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Menschen ab 50

162 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Wohnen, 50 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Menschen ab 50

11.08.2017 um 07:09
Zitat von OnidaOnida schrieb:Psychologisch gesehen denke ich, dass sie nach mehr Ruhe, Entspannung, eventuell Bequemlichkeit streben?
Ja, kann ich mit 54 Jahren bestätigen. Man ist nicht mehr so aufgeregt und nimmt manche Dinge gelassener. Man braucht auch nicht mehr jedem neuen Trend hinterherzuhetzen.

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Doors ehemaliges Mitglied

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Menschen ab 50

11.08.2017 um 09:30
Grundsätzlich ist "Alter" keine Frage des Geburtsdatums, sondern der inneren Einstellung.
Niemand wird alt, weil er eine bestimmte Anzahl von Lebensjahren auf dem Buckel hat. Man wird alt, wenn man sich von seiner Fantasie und seinen Träumen final verabschiedet. Man sollte sie behalten, auch in dem Wissen, dass sie sich nicht immer oder nicht so wie gewünscht realisieren lassen. Im Laufe der Zeit wirft unsere Haut Falten, mit dem Verzicht auf Neugierde, Lernbereitschaft und Ideale aber wird auch unsere Persönlichkeit Falten werfen wie eine alte Hose.

Ich kenne frühvergreiste Mid-Twens, die Wertvorstellungen haben, die es mit denen meiner Grosseltern kurz vor Demenzeintritt aufnehmen können. Ich kenne lebensmüde Dreissiger, die glauben, mit Ehemann, Kindern und Hypotheken sei ihr Leben am Ende. Ich kenne verbrauchte Vierziger, die die Tage bis zur Rente zählen (Welche Rente, hä?).

Und ich kenne Menschen, die sich eben nicht "altersgemäss" verhalten: Siebzigjährige, die Berggipfel im Himalaya besteigen, Achtzigjährige, die ein Studium der Philosophie beginnen und Neunzigjährige, die auf der Bühne den Blues singen.

Ich habe die grosse, böse SECHZIG schon hinter mir gelassen. Na und? Eine Zahl, nichts weiter. Ich werde trotzdem in meiner verbeulten Karre laute Rockmusik hören, dass den Kids an der Fussgängerampel das Gel aus den Haaren fliegt, meine Frau und ich werden auf hanseatischen Nobelparties trotzdem Leute schockieren "Sie haben sich ihre Wohnung von einer Blindenwerkstatt einrichten lassen?" und meine Frau wird trotzdem in heissen Sommernächten nackt auf der Terrasse Pogo tanzen und "Hersham Boys" mitgrölen, dass die Spatzen tot vom Dach fallen.

Ich kann auch @Rick_Blaine zustimmen: Man hat im Laufe der Jahrzehnte genügend Dinge gesehen und/oder erlebt, dass man nicht mehr so leicht in Panik gerät, dass einen so schnell nichts mehr aufregt. Nennt es Abstumpfung oder Toleranz, Altersweisheit oder Altersschwachsinn.

Nach "Ruhe" strebe ich nicht unbedingt. Davon werde ich nach meinem Ableben mehr als genug haben. Vermutlich eine Ewigkeit.

"Bequemlichkeit" heisst für mich nicht, vor der Glotze auf dem Sofa zu hängen und auf den Sensenmann zu warten. Für mich heisst das eher, dass ich technische Hilfsmittel nutze, um Körperkräfte zu schonen. Dies gilt vor allem in Haushalt und Garten. Auch greife ich gern auf externe Fachkräfte zurück und lasse Sachen machen, die ich früher selbst gemacht habe. Dies gilt vor allem fürhHandwerkliche Aufgaben.


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Onida Diskussionsleiter
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Menschen ab 50

11.08.2017 um 09:33
@Rick_Blaine
Dankeschön, das war mir wichtig zu wissen . :-)

Ansonsten geht es bei den meisten antworten leider am Thema vorbei.
Dann mal anders :
Beispiel: Was dem 30 jährigen das Penthouseloft ist, ist es dem 50 jährigen....? 😃

Wie gesagt, hier geht es, wie oben erwähnt nicht darum ob man mit 50 alt ist, sondern ob sich gewisse Sachen ändern was beispielsweise Komfort, Ruhe, bestimmte tätigen betrifft im Zusammenhang mit dem Eig. Zuhause. :-)


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Onida Diskussionsleiter
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Menschen ab 50

11.08.2017 um 09:38
@Doors
Perfekt! Danke euch beiden herzlich, das hat mich sehr weitergebracht.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Bequemlichkeit" heisst für mich nicht, vor der Glotze auf dem Sofa zu hängen und auf den Sensenmann zu warten. Für mich heisst das eher, dass ich technische Hilfsmittel nutze, um Körperkräfte zu schonen. Dies gilt vor allem in Haushalt und Garten. Auch greife ich gern auf externe Fachkräfte zurück und lasse Sachen machen, die ich früher selbst gemacht habe. Dies gilt vor allem fürhHandwerkliche Aufgaben.
Genau das ist auch mal ein Ansatz.
Ich glaube ich werde dieses 50+ als Wohnprojekte umändern.
Eventuell in 60+?


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Doors ehemaliges Mitglied

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Menschen ab 50

11.08.2017 um 09:42
@Onida

So lange jemand kann, wird er/sie sicher in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben wollen. Alte Bäume lassen sich ungern verpflanzen. "Über 50" ist ein weiter Begriff. Jemand mit 50 hat andere Bedürfnisse als jemand mit 80, 90.

Letztlich spielen Faktoren wie geistige und körperliche Beweglichkeit und natürlich auch die Einkommenssituation eine Rolle. Stichwort Altersarmut.

Lebensentwürfe von Menschen sind zu unterschiedlich, als dass sie sich generalisieren lassen. Ich kenne Leute, die haben mit Erreichen des Rentenalters ihr Haus verkauft, um in eine Altenwohnanlage zu ziehen. Andere kauften sich stattdessen ein Schiff oder ein Wohnmobil, um die Welt zu befahren.

Es gibt Menschen, die wollen generationsübergreifend wohnen. Anderen ist die Vorstellung von Kleinkindern im selben Haus ein Graus.


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Menschen ab 50

11.08.2017 um 09:49
Man kann @Doors zustimmen, wobei Pogo tanzen ja offensichtlich ein Beweis dafür ist, dass man alt ist. Denn das habe ich schon 1979 in Berlin getan, also, wie meine Tochter festzustellen pflegt: "im vergangenen Jahrhundert." Dass sie damit meint: "vor gefühlten hundert Jahren, also in der Antike" ist klar.

@Onida
Was mir in diesem Jahr zum ersten Mal so richtig bewusst geworden ist: ich werde vermutlich manche Dinge, die ich mal machen wollte, nicht mehr machen. Einfach, weil ich entweder dafür keine Zeit mehr haben werde, oder einfach nicht mehr gesund genug bin. Das ist eine durchaus ernüchternde Erfahrung.

Es ist zu bezweifeln, ob ich noch einmal, wie früher, eigene Pferde haben werde, denn damit ist Knochenarbeit verbunden. Und auch die Idee, einmal um die Welt zu segeln wird wohl eine Idee bleiben. Ich könnte das vielleicht noch verwirklichen, aber andere Dinge sind wichtiger, und zu allem wird man wohl nicht mehr die Zeit haben. Da beschränke ich mich eben auf kleinere Segeltörns.

Das ist der Unterschied zu jenen, die noch gefühlt am Anfang ihres Lebens stehen, also z.B. meine Töchter, die noch Pläne und Träume haben dürfen und können und auch haben, denn sie sind noch sehr jung.

Das Haus, das ich jetzt besitze, wird eventuell das letzte sein. Und ein grösseres werde ich mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr bauen, denn in Zukunft, wenn die Kinder erwachsen sind, werden wir nicht mehr so viel Platz brauchen.

Ich bin im Leben oft umgezogen, habe in vier verschiedenen Ländern gelebt, habe viele mehr besucht und erlebt. Ich reise noch immer sehr gerne, aber im Unterschied zu früher sitze ich auch gerne am Strand vor unserer Ferienwohnung in Mexico und sehe mir tage- und wochenlang die immer gleiche Szenerie an: Wellen, Delphine, Touristen auf ihren Jetskis... und langweile mich gar nicht dabei. Im Gegenteil: Ich geniesse die Beständigkeit.

Ich brauche nichts mehr hinterherzuhetzen. Ich darf geniessen. Das hat was. Langweilig ist mir ganz und gar nicht, ich bin auch noch lange nicht im Ruhestand, das heisst also, ich arbeite noch jeden Tag.

Ich verbringe mehr Zeit in ärztlichen Wartezimmern als vor 20 Jahren. Das ist schade. Ich hoffe, das in Zukunft noch begrenzen zu können.

Ich werde vielleicht nie auf der chinesischen Mauer herumlaufen. Das belastet mich allerdings nicht.

Ich habe mir vorige Woche ein neues SUV gekauft. Ich bin froh, Autofahren zu können und hoffe, das noch lange tun zu können. Das ist auch ein neuer Gedanke: früher hat man gehofft, dass das Auto möglichst lange hält, heute hofft man, dass man selbst solange hält wie das Auto. Perspektiven ändern sich mit reiferem Alter etwas.
Zitat von DoorsDoors schrieb:So lange jemand kann, wird er/sie sicher in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben wollen.
Sehr wahr. Früher habe ich beim Hausbau auf so etwas nicht geachtet, heute würde ich versuchen, barrierefrei zu bauen. Meine Nachbarin denkt daran auszuziehen, weil sie die Treppe in ihrem Haus nicht mehr schafft. Das ist schade, sie lebt seit 30 Jahren hier.


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Onida Diskussionsleiter
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Menschen ab 50

11.08.2017 um 11:15
@Rick_Blaine
Vielen Dank für deine Zeit nochmal.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Was mir in diesem Jahr zum ersten Mal so richtig bewusst geworden ist: ich werde vermutlich manche Dinge, die ich mal machen wollte, nicht mehr machen. Einfach, weil ich entweder dafür keine Zeit mehr haben werde, oder einfach nicht mehr gesund genug bin. Das ist eine durchaus ernüchternde Erfahrung.
Warum bist du Dir da so sicher? :)
Einfach nur eine Frage aus Interesse, da ich es kenne. Momentan denke ich dasselbe, wobei ich noch lange keine 30 bin. Und genau dieses Denken, was alles andere als positiv ist, zieht mich extrem runter und ist / wird wahrscheinlich genau der Grund sein, wieso ich die Dinge nicht (mehr) machen könnte.
Ich habe seit 2 Jahren unerklärliche körperliche Beschwerden - manche Ärzte sagen, es liegt am Vitaminmangel, manche sagen es sind einige Lebensmittelallergien, manche wissen überhaupt nichts. Ich verbringe seit 2 Jahren sehr viel Zeit zu Hause (zum Glück kann ich meine Arbeit überwiegend via Home Office tätigen). Ich habe manchmal Tage, da kann ich nicht einmal stehen. Schwach,müde, Schwindel, Übelkeit und ähnliches. Ich habe jedoch auch Tage, da muss ich raus, reisen, lange fahren. Und das Einzige was mir da einiger maßen hilft, ist : Auf mich selbst wütend zu sein. Auf mein Körper, auf die Ärzte, auf die Umgebung. Denn: Vor 2 Jahren hatte ich nicht einmal Erkältungen.
Aufgrund dessen sage ich mir auch oft : mit gewissen Wünschen wird es nichts mehr, das ist meine ernüchternde Erfahrung. Dann denke ich mir jedoch, dass ich es nicht annehmen kann, dass dieser Zustand für immer da sein wird und es sich nicht 'eines Tages' bessert. Wobei ich ja auch nicht jünger werde... ;-)
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Es ist zu bezweifeln, ob ich noch einmal, wie früher, eigene Pferde haben werde,
Auch das kenne ich, das gleiche Thema und auch die gleichen Gedanken, schon in diesem Alter. Zukünftig viel zu viel zu tun, schafft man nicht, da liegen zu viele Dinge und Vorhaben vor. Geht nicht.
Wobei es unsinnig ist.
Auch wenn es eine Knochenarbeit ist, halten kann man die Pferde mit Unterstützung doch trotzdem. :)
Damit will ich sagen: Warum suchen wir immer solche Gründe? Zu alt, schwere Arbeit, keine Zeit? Warum können wir nicht lieber Wege suchen, die uns dies ermöglichen? Es sind unsere Wünsche, Träume, warum müssen wir da zurückstecken?

Bezüglich der Beständigkeit; auch das kenne ich.
Und ich mag es ganz und gar nicht wenn ich von den meisten Menschen auf Unverständnis stoße : Wie, in die Berge? Wie du willst in einer Almhütte leben? So weit weg vom 'Geschenen'? Wie du gehst schon seit Jahren nicht mehr aus? Wie du willst Ruhe? Du bist noch so jung ! Ab nach 'Malle.'
Ich glaube, selbst wenn ich immer noch so fit wäre, wie früher, als ich noch 23-24 war, hätte sich DAS nicht geändert. :-)
Und wenn ich somit auf andere wirke wie eine Omi, dann bitteschön. :)


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Menschen ab 50

11.08.2017 um 11:42
Zitat von OnidaOnida schrieb:Damit will ich sagen: Warum suchen wir immer solche Gründe? Zu alt, schwere Arbeit, keine Zeit? Warum können wir nicht lieber Wege suchen, die uns dies ermöglichen? Es sind unsere Wünsche, Träume, warum müssen wir da zurückstecken?
Ich glaube, es ist etwas anderes. Nicht so sehr "zurückstecken," sondern realistisch Prioritäten setzen. Früher hat man sich doch auch oft etwas vorgemacht: In ein paar Jahren, da will ich dann mir ein Segelboot kaufen, in ein paar Jahren mache ich eine Reise, in ein paar Jahren will ich noch Kinder haben, im Ruhestand will ich noch den Flugschein machen... usw.

Wenn man ganz ehrlich ist, waren das doch oft Ausreden, weil man nicht realistisch sagen wollte: ich habe jetzt andere Prioritäten, ich schufte lieber bis zum Umfallen, weil ich gerne Geld scheffele, oder ich gehe lieber in jeder freien Minute tanzen oder oder oder... und deswegen werde ich auch in ein paar Jahren nicht die Reise machen und den Flugschein und so weiter.

Solange wir uns vorgemacht haben, wir haben unbegrenzte Lebenszeit, und Gesundheit, so lange konnten wir auch so tun, als brauche man niemals einen Plan aufgeben: einfach aufschieben war das Motto.

Das ändert sich mit dem Alter irgendwann: irgendwann wird man da realistischer. Jedenfalls ich.

Ich empfinde das auch nicht unbedingt negativ. Das ist vielleicht anders, als wenn ich 30 wäre. Mit 30 empfände ich es vermutlich auch als unfair, wenn ich Pläne und Träume aufgeben müsste. Mit 50 ist es schon nicht mehr so, auch, weil man jetzt ja schon mehr auf der "Haben" Seite hat. Und mit 70, vermutlich gar nicht mehr so, weil man die Realität akzeptiert hat.

Materielle Dinge werden weniger wichtig. Zeit wird wichtiger. Mir ist das ganz besonders bewusst geworden, und ich denke, diese ganzen Gedanken sind erst ausgelöst worden, als vor 6 Wochen mein bester Freund aus meiner Kindheit und Jugend plötzlich starb.

Sterben tun nur die Alten, so dachte man immer. Höchstens bei einem tragischen Unfall, da stirbt mal ein Junger. Und so war es ja auch bisher immer. Nun auf einmal jemand, der genauso alt war wie ich. Einfach so, Herzinfarkt.

Mich hat das sehr beeindruckt.

Mehr Zeit haben für die Menschen, die einem etwas bedeuten. Das ist mir immer wichtiger.

Das hat für mich z.B. auch Einfluss auf die Gestaltung meiner Wohnwelt: Wir renovieren gerade ein Gästezimmer. Hoffentlich wird es sehr intensiv genutzt werden, in Zukunft. Kommunikationstechnologie: kann man nie genug haben. Wifi, usw. Räume, um mit Freunden zusammen zu sein. Bei uns z.B. klimabedingt unser swimmingpool. Da habe ich voriges Jahr einen neuen grossen Grill eingebaut, damit wir mit Freunden draussen feiern können.

Aber auch Raum um das Alleinsein zu geniessen. Meiner Frau ist der Garten wichtig, aber er sollte zum geniessen einladen, nicht dazu, auch noch das Wochenende auf den Knien arbeitend zu verbringen. Pflegeleichte Pflanzen sind auch schön, wobei wir uns den Luxus von Gärtnern leisten.

Ein wenig bewusster Leben, so kann man das glaube ich zusammenfassen. Das bedeutet älter werden für mich: bewusst akzeptieren, was ich habe und was nicht, wo ich bin und wo nicht, wer ich bin, und das dann geniessen.


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Onida Diskussionsleiter
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Menschen ab 50

11.08.2017 um 13:27
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ein wenig bewusster Leben, so kann man das glaube ich zusammenfassen. Das bedeutet älter werden für mich: bewusst akzeptieren, was ich habe und was nicht, wo ich bin und wo nicht, wer ich bin, und das dann geniessen.
Sehr schön gesagt.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wenn man ganz ehrlich ist, waren das doch oft Ausreden, weil man nicht realistisch sagen wollte: ich habe jetzt andere Prioritäten, ich schufte lieber bis zum Umfallen, weil ich gerne Geld scheffele, oder ich gehe lieber in jeder freien Minute tanzen oder oder oder... und deswegen werde ich auch in ein paar Jahren nicht die Reise machen und den Flugschein und so weiter.
Da gebe ich dir recht, häufig sind es wirklich Ausreden.
Wobei ich auch im Gegenteil nichts von solchen Aussagen wie 'wenn man was will, macht man es' halte. Das muss auch nicht immer mit Bequemlichkeit oder Faulheit zu tun haben, wie du schon sagtest - vielleicht stellt man einfach seine Prioritäten 'richtig' um.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Materielle Dinge werden weniger wichtig
Finde ich super und schätze ich auch sehr an Menschen.


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Menschen ab 50

11.08.2017 um 13:27
Ich kann @Rick_Blaine und @Doors weitgehend zustimmen.

Aus meiner Sicht möchte ich dazu sagen, dass es mittlerweile ein Sport der Medien geworden ist, das Leben der Menschen ab 50+ geradezu zu glorifizieren.

In jeder Illustrierten, die vornehmlich von Frauen gekauft und wohl auch gelesen wird, steht, dass die Möglichkeiten, die man als Frau ab 50 hat, geradezu unendlich sind.

Den Beruf aufgeben und sich selbstständig machen mit einem Laden mit selbst gebastelten Sandalen - sicher, die Nachfrage ist groß!
Auswandern und neu anfangen in unerforschten Ländern - machen wir, kostet ja nichts!
Einen 20 Jahre jüngeren Partner - klar, der jetzige wirft ja schon Falten und kränkelt ab und zu schon!

Das mag ja alles sein - nur stelle ich mir die Frage, möchte ich das auch? Möchte ich, weil 50 ja quasi "das neue 30" ist, eine Jugend nachholen, die vorbei ist, oder stattdessen das genießen, was ich erreicht habe?

Bin ich als "falsche" Dreißigerin glücklich, weil ich Möglichkeiten habe, deren Umsetzbarkeit nicht wirklich realistisch ist? Oder bin ich als "richtige" Fünfzigerin zufrieden damit, dass ich lebe, wie es zu mir passt, und nicht so, wie mir eine Illustrierte vorschreibt, wie ich als 50+ leben muss?

Außerdem wird mMn den Frauen 50+ auf diese Weise suggeriert, seid egoistisch, denn ihr habt bisher so viel geleistet, das ist jetzt nicht mehr notwendig. Jetzt müsst ihr euch nur noch um euch selbst und um euer Wohlergehen kümmern.

Ich bin jetzt 51 Jahre alt und mir ist es wichtig, dass ich Erreichtes feiere und nicht mehr nach den Sternen greife. Es ist jetzt wichtiger, Menschen um mich zu haben, die ich liebe und schätze und nicht nach dem idealen Partner zu suchen, der 20 Jahre jünger ist, weil ich mit dem den besten Sex meines Lebens haben könnte.

Ich muss mich nicht mehr neu erfinden und niemanden mehr etwas beweisen. Vor allem habe ich begriffen, dass nichts erbärmlicher ist, als sein Alter nicht akzeptieren zu können und  man krampfhaft versucht, eine "Jugend" nachzuholen, die definitiv vorbei ist.

Wichtiger als äußere Jugendlichkeit ist, im Kopf frisch und fit zu bleiben - sich nicht in trüben Gedanken zu verlieren und niemals aufhören, neugierig zu sein. Niemals aufhören, sich um andere zu kümmern, und nicht nur für sich zu leben.

Es gibt nichts Schlimmeres, als sich nur um sich zu drehen, weil man glaubt, so ewig jung zu bleiben.


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Menschen ab 50

11.08.2017 um 15:00
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Materielle Dinge werden weniger wichtig.
Je nachdem eben, wie Jemand früher eingestellt war.
Ist nicht immer eine Sache der Jugend.

Ich würde viele Erkenntnisse an den gemachten Erfahrungen festmachen, ich meine, das sich die Einstellung zu gewissen Sachen ändern oder verlagern.


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11.08.2017 um 15:18
@Onida


kann ich nix mit anfangen.
sind viel zu jung und haben andere intressen.


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Menschen ab 50

11.08.2017 um 22:01
50 ist das neue 30 ?

Kann man nicht mal mehr in Ruhe
älter werden ?

Macht sich nicht auch hier der Leistungsdruck bemerkbar, oder ist es die allgegenwärtige Verdrängung, die Angst vor dem Tod ?

Optimierung des Unausweichlichen zeugt doch von einer Gier, einer Anspruchshaltung dem Leben das Maximum abzupressen.
Nicht aus Notwendigkeit sondern aus Machbarkeit.

Panta Rhei -alles fliesst.
So auch der Strom des Lebens.
Dabei hat jedes Alter seine guten Seiten.
Und seine Ansprüche.


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12.08.2017 um 01:13
@Doors

Ich finde deinen Beitrag von gestern Abend super und bewundere dich ein wenig für deine Einstellung. Ich finde deine Gedanken zu diesem Thema (und vielen anderen Themen) sehr "gesund"!


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Menschen ab 50

12.08.2017 um 03:08
Ich hoffe ich werde nie so alt...


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Menschen ab 50

12.08.2017 um 04:03
Zitat von farkfark schrieb:Ich hoffe ich werde nie so alt...
50 Jahre ist noch kein wirkliches Alter.
Doch spätestens von da ab sollte man bewusster leben, falls man es vorher nicht schon getan hat.

Die Uhr tickt schneller...


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Menschen ab 50

12.08.2017 um 04:32
@borabora
Für mich zu alt, 35 sollte ich schaffen, mindestens dann ist Licht aus.


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Menschen ab 50

12.08.2017 um 05:48
@fark

Wieso das denn?

Ich dachte mal, ich werde nur 17, aber das ist nun schon etwas länger her..


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Menschen ab 50

12.08.2017 um 05:53
@Natiri
Der Lebensstil macht`s.


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Menschen ab 50

12.08.2017 um 05:57
@fark

Aber dein Lebensstil beruht ja auf deinem Willen unter anderem, wie du leben möchtest, zumindest in Bereichen, die du beeinflussen kannst..
Also möchtest du lieber so einen Lebensstil leben, auch wenn das bedeutet, kürzer zu leben?

Es kann aber auch genauso sein, dass man , obwohl man viel erlebt, dennoch alt wird ..
weiß ja nicht, was du mit Lebensstil meinst.


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