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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 07:01
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich bin für mehr "incentives", das heißt Anreize, als Zwangsarbeit und Co. Auch wenn man manche vielleicht individuell eher mit "Druck" als netten Nachfragen zu ihrem Glück motivieren kann.
Das sehe ich auch so. Langzeitarbeitslose haben oft psychische Probleme aufgrund der Arbeitssuche-Problematik. Das schlägt aufs Selbstbewusstsein. Es ist besser, positive Anreize zu geben, z. B. Weiterbildungsangebote, um neu durchstarten zu können. Keinesfalls sollen Arbeitslose diskriminiert werden.

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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 10:38
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Es ärgert mich unglaublich, dass diese Leute überhaupt keinen konstruktiven Beitrag irgendwelcher Art zur Gesellschaft leisten.
das ist keine Antwort auf meine Frage.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 11:03
Ich arbeite ja im sozialen Bereich und ein Großteil meiner (jungen) Klienten bezieht H4.
Was man nicht unterschätzen darf, viele von denen waren auf Förderschulen oder haben die Hauptschule abgebrochen. Viele mit kognitiven Einschränkungen oder Entwicklungsverzögerungen. D.h. viele sind
den Anforderungen des 1. Arbeitsmarktes überhaupt nicht gewachsen oder nur mit viel Vorförderung. Die fliegen aus den Jobs oder aus den Ausbildungen schnell wieder raus, weil sie überfordert sind. Und deren Selbstwertgefühl ist meist ganz unten.
Die zu etwas zwingen bringt m. E. überhaupt nix. Die brauchen eher ganz viel Unterstützung vorher, um sich entwickeln zu können und die sogenannte "Arbeitsmarktreife" zu erlangen.


Gibt natürlich auch welche, die schlicht keinen Bock haben oder schwarz arbeiten und dann noch ihre 1000 Euro monatlich vom Amt mitnehmen. Diese Gruppe müsste man viel härter sanktionieren, aber die sind meistens zu clever. Die wissen wie man den Staat verarscht.

In dem Zusammenhang ist es noch erwähnenswert, dass die Jobcenter meist zu Unrecht als Vorhöfe zur Hölle dargestellt werden. Ich hab mal gehört, dass die Sanktionsquote im hiesigen Jobcenter bei gerade mal 3% liegt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 11:52
Zitat von Maria78Maria78 schrieb:Ich arbeite ja im sozialen Bereich und ein Großteil meiner (jungen) Klienten bezieht H4.
Was man nicht unterschätzen darf, viele von denen waren auf Förderschulen oder haben die Hauptschule abgebrochen. Viele mit kognitiven Einschränkungen oder Entwicklungsverzögerungen. D.h. viele sind
den Anforderungen des 1. Arbeitsmarktes überhaupt nicht gewachsen oder nur mit viel Vorförderung. Die fliegen aus den Jobs oder aus den Ausbildungen schnell wieder raus, weil sie überfordert sind. Und deren Selbstwertgefühl ist meist ganz unten.
Die zu etwas zwingen bringt m. E. überhaupt nix. Die brauchen eher ganz viel Unterstützung vorher, um sich entwickeln zu können und die sogenannte "Arbeitsmarktreife" zu erlangen.
Danke für den Beitrag, kann man nur so unterschreiben. Ich kenne ebenfalls viele Menschen, die in dieses "Schema" passen, und da ist mit Zwang nicht geholfen, sondern mit positiver Hilfestellung und langfristiger Förderung, die möglichst gut auf das Individuum zugeschnitten ist. Viele entwickeln sich dann wirklich gut weiter und können ihren Platz für sich finden, jedenfalls mit genug Zeit und dem richtigen Maß aus Förderung von außen, eigenem Willen, und positivem Umfeld. Mit etwas Empathie und einem Blick über das eigene Erleben hinaus kann man sich da durchaus hineinversetzen.
Man muss sich natürlich fragen, was man als Gesellschaft will, aber ich bilde mir ein, dass man diesen Menschen, die ohnehin in manchen Hinsichten ein unglückliches Los gezogen haben, zur Seite stehen muss. Davon profitieren am Ende alle.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 12:45
Zitat von neonbibleneonbible schrieb:Ich kenne ebenfalls viele Menschen, die in dieses "Schema" passen, und da ist mit Zwang nicht geholfen, sondern mit positiver Hilfestellung und langfristiger Förderung, die möglichst gut auf das Individuum zugeschnitten ist. Viele entwickeln sich dann wirklich gut weiter und können ihren Platz für sich finden, jedenfalls mit genug Zeit und dem richtigen Maß aus Förderung von außen, eigenem Willen, und positivem Umfeld. Mit etwas Empathie und einem Blick über das eigene Erleben hinaus kann man sich da durchaus hineinversetzen.
Man muss sich natürlich fragen, was man als Gesellschaft will, aber ich bilde mir ein, dass man diesen Menschen, die ohnehin in manchen Hinsichten ein unglückliches Los gezogen haben, zur Seite stehen muss. Davon profitieren am Ende alle.
Die große Gruppe der psychisch Kranken, die an sich intelligent und in der Vergangenheit vielleicht sogar einen guten Bildungsweg geschafft haben, bis es zum Knick kam, darf man nicht vergessen. Auch sie brauchen empathische Zuwendung und Motivationshilfen, um den Antrieb und den Glauben an sich wiederzufinden. Man muss sich auch fragen, warum z. B. ein junger Mensch Null Bock hat, eine für ihn passende Ausbildung zu realisieren. Vielleicht weil er einfach nicht den Antrieb dazu hat, weil er nicht an sich glaubt, weil er nicht ermutigt wird, Visionen zu entwickeln und zu realisieren. Diejenigen, welche sich lediglich nicht einfügen können und sonst durchaus Ideen haben, gehen oft in die Selbständigkeit und machen so ihr Ding. Wer aber überhaupt kein Ziel hat im Leben, keinen Elan und nichts, der braucht Hilfe und keine Diskriminierung durch die Gesellschaft.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 12:48
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Langzeitarbeitslose haben oft psychische Probleme aufgrund der Arbeitssuche-Problematik. Das schlägt aufs Selbstbewusstsein. Es ist besser, positive Anreize zu geben, z. B. Weiterbildungsangebote, um neu durchstarten zu können.
Bei bestehenden psychischen Problem helfen auch keine extrensischen Anreize. Da hilft eine Therapie. Selbstbewusstsein und Motivation lassen sich stärken, aber beide Punkte haben nichts mit psychischen Erkrankungen zu tun .

Ich persönlich halte für eine falsche Annahme, wenn man Weiterbildungen weiter forcieren würde ,dass es auch zu mehr Weiterbildungen kommen wird. Agentur für Arbeit und Jobcenter haben seit der Pandemie den Bereich Weiterbildung als primären Punkt auserkoren.

Die Mauern und Hürden die Bewerber:innen jedoch haben eine oft so hoch, dass es zu keiner Qualifizierung kommt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 13:00
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Ich persönlich halte für eine falsche Annahme, wenn man Weiterbildungen weiter forcieren würde ,dass es auch zu mehr Weiterbildungen kommen wird. Agentur für Arbeit und Jobcenter haben seit der Pandemie den Bereich Weiterbildung als primären Punkt auserkoren.

Die Mauern und Hürden die Bewerber:innen jedoch haben eine oft so hoch, dass es zu keiner Qualifizierung kommt.
Das sehe ich überhaupt nicht so, denn Bildung hat auch etwas Therapeutisches, weil sich das Gehirn durch das Lernen fortlaufend umprogrammiert und dadurch auch negative Suggestionen und Gewohnheiten abgeschwächt oder ausgehebelt werden können. Einstein war z. B. vorher ein schlechter Schüler. Der Schweizer Nobelpreisträger Jacques Dubochet war zuerst auch kein guter Schüler aufgrund seiner Legasthenie:
https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/wie-aus-einem-schweizer-legastheniker-ein-nobelpreistrager-wurde-ld.1456596

Wird denn z. B. in Deutschland den Arbeitslosen auch vermittelt, dass es in der Schweiz zu wenige Zug-/Lokführer gibt? Diese werden händeringend gesucht aus dem Ausland, denn das Schweizer Bahnnetz liegt auf einem sehr hohen Standard und wird laufend ausgebaut. Von daher gibt es immer Möglichkeiten, beruflich umzusatteln und Weiterbildungen anzubieten. Das nur als Beispiel. In der Schweiz werden auch dringend Ärzte benötigt, egal welches Geschlecht, ich will jetzt nicht gendern. :D


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 13:03
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Ich persönlich halte für eine falsche Annahme, wenn man Weiterbildungen weiter forcieren würde ,dass es auch zu mehr Weiterbildungen kommen wird. Agentur für Arbeit und Jobcenter haben seit der Pandemie den Bereich Weiterbildung als primären Punkt auserkoren.
Damit versucht die Politik dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
An sich keine schlechte Idee.

Aber:
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Die Mauern und Hürden die Bewerber:innen jedoch haben eine oft so hoch, dass es zu keiner Qualifizierung kommt.
So sehe ich das auch. Viele schaffen noch überhaupt keine Weiterbildung, bzw müssen erstmal soviel Stabilität ins Leben kriegen, dass sie es schaffen.
Und ja, die mit den psychischen Problemen benötigen oft erstmal therapeutische Hilfe.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Wird denn z. B. in Deutschland den Arbeitslosen auch vermittelt, dass es in der Schweiz zu wenige Zug-/Lokführer gibt? Diese werden händeringend gesucht aus dem Ausland, denn das Schweizer Bahnnetz liegt auf einem sehr hohen Standard und wird laufend ausgebaut. Von daher gibt es immer Möglichkeiten, beruflich umzusatteln und Weiterbildungen anzubieten. Das nur als Beispiel. In der Schweiz werden auch dringend Ärzte benötigt, egal welches Geschlecht, ich will jetzt nicht gendern.
Lokführer und Ärzte braucht es in Deutschland auch :)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 13:04
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Wird denn z. B. in Deutschland den Arbeitslosen auch vermittelt, dass es in der Schweiz zu wenige Zug-/Lokführer gibt?
Dafür muss man nicht in die Schweiz,Triebwagenführer:innen werden auch hier dringend gesucht, genau wie Busfahrer:innen.


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03.10.2022 um 13:08
Zitat von Maria78Maria78 schrieb:Und ja, die mit den psychischen Problemen benötigen oft erstmal therapeutische Hilfe.
Die sie nicht ausreichend erhalten in Deutschland, wie ich erfuhr.

Ich kenne allerdings auch einen Fall, wo ein Mann mit Depression von seinem Hausarzt den Rat erhielt, einfach mal seinen Traum zu verwirklichen. Manchmal führt das zum nötigen Antrieb. Es braucht einfach auch viel Ermutigung und die passende Zielvision. Der Mann kam dann wirklich so weit aus seiner Depression raus, um seinen Traum zu verwirklichen. Er wurde Lastwagenfahrer. Dafür brannte er und erhielt dadurch den Energieschub, den er brauchte. Am Ende seines Lebens hinterließ er seiner Familie eine Lastwagen-Firma, schuldenfrei.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 13:11
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich kenne allerdings auch einen Fall, wo ein Mann mit Depression von seinem Hausarzt den Rat erhielt, einfach mal seinen Traum zu verwirklichen. Manchmal führt das zum nötigen Antrieb. Es braucht einfach auch viel Ermutigung und die passende Zielvision. Der Mann kam dann wirklich so weit aus seiner Depression raus, um seinen Traum zu verwirklichen. Er wurde Lastwagenfahrer. Dafür brannte er und erhielt dadurch den Energieschub, den er brauchte. Am Ende seines Lebens hinterließ er seiner Familie eine Lastwagen-Firma, schuldenfrei.
Ja, sowas erlebe ich bei meinen Jugendlichen auch manchmal. Sobald die ein Ziel haben, geht es ihnen seelisch oft besser und sie werden dann auch insgesamt fitter.
Bei starken psychischen Problemen reicht das aber oft nicht aus. Die brauchen dann zumindest begleitend eine Psychotherapie.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Die sie nicht ausreichend erhalten in Deutschland, wie ich erfuhr.
Ja, es gibt hier leider sehr lange Wartezeiten bei Psychotherapeuten. Durch die Pandemie hat sich das Problem nochmal verschärft.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 13:19
Zitat von Maria78Maria78 schrieb:Ja, es gibt hier leider sehr lange Wartezeiten bei Psychotherapeuten. Durch die Pandemie hat sich das Problem nochmal verschärft.
Ich habe das selbst gemerkt als ich den Bedarf anmeldete bzw. gesucht habe. Je nach Region versteht sich, ist das Problem schärfer oder nicht so akut. Im Ballungsraum aber, uff.

Man rufe mal in Ballungsräumen an bzw. wage das Experiment. Wenn man nicht gerade Glück hat, hört man oft, man nehme derzeit keine Bedarfsträger (Patienten, Kunden, you know) auf bzw. dass Wartezeiten lang seien. Ich hab auch nur eine "moderate Wartezeit" gehabt weil indes privat versichert.

Und das ist auch noch mal das Problem. Ich bin berufstätig und privat versichert. Ich habs gefühlt tausendfach einfacher und musste noch warten. Aber er ist im Leistungsbezug bitte privat versichert und hat die gewissen Vorteile der freien Wahl oder Annahme?

Das ist ein Riesenproblem in der, ich wage fast spitzzüngig zu behaupten, "2-Klassen-Medizin". Ich weiß gerade nicht ob es da nicht wiederum andere (Ausweich-)Möglichkeiten in der gesetzlichen gibt, wo man es entsprechend auch einfach(er) oder es überhaupt realitätsnah als Möglichkeit hat, einen Platz zu bekommen.





Mein Recap wäre aber auch an potentiell irgendwann mal Mitlesende die es betreffen möge: Im Zweifel soll man bitte eine Therapie wahrnehmen. Das gesellschaftliche Stigma bzw. Klischee ist m.E. lange keines mehr. Selbst wenn man lange warten muss aber die Chance hat: Bitte im Bedarfsfall machen. Wenn man, ich spreche aus Erfahrung, ein Leben lang Dinge mit sich rumschleppt kommt irgendwann "crash and burn".

Von nix kommt nix und so was kann daher eigentlich im Schnitt nur perspektivisch (nicht sofort) helfen. Wäre ich nochmal jung und mit Problemen geplagt die mich hemmen, würde ich so früh wie möglich diese Konsultation aufsuchen. Gerade weil es im worst case ein ganzes Leben oder zumindest eine Selbstverwirklichung kaputtmachen kann.

Und das hat dann eben auch themenbezogen was mit Arbeitschancen und Teilhabe zutun.


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03.10.2022 um 13:30
@Warden
Sonst könnte man evtl. ein Auslandsjahr machen in einem Land, wo Therapien schneller möglich sind. In der Schweiz geht es über die normale obligatorische Krankenversicherung. Es braucht nur bei langen und intensiven Therapieverläufen spezielle Anträge. An sich kann man zu jedem Psychiater gehen, der auch Psychotherapie anbietet, oder zu einer Arztpraxis oder Klinik, wo Psychologen als Therapeuten arbeiten. Der Ort der Therapiesitzung muss einfach klinisch oder ärztlich sein. Auch die Therapiemethode ist dann frei. So können auch unterschiedliche Therapierichtungen kombiniert werden oder eine Therapie gemacht werden, die in D nicht anerkannt wäre.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

03.10.2022 um 16:42
@Laura_Maelle
@Warden

Ich mache seit Jahren eine Therapie, mittlerweile muss ich selbst zahlen, aber die 80 Euro die Woche sind es mir wert.

Das man jemanden hat, dem man einfach seine Probleme darstellen kann, ohne das dieser eine eigene Agenda hat ist Gold wert.

Wie ein paar Mal erwähnt, bin ich selber
"Chef", aber ohne Behandlung würde nicht klarkommen


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03.10.2022 um 17:29
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Sonst könnte man evtl. ein Auslandsjahr machen in einem Land, wo Therapien schneller möglich sind.
wie soll man das denn, wenn man aufgrund psychischer Erkrankung nicht arbeiten kann, hinbekommen? So ein Auslandsjahr? Und würde dies dann die Auslandskrankenversicherung abdecken?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

04.10.2022 um 11:54
@Laura_Maelle
@Tussinelda

Eine Psycho Therapie im Ausland wird von deutschen Kostenträgern meines Wissens nicht übernommen, obwohl es im EInzelfall möglich sein könnte. Ich würde aber nicht damit rechnen.

Allerdings kommen ja, mindestens bei einer ambulanten Therapie noch mal die Lebenskosten dazu, sprich Wohnung etc. Wie soll das ein psychisch erkrankter Lanzeitarbeitsloser zahlen können. Außerdem führt ein langer Auslandsaufenthalt ja zusätzlich noch zur Unterbrechung von Familien- und Alltagskontakten, was zusätzlich destabilisieren kann.

Und es nützt auch der beste Therapieplatz in Griechenland nichts, wenn man nicht perfekt griechisch spricht.


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04.10.2022 um 11:57
@sacredheart
keine Ahnung, warum Du mich addest, ich finde den Vorschlag sowieso befremdlich.


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04.10.2022 um 12:03
Zum Thema Langzeitarbeitslosigkeit und psychische Erkrankung:

Hat da jemand validere Zahlen gefunden als ich? Die Erhebungen, die ich googeln konnte, waren von 2016, 2009, 2013 und lückenhaft.

Was die zahlen schwer zu interpretieren macht:

Nicht jeder H IV Empfänger ist auch arbeitslos. Ein 15jähriger H IV Empfänger steht ja unabhängig von einer etwaigen Erkrankung dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.

Die allermeisten psychischen Erkrankungen führen ja nicht zu dauerhafter 100% Invalidität, mit anderen Worten: Eine psychische Erkrankung bedeutet für sich genommen noch nicht, dauerhaft AU zu sein.

Und: Was war zuerst da? ist jemand langzeitarbeitslos, weil er psychisch erkrankt ist oder erst durch die LZ Arbeitslosigkeit krank geworden?

@Tussinelda
Nur weil Du zu dem Vorschlag geschrieben hattest.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

04.10.2022 um 12:19
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und: Was war zuerst da? ist jemand langzeitarbeitslos, weil er psychisch erkrankt ist oder erst durch die LZ Arbeitslosigkeit krank geworden?
Sowohl als auch. Ich habe Klienten, die psychisch so schwer krank sind, dass sie nicht erwerbsfähig sind. IdR wechseln die irgendwann vom Jobcenter zum Sozialamt.
Und andere werden durch anhaltende Arbeitslosigkeit immer depressiver und fühlen sich immer weniger belastbar.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

04.10.2022 um 12:24
@Maria78

Das halte ich auch für wahrscheinlich. Nur die beste Lösung sieht halt für beide total anders aus.

Manche können halt nicht arbeiten und Schluss, dann kann der Staat die Ressourcen zur Vermittlung auch besser einsetzen und andere müssten dringend vermittelt werden, um nicht in so eine Situation zu kommen.

Ich kenne es selbst aus einer länger zurückliegenden sehr schwierigen privaten Situation, dass mein Arbeitsplatz mir da sehr viel Stabilität gegeben hatte, obwohl da auch nie mein Traumjob war. Aber hätte ich in einer solchen Situation nicht die Alltagsnormierung durch meinen Job gehabt ... besser nicht drüber nachdenken.

Arbeit, auch eine Arbeit, für die man ausdrücklich nicht brennt, hat einen Wert für den AN, der über das gehalt hinausgeht.

Und sollte es wirklich ein große Zahl an Menschen mit einer psychischen Erkrankung geben, die mit einem normalen Alltagsleben incl Arbeit nicht vereinbar ist, müssten wir alle darüber nachdenken, was das eigentlich für eine Gesellschaft wäre und was die Gründe dafür wären.


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