Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

Bundeskanzleri schrieb:Nur kann man sich in der Stadt meistens einfach in die Bahn setzen und lesen oder was auch immer.

Ja, wenn sie fährt (in letzter Zeit nicht mehr immer selbstverständlich, angesichts der Streiks und diversen Störfälle und technischer Probleme).

Bundeskanzleri schrieb:Das ist aber auch in der Stadt sehr selten.

Zugegebenermaßen ist es auch bei mir ein Fußweg von etwa 7 km. Aber gerade zum Anfang der Coronazeit bin ich die Strecke häufiger zu Fuß gegangen. Allerdings brauche ich mindestens anderthalb Stunden pro Richtung.

martenot schrieb:Zugegebenermaßen ist es auch bei mir ein Fußweg von etwa 7 km. Aber gerade zum Anfang der Coronazeit bin ich die Strecke häufiger zu Fuß gegangen. Allerdings brauche ich mindestens anderthalb Stunden pro Richtung.

Und ein Fahrrad zu benutzen kommt für Dich nicht in Frage? Ist wahrscheinlich ein Problem, dieses abzustellen? In Städten muss man das ja dann oft sogar mit in die Wohnung oder auf den Balkon nehmen. Sah ich schon öfters, z.B. in Berlin.

martenot schrieb:Störfälle und technischer Probleme).

Bei euch auch?
In Stuttgart ist das eine komplette Katastrophe, die müssen nicht mal streiken.
Aber die U- Bahn ist sehr zuverlässig.

martenot schrieb:anderthalb Stunden pro Richtung.

Wow, das finde ich schon ne ganze Ecke. Könnte ich mir kaum vorstellen, aber ist gesund und nachhaltig.

Bundeskanzleri schrieb:Aber die U- Bahn ist sehr zuverlässig.

Eure Stadtbahn ist meiner Ansicht nach vorbildlich ausgebaut und funktioniert in der Regel auch gut. Allerdings gibt es dem Vernehmen nach viele Kollisionen mit Autos an Kreuzungen und Übergängen.

Hier in München ist es eher die U-Bahn, die Probleme macht. An vier von fünf Tagen pro Arbeitswoche gibt es mehr oder weniger gravierende Störungen auf einer oder mehreren Linien.

nairobi schrieb:Und ein Fahrrad zu benutzen kommt für Dich nicht in Frage?

Am Arbeitsplatz wäre das Abstellen kein Problem, aber bei mir zuhause.... da wird einem das Rad entweder geklaut oder zerlegt. Früher hatte ich ein Rad, aber in den letzten Jahren habe ich mir kein neues zugelegt.

martenot schrieb:viele Kollisionen mit Autos an Kreuzungen und Übergängen.

Das stimmt allerdings, lese ich fast täglich in der Zeitung.

Also in Stuttgart ist die S- Bahn das Eisenbahngefährt auf den Gleisen der DB.
Die U- Bahn ist die Straßenbahn.


In München ist es andersrum?

Bundeskanzleri schrieb:In München ist es andersrum?

Nein, es ist so (ich kenne beide Städte ganz gut):
Stuttgart:
U-Bahn = Stadtbahn bzw. Straßenbahn mit unterirdischen Abschnitten
S-Bahn = Nahverkehrszüge auf DB-Strecken

München:
S-Bahn = ebenfalls Nahverkehrszüge auf DB-Strecken
U-Bahn = verkehrt fast vollständig unterirdisch. Es gibt keine Konflikte mit Autos oder Straßenkreuzungen
Straßenbahn = verkehrt vollständig oberirdisch und ist ansonsten am ehesten mit der Stuttgarter Stadtbahn zu vergleichen.

Allerdings hat die Münchner U-Bahn eine hohe Rate an technischen Problemen, was unter anderem an den teilweise veralteten Zügen liegt, die gern während der Fahrt kaputtgehen und dann die Strecke blockieren. Außerdem haben wir viele Stellwerk- und Signalstörungen nach DB-Vorbild.

Die S-Bahn ist neben der U-Bahn das zweite Sorgenkind in München. Neulich, als die U-Bahnen streikten, ging prompt auch bei der S-Bahn nichts mehr wegen irgendeiner gravierenden Störung.

@martenot
Ah, jetzt verstehe ich das.
Ihr habt also drei Systeme. Jeweils mit eigenem Schienennetz.
Und Busse gibt es auch, oder?

"Früher" waren die S- Bahnen in Stuttgart auch zuverlässiger. Nun, seit Baubeginn ist das Geschichte.

Ein nur unterirdisches System hat zweifellos Vorteile.
In Berlin ist das ja auch so. Man kann da die Öffis einfach gut nutzen.

Bundeskanzleri schrieb:Ihr habt also drei Systeme. Jeweils mit eigenem Schienennetz.
Und Busse gibt es auch, oder?

Ja genau, wir haben genaugenommen vier Systeme: U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn, Busse. So ist es auch in Berlin und Nürnberg. Auch Frankfurt hat diese vier Systeme, wobei die Frankfurter U-Bahn eher der Stuttgarter Stadtbahn gleicht (und trotzdem haben sie zusätziich noch eine Straßenbahn).

Wie man sieht, fahre ich viel ÖPNV. Deswegen habe ich im Lauf der Zeit schon die Systeme der meisten Großstädte in Deutschland kennengelernt.

Bundeskanzleri schrieb:Ein nur unterirdisches System hat zweifellos Vorteile.

Das stimmt einerseits. Andererseits ist so eine Stadtbahn wie in Stuttgart wesentlich schneller fertiggebaut. Man denke nur an die neue Verlängerung der U6 zum Stuttgarter Flughafen. Eine U-Bahnverlängerung in München ist ein aufwändiges Großprojekt, das etliche Jahre dauert.

@martenot
Klar, das ist ein wichtiger Aspekt.

Sieht man ja an den Tunnelbauten bei S21 :|

Bundeskanzleri schrieb:Sieht man ja an den Tunnelbauten bei S21 :|

Ohja, das Umsteigen am Stuttgarter Hauptbahnhof ist zur halben Pilgerwanderung geworden....

martenot schrieb am 09.03.2023:Umsteigen am Stuttgarter Hauptbahnhof ist zur halben Pilgerwanderung geworden..

Es ist eine Megaunverschämtheit, aber das ist man dort ja schon lange gewohnt.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.verkehr-in-stuttgart-warum-die-bahn-stuttgart-wochenlang-abhaengt.7c2e3917-378e-416b-b54f-5c45eaff9c78.html

Harte Zeiten für Reisende, die in Stuttgart und der Region auf die Bahn setzen. Zur notorischen Unzuverlässigkeit der S-Bahn kommen nun auch noch erhebliche Behinderungen durch Bauarbeiten für das neue europäische Zugsicherungssystem ETCS, das in der Zukunft für einen stabilieren Bahnverkehr sorgen soll. Während dessen Einbau sorgt es aber zunächst einmal für ein enormes Chaos. Betroffen sind wichtige Eisenbahnstrecken rund um Stuttgart, die über Wochen teilweise oder komplett gesperrt werden.

Oder auch das hier, kam auch in der heute show:

https://www.stern.de/politik/deutschland/deutschlandtakt--bahn-projekt-mit-40-jahren-verspaetung---experte---irrefuehrend-und-unredlich--33248276.html

Es ist wirklich ein Trauerspiel und es wird soviel Potential verschenkt.

martenot schrieb am 09.03.2023:Ohja, das Umsteigen am Stuttgarter Hauptbahnhof ist zur halben Pilgerwanderung geworden....

Davon war ich kürzlich auch betroffen, ich bin so alle zwei-drei Monate in Stuttgart und ständig ist irgendetwas anderes. Das nervt mitunter so, dass ich Fahrten nach Stuttgart vermeide. Der Bahnhof wird sicher mal prima, aber was den Leuten dan zugemutet wird, ist echt daneben.

A propos Stuttgart: Bei meinem letzten Besuch (vorige Woche) habe ich mich total gefreut: IC nur mäßig besetzt, habe einen freien 4er Platz ergattert (gab nur vierer) - da setzten sich zwei junge Frauen ins Abteil, die sich bis Stuttgart echt so laut unterhalten haben, dass nichts war mit gemütlich Krimi lesen. Bei der Rückfahrt war es eine Chinesin, die stundenlang lautstark telefonierte. Ätz.

MissMary schrieb:die stundenlang lautstark telefonierte

Dafür gibt es im ICE doch eigene Ruhebereiche bzw. Handybereiche.

Komischerweise nervt mich Telefonieren mehr als eine Unterhaltung zwischen zwei Anwesenden.
Das immer gleiche Geschnatter geht mir echt auch auf die Nerven.

@Bundeskanzleri
@MissMary

Wenn in einer mir fremden Sprache geschnattert wird, ist es meißt ziemlich egal. Da muss ich mir die Probleme wenigstens nicht anhören, über die da gesprochen werden. Aber Telefongespräche finde ich auch unangenehmer, als wenn sich zwei Menschen vor Ort unterhalten.

Bundeskanzleri schrieb:Komischerweise nervt mich Telefonieren mehr als eine Unterhaltung zwischen zwei Anwesenden.
Das immer gleiche Geschnatter geht mir echt auch auf die Nerven.

Bone02943 schrieb:Wenn in einer mir fremden Sprache geschnattert wird

Ich weiß nicht, ob das in anderen Ländern üblich ist (?) ins Telefon quasi zu "schreien". Ich habe das schon mehrfach erlebt und das waren tatsächlich meist offensichtlich ausländische Personen.
Einmal z B. eine schwarze Frau, und das auch noch in einem Restaurant. Unmöglich irgendwie.
Sicher ist es auch Typsache.
In geschlossenen Räumen können andere dem Schall ja auch nicht entgehen. Das sind ja auch die Verkehrsmittel.
Draußen in der Fußgängerzone ist das schon etwas anderes.

@nairobi

Bitte nutze mich doch nicht für diese Argumenation.
Ich bin ja froh, wenn sie kein deutsch reden und ich nicht mitbekommen muss um was es da geht. ;)
Lieber Leute um mich herum, wenn ich schon nicht weg kann wie im Zug, die polnisch, ukrainisch, französisch oder sonst was sprechen, was ich nahezu nicht verstehe. Und da ist es mir auch egal ob ins Telefon oder sonst wie.
Nur das Leute die telefonieren mich persönlich oft mehr stören, als wenn sie sich von Angesicht zu Angesicht unterhalten, egal in welcher Sprache.

Bone02943 schrieb:Bitte nutze mich doch nicht für diese Argumenation

Für welche Argumentation "nutze" ich Dich?

Dass es in öffentlichen Verkehrsmitteln u.U. laut zugeht durch entsprechendesTelefonieren oder auch Gespräche in einer höheren Lautstärke, geführt von Mitpassagieren, ist sicherlich ein Negativpunkt.
Wobei es den einen mehr stört als den anderen. Einige haben ja selbst Stöpsel im Ohr und lassen sich beschallen.

@nairobi

Na über ausländische Personen herzuziehen.
Mir ist es egal ob Inländer oder Ausländer.
Wobei Ausländer sind mir da eher noch lieber, aus genannten Gründen.
Und wenn stört es mich ja beim telefonieren, völlig egal in welcher Sprache.

Bundeskanzleri schrieb:Komischerweise nervt mich Telefonieren mehr als eine Unterhaltung zwischen zwei Anwesenden.

Das geht mir auch so. Wenn jemand in der Bahn Dauertelefonate führt, kann das wirklich nerven. Es gibt Leute, die wirklich stundenlang angeregt telefonieren während der Fahrt. Besonders stark nervt es mich, wenn so jemand auf den Sitzen direkt hinter mir sitzt und mir von hinten ins Ohr quatscht.

Vor einigen Monaten hat so ein lautstarker Telefonierer sogar beinahe ein Handgemenge mit angekündigtem Polizeieinsatz ausgelöst: der Mann faselte lauthals über alles mögliche in sein Telefon, und irgendwann kam das Thema auf "Ossis", und er ließ irgendwelche abwertenden Sätze fallen, die einem der Mitreisenden überhaupt nicht gefielen. Der Mitreisende stürmte zu dem Telefonierer und entriss ihm das Smartphone. Daraufhin entstand ein Streit und ein Gerangel und mehrfach wurde gefordert, die Polizei einzuschalten. Das ging eine Weile, bis der Zug zum Glück an einem Bahnhof hielt und einer der beiden Kontrahenden aussteigen musste. Man schrie sich noch ein letztes Mal irgendwas Aggressives zu, dann war der Spuk vorbei.