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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 20:52
Zitat von cejarcejar schrieb:Ich glaube Du wirst hier nicht finden, das ich Praktika gut heiße, ausgenommen für Schüler der neunten Klasse.
Okay. Aber dein Post bezog sich doch darauf, dass Leute arbeiten sollen, die Alg2 empfangen, nötigenfalls ohne Lohn sondern von der gesellschaft subventioniert.
Das findet auch zum Teil (außerhalb von Praktika) statt, z.b. durch Lohnkostenerstattung.

Die Idee ist ja auch nicht ganz falsch, man zahlt Arbeitgebern einen Teil oder sogar die gesamten Lohnkosten des Jobs, damit er jemanden beschäftigt. Aber das läuft natürlich darauf hinaus, dass der Arbeitgeber eine billige Arbeitskraft hat, die er auch schnell wieder loswerden kann, für lau (bzw. auch nach eventuelle Rückzahlung für billiger).

So kann ein Arbeitnehmer ggf. eine bezahlte Kraft für eine unbezahlte Kraft ersetzen, die dann sogar noch ständig darum bangt, ob sie wirklich übernommen wird damit sie nicht zum JC zurückfällt.

Das ist nicht gut für die gesellschaft, nur weil dann "einer arbeitet". Gearbeitet worden wäre eh. nur von einer bezahlten kraft die steuern zahlt anstatt für lau subventioniert durch den steuerzahler.

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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 20:55
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da soll also der Steuerzahler eigentlich nur dafür bezahlen, dass ein arbeitgeber einen gratis Diener bekommt. Hauptsache, irgendwer wird geknechtet, ob das der gesellschaft zu Gute kommt,s cheint zweitrangig zu sein.
Ich finde das auch skandalös.

Die Maßnahme war ja für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Einschränkungen, Behinderungen.

Ich war dort ja wohl noch die, der es verhältnismäßig "am besten" ging.

Es gibt da also Betriebe, die sagen sich dann wohl so im O-Ton:

"Joa, da stellen wir dann einmal eben kostenlos einige Psychos* und Behindis* für niedere Arbeiten ein!"

Ich finde das schwierig.

(*Ausdrücke der Satire wegen überspitzt, um die Denkweise dieser Menschen zu karikieren)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 22:08
Ja dann, gibt es wohl nur eine Lösung: ALG2 streichen.
Der AG kriegt keine Diener mehr vom Steuerzahler bezahlt, der Steuerzahler freut sich, die Motivation einen Job zu finden und anzunehmen steigt und zwar richtig.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 22:24
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Ich finde das auch skandalös.

Die Maßnahme war ja für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Einschränkungen, Behinderungen.

Ich war dort ja wohl noch die, der es verhältnismäßig "am besten" ging.

Es gibt da also Betriebe, die sagen sich dann wohl so im O-Ton:

"Joa, da stellen wir dann einmal eben kostenlos einige Psychos* und Behindis* für niedere Arbeiten ein!"

Ich finde das schwierig.
Ernsthaft - so als Betroffene - woher kommt eigentlich der Anspruch das man uneingeschränkt alimentiert wird ohne das es eventuell zu einem Unmut von Menschen kommt, die das Geld erarbeiten müssen, von dem man selbst profitiert?

Ich diskutiere im privaten Bereich oft mit @Abahatschi - bitte nicht melden - und wir haben eine komplett verschiedene Einstellung zu Geld, aber was uns verbindet ist das wir uns unsere Kohle verdienen und das wir von unserem Geld eine Menge abgeben um anderen Ihren Lebensstil zu bezahlen. Aber - rein moralisch - wieso muss ich für Dich eine 70 Stunden-Woche fahren?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 22:30
Zitat von cejarcejar schrieb:Ernsthaft - so als Betroffene - woher kommt eigentlich der Anspruch das man uneingeschränkt alimentiert wird ohne das es eventuell zu einem Unmut von Menschen kommt, die das Geld erarbeiten müssen, von dem man selbst profitiert?

Ich diskutiere im privaten Bereich oft mit @Abahatschi - bitte nicht melden - und wir haben eine komplett verschiedene Einstellung zu Geld, aber was uns verbindet ist das wir uns unsere Kohle verdienen und das wir von unserem Geld eine Menge abgeben um anderen Ihren Lebensstil zu bezahlen. Aber - rein moralisch - wieso muss ich für Dich eine 70 Stunden-Woche fahren?
Die Frage wäre eher, wie du auf den Trichter kommst, dass du das "für die" machst.
Du machst das für dich selbst und für niemand anderen und in unserem Staat werden steuern gezahlt, von denen allerlei Dinge bezahlt werden.

Unser Staat ist so organisiet, dass nicht alle arbeit haben können, schon gar nicht alle eine passende , zumutbare arbeit. Darum wird dein geld genutzt, um die leute ruhigzustellen, denen sonst nur die option kriminalität oder burnout bleiben würde.
Das ist keine Gnade von dir als Steuerzahler, das ist ein System was zur gesellschaftsbefriedung beiträgt, von der du auch profitierst.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 22:32
Zitat von cejarcejar schrieb:Ernsthaft - so als Betroffene - woher kommt eigentlich der Anspruch das man uneingeschränkt alimentiert wird ohne das es eventuell zu einem Unmut von Menschen kommt, die das Geld erarbeiten müssen, von dem man selbst profitiert?
Zunächst einmal: Dass vs Das


Dafür leben wir eben in einem Sozialstaat.

Wer damit Probleme hat, der kann ja gerne in die USA oder in ein anderes Land ziehen,
welches eine Meritokratie darstellt.
Zitat von cejarcejar schrieb:Aber - rein moralisch - wieso muss ich für Dich eine 70 Stunden-Woche fahren?
Für mich sowieso schon lange nicht, wenn du aufmerksam gelesen hast.

Aber auch für andere musst du das nicht.

Es zwingt dich ja keiner. 70 Stunden sowieso nicht.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 22:48
@SuiGeneris

Ich danke Dir das meine Rechtschreibung korrigiert hast, das wird wahrscheinlich meinen Einsatz für die Gesellschaft ebenso korrigieren. Ist es eigentlich üblich das man in Diskussionsforen auf Tippfehler hinweist? Ich weiß es nicht.

Aber davon abgesehen vergisst Du in Deiner Argumentation, wie auch Andere, das das Geld was verteilt wird auch erst einmal erarbeitet werden muss. Ich glaube die wenigsten stehen morgens gerne auf um bei BASF Giftweizen in Säcke abzupacken. Habe ich gemacht, ist keine sinnstiftende Beschäftigung, aber wird dennoch benötigt.

Wenn Du mir also sagst, das ich Dein Leben solange finanzieren soll, bis Du eine Beschäftigung findest, die Dich erfüllt musst Du doch auch ertragen können, das ich sage - warum?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 22:51
Was auch viele vergessen ist, dass die, die arbeiten, in einer priviligierten Position sind und kaum jemand gern ALG2 Empfänger ist.
Kaum jemand mit Arbeit würde tauschen wollen gegen H4. Sonst könnte er ja mittelfristig dafür sorgen, dass er H4 bekommt.

H4 ist nichts, was alg2 empfängern steuerzahlern wegnehmen. H4 sind die Brotkrumen, die der Staat denen gibt, die er für Arbeit nicht verwerten kann oder will, während die Jobs an priviligierte Gruppen gehen. Statt, dass diese sich darüber glücklich schätzen, meckern sie dann noch.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 22:58
@shionoro

Warum hörst Du nicht irgendwann auf zu weinen? Ich als "wirtschaftlich" starker habe längst erkannt das ich einem "wirtschaftlich" Schwachem helfen muss. Die Diskussion geht doch darum, ob ich als helfender Mensch eine Gegenleistung - in dem Fall eine versuchte Jobsuche - erwarten darf oder nicht.

Du bist der Meinung - als Mensch der selber keinen Surplus erwirtschaftet - das man uneingeschränkt alimentieren muss.

Ich als jemand der hart arbeitet erwarte halt eben Kleinigkeiten - wie sich einmal im Monat beim Sachbearbeiter zu melden - und ich glaube es gibt wenige Menschen in Deutschland die Dich in der Meinung unterstützen das eine Meldung, einmal im Monat, zu viel Aufwand ist.

Je länger ich nachdenke - zeig mir doch mal irgendein Land das Dir Dein Leben finanziert in dem es reicht sich alle 2-4 Wochen bei einem Amt zu melden...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 23:06
Zitat von cejarcejar schrieb:in dem Fall eine versuchte Jobsuche
Zitat von cejarcejar schrieb:wie sich einmal im Monat beim Sachbearbeiter zu melden
Moment, das beides ist doch schon lange Teil der Mitwirkungspflicht, die jeder, der Leistungen bezieht,
auch hat.

Jeder, der Leistungen bekommt, muss diese Sachen also machen und hat sie wohl auch gemacht,
denn sonst würde er*sie kein Geld bekommen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 23:17
@SuiGeneris

mea Culpa, und ich dachte es geht seit Monaten in der Diskussion darum das die Mitwirkungspflicht unmenschlich sei...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.02.2023 um 04:35
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Die Maßnahme war ja für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Einschränkungen, Behinderungen.
Dann sag doch bitte welche Jobs sollten sie diesen kranken Leuten geben und zu welchem Lohn? Wenn sie alle so fit waren wie du, warum habt ihr euch dann nicht selbst Jobs gesucht?

Ich sehe sowas als Eingliederungsmaßnahme und da kommt selten sofort auf den Direktorenstuhl. Ich denke es geht auch nicht um die Tätigkeit sondern zunächst darum zu schauen, was kann derjenige überhaupt leisten? Kommt er Pünktlich, hält er 4,6 oder 8 Stunden durch? Immer mit dem Risiko, er bringt eine Krankmeldung mit. Du hast es ja scheinbar auch nicht geschafft durchzuhalten, wenn ich das richtig verstanden habe.

Das ist kein Diener sondern eher einer der bedient werden muss. Für jeden Handgriff muss die Firma einen Mitarbeiter abstellen, der ihn zeigt und kontrolliert. Man kann ihn gar nicht zu verantwortungsvollen Tätigkeiten einteilen.
Schade, wenn man so wenig Arbeit von der Arbeitswelt hat, denn JEDER neue Mitarbeiter ist zunächst eher Belastung, sogar jene die dort arbeiten WOLLEN, die muss man auch während der Einarbeitung betreuen. Bei kranken Menschen stell ich mir das, für die Firma, extrem schwierig vor. Aber statt froh zu sein solche Betriebe zu finden, die eingeschränkten Menschen Chancen bieten, wird gemeckert und man ist sich zu fein einen Briefumschlag zuzukleben. Unglaublich.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.02.2023 um 05:07
Zitat von shionoroshionoro schrieb:So kann ein Arbeitnehmer ggf. eine bezahlte Kraft für eine unbezahlte Kraft ersetzen, die dann sogar noch ständig darum bangt, ob sie wirklich übernommen wird damit sie nicht zum JC zurückfällt.

Das ist nicht gut für die gesellschaft, nur weil dann "einer arbeitet". Gearbeitet worden wäre eh. nur von einer bezahlten kraft die steuern zahlt anstatt für lau subventioniert durch den steuerzahler.
Falls das tatsächlich auf meine Aussagen bezogen sein sollte und Du oben den Arbeitgeber meinst, nicht den Arbeitnehmer, möchte ich darum bitten endlich mal zu lesen, was ich hier schon etliche Male geschrieben habe. Es ging mir immer um Tätigkeiten, die sonst eben gar nicht gemacht werden.
Tätigkeiten, die der Allgemeinheit, also unserem Staat zu Gute kommen und eben aber nicht finanzierbar wie gewünscht sind.
Es geht mir mitnichten darum, irgendwelchen privaten Arbeitgebern billige Arbeitskräfte zu beschaffen.

Ich rede von Arbeiten in Tierheimen, auf Gnadenhöfen, im Bereich von Altenpflege, in Kliniken, Altenheimen, Kindergärten, Schulen, Heimen (soweit nicht privat sondern staatlich geführt). Arbeit bei der Tafel, Unterstützung von Senioren in vielen Belangen, Integrationshelfer, Pflege städtischer Parkanlagen, Unterstützung Winterdienst, Unterstützung Pflanzen gießen im Sommer, etc., etc.
Ich denke es gibt massenweise Sachen, die man sich immer wünscht, dass es mal gemacht wird ("hier im Park könnte ja mal wieder jemand Blumen pflanzen, Rasen schneiden", so Aussagen höre ich immer wieder), aber das Personal fehlt einfach. Und nicht weil es unbesetzte Stellen sind, sondern weil es einfach Bereiche gibt, in dem man gefühlt nie genug Personal hat und mehr aber einfach finanziell alles sprengen würde.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.02.2023 um 06:10
Zitat von shionoroshionoro schrieb:H4 ist nichts, was alg2 empfängern steuerzahlern wegnehmen.H4 sind die Brotkrumen
Ich bin immer tief beeindruckt wenn Du Fakten© schreibst.
Ausgaben 2021 -> 45,9 MILLIARDEN Euro. dazu kommen andere Brotkrumenl wie Querfinanzierung der Sozialversicherungen, Nahverkehr, Tafel etc.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/39197/umfrage/ausgaben-fuer-leistungen-nach-dem-sgb-ii-seit-2006/

Shionoro Land ! Wo Brotkrumen größer sind als Staatsausgabe in Länder ab Platz 59 bis 196 oder Staatseinnahmen von Platz 55 bis 196.
Wikipedia: Liste der Länder nach Staatshaushalt

Gut, jetzt habe ich die exorbitante Höhe dargestellt, gerne darfst Du uns aufklären woher der Staat dieses Geld nimmt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.02.2023 um 11:36
Zitat von cejarcejar schrieb:Warum hörst Du nicht irgendwann auf zu weinen? Ich als "wirtschaftlich" starker habe längst erkannt das ich einem "wirtschaftlich" Schwachem helfen muss. Die Diskussion geht doch darum, ob ich als helfender Mensch eine Gegenleistung - in dem Fall eine versuchte Jobsuche - erwarten darf oder nicht.

Du bist der Meinung - als Mensch der selber keinen Surplus erwirtschaftet - das man uneingeschränkt alimentieren muss.

Ich als jemand der hart arbeitet erwarte halt eben Kleinigkeiten - wie sich einmal im Monat beim Sachbearbeiter zu melden - und ich glaube es gibt wenige Menschen in Deutschland die Dich in der Meinung unterstützen das eine Meldung, einmal im Monat, zu viel Aufwand ist.

Je länger ich nachdenke - zeig mir doch mal irgendein Land das Dir Dein Leben finanziert in dem es reicht sich alle 2-4 Wochen bei einem Amt zu melden...
Du, ich bin nicht der der heult, weil er Steuern zahlt.
Wie kommst du eigentlich darauf, dass ich keinen "Surplus" erwirtschafte? Ich war mal beim Jobcenter, da bin ich aber schon lange nicht mehr.

Worum es mir geht, ist, dass du verstehst, dass du privilegiert bist. Du hast es besser als ein Arbeitsloser. Du bist in einer glücklichen Position, wenn du eine Arbeit hast, die du als zumutbar betrachtest.
Du bist hier nicht diejeniege, die aus der güte ihres herzens dann sozialabgaben zahlt, damit sie Habenichtse auch ein warmes zu Hause haben.
Du bist in der gesellschaft privilegiert und zahlst steuern, mit denen der status quo, der dich privilegiert, aufrecht erhalten wird.

Jemand, der Leistungen empfängt, ist dir (oder mir) überhaupt nichts schuldig. Es geht beim Sozialsystem einzig und allein um die Frage, ob es gesellschaftlich sinnvoll ist, wie dort verfahren wird, oder nicht. Nicht um die Frage, ob sich jemand genug schinden lässt, damit du es goutieren kannst.

Und da ist eben die Frage, inwiefern es der Gesellschaft nutzt, wenn Alg2 empfänger in irgendwelche Arbeiten ohne langfristige Perspektive und unter ausbeuterischen Umständen gedrängt werden (zum Beispiel Arbeit ohne Lohn, wie es hier ja Beispiel war).

Eine trifftige Begründung dafür gibt es eigentlich nicht, es ist weder gut für die Steuerzahler, noch für die anderen Arbeiter, noch für den Betroffenen.
Zitat von jebajeba schrieb:Falls das tatsächlich auf meine Aussagen bezogen sein sollte und Du oben den Arbeitgeber meinst, nicht den Arbeitnehmer, möchte ich darum bitten endlich mal zu lesen, was ich hier schon etliche Male geschrieben habe. Es ging mir immer um Tätigkeiten, die sonst eben gar nicht gemacht werden.
Tätigkeiten, die der Allgemeinheit, also unserem Staat zu Gute kommen und eben aber nicht finanzierbar wie gewünscht sind.
Es geht mir mitnichten darum, irgendwelchen privaten Arbeitgebern billige Arbeitskräfte zu beschaffen.

Ich rede von Arbeiten in Tierheimen, auf Gnadenhöfen, im Bereich von Altenpflege, in Kliniken, Altenheimen, Kindergärten, Schulen, Heimen (soweit nicht privat sondern staatlich geführt). Arbeit bei der Tafel, Unterstützung von Senioren in vielen Belangen, Integrationshelfer, Pflege städtischer Parkanlagen, Unterstützung Winterdienst, Unterstützung Pflanzen gießen im Sommer, etc., etc.
Ich denke es gibt massenweise Sachen, die man sich immer wünscht, dass es mal gemacht wird ("hier im Park könnte ja mal wieder jemand Blumen pflanzen, Rasen schneiden", so Aussagen höre ich immer wieder), aber das Personal fehlt einfach. Und nicht weil es unbesetzte Stellen sind, sondern weil es einfach Bereiche gibt, in dem man gefühlt nie genug Personal hat und mehr aber einfach finanziell alles sprengen würde.
Wenn du da jetzt allein mal an dein Beispiel von Pflege denkst: Was glaubst du passiert denn, wenn bei der Pflege, wo schon jetzt menschen wegen scheiß arbeitsbedingungen und zu wenig lohn weglaufen, die Kliniken das ausgleichen, indem sie sich billige Hilfsarbeitskräfte ranholen, die mit wenig oder ohne lohn da arbeiten sollen?
Wird das dazu führen, dass sich die Situation verbessert? Eher nicht.
Und warum sollen, wenn dadurch wichtige Tätigkeiten verrichtet werden, die Alg2 empfänger dafür dann nicht auch vernünftig entlohnt werden, sondern die lohnstruktur durch gratisarbeiter noch weiter vernichtet werden?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.02.2023 um 11:50
Werden Menschen verpflichtet, ohne eine eigene Motivation bestimmte Aufgaben - und genannt werden erstaunlicherweise in der Diskussion immer Pflegeberufe, sind letztlich die Pflegebedürftigen die Leidtragenden. Offenbar ist geplant, mit derartigen unterbezahlten und unqualifizierten Arbeitskräften zu versuchen, den Pflegenotstand auszugleichen. Bekanntlich fehlen dort zehntausende Arbeitskräfte. Statt den Beruf durch angemessene Bezahlung und humane Arbeitszeiten attraktiver zu machen, setzt man also auf ZwangsarbeiterInnen?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.02.2023 um 11:53
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Worum es mir geht, ist, dass du verstehst, dass du privilegiert bist. Du hast es besser als ein Arbeitsloser. Du bist in einer glücklichen Position, wenn du eine Arbeit hast, die du als zumutbar betrachtest.
Da hast Du aber die Botschaften aus Wokistan falsch verstanden - priviligiert wäre er wenn die anderen Arbeitslosen nicht die gleichen Chance hätten, lernen, 70 Stunden, den Extrahandgriff in der Arbeit, als Vorgesetzter MA motivieren, Verantwortung tragen sind VERDIENSTE, keine Privilegien.
Nur das Ergebnis betrachten, er hätte es besser...finde ich ehrlich gesagt zum Kotzen. Du tust ja so als würde er wie ein Arbeitsloser nichts tun und bekommt einfach mehr...

Es sind diese arroganten und unbedachten Sätze die zur Spaltung beitragen, Du hast einfach keinen Respekt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.02.2023 um 12:29
@Abahatschi
@shionoro

Ich bin nicht deshalb privilegiert weil ich privilegiert bin, sondern weilbaich arbeite seitdem ich 14 bin. Ich habe als Schüler, Azubi und als Student nebenbei gearbeitet. Ich habe Phosphor abgesackt, ich habe Plastikeimer hergestellt, ich habe Autos überführt, ich habe als Barkeeper Messen durchgeackert, ich habe Buchhaltung für Genossenschaften gemacht, ich saßauf sem LKW um Getränkemärkte zu beliefern usw usw usw.

Ich habe jeden scheiß Dreckjob gemacht um Geld nach Hause zu bringen, habe Lehre und Studium dabei absolviert...

Und Du kommst mir mit Privilegiert? Ernsthaft?


Hast Du jemals bei Benckiser 12 Stunden-Schichten gefahren? Hast Du jemals im 3 Schicht System im Akkord gearbeitet? Hast Du jemals erlebt von was Du meinst sprechen zu können?


Btw reagiere ich erst jetzt - Mittagspause - kennen arbeitende Menschen...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.02.2023 um 13:11
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es sind diese arroganten und unbedachten Sätze die zur Spaltung beitragen, Du hast einfach keinen Respekt.
Ich möchte nochmal auf diesen Satz zurück kommen. Er ist wichtig und sollte nicht unkommentiert bleiben.

Bei aller sozialen Ungerechtigkeit und den Versuchen diese auszugleichen ist es genau so wie es @Abahatschi beschreibt.

Anstatt einfach mal Danke zu sagen, das ich mir 70 Stunden die Woche den Arsch aufreiße und mit meinen Steuern gerne das Lebensmodell eines Menschen bezahle, der sich entscheidet das Arbeit zu krass für ihn ist, muss ich mir hier anhören das ich ja privilegiert bin, da ich ja 70 Stunden die Woche arbeiten KANN.

Können andere es nicht auch? Und nochmal die normalen 20-40 Stunden sind ok, tatsächlich arbeite ich 70 Stunden weil es mein Job mitbringt, aber wieso bekommen wir so wenig Respekt?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.02.2023 um 13:23
Zitat von cejarcejar schrieb:aber wieso bekommen wir so wenig Respekt?
Ich bin der Meinung diese Argumentation wurde von Neider und Arbeitsfaule initiert, ich nenne sie liebevoll Kommunisten - und wer arbeitet, vor allem fleißig macht sich zum Komplizen des Arbeitgebers.
In dem Du zeigst dass es geht und es sich lohnt, schwinden deren Chancen etwas oder alles leistungslos zu bekommen - deswegen ignoriert man deine Leistung in der Argumentation, Du bist auf dem Niveau eines Erben, Spermalotto gewonnen (an die will man ja auch ran).


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