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Was ist gerecht?

387 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Philosophie, Glück, Gerechtigkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist gerecht?

22.06.2017 um 23:29
Und wer meint, mit härteren Strafen könnte man was reißen, muss nur mal nach den USA schauen.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Strafen müssen funktionieren und keine Rache üben.
Mit Gerechtigkeit hat das allerdings alles meist wenig zu tun.

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23.06.2017 um 21:33
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Als Grundprinzip in der österreichischen und deutschen Verfassung steht doch, dass alle Menschen gleich sind.
Wo steht denn das?
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Was meint Ihr dazu? Wer sollte Gesetze beschließen und interpretieren dürfen?
Wenn es eine Verfassung gibt für das Land, sollte dort stehen, wer das darf. Ich verstehe deine Frage nicht.


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15.07.2017 um 19:48
Ich habe heute einen Artikel im "Standard" gelesen, in dem es darum geht, dass die "Vulgarität" heutzutage Überhand gewinnt.

http://derstandard.at/2000061316654/Fick-dich-Das-Prinzip-Vulgaritaet
Grobheit, Rüpelei, Niedertracht und Schamlosigkeit – es gibt kaum noch eine gesellschaftliche Norm, die nicht gebrochen wird. Das führt zu einem Klima von Verachtung und Feindseligkeit, das die Grundlagen der Gesellschaft gefährdet
Absatzweise zitiert der Autor den deutschen Soziologen Wolfgang Sofsky http://www.deutschlandfunkkultur.de/vulgaritaet.982.de.html?dram:article_id=153225
Das Hässliche, Rohe und Bösartige beherrscht alle Subjekte, die ihren spontanen Regungen folgen. Sie haben keinen Anstand, weil sie keinen Abstand zu sich selbst haben. Vulgarität ist die Extremform der Unhöflichkeit. Sie missachtet jede Etikette – im Namen der Wahrhaftigkeit, Natürlichkeit oder der lebensfrohen Geselligkeit.
Der Pöbel fordert also "Freiheit" und "Liberalismus" um seine Respektlosigkeit ohne Scham und ohne Reue ausleben zu können. Egoismus pur. Wer dagegen etwas vorbringt, sich auf Political Correctness beruft, wird als "altmodisch" und "uncool" herabgewürdigt.
In der Ochlokratie indes, dem Regime des Pöbels, gilt nur mehr die Rüpelei der Niedrigen. Hier gilt die Ideologie der Gleichheit. Sie sorgt dafür, dass niemand mehr ein höheres Niveau erreicht. Denn sie drückt alle Menschen hinab auf den kleinsten gemeinsamen Nenner: die Regungen der animalischen, physischen Existenz.
In einer höflichen Welt hätte der einzelne nur Pflichten, keine Rechte. Man kann unmöglich von anderen Respekt einfordern. Anerkennung wird freiwillig erbracht oder gar nicht. Der Vulgäre indes kehrt diese Asymmtrie radikal um. Für sich nimmt er sich jedes Recht heraus. Er rückt anderen auf den Leib, missachtet alle privaten Grenzen und ist bass erstaunt, falls jemand es wagt, auch nur pikiert die Nase zu rümpfen.
Der Vulgäre verhält sich plump, laut und grob. Scham oder Schuld sind ihm ebenso fremd wie der Sinn für feinere Genüsse. Sein Horizont ist eng. Er sieht nur sich selbst. Blickt er in den Spiegel, ist er hochzufrieden. Niemals plagt ihn ein Gefühl eigenen Ungenügens. Er will nur bleiben, wie er ist. Da er Formen und Grenzen verachtet, gewinnen seine Impulse freie Bahn. Er kennt keine Selbstbeherrschung. Sich in die Perspektive anderer zu versetzen, wäre ihm lästig.
Höflichkeit bewahrt vor der Einsicht, dass die Mehrzahl der Zeitgenossen nur von mäßigem Format ist. Sie wahrt die Fiktionen der Menschenfreundlichkeit und erlaubt soziale Kontakte auch ohne Menschenliebe. Für ein positives Selbstbild der Gattung ist dieser Selbstbetrug unentbehrlich. Vulgarität hingegen zerstört die Grundlagen der Gesellschaft. Sie streicht jeden Respekt und erzeugt ein Klima gegenseitiger Verachtung und Feindseligkeit. Sie verdrängt die freundliche Geste durch rüde Gebärden und führt so geradewegs in einen Zustand, wo jeder den anderen mit sich selbst terrorisiert.
Von einer Gesellschaft die keine Gesetze braucht um alleine durch gegenseitigen Respekt zu funktionieren, sind wir weit entfernt.

Woran liegt das?

Ist unser Bildungs- und Erziehungssystem falsch? Erziehen wir lauter kleine Egoisten?


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17.07.2017 um 19:30
Ich glaube das liegt nicht zuletzt auch in der Natur. Wer frisst in der Natur, wer pflanzt sich fort und wer überlebt? Der Stärkste, Schnellste usw. Ich persönlich bin körperlich ziemlich fit. Theoretisch würde ich als Tier in freier Wildbahn einfach jemandem etwas wegnehmen wenn ich es haben wollen würde. Tatsächlich würde ich das niemals tun, schon allein deswegen weil es sich einfach nicht gehört. Oder einmal angenommen man(n) kommt zu einer Vergewaltigung: Im Tierreich würde man(n) entweder danach das Weibchen besteigen oder das andere Männchen vertreiben um sich anschliessen selbst fort zu pflanzen. Im wirklichen Leben würde ich dem Typ das Gesicht zu Brei schlagen und die Frau zur Polizei/ins Krankenhaus bringen. Ich glaube das grade bei primitiven Menschen ohne viel Bildung einfach die Natur durchkommt. So nach dem Motto:" Ich bin der stärkere, mir kann nichts passieren, das mach ich jetzt einfach." Die wollen oder können gar nicht so weit denken das sie etwas unrechtes tun.


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17.07.2017 um 21:13
@opelkult

Wir sind Menschen. Gehören zur Art der Trockennasenaffen. Von den Schimpansen, unseren nächsten Verwandten trennen uns 5 Millionen Jahre Evolution.
In dieser Zeit hat der Mensch ein Bewusstsein entwickelt und sich sein Gehirn gewaltig verändert unter anderem durch den Gebrauch der Sprache. Unser Verstand leistet Außergewöhnliches und wir haben gelernt unsere Triebe zu unterdrücken.
Zitat von opelkultopelkult schrieb:Ich glaube das grade bei primitiven Menschen ohne viel Bildung einfach die Natur durchkommt.
Ganz stimmt das nicht.

Auch Schimpansen zeigen soziales Verhalten. Kennen Mitleid und Mitgefühl wie man aus Studien mit verschiedenen Affenrassen weiß.
Unlängst habe ich in der Zeitung ein Bild einer Löwin in freier Wildbahn gesehen, die ein Leopardenbaby säugte.

Wenn also bei primitiven Menschen die Natur durchkommt, warum nicht der Teil, der sozial und mitfühlend ist?

ICH denke, dass der Großteil unseres Verhaltens Erziehung und Umwelt ist.
Leider ist da insbesondere in den letzten Jahrzehnten einiges schief gelaufen.

Vom einen Extrem (Autoritäre Erziehung) zum anderen (Laissez-faire).
Für die Menschheit war anscheinend die letzte Erziehung (keine Grenzen, keine klaren Regeln) der Todesstoß.


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17.07.2017 um 23:19
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Auch Schimpansen zeigen soziales Verhalten. Kennen Mitleid und Mitgefühl wie man aus Studien mit verschiedenen Affenrassen weiß
Dann würde ich mich mal besser informieren.

Die Autoren erläutern, warum Vergewaltigung unter den ungeselligen Orang-Utans Südostasiens ein regelmäßiges Fortpflanzungsverhalten ist (immerhin ein Drittel bis über die Hälfte aller Paarungen!) und wieso Kindsmord beim Gorilla so häufig vorkommt. Auch sie sind keine edlen Riesen aus dem Regenwald, als die Forscher sie gelegentlich stilisieren.


"Bruder Affe" macht deutlich, dass beinahe alle Eigenschaften, mit denen der Mensch versuchte, sich selbst aus der Natur heraus zu erklären und vom Tier wegzudefinieren, nichts taugen. Nicht die Erschaffung von Werkzeugen, nicht die Musik, die Sprache nicht und nicht einmal die Aggression. Menschenaffen wie die Schimpansen pflegen ihr Familienleben, trösten einander, betrauern Tote, adoptieren Waise; sie schmieden Komplotte, üben sich in Kabale und Liebe, sind "wilde Diplomaten", die in wechselvollen Allianzen politisieren und taktieren. Und sie scheuen sich nicht, zu äußersten Mitteln zu greifen, zu töten und einen Krieg anzuzetteln, der erst endet, wenn der letzte Feind ausgelöscht ist.

Nach der Lektüre bleibt kaum ein Zweifel, dass wir wirklich menschlich nur werden, wenn wir lernen, unser biologisches Erbe zu akzeptieren, statt es zu ignorieren. Mancher mag sich weiterhin aus tiefer Angst vor der Wahrheit gegen die Argumente der Biologen stemmen. Indes: "Um zu einer besseren Welt zu gelangen, dürfen wir nicht feige auf einen romantischen Traum starren, sondern müssen vorwärts in eine Zukunft blicken, die auf wirklicher Selbsterkenntnis beruht."


Quelle:

https://www.welt.de/print-welt/article464424/Menschen-und-Affen.html


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17.07.2017 um 23:46
Zitat von NoSleepNoSleep schrieb:Dann würde ich mich mal besser informieren.
Vielleicht hättest Du den Artikel zu Ende lesen sollen, denn die Botschaft war eine andere:
Soll das heißen, dass wir blind dem Schicksal unserer Herkunft ausgeliefert sind? Nein. Am Ende stimmt Wranghams und Petersons Buch doch hoffnungsvoll. Denn wenn wir die Quelle der Gewalt erkennen, können wir sie auch beherrschen. Der Mensch ist in der Lage, soziale Institutionen zu schaffen, die ihm helfen, seine Instinkte zu beherrschen und zu kanalisieren.
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Wenn also bei primitiven Menschen die Natur durchkommt, warum nicht der Teil, der sozial und mitfühlend ist?
Damit verleugne ich nicht, dass gewalttätiges Verhalten instinktives Verhalten ist. Aber genauso wurde uns soziales Verhalten und Mitgefühl bereits als Instinkt mitgegeben.
Die 5 Millionen Jahre Evolution machen den Unterschied zu den anderen Affen aus:
Wir haben den Verstand entwickelt.

Leider nutzen ihn viele Menschen zu wenig. Sie lassen sich vom "Bauchgefühl" oder den "Instinkten" leiten.
Die Logik ist etwas Anstrengendes. Man könnte glauben, dass es weh tut nachzudenken oder dass in Wikipedia nachzuschlagen Geld kostet. (Zum Glück noch nicht)


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17.07.2017 um 23:56
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Vielleicht hättest Du den Artikel zu Ende lesen sollen, denn die Botschaft war eine andere:
Es geht nicht um die Botschaft, sondern, dass geschrieben wurde, dass:
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Auch Schimpansen zeigen soziales Verhalten. Kennen Mitleid und Mitgefühl wie man aus Studien mit verschiedenen Affenrassen weiß.
Und das ist eben nicht immer der Fall.
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Aber genauso wurde uns soziales Verhalten und Mitgefühl bereits als Instinkt mitgegeben.
Wer hat den was anderes geschrieben?
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Man könnte glauben, dass es weh tut nachzudenken
Ne, hat nicht wehgetan und es war nicht Wiki :D


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18.07.2017 um 13:48
Zitat von NoSleepNoSleep schrieb:Ne, hat nicht wehgetan und es war nicht Wiki :D
Ich hatte nicht Dich damit gemeint, sondern die Menschen im Allgmeinen.

Beim Nichtdenken meine ich zB. das unreflektierte Übernehmen von esoterischem Hokuspokus.
Mit Wiki meinte ich, dass man dort sehr leicht nachprüfen kann ob der Unfug stimmt.
Zitat von YoooYooo schrieb am 22.06.2017:Strafen müssen funktionieren und keine Rache üben.
Mit Gerechtigkeit hat das allerdings alles meist wenig zu tun.
Meiner Meinung nach geht es um Konsequenzen für die Handlung und Re-Sozialisierung.
Was in unseren Gefängnissen passiert ist keine Re-Sozialisierung. Das gelegentliche Gespräch mit einem Sozialarbeiter ist viel zu wenig.
Außerdem gehört zum Re-Sozialisieren, dass man vorher Sozialisiert war.
Der nächste Punkt ist, dass der Großteil der Menschen nicht "Sozialisiert" ist, weil WIR das nie gelernt haben.

Es gibt so viele arbeitslose Soziologie- und Psychologieabsolventen. Das Potential wäre da. Wir verwenden das Geld lieber für Waffen.


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18.07.2017 um 15:06
Zitat von NoSleepNoSleep schrieb:"Bruder Affe" macht deutlich, dass beinahe alle Eigenschaften, mit denen der Mensch versuchte, sich selbst aus der Natur heraus zu erklären und vom Tier wegzudefinieren, nichts taugen. Nicht die Erschaffung von Werkzeugen, nicht die Musik, die Sprache nicht und nicht einmal die Aggression. Menschenaffen wie die Schimpansen pflegen ihr Familienleben, trösten einander, betrauern Tote, adoptieren Waise; sie schmieden Komplotte, üben sich in Kabale und Liebe, sind "wilde Diplomaten", die in wechselvollen Allianzen politisieren und taktieren. Und sie scheuen sich nicht, zu äußersten Mitteln zu greifen, zu töten und einen Krieg anzuzetteln, der erst endet, wenn der letzte Feind ausgelöscht ist.
das mag ja alles sein....mind. 2 Sachen fallen mir aber noch ein die uns klar abgrenzen...und zwar dieser Wissensdurst nach dem Warum, also dem endgültigem Ergründen des Großen und Ganzen, Sinn des Lebens usw...und was die Trauer angeht, das Weinen.

Das kommt so bei absolut keiner anderen Tierart vor. Tränen im Auge schon das ist klar....aber wer hat jemals ein Tier direkt Weinen sehn? Klar trauern sie auch, keine Frage...aber niemals so intensiv wie wir Menschen, also dass man sich an einzelne Ereignisse erinnert, dass einen Dinge an einen Menschen schlagartig erinnern und alles wieder hochkommt usw...
Das kann man bei Tieren ausschließen.

Also Status....bis heute ungeklärt!

Die Theorie und einfach nur zu höher oder besser entwickelten Tieren zu deklarieren hinkt also immer mehr...finde ich zumindest


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18.07.2017 um 21:30
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Meiner Meinung nach geht es um Konsequenzen für die Handlung und Re-Sozialisierung.
Was in unseren Gefängnissen passiert ist keine Re-Sozialisierung. Das gelegentliche Gespräch mit einem Sozialarbeiter ist viel zu wenig.
Außerdem gehört zum Re-Sozialisieren, dass man vorher Sozialisiert war.
Der nächste Punkt ist, dass der Großteil der Menschen nicht "Sozialisiert" ist, weil WIR das nie gelernt haben.

Es gibt so viele arbeitslose Soziologie- und Psychologieabsolventen. Das Potential wäre da. Wir verwenden das Geld lieber für Waffen.
Das größte Problem ist, dass es kein Staat der Welt gelingt, das Gefängnis zu einem Ort zu machen wo sich jeder ans Gesetz hält.
Das Gespräch wird nichts hefen, wenn er danach wieder sein gewohnten Umgang hat.
Manchmal verschlimmern die sich sogar noch aufgrund diesen Umstands, weil es dort halt gelernt wird.


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18.07.2017 um 22:19
Zitat von knopperknopper schrieb:Die Theorie und einfach nur zu höher oder besser entwickelten Tieren zu deklarieren hinkt also immer mehr...finde ich zumindest
Was sind Menschen dann wenn nicht höher entwickelte Tiere?


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18.07.2017 um 23:13
@DieLilly


naja evt. ein "Anstoß" der Intelligenz nicht irdischen Ursprungs? Vermischung von Erbgut etc...

Ich meine das steht ja nach wie vor im Raum, wenn auch gerne von der seriösen Wissenschaft ausgeschlossen.... i


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19.07.2017 um 08:14
Zitat von knopperknopper schrieb:naja evt. ein "Anstoß" der Intelligenz nicht irdischen Ursprungs? Vermischung von Erbgut etc...
Da finde ich jetzt zwei Dinge interessant daran:

1. Mit Intelligenz nicht irdischen Ursprungs denkst Du, dass es extraterrestrische Intelligenz gibt.

Diese Ansicht teile ich mit Dir. Die Wahrscheinlichkeit, dass es außerhalb der Erde noch Leben gibt ist höher als die, dass wir die Einzigen "intelligenten" Lebewesen im Universum sind.

2. Mit Vermischung von Erbgut gehst Du davon aus, dass es keinen "Schöpfer" (Gott) gibt, sondern dass ausserirdisches Leben für die Intelligenz auf der Erde verantwortlich ist.
Zitat von knopperknopper schrieb: wenn auch gerne von der seriösen Wissenschaft ausgeschlossen....
Sorry, hiermit gehe ich gar nicht konform:

Wer sagt das und worauf basiert das? Das klingt für mich nach "Eso-Scheiß".
Die "seriöse Wissenschaft" ist für mich die einzige die zählt. Evidenzbasiert und Peer-Group geprüft.

Zum Thema Evolution empfehle ich Dir Richard Dawkins, britischer Zoologe und Evolutionsbiologe.
Er hat zahlreiche Bücher zur Evolution geschrieben und sich mit der Entwicklung des Menschen intensiv auseinandergesetzt.
Glaub mir, wenn da irgendetwas Unerklärliches in unserem Erbgut wäre oder es eine Entwicklung gäbe die sich nicht aus irdischen Vorläufern entwickelt hätte, ER wüsste das. ER wäre der erste der eine Existenz ausserirdischen Lebens nachweisen würde wenn er auch nur den kleinsten Beweis bei uns finden würde. Dawkins ist DER Religionskritiker schlechthin und würde mit Genuss die Alien-Karte ins Spiel bringen.
(Eine Auswahl seiner Werke: 2004: Geschichten vom Ursprung des Lebens: Eine Zeitreise auf Darwins Spuren; 2006: Der Gotteswahn, 2009: Die Schöpfungslüge: Warum Darwin recht hat; 2011: Der Zauber der Wirklichkeit: Die faszinierende Wahrheit hinter den Rätseln der Natur)

Und jetzt zu Deiner Theorie, dass wir nicht aus dem Tierreich stammen weil wir bei Schmerz und Trauer Tränen weinen und Tiere nicht.

Du hast Recht wenn Du argumentierst, dass sich die Tränenflüssigkeit bei Trauer von der normalen Augen-Flüssigkeit unterscheidet. Hormonell nämlich. Sie enthalten Stoffe die der Körper unter Stress produziert. https://www.welt.de/wissenschaft/article2654727/Traenen-sind-nicht-gleich-Traenen.html
„Weinen ist im Allgemeinen vor allem der Ausdruck von Hilflosigkeit“, sagt Ahrbeck. Tränen sind ein deutliches Signal für die Umwelt. Es zeigt, dass der Weinende sich in einer Situation befindet, die er nicht unter Kontrolle hat und die ihn überfordert.
D.h. diese Tränen haben eine Auswirkung auf das Sozialverhalten des Gegenübers.
In "Wer bin ich, und wenn ja wieviele" schreibt Richard David Precht auch über die Spiegelneuronen. (Im Zusammenhang mit Gefühlen und Sozialverhalten beim Menschen)
Wiki:
Ein Spiegelneuron (Plural: Spiegelneurone oder Spiegelneuronen) ist eine Nervenzelle, die im Gehirn von Primaten beim „Betrachten“ eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster zeigt wie bei dessen „eigener“ Ausführung. Auch Geräusche, die durch früheres Lernen mit einer bestimmten Handlung verknüpft werden, verursachen bei einem Spiegelneuron dasselbe Aktivitätsmuster wie eine entsprechende tatsächliche Handlung. Seit ihrer erstmaligen Beschreibung im Jahr 1992 wird diskutiert, ob Spiegelneuronen an Verhaltensmustern von Imitation oder möglicherweise sogar Mitgefühl (Empathie) bei Primaten beteiligt sind.
Speigelneuronen dürften also die evolutionäre Ursache für die Entwicklung unseres reichen Gefühlslebens und unseres Sozialverhaltens (inkl. Moralentwicklung) sein. ABER: Spiegelneuronen wurden uns nicht von Ausserirdischen eingepflanzt:
Diese Zellen wurden von dem Italiener Giacomo Rizzolatti und seinen Mitarbeitern erstmals 1992 beschrieben, und zwar bei Makaken.
- Wiki

Makaken sind nicht mal Menschenaffen (Zu denen zählen Orang Utang, Gorilla, Schimpanse und der Mensch)


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22.07.2017 um 12:56
@all

Ich mach mal wieder einen Weckruf um den Schnarchmodus hier auszutricksen.

Lese nach Wochen endlich wieder beim Precht "Die Kunst, kein Egoist zu sein" weiter. Hab bei Seite 100 aufgehört und mich heute gefragt, worum gings in den letzten 100 Seiten? Ich hatte keine Ahnung. Gut, dass ich mir Eselsohren gemacht habe. Das erste war auf Seite 30 bei Platon. Also wieder zurück zum Anfang.

Platon versuchte mit Hilfe seiner fiktiven Dialoge rund um Sokrates sein Publikum zum Nachdenken zu bringen und ihm Schritt für Schritt kleine moralische Lektionen zu erteilen (Beispiele: Höhlengleichnis oder Sonnengleichnis).
Precht sagt:
Nach Platon ist es das höchte Ziel, ein Mensch zu werden, der immer weiß, was er tun soll, der jede Situation moralisch richtig gewichtet und sich mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen Alternativen entscheidet.
Danach befasst er sich mit Hobbes ("Kampf aller gegen alle" und Recycling des ursprünglich römischen "homo homini lupus est") und Huxley.
Huxley sah die Moral einzig als Produkt des Menschen (das unterschiede ihn vom Tier). Auf Grund persönlich schlechter Lebenserfahrung schrieb er später einen Aufsatz "Kampf ums Dasein und dessen Bedeutung für die Menschheit" Er beschrieb die Grausamkeit der menschlichen Natur und sah Moral als fremde Zutat einer eigentlich bösen Menschennatur. - Klingt fast wie @knopper

Auf Seite 62 ein Satz der mich elektrisiert hat: Michael T. Ghiselin über die brutale Menschennatur:
Kratz einen Altruisten, und du siehst einen Heuchler bluten.
Wozu schreib ich das alles? Was hat das mit der Gerechtigkeit zu tun?
Ich glaube wir kratzen auch. Am Eingemachten - die Ursache warum es Gerechtigkeit gibt und warum nicht. Und der essentiellen Frage: "Ist Moral angeboren oder entwickelt? Ist der Mensch von Natur aus böse oder gut?"

Precht bringt dann einen interessanten Player ins Spiel. Ich habe vorher noch nie von ihm gehört: Kropotkin.

So und jetzt spiele ich Scheherezade und höre auf wenns spannend wird.

Ich finde es fad immer nur den Prediger zu spielen. Selbst in den sektenähnlichen Messen der "neuen Prediger" gibt es immer mal ein "Amen" oder "yeah".
Ihr seid alle überdurchschnittlich intelligente Menschen (und damit spreche ich auch die "Nurmitleser" an). Googelt nach Kropotkin und was er zu dem Thema zu sagen hat. Leistet einen Beitrag.
Oder gebt zumindest mal ein Zeichen der Zustimmung oder des Mitlesens ab.
Amen ;-)


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23.07.2017 um 07:17
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Kratz einen Altruisten, und du siehst einen Heuchler bluten.
Was soll das bedeuten?

Reduziere einen Altruisten auf seine Grundbedürfnisse und seine Triebe kommen hervor?

Stimmt das? Was denkt Ihr?


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Was ist gerecht?

24.07.2017 um 09:27
Hat Huxley recht wenn er meint die Moral sei bloß eine fremde Zutat einer eigentlich bösen Menschennatur?


Teenager sahen Mann beim Ertrinken zu, filmten dabei und stellten es ins Internet

http://derstandard.at/2000061671707/Berichte-Teenager-liessen-Mann-ertrinken-und-lachten-darueber
Demnach filmten die jungen Leute im Alter zwischen 14 und 18 Jahren den Kampf des Mannes ums Überleben auch noch mit einem Handy und stellten die Aufnahme auf Facebook. Eine Familienangehörige des Ertrunkenen habe dann die Polizei darauf aufmerksam gemacht.
Auf dem Video ist der "New York Times" zufolge zu hören, wie jemand den Mann im Wasser einen "Junkie" nennt. Eine andere Stimme sagt: "Es wird dir keiner zu Hilfe kommen, du dummes Miststück. Du hättest da nicht hineingehen sollen." Als der Mann schließlich im Wasser untergeht, sagt jemand: "Er ist gerade gestorben!", und die anderen beginnen zu lachen.



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24.07.2017 um 09:44
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Was soll das bedeuten?
Al·t·ru·ịsmus
Substantiv [der]
die Einstellung, dass man die Belange und das Wohlergehen anderer Menschen für wichtig erachtet.


Der Schreiber meint anscheinend, dass die Zuwendung eines Altruisten aufgesetzt sei.

Ich bin der Meinung, dass das Problem schon anfängt, wenn man jemanden als Altruisten bezeichnet. Man muss ja erst einmal definieren, was ein Altruist sein soll. Bei solchen Definitionen handelt es sich immer um eine Abgrenzung von Eigenschaften. Ein Mensch wird aus dem gewöhnlichen Menschsein herausgelöst und zu etwas anderem gemacht.

Man vergleiche diese Beschreibungen:

1. Jemand ist ein Mensch, der die Belange und das Wohlergehen anderer Menschen für wichtig erachtet.
2. Jemand ist ein altruistischer Mensch.
3. Jemand ist ein Altruist.

Wenn man sich auf solche Diskussionen einlässt, akzeptiert man das geistige Gefüge desjenigen, der so einen Satz :Y: hervor bringt.
Ich gehe, wie schon zuvor, einen Schritt zurück und enthebe das geistige Konstrukt, das der Schreiber formuliert, seiner Existenzberechtigung auf einer allgemeinen Ebene.

Ich weiß, was der Schreiber meint, weil ich es empathisch nachempfinden kann, aber mehr als eine gewisse persönliche Bitterkeit wird da nicht zum Ausdruck gebracht.

Es gibt viele Menschen, die die Belange und das Wohlergehen anderer Menschen auch im "gekratzten" Zustand für wichtig erachten.

Ein Mensch, der sich um andere kümmert, hat das Recht- ich gehe so weit zu sagen, sogar die Pflicht- seine eigene Unversehrtheit sicher zu stellen.


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24.07.2017 um 09:50
@DieLilly
Es wäre nett, wenn du irgendwann etwas zu dem formulieren könntest, was dieser Kropotkin zu sagen hat, bzw. worauf du genau hinaus möchtest. Ich verfolge die Diskussion nur ganz am Rande. Naja, ich hab Urlaub und werde mich evtl. doch wieder stärker geistig betätigen, da ich merke, dass die Gedanken heute morgen doch noch relativ zäh ihren Weg "zu Papier" finden ^^


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24.07.2017 um 09:58
@dedux
Danke! Ich werde später etwas zu Kropotkin schreiben. Freut mich, dass es jemanden interessiert.
Zitat von deduxdedux schrieb:Es gibt viele Menschen, die die Belange und das Wohlergehen anderer Menschen auch im "gekratzten" Zustand für wichtig erachten.
Da stimme ich Dir zu. Darauf wollte ich auch hinaus.
Nicht alle Menschen vergessen die "Menschlickeit" wenn es um ihr eigenes Leben geht.

http://derstandard.at/2000061528028/Janusz-Korczak-Der-Arzt-der-fuer-die-Kinder-starb

In dem Artikel geht es darum, dass der polnische Arzt und Waisenhausleiter seine Kinder mit in die Gaskammer begleitet hat obwohl er sich selbst hätte retten können.
Er hat den Kindern die Angst genommen in dem er ihnen etwas Ähnliches vorspielte wie der Vater seinen Sohn in Roberto Begninis "Das Leben ist schön" - mit dem Unterschied, dass es kein Film war und er tatsächlich sein Leben dafür gab.


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