Restaurant auf Rügen - kein Zutritt für Kinder mehr

Danke @towel_42

Trotzdem hat der Wirt ja mehr anzuführen:

Antidiskriminierungsstelle:
"Argumente wie ein höherer Lärmpegel reichten dabei nicht unbedingt aus."

Wirt:
"Es gehe um Kinder, die Gäste am Nebentisch belästigen würden, die an Tischdecken zerrten und Rotweingläser umschmissen"

Hmm...

prof.bunsen schrieb:"Es gehe um Kinder, die Gäste am Nebentisch belästigen würden, die an Tischdecken zerrten und Rotweingläser umschmissen"

Dann dürfen die Kinder die sich benehmen doch rein?

towel_42 schrieb:Dann dürfen die Kinder die sich benehmen doch rein?

ja, bis 17 Uhr, sogar die, die sich nicht benehmen

@towel_42
Sollen die Eltern vorher eine Erklärung unterschreiben, dass ihre Kids brav sind? Und wenn sie's doch nicht sind, eine Vertragsstrafe zahlen?

Warum regt sich eigentlich keiner über die ganzen Verbotsschilder auf, die Kindern das Spielen im Hof verbieten, den Rasen nicht betreten dürfen etc.? DA wäre die Empörung mal angebracht. Da regt man sich doch lieber seitenlang über EIN Restaurant auf Rügen auf, welches Kindern unter 14 Jahren den Zutritt ab 17 Uhr verwehrt.

Interested schrieb:Warum regt sich eigentlich keiner über die ganzen Verbotsschilder auf, die Kindern das Spielen im Hof verbieten, den Rasen nicht betreten dürfen etc.?

Wer sagt, dass sich da niemand aufregt?

@Interested
Hallo, da verhungern Kinder! Spielen können sie auch zuhause, ist eh sicherer.

Tussinelda schrieb:ja, bis 17 Uhr, sogar die, die sich nicht benehmen

Nochmal ein bisschen Diskriminierung gibt es nicht.

towel_42 schrieb:Nochmal ein bisschen Diskriminierung gibt es nicht.

ja genau, ich widerspreche nicht. Es ist ja auch kein bisschen Diskriminierung.

prof.bunsen schrieb:Hallo, da verhungern Kinder! Spielen können sie auch zuhause, ist eh sicherer.

Ja. Hatte ich vergessen. Alle anderen Restaurants sind ja ab 17 Uhr auf Rügen geschlossen. Es muss also genau dieses Restaurant sein und sei es nur, damit man seinen Stiefel durchdrückt und Diskriminierung ruft. :D

https://www.deutschlandfunk.de/restaurantverbot-fuer-kinder-man-muss-mit-den-eltern-reden.2849.de.html?drn:news_id=915723

Der Soziologe Hurrelmann empfiehlt dem Gastwirt, statt eines Zutrittsverbots klare Regeln zu kommunizieren: "Die ideale Reaktion wäre, dass der Wirt mit seinen Gästen spricht und er feste Regeln vereinbart: bestimmter Lärmpegel, bestimmte Bewegungseinschränkungen. Die gelten für alle Gäste, wie alt sie auch immer sind."

Ganz ehrlich, Eltern, die ihre Kinder nicht unter Kontrolle haben, gingen solche Regeln doch am Arsch vorbei. Siehe das Beisipiel mit den Ruhezonen in Zügen, da gibt es Regeln, die aber nicht beachtet werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Wirt das nicht vorher schon probiert hätte.

@prof.bunsen

Ach ja, die klugen wissenschaftlichen Hinweise...

prof.bunsen schrieb:Der Soziologe Hurrelmann empfiehlt dem Gastwirt, statt eines Zutrittsverbots klare Regeln zu kommunizieren: "Die ideale Reaktion wäre, dass der Wirt mit seinen Gästen spricht und er feste Regeln vereinbart: bestimmter Lärmpegel, bestimmte Bewegungseinschränkungen. Die gelten für alle Gäste, wie alt sie auch immer sind."

Was der Herr Hurrelmann empfiehlt, kann er im Seminar an der Uni machen.
In der Realität eines Restaurants funktoniert dieses sozialpädagogisch gefärbte Kram nicht, nach dem man am besten alles ausdiskutiert.
Allein schon deshalb nicht, weil die Gäste täglich wechseln und nicht alle auf einmal kommen.
Ist ja nicht so, dass Montagmorgen 30 Gäste kommen, dann um 10 die nächste Gruppe usw. und mit jeder spricht man erstmal ausgiebig und stimmt ganz demokratisch ab, welches Verhalten wünschenswert ist.

Hurrelmann und auch andere Wissenschaftler sollten mal mehr raus ins wahre Leben und mehr Realismus lernen.

Der Wirt hat hier ganz pragmatisch gesagt:,,Mein Haus, meine Regeln. Von 8-17 Uhr darf jeder rein und wird bewirtet, ab 17:00 Uhr nur noch Erwachsene. Punkt."

Interested schrieb:Ja. Hatte ich vergessen. Alle anderen Restaurants sind ja ab 17 Uhr auf Rügen geschlossen. Es muss also genau dieses Restaurant sein und sei es nur, damit man seinen Stiefel durchdrückt und Diskriminierung ruft.

Damit haben die "Kinderverteidiger" durchaus recht, es ist völlig egal, ob es sich nur um ein Restaurant handelt oder um mehrere.

Entweder es ist Diskriminierung oder nicht.

towel_42 schrieb:Ein pauschaler Ausschluss könne gegen das Diskriminierungsverbot verstoßen, erklärte die Behörde in Berlin. Unterschiedliche Behandlungen seien nur dann zulässig, wenn es einen nachvollziehbaren, sachlichen Grund gebe, sagte deren Leiter Franke. Argumente wie ein höherer Lärmpegel reichten dabei nicht unbedingt aus.

Wie ist das dann mit dem Mitbringen von Babys in Kinosälen oder Theatern? Auch da geht es schließlich allein um einen potentiellen Lärmpegel, wenn der Fratz mitten in der Show plötzlich seine nassen Windeln kundtut.

Groucho schrieb:Entweder es ist Diskriminierung oder nicht.

Ist eine Diskriminierung allgemein verboten?

@SergeyFärlich
Wikipedia: Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz