst es nicht mal als Arbeit an.

jeba schrieb:Und das ist vollkommen lächerlich, es geht um Sachen, die eben sonst keiner bzw. zu wenige machen, die aber für die Gesellschaft toll wären.

Dann sollen sie dafür gefälligst auch bezahlt werden, denn wie man sieht, fehlt es an allen Ecken!

jeba schrieb:Wenn ich vorschlagen würde, es sollen alle Schokoladentester für 20€ die Stunde werden, wären die "Kranken" auf einmal dabei.

@jeba

Oder dann sind alle gleich Diabetiker. So ein Testbericht ist auch reine Sklaverei.

Es geht bei all diesen Sachen um Arbeiten, die nicht zwingend erforderlich sind, sondern es wäre einfach toll, wenn es jemand macht.

Interested schrieb:Und das ist der eigentlichliche Skandal, den du in deiner flammenden Rede irgendwie nicht bemerkst. Sich als Staat auf die unzähligen Ehrenamtlichen zu verlassen, ist schlichtweg fehlgeleitete Politik!

Ja ich denke eigentlich auch der Staat sollte einfach noch viel mehr Steuern eintreiben von denen die arbeiten und dann von dem Geld noch allen Arbeitslosen, die nichts finden können sowohl Arbeitslosengeld, als auch noch 20 Euro /Stunde für Tiere streicheln bezahlen.

sacredheart schrieb:Oder dann sind alle gleich Diabetiker. So ein Testbericht ist auch reine Sklaverei.

Mist, das hatte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm...🤣

@jeba
Geht's dir nicht gut? :ask: Die im ALG1 Bezug haben in ihre Arbeitslosenversicherung eingezahlt - daraus schöpfen sie. ALG2 Bezug ist ein anderer Schuh - dennoch landen die mit ALG1 Bezug in der Regel nach 12-18 Monaten bei Hartz4. Lern doch erstmal die Unterschiede oder Abläufe, bevor du hier alle über einen Kamm scherst und deine Polemik kannst du auch stecken lassen.

Natürlich gibt es faule und arbeitsunwillige Zeitgenossen - du allerdings schmeißt hier alle in einen Pott und auch du kannst schneller arbeitslos werden, als dir lieb ist.

@jeba

Realistisch sehe ich das so:

Erst mal ist jeder für seinen eigenen Lebensunterhalt veratntwortlich.

Wenn das nicht klappt, kann der Staat dabei helfen, eine der Qualifikation entsprechende Stelle zu finden.

Wenn das auch nicht klappt, muss man dann eben auf irgendeine Arbeit im ersten Arbeitsmarkt ausweichen.

Und wenn das auch nicht klappt, dann eben Transfer.

Eine vierköpfige Familie kann incl der Miete im Bürgergeld auf 3000 Euro kommen. Aus meiner Sicht kann der Staat da durchaus eine Gegenleistung für einfordern.

Interested schrieb:dennoch landen die mit ALG1 Bezug in der Regel nach 12-18 Monaten bei Hartz4.

@Interested

Die Mehrheit derjenigen, die ALG I irgendwann beziehen, landen nicht in ALG II, sondern in der Arbeit.

Und ganz aktuell bei 2 Mio freien Jobs sind die Chancen gut.

'In der Regel' stimmt Deine Regel nicht.

@Interested
Danke der Nachfrage, mir geht es sehr gut. Wenn ich von Arbeitslosen spreche, rede ich von Leuten die keine Arbeit haben und vom Staat unterstützt werden. Womit sie unterstützt werden ist mir vollkommen egal.
Ich rede auch nicht davon, dass einer 30Jahre gearbeitet hat, arbeitslos wird und morgen im Altenheim aushelfen soll... Ich rede von Menschen, die ohne krank zu sein jahrelang nicht arbeiten. Die schöpfen aus nichts außer den Steuergeldern.

Aber klar, dass es immer auf diese Extreme hochgerechnet wird. Arbeitslos werden kann ich nicht, aber die Zeiten bevor es so war habe ich immer einen Job gefunden, um den Lebensunterhalt selbst zu bestreiten.
Vielleicht bin ich in über 30 Berufsjahren auf zu viele

Interested schrieb:faule und arbeitsunwillige Zeitgenossen

getroffen, um davon auszugehen, dass es sich um Ausnahmen handelt.
Zudem versuche ich zur Zeit Hilfe im Garten zu bekommen und habe damit auch mehrere einschlägige Erfahrungen gemacht, aber das ist natürlich auch erst recht Sklavenarbeit...

jeba schrieb:Es geht bei all diesen Sachen um Arbeiten, die nicht zwingend erforderlich sind, sondern es wäre einfach toll, wenn es jemand macht.

also erfundene Jobs?

@sacredheart
@jeba
vielleicht mal Artikel 12 GG lesen.

jeba schrieb:Aber klar, dass es immer auf diese Extreme hochgerechnet wird.

ja genau, was man Deinen posts entnehmen kann, wenn alles pauschalisiert und gleichgemacht wird. Weil aus Deiner Erfahrung heraus, sind ja (fast) alle nur faul und unwillig.

jeba schrieb:Zudem versuche ich zur Zeit Hilfe im Garten zu bekommen und habe damit auch mehrere einschlägige Erfahrungen gemacht, aber das ist natürlich auch erst recht Sklavenarbeit...

nö, es ist ein Job, der entsprechend entlohnt werden sollte. Ein "Ehrenamt" ist das ganz sicher nicht.

Tussinelda schrieb:also erfundene Jobs?

Ja genau das schreib ich doch die ganze Zeit. Natürlich gibt es Menschen die Rentnern zu Hand gehen, Alte in Heimen belustigen, sich an Betten von Kranken setzen, Tiere verhätscheln, soweit es die Arbeitszeit zulässt. Und dennoch weiß jeder, dass es davon viel zu wenig gibt. Und mehr ist aber finanziell nicht drin. Ein Tierheim, das von Spenden finanziert wird, kann nicht 10 Extrakräfte zum Katzen streicheln beschäftigen. Die Stadt kann nicht jeden Tag jemanden zum Mülleimer leeren in den Park schicken, was auch immer.

Tussinelda schrieb:@sacredheart
@jeba
vielleicht mal Artikel 12 GG lesen.

Ich kann ganz viel lesen, ich kann aber auch zu allem eine Meinung haben, hast Du ja auch.

Leute...mir ist doch klar, dass das von mir erwünschte niemals in Deutschland so durchgeführt werden wird, also lasst mir doch meine Vision von Menschen, die auch für eine Leistung eine Gegenleistung erbringen, wie es jeder normale Arbeitgeber macht.

Tussinelda schrieb:nö, es ist ein Job, der entsprechend entlohnt werden sollte. Ein "Ehrenamt" ist das ganz sicher nicht.

Natürlich ist das kein Ehrenamt, aber es zeigt mir eben auch, wie einige Arbeitslose - einige heißt nicht alle, es geht ja um die, die sich drücken möchten - mit ihrer Arbeitslosigkeit umgehen. Das sind dann nicht die, die nicht arbeiten wollen, sondern die, die zwar arbeiten aber keine Steuern zahlen möchten.

jeba schrieb:wie es jeder normale Arbeitgeber macht.

:ask:

jeba schrieb:Ja genau das schreib ich doch die ganze Zeit. Natürlich gibt es Menschen die Rentnern zu Hand gehen, Alte in Heimen belustigen, sich an Betten von Kranken setzen, Tiere verhätscheln, soweit es die Arbeitszeit zulässt.

das ist dann freiwillig......wie kommst Du eigentlich auf das schmale Brett, dass arbeitslose Menschen nix einfach aus humanitären Gründen oder weil sie nett sind oder es ihnen Spaß macht oder alles zusammen tun würden?

jeba schrieb:Das sind dann nicht die, die nicht arbeiten wollen, sondern die, die zwar arbeiten aber keine Steuern zahlen möchten.

ach so, Du bietest einen reguläre Tätigkeit an? Ganz offiziell? Du meldest also einen Minijob an?

Tussinelda schrieb:jeba schrieb:
wie es jeder normale Arbeitgeber macht.
:ask:

Sorry, Arbeitnehmer natürlich.

Tussinelda schrieb:das ist dann freiwillig......wie kommst Du eigentlich auf das schmale Brett, dass arbeitslose Menschen nix einfach aus humanitären Gründen oder weil sie nett sind oder es ihnen Spaß macht oder alles zusammen tun würden?

Wie kommst Du eigentlich auf das schmale Brett, dass ich das behauptet habe? Ich gehe mal ganz schwer davon aus, dass es das auch unter Arbeitslosen gibt. Ich denke aber auch diese würden sich über Unterstützung freuen.

Tussinelda schrieb:ach so, Du bietest einen reguläre Tätigkeit an? Ganz offiziell? Du meldest also einen Minijob an?

Natürlich, wieso stellst Du das in Frage? Um genau zu sein mit einem Lohn von 13€, aber da wird man nur ausgelacht...

jeba schrieb:Natürlich, wieso stellst Du das in Frage? Um genau zu sein mit einem Lohn von 13€, aber da wird man nur ausgelacht...

weil Du geschrieben hast, es seien die, die keine Steuern zahlen möchten.......was ich nicht ganz verstehe......Du meinst, den Job will kein arbeitsloser Mensch machen, weil er dann Steuern zahlen müsste?

Zumindest schreiben einen etliche Leute an, die angeben, dass sie zeitlich flexibel sind, da sie sonst nicht arbeiten. Möchten aber keinen Minijob, sondern schwarz arbeiten. Wie soll ich das sonst interpretieren.

Jeder, wirklich JEDER zahlt Steuern, MwSt. Biersteuer, Tabaksteuer, Mineralölsteuer und und und. :D Und das macht den größten Teil der Steuereinahmen aus, weil Verbrauchssteuern.

Natürlich bin ich auch kein Freund davon, wenn man sich nur auf Vater Staat ausruht - aber die hier angebrachten Beispiele und Vorschläge der letzten zwei Seiten, sind echt beschämend. Guck dir einfach mal die Aufstockerquote an, die trotz Arbeit nicht genug zum Leben haben und staatlich unterstützt werden müssen und dann aber immer noch von denjenigen quatschen, die partout nicht arbeiten wollen.

jeba schrieb:Zumindest schreiben einen etliche Leute an, die angeben, dass sie zeitlich flexibel sind, da sie sonst nicht arbeiten. Möchten aber keinen Minijob, sondern schwarz arbeiten. Wie soll ich das sonst interpretieren.

ich interpretiere das als Anekdoten und eh nicht repräsentativ.

Das war mir klar, ist aber auch nicht tragisch 🤣

Das Problem ist, dass sich einfach kein geeigneter Arbeitsplatz findet... deshalb bleibt jemand arbeitslos...
Ihn zu zwingen wäre falsch, denn dann müsste er anders als alle anderen, etwas ungeeignetes tun...

Interested schrieb:Guck dir einfach mal die Aufstockerquote an, die trotz Arbeit nicht genug zum Leben haben und staatlich unterstützt werden müssen und dann aber immer noch von denjenigen quatschen, die partout nicht arbeiten wollen.

So etwas gab es aber vor 30 jahren gar nicht. Damals konnte jeder mit einer Arbeit eine ganze Familie ernähren. Warum ist denn heute der Euro nichts Wert und warum verdienen alle so wenig wenn doch alle Preise immer weiter steigen?
Du denkst ja auch nicht weiter als nur bis zum Tellerrand.
Wer hat denn Schuld das Arbeiter aufstocken müssen? Ist es vielleicht die Regierung mit ihrer Politik welche einem sagt das sie so Toll sind und alles 1A läuft?

kaktuss schrieb:Ihn zu zwingen wäre falsch, denn dann müsste er anders als alle anderen, etwas ungeeignetes tun...

Es gibt auch Menschen in ihren jetzigen Traumberufen die glauben das sie die besten sind und ihre Kollegen/Chefs halten sie für vollkommen ungeeignet. Also, das Leben ist nicht fair aber vielleicht findet jemand durch eine erzwungene Arbeit ja den Beruf seines Lebens. Auch wenn man sich am Anfang dagegen sträubt.