Freundschaft oder Liebe - für was entscheidet Ihr Euch?

Alarmi schrieb:Selbst das mit dem "nicht mein Typ" kann schiefgehen und sich veraendern. Mein Mann ist absolut nicht mein Typ!

Tja... dann weiß ich auch nicht... ich habe eine Freundschaft (aber auch nicht tiefgehend) mit einer Dame, die weder charakterlich noch optisch mich anzieht, in keinster Weise... da geht das... ab und an sehen wir uns, aber auch nicht regelmäßig... ansonsten habe ich mit Frauen keine groß tiefgehende Freundschaften... man sieht sich eigentlich nur in der Gruppe...

@moric
Wie kann man mit jemandem befreundet sein, der einen charakterlich nicht anzieht?

Alarmi schrieb:Wie kann man mit jemandem befreundet sein, der einen charakterlich nicht anzieht?

Hm... tja... sie hat eben ein paar Eigenschaften, die mich ich in einer Partnerschaft an die Decke bringen würden, aber so, in einer gemäßigt gestalteten Freundschaft, stört es mich nicht... so meine ich das.

moric schrieb:Aber DAS ist es doch, was kompliziert werden kann, wenn zwei Single sich zu einer Freundschaft entschließen, oder nicht?

Kann man sich denn für eine Freundschaft "entschließen"? Ich denke, das ergibt sich einfach so, wenn man sich versteht und sich dann öfter treffen will..sich entschließen klingt so: "Ich find dich angenehm, laß uns Freunde sein" :D

Natiri schrieb:"Ich find dich angenehm, laß uns Freunde sein"

Lol... du hast schon recht, aber genau DAS läuft wahrscheinlich im Stillen in deinem Unterbewusstsein ab... "Ich find dich angenehm und sympathisch"... ;-)

Subway schrieb:Generell finde ich, dass Leute, die eine Beziehung ohne ein Gefühl der Verliebtheit eingehen, lediglich Angst vorm Allein-Sein haben. Für mich wäre das nix.

kann ich nur zustimmen, und dann bleibt man eben Single.
Sich einfach so auf was einzulassen nach dem Motto "Ja dann nimm die dich, da entwickelt sich noch mehr", wenn von Beginn an keine Anziehung vorhanden ist, ist absolut nicht mein Ding.

Machen aber viele so wenn man sich mal umhört, aber ich könnts nicht.

moric schrieb:Das ist doch gerade die Frage... wenn einer der beiden plötzlich mehr will... das kann völlig unbewusst ablaufen und plötzlich ist dieses Gefühl nach "mehr" da... denn, man verbringt in einer tiefgehenden Freundschaft viel Zeit miteinander, versteht sich prima... und dann steht man da! Peng! Verliebt!

Und jetzt? Die Freundschaft ist einem wichtig, man hat Angst, wenn man seine Gefühle gesteht und der andere eben nicht so "denkt" und "fühlt", wird man abgewiesen UND die Freundschaft ist nicht mehr so, wie sie mal war... denn ein solches Geständnis verändert eine ganz schöne Menge, möchte ich wetten.

Sagt man aber nichts, dann wird die Sache auch nicht besser... der andere bleibt für einen "unantastbar" obwohl man so gerne diesen berühren und anfassen möchte, eben "mehr" will... dann kommt dazu, dass der andere ja in der Zeit auch einen neuen Partner finden kann oder für einen solchen schwärmt... dann bekommt man als Verliebter auch noch erzählt, wie toll der Schwarm ist... denn als guter Freund bekommt man so etwas bestimmt erzählt.

Ich will nicht wissen, wie oft das alles schon passiert ist... ich denke, das kommt häufiger vor, als man denkt.

Ich musste jetzt echt nachdenken..hab viel erlebt, da erinnert man sich nicht gleich wieder an alles, aber mir ist doch ein Erlebnis dazu eingefallen, das war noch bevor ich 18 war.

Da hatte ich einen guten Freund, haben auch viel Zeit miteinander verbracht, uns besucht und auch im selben Zimmer übernachtet und irgendwann war ich auch etwas in ihn verliebt und hätte gerne mehr gewollt. Wir haben uns immer philosophische Briefe in der Schule geschrieben, seitenlang, die dann von anderen jeweils übergeben wurden :D Das war damals bei uns in der Schule so Mode, das mit den Briefen :) Hab mich aber nicht getraut, ihm das zu sagen. Er hatte damals auch eine Freundin , später allerdings eine andere. Hab ihn nach Jahren danach mal darauf angesprochen, dass ich damals mal in ihn verliebt war und er meinte: Warum hast du das denn nicht gesagt? (also es klang so, als hätte er sich es damals dann vielleicht überlegt, dass er auch mit mir eine Beziehung sich vorstellen konnte) Später hatte er aber eine andere Freundin und ich glaube, sie führen sogar eine funktionierende langjährige offene Beziehung.

@knopper
@Subway

knopper schrieb:Subway schrieb:
Generell finde ich, dass Leute, die eine Beziehung ohne ein Gefühl der Verliebtheit eingehen, lediglich Angst vorm Allein-Sein haben. Für mich wäre das nix.

knopper schrieb:
kann ich nur zustimmen, und dann bleibt man eben Single.
Sich einfach so auf was einzulassen nach dem Motto "Ja dann nimm die dich, da entwickelt sich noch mehr", wenn von Beginn an keine Anziehung vorhanden ist, ist absolut nicht mein Ding.

Machen aber viele so wenn man sich mal umhört, aber ich könnts nicht.

Sehe und mache ich genauso wie ihr. Sehe darin keinen Sinn.
Alleinsein können finde ich sehr wichtig, damit man einen Partner dann auch nicht dazu braucht, etwas in einem zu füllen , was dieser einem geben soll. Denn das führt zu einer Erwartungshaltung, die ein anderer auch spürt.
Außerdem ist man so emotional unabhängiger, weil man weiß, dass man auch alleine sein kann und nicht sich verbiegt, nur damit der andere bei einem bleibt, weil man nicht alleine sein kann..

Natiri schrieb:Wir haben uns immer philosophische Briefe in der Schule geschrieben, seitenlang, die dann von anderen jeweils übergeben wurden :D Das war damals bei uns in der Schule so Mode, das mit den Briefen :) Hab mich aber nicht getraut, ihm das zu sagen. Er hatte damals auch eine Freundin , später allerdings eine andere. Hab ihn nach Jahren danach mal darauf angesprochen, dass ich damals mal in ihn verliebt war und er meinte: Warum hast du das denn nicht gesagt? (also es klang so, als hätte er sich es damals dann vielleicht überlegt, dass er auch mit mir eine Beziehung sich vorstellen konnte) Später hatte er aber eine andere Freundin und ich glaube, sie führen sogar eine funktionierende langjährige offene Beziehung.

Ich habe damals mit der einen Dame etwas ähnliches erlebt... da war ich schon 18 Jahre alt... tja... ich habe mich damals auch in sie verliebt, aber hatte absolut nicht den Mut, das zu gestehen... und sie hatte dann auch Partner usw... ist nicht schön dann... ich habe es ihr aber nie erzählt... und jetzt haben wir schon seit Jahrzehnten überhaupt keinen Kontakt mehr... können jetzt schon über 30 Jahre sein... jedenfalls hat mich das schon ein wenig beeinflusst... daher bin ich bei solchen tiefgehenden Freundschaften mit Frauen sehr skeptisch gegenüber eingestellt... jedenfalls hat es absolut keinen Sinn, wenn einem die Dame von vornherein gefällt in einem Maß, dass man denken kann, da könne man sich auch etwas "mehr" vorstellen...

Wie gesagt, wenn da keine Anziehung besteht, dann geht das...

@Natiri
Deine einstellung kann aber auch nach hinten losgehen. Du kommst alleine klar, du brauchst niemanden, du bist allein glücklich... warum solltest du dann mich brauchen? Warum sollte ich dann mit dir zusammen sein? Was kann ich dir da geben? Wieviel mühe gibst du dir, wenn es mal krieselt?

Ich sehe es ja prinzipiell genauso, dass man nicht von einer beziehung in die nächste hüpft, aber diese absolute unabhängigkeit auszustrahlen, finde ich genauso "beziehungsungesund". Verbiegen ist wichtig, allerdings müssen das beide seiten gleichermaßen.

gastric schrieb:Du kommst alleine klar, du brauchst niemanden, du bist allein glücklich... warum solltest du dann mich brauchen? Warum sollte ich dann mit dir zusammen sein? Was kann ich dir da geben? Wieviel mühe gibst du dir, wenn es mal krieselt?

Meiner Meinung nach aus dem einzigen Grund, weshalb man eine Beziehung eingehen sollte: weil man sich verliebt. Und dann möchte man mit jemandem zusammen sein, unabhängig davon, dass man ihn für irgendetwas "braucht". Einen Menschen zu irgendetwas "brauchen" sollte man ohnehin nie im Leben finde ich.

@gastric

gastric schrieb:Deine einstellung kann aber auch nach hinten losgehen. Du kommst alleine klar, du brauchst niemanden, du bist allein glücklich...

Habe nie geschrieben, dass ich alleine "glücklich bin", sondern ich meine , dass ich es nicht von einem Partner erwarte, mich glücklich zu machen. Sowas hab ich schon hinter mir und das hat nichts gebracht, so eine Erwartungshaltung.

Wer ist schon vollkommen "glücklich"? Nenne mir eine Person, egal, ob alleine oder in einer Beziehung. So etwas gibt es nicht.

Natiri schrieb:Habe nie geschrieben, dass ich alleine "glücklich bin", sondern ich meine , dass ich es nicht von einem Partner erwarte, mich glücklich zu machen. Sowas hab ich schon hinter mir und das hat nichts gebracht, so eine Erwartungshaltung.

Ha... das ist ein Grundsatz aus der esoterischen Szene... einer der wenigen, die ich auch gut finde.

Du kannst dich nur alleine glücklich machen, soll heißen, dass niemand dich glücklich machen kann... und man kann es von einem anderen auch nicht verlangen. Auch in einer Partnerschaft bist du selber dafür verantwortlich, dich "glücklich" zu machen... der andere kann dich dabei nur unterstützen... so oder ähnlich... auch nicht ganz einfach, das zu greifen.

@moric

moric schrieb:Ha... das ist ein Grundsatz aus der esoterischen Szene... einer der wenigen, die ich auch gut finde.

Esoterik? Ich lese sowas immer im sprituellen Bereich vor allem bei Buddhismus und Shaolin und dazugehörigen Meditationen etc., das Zweite lese ich gerne zum Beispiel.

@Subway

Ganz deiner Meinung. Haben da wohl die selbe Einstellung. :)

@moric

moric schrieb: und man kann es von einem anderen auch nicht verlangen.

Genau.  Sowas kann einen Partner auch (unbewusst) unter Druck setzen. Und wie soll ein Mensch das können, jemand anderen glücklich zu machen.. Glück kann man in bestimmten Momenten fühlen und manche reichen für die Ewigkeit :)  (ok das war jetz sehr poetisch)

Venom schrieb:Esoterik? Ich lese sowas immer im sprituellen Bereich vor allem bei Buddhismus und Shaolin und dazugehörigen Meditationen etc., das Zweite lese ich gerne zum Beispiel.

In diesem weiteren Umfeld auch... ich kenne es aber auch aus der esoterischen Szene, in der damals meine Ex-Frau ziemlich involviert war.

Ich finde jedenfalls auch, dass es stimmt... man kann von niemanden verlangen, dass sie/er dich glücklich macht... das kannst du nur selber.

gastric schrieb:Ich sehe es ja prinzipiell genauso, dass man nicht von einer beziehung in die nächste hüpft, aber diese absolute unabhängigkeit auszustrahlen, finde ich genauso "beziehungsungesund". Verbiegen ist wichtig, allerdings müssen das beide seiten gleichermaßen.

ja klar, da gibt es natürlich ein gesundes Mittelmaß, so wie immer im Leben. Und zwischen ein wenig anpassen und verbiegen und rumkommandieren lassen bzw, unter der Fuchtel stehen usw... ist noch mal ein gewaltiger Unterschied.

Leider überwiegen bei mir in der Verwandtschaft bspw. die negativen Fälle, also das Mann unter der Fuchtel der Frau steht...teils mit Drohungen "Dann lass ich mich eben scheiden" usw...  is natürlich von Außen schwierig, aber würde ich sofort zustimmen ala "ja bitte dann mach doch", und mir das nicht bieten lassen. Tschüss und weg. Dann lieber allein.

Weiß auch nicht ob das jetzt unbedingt was mit der Emanzipation der letzten 40 Jahre zu tun hat...n bisschen evt. schon :D

Natiri schrieb:Genau.  Sowas kann einen Partner auch (unbewusst) unter Druck setzen.

Unbewusst? Von wegen unbewusst... das setzt dich direkt unter Druck.

"Mach mich glücklich!"... völlig absurd, wenn man das mal so liest. Ist auch nicht möglich... jemand, der mit sich selber unzufrieden ist, erfährt eine Dosis "Glück" von jemand anderen wie eine Art Substanz, die er selber nicht produzieren kann...

@moric


ja das gibt es auch in der Esoterik, aber auch da haben Leute was erlebt und geschrieben, was dann eben Esoterik genannt wird..

Ich habe es aus meiner Erfahrung, dass ich so denke, weil es eben anders keinen Sinn gemacht hat.

Nur wenn man es jemandem sagt, oder es in der Esoterik liest, bringt einem das in der Erfahrung ja auch nichts. Ich habe trotzdem meine Fehler immer gern selbst gemacht und meine eigenen Erfahrungen gesammelt, so verinnerlicht man auch Dinge besser, als wenn man sie rein theoretisch nur versteht.

@moric

Ja, klingt wie eine Droge, die man sich unbedingt von außen zuführen muß :D