Restaurant auf Rügen - kein Zutritt für Kinder mehr

Tussinelda schrieb:es geht aber um die Erfahrungswerte des Wirtes. Er hat die Erfahrung gemacht, dass Kinder durch ihr Verhalten andere Gäste stören,

Wenn er nun die Erfahrung gemacht hätte, dass Juden, Schweizer, Senioren, Behinderte oder Frauen gelegentlich solche Probleme machen fändest Du deren Ausschluss dann auch ok?

@towel_42
Du vermischst hier so Einiges, was nicht zu vermischen ist. Können die Kinder denn nicht jüdisch, schweizerisch, behindert, weiblich sein?
Wenn er also die Erfahrung machen würde, dass eine ALTERSgruppe bestimmte Probleme bereitet, dann würde er womöglich auch reagieren. So hat er einer Altersgruppe (Erwachsene) ermöglicht, in Ruhe zu speisen, zu einer bestimmten Uhrzeit. Die andere Altersgruppe kann HalliGalli machen, zu einer anderen Uhrzeit. Verstehe das Problem nicht.

Tussinelda schrieb:Du vermischst hier so Einiges, was nicht zu vermischen ist. Können die Kinder denn nicht jüdisch, schweizerisch, behindert, weiblich sein

Das ist nicht die Frage, es geht darum ob die Kinder etwas an ihrem Alter ändern können.
Die Kinder die ich kenne wollen aber gar kein Halli Galli machen, sondern nur in Ruhe mit ihren Eltern und mir zu Abend essen.

@towel_42
das tun sie ja automatisch. Sie werden ja älter.

Tussinelda schrieb: dann würde er womöglich auch reagieren

"Gründe" lassen sich immer finden.

Demnächst reden wir hier über Behinderte?

Tussinelda schrieb:das tun sie ja automatisch. Sie werden ja älter.

Auch dafür können sie nichts, und sie können das nicht selber beeinflussen, und ich denke das weisst Du eigentlich auch.

towel_42 schrieb:Schliessen das aber nicht aus, genauso ist es bei Kindern auch, es geht darum um man für etwas diskreminiert wird für das man persönlich nichts kann.

Nun kannst du Kindern aber nicht den gleichen Erfahrungsschatz wie Erwachsenen zukommen lassen. Außerdem haben Erwachsene ein ganz anderes Geduldsempfinden. Während der Erwachsene eine Stunde auf sein Essen warten kann wird das Kind nach 5 Minuten schon quängelig. Du wirst nur selten einen Erwachsenen erleben, der die Wartezeit damit verbringt, die Tische vollzukritzeln oder mit dem Besteck am Glas eine ganze Schlagzeugband zu imitieren. Und auch bei Juden, Moslems und Afrikanern wird das wohl eher nicht zu beobachten sein. Ich finde diese Brücke, die man mit der Argumentierung der Diskriminierung geht, einfach unpassend und wahnsinnig wacklig.

borabora schrieb:Demnächst reden wir hier über Behinderte.

Die 20 Monate Zivildienst mit diesen "Störern" machen mich da womöglich besonders empfindlich in dieser Angelegenheit.

borabora schrieb:Demnächst reden wir hier über Behinderte?

wieso sollten wir?

Tussinelda schrieb:hier über Behinderte?

Tussinelda schrieb:borabora schrieb:
Demnächst reden wir hier über Behinderte?
wieso sollten wir?

Weil einige auch oft sehr laut und störend sein können und öfter mal mit Essen werfen.

Streuselchen schrieb:Nun kannst du Kindern aber nicht den gleichen Erfahrungsschatz wie Erwachsenen zukommen lassen

Eben! Aber genau das scheint die Gesellschaft zu erwarten von Kindern.
Ansonsten sind sie schlecht erzogen, wie hier öfter zu lesen ist.

Tussinelda schrieb:wieso sollten wir?

Offensichtlich geht es darum, das der Gast ungestört essen kann.

Wenn nun jetzt in diesem Lokal auf Rügen regelmäßig behinderte Menschen einkehren würden, wäre für diese, die sich an Kindern stören, alles okay?

@towel_42
Du verkennst, dass Kinder sich gerade nicht wie Erwachsene verhalten müssen und das eben auch dürfen. Kinder dürfen lauter sein, dürfen Dinge tun, die Erwachsene nicht tun dürfen. Sie sollen spielen und sie sollen - in gewissen Grenzen - herum toben dürfen.

Das gilt nun aber nur für Kinder, nicht für Muslime, Juden, Rentner, Frauen oder sonstigen Gruppierungen erwachsener Menschen.
Demnach gibt es ein Unterscheidungsmerkmal, das eine andere Bewertung rechtfertigt und im Rahmen einer Abwägung eine unterschiedliche Beurteilung grundsätzlich erlaubt.

Sofern es genügend andere Möglichkeiten gibt, ein Restaurant zu besuchen, ist so eine Abwägung daher grundsätzlich möglich. Kinder "stören" mehr, da sie Kinder sind. Nicht jedes einzelne Kind, aber die Gruppe "Kinder" insgesamt.
Da man praktikabel keinen Verhaltenstest vor Betreten den Lokals durchführen kann, ist es in gewissen Grenzen eben auch legitim, eine Gruppe vom Betreten auszuschließen.

Das würde auch für andere Gruppen gelten. Z.B. Betrunkene. Da kann es auch welche geben, die sich nicht freiwillig betrunken haben oder die schuldunfähig sind oder die sich gut benehmen, aber auch heir kann man in einem gewissen Rahmen pauschalieren.

Das gilt natürlich nicht absolut, sondern wie gesagt nur als ein Teil im Rahmen einer Abwägung.

@kleinundgrün
Das mit den betrunkenen hast du ja mittlerweile in etlichen Lokalitäten.

borabora schrieb:Wenn nun jetzt in diesem Lokal auf Rügen regelmäßig behinderte Menschen einkehren würden, wäre für diese, die sich an Kindern stören, alles okay?

Ganz spannend ist es ja wenn es eine Familie mit einem behinderten Kind ist, die mit dem nicht zum Abendessen gehen kann.

borabora schrieb:Eben! Aber genau das scheint die Gesellschaft zu erwarten von Kindern.
Ansonsten sind sie schlecht erzogen, wie hier öfter zu lesen ist.

Leider sind einige ja auch sehr schlecht erzogen und es werden nichtmal mehr die Bemühungen unternommen, dem Kind bei zu bringen auch mal 2 Stunden still sitzen zu können. Zumal man meinen müsste, dass zumindest Schulkinder diese Fähigkeit aufbringen müssten. Aber da wird von den Eltern gern mal entgegnet, dass sie sich austoben müssen etc.
Nein, nicht im Restaurant. Dann hat man mit seinen Kindern auf einen Spielplatz zu gehen und sich geschmierte Brote mitzunehmen.

@Kc
Absolut legitim. Wenn er immer wieder die gleichen Probleme hat, dadurch Gäste ausbleiben und er sich diese auch Regel leisten kann, soll er sie machen. Da sollen die Eltern ruhig Zähne knirschen welche das Problem überall, außer in ihren Kindern sehen.

towel_42 schrieb:Ganz spannend ist es ja wenn es eine Familie mit einem behinderten Kind ist, die mit dem nicht zum Abendessen gehen kann.

Eigentlich nicht. Es ist halt ein Kind und damit - sofern unter den konkreten Umständen der Ausschluss von Kindern legitim ist - dort nicht zugelassen.
So wie auch ein behindertes Kind in einem Nachtclub nicht zugelassen ist, obwohl Erwachsene Behinderte dort verkehren dürfen. Da ist zwar der Grund des Ausschlusses der Jugendschutz und nicht eine Störung, aber das wirkst sich nur im Rahmen der Abwägung aus, welche Rechte beschnitten werden.

kleinundgrün schrieb:Da ist zwar der Grund des Ausschlusses der Jugendschutz und nicht eine Störung, aber

Desswegen ist genau dieses aber nicht schlüssig.

prof.bunsen schrieb:In manchen Diskos oder Bars werden auch keine stark alkoholisierten Personen bedient

Das ist kein "Good will" des Diskothekenbetreibers, sondern gesetzlich geregelt. Stark angetrunkenen darf vom Wirt kein Alkohol mehr gegeben werden.

towel_42 schrieb:Desswegen ist genau dieses aber nicht schlüssig.

Natürlich ist das schlüssig. Es sind einfach unterschiedliche Gründe, die unterschiedliches Gewicht haben.