Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

cejar schrieb:@jeba

Du verstehst es nicht - gemeinnützige Arbeit und Ehrenamt sind super Sachen, aber nur wenn man sich freiwillig dafür entscheidet. Nötigt der Staat einen dazu, sollte der Staat zumindest Mindestlohn zahlen

Du verstehst es nicht, derjenige bekommt ja schon Geld vom Staat / also den Steuerzahlern, also soll er dafür was tun.

sacredheart schrieb:In den unterfinanzierten Gesundheitssystemen Lateinamerikas gibt es jedenfalls nicht so viele Millionen dauerhaft schwerstkranker junger Menschen.

Da hat Du Recht - da hast Du Millionen arbeitslose junge Menschen die sich in Gang-Kriminalität flüchten...

Ob das jetzt geiler ist wage ich zu bezweifeln.

capspauldin schrieb:Menschen haben die. Jeder Mensch, auch jene noch die Vollzeit arbeiten gehen. Ich bin gespannt, ob mit Einführung des Bürgergeld es zu einer Mehrzahl von zb Ehrenämtern kommen wird. Dieses soziale Einbringen wird ja gerne als logische Konsequenz angebracht, welche ich schlicht bezweifle.
Denn es ist Interessen und abhängig davon wie man sozialisiert wurde, ob man dieses ausübt weniger vom Status der Erwerbstätigkeit.

Das habe ich nicht bestritten, sondern die Aussage in Frage gestellt, die ich zitiert habe, in der deutlich gesagt wird, das Arbeitslose durch Arbeit eine Aufgabe hätten. Sag mal einer mir bekannten Arbeitslosen mit 3 Kindern das sie endlich mal eine Aufgabe bräuchte. Mit Glück gäbe es nur ein blaues Auge.

MissMary schrieb:Weil halt alles einen Marktpreis hat - wenn du z.B. in der Gastro mehr als Mindestlohn bezahlst, dann steigen die Lohnkosten so weit, dass du nicht mehr konkurrenzfähig bist. Traurig, aber wahr.

Aber wie Du sagst - für diese "gemeinnützigen" Tätigkeiten gibt es einen Markt. Parkreinigungen, Einkaufsservice, was auch immer. Das sollte zumindest zum Mindestlohn bezahlt werden, zumal wenn es vom Staat kommt.

cejar schrieb:Sag mal einer mir bekannten Arbeitslosen mit 3 Kindern das sie endlich mal eine Aufgabe bräuchte. Mit Glück gäbe es nur ein blaues Auge.

Ja die tun mir auch immer unendlich leid, die die 3 Kinder haben und dann auch noch eine Arbeit dazu können sich wirklich glücklich schätzen nicht in dieser misslichen Lage zu sein...

@cejar

Carearbeit spricht Erziehung von Kindern ist die meist unterschätzte und nicht anerkannte Arbeit in diesem Land mMn. Was Väter und Mütter dort leisten muss auch gesellschaftlich honoriert werden.

@jeba

Ich betrachte das genau anders herum - eine Gesellschaft die eine alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern dazu nötigt zu arbeiten und diese nicht vollumfänglich umsorgt macht etwas falsch.

capspauldin schrieb:Carearbeit spricht Erziehung von Kindern ist die meist unterschätzte und nicht anerkannte Arbeit in diesem Land mMn. Was Väter und Mütter dort leisten muss auch gesellschaftlich honoriert werden.

Weil genau das!

@cejar Da bin ich sogar bei Dir, wobei es natürlich auch auf das Alter der Kinder ankommt. Alleinerziehend hattest Du eben übrigens nicht geschrieben, da ändern sich die Umstände natürlich auch noch mal.

Wobei ich "vollumfänglich umsorgt" auch noch fraglich finde. Wenn das ganz grundsätzlich so in den Raum gestellt wird, könnte Kinder bekommen und nicht arbeiten bei einigen auch zur Lebensphilosophie werden.

jeba schrieb:Ich denke Du hast das im Kontext gelesen und die Ironie bemerkt?

@jeba
Na klar, habe es nur weitergedacht.

cejar schrieb:Da hat Du Recht - da hast Du Millionen arbeitslose junge Menschen die sich in Gang-Kriminalität flüchten...

@cejar
Da haste aber nicht zu Ende gedacht ist. Die vielen Menschen, die angeblich so krank sind, dass sie schon in jungen Jahren gar keinen Beitrag zum eigenen Leben leisten können, wären in einer Gang doch unnütz. Die meisten Gang Mitglieder sind doch keine Invaliden, ganz im Gegenteil.

sacredheart schrieb:Da haste aber nicht zu Ende gedacht ist. Die vielen Menschen, die angeblich so krank sind, dass sie schon in jungen Jahren gar keinen Beitrag zum eigenen Leben leisten können, wären in einer Gang doch unnütz. Die meisten Gang Mitglieder sind doch keine Invaliden, ganz im Gegenteil.

Du denkst nicht zu Ende. Lieber ermögliche ich diesen Menschen eine Ausflucht in eine imaginäre Krankheit als ohne Ende Kriminalität auf der Straße zu haben.

cejar schrieb:Ich betrachte das genau anders herum - eine Gesellschaft die eine alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern dazu nötigt zu arbeiten und diese nicht vollumfänglich umsorgt macht etwas falsch.

@cejar
Und ich dachte immer, das wäre Aufgabe der Eltern...

Auch bei Alleinerziehenden greift ja die Mutter Courage Geschichte oft zu kurz.

Erst mal ist ggf ein Vater unterhaltspflichtig, was bei 3 minderjährigen Kindern durchaus viel ausmacht.

Dann ist alleinerziehend oft kein Schicksal, sondern selbstgewählt. Sie könnte mit dem Vater ein Doppelresidenzmodell vereinbaren.

Alleinerziehende, wo der andere Elternteil verstorben oder verschwunden ist, sind ja eher die Ausnahme. Bei den vergleichsweise wenigen Fällen kann der Staat aber gerne gezielt helfen.

@sacredheart

Mein Vater hat als ich 3 war die Finger gehoben, hat nie gezahlt, meine Mutter hat Ihr ganzes Leben gearbeitet und ich habe sie als Kind nie gesehen. Ob das nun besser ist?

cejar schrieb:Du denkst nicht zu Ende. Lieber ermögliche ich diesen Menschen eine Ausflucht in eine imaginäre Krankheit als ohne Ende Kriminalität auf der Straße zu haben.

@cejar
Das heisst, Du gehst davon aus, dass diese unerklärlich Invaliden ihre Krankheit nur vortäuschen, so dass die Krankheit nur imaginär ist?

Ok, das glaube ich auch, leider kann es hierzu ja keine Zahlen geben.

Wobei ja bei ausbleibenden staatlichen Zahlungen Kriminalität ja nicht unausweichlich ist, sie könnten ja auch arbeiten.

Wenn man sich die existierende Kriminalität anschaut, erscheint mir die kaum durch existenzielle Nöte ausgelöst zu sein, sondern mehr durch Dummheit und Habgier.

@sacredheart

Weiß ich nicht, erkläre mir doch mal warum M13, FARC etc in Lateinamerika solche Zuläufe haben. Existenzielle Nöte scheinbar nicht.

cejar schrieb:Mein Vater hat als ich 3 war die Finger gehoben, hat nie gezahlt, meine Mutter hat Ihr ganzes Leben gearbeitet und ich habe sie als Kind nie gesehen. Ob das nun besser ist?

@cejar
Das würde ich zu den Fällen zählen, wo der Staat aushelfen kann, nachdem er beim Vater mal genau hingesehen hatte. Tut mir sehr leid für Dich.

Ich kenne allerdings viele Väter wie mich, die jahrelang trotz einem Beinahe Doppelresidenzmodell vollen Unterhalt gezahlt hatten, um ihre Kinder nicht zu verlieren. Das hält allerdings viele Mütter auch nicht davon ab, überall die 'Arme Alleinerziehende' Karte zu spielen.

Insofern bin ich gegen einen Automatismus, alleinerziehend zu dramatisieren.

@cejar

Nur eine kurze Antwort, weil wir sonst ins off topic kommen:

Farc und Sendero Luminoso sind gute Beispiele.

Der einfache Mann in Not wurde von denen unter marxistischem Deckmantel überwiegend zwangsrekrutiert und oft ermordet.

Die echten 'Aktivisten' hatten damit oft einen Reichtum erlangt, den man mit ehrlicher Arbeit nicht erreichen kann. Die wurden also nicht kriminell aus Armut heraus, sondern wie bei fast allen linken Aktivisten aus der Gemengelage Habgier, Faulheit, Gewissenlosigkeit.

Die hätte man also auch durch bezahlbaren Transfer nicht abhalten können.

jeba schrieb:Die Aufgaben kannst Du oben nachlesen

Kellnern an der "Tafel", Schuften im Tierheim.

Beitrag von jeba (Seite 209)

Dann bitte Streichung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung für Arbeitende. Danke.

@Narrenschiffer

Die Arbeitslosenversicherung und die Auszahlung von ALG I hat rein gar nichts mit Dauwrtransfer zu tun.

@jeba
hat nirgendwo geschrieben 'ab dem ersten Tag der Arbeitslosigkeit'.

Natürlich soll jeder die Chance haben, während des ALG I seine Arbeit zu suchen, nicht irgendeine.

jeba schrieb:Menschen die in Tierheimen helfen, mit Katzen spielen,

Und daraus liest @Narrenschiffer dann schuften.

Narrenschiffer schrieb:Kellnern an der "Tafel", Schuften im Tierheim

Diese Interpretation der Tätigkeiten macht mir wiederum sehr deutlich, warum einige wohl nicht arbeiten gehen... wer das schon als Plackerei bezeichnet, was einige neben der Schule, dem Studium oder einfach nur ehrenamtlich machen, zeigt mir wie groß der Wille ist, aus der Arbeitslosigkeit zu kommen ...

Wenn ich vorschlagen würde, es sollen alle Schokoladentester für 20€ die Stunde werden, wären die "Kranken" auf einmal dabei.

sacredheart schrieb:daraus liest @Narrenschiffer dann schuften

Du zitierst aus einem anderen Beitrag von @jeba

In diesem steht nach "spielen" auch was von Sch**** wegräumen und Hunde ausführen (für mich kommt das gleich nach Bergbau, Ziegelwerk, Kohleschippen ... weitere Klassiker der Zwangsarbeit).

Beitrag von jeba (Seite 210)

jeba schrieb:warum einige wohl nicht arbeiten gehen

Nein, es geht darum, dass Extremlohndumping betrieben werden soll.

@Narrenschiffer

Es ist schon klar, dass nicht jede Arbeit jedem liegt, darum wollte ich ja breit gefächert aus einigen Bereichen Beispiele geben. Mir würde z.B. Arbeit mit Tieren keinerlei Mühe machen, habe schon oft ehrenamtlich in dem Bereich geholfen. Aber logisch ist das nicht für jeden was.
Mir drängt sich allerdings der Eindruck auf, dass es in Deinem Fall egal wäre, was ich vorschlage. Von der Couch aufstehen und per Stream - ach da müsste man ja nicht mal aufstehen - Rentnern aus der Tageszeitung vorlesen, dürfte da wohl schon vergleichbar mit Zwangsarbeit in Sibirien sein.

"Nein, es geht darum, dass Extremlohndumping betrieben werden soll."

Und das ist vollkommen lächerlich, es geht um Sachen, die eben sonst keiner bzw. zu wenige machen, die aber für die Gesellschaft toll wären.

jeba schrieb:Mir drängt sich allerdings der Eindruck auf, dass es in Deinem Fall egal wäre, was ich vorschlage.

Wos is los mit dir, Oida?