Was sagt der Musikgeschmack über den Menschen aus?

Es kommt drauf an. Erstens wie wichtig der Person die Musik ist und 2. Worauf sie achtet.

Ich denke wenn jemand sehr auf den Text achtet, dann können Lieder schon etwas darüber aussagen, worüber die Person so nachdenkt.

Und Menschen, die Musik lieben, hören denke ich bewusster als Menschen die sich einfach mal was anhören wollen ohne groß Nachzudenken.

Als kleiner Junge mochte ich Mal ein Lied indem es um Sex ging, ich habe es laut gesungen ohne zu wissen, was ich dort sagte xD.
Heute gefällt mir das Lied nicht mehr, weil der Text einfach nicht meins ist. Es geht ums Fremdgehen wollen.

Musik dient oft mal zur Identifizierung, man mag Dinge natürlich lieber, die einen ansprechen als Dinge, die gegen das eigene Weltbild sprechen.

Aber bei Leuten, die mehr auf die Musik anstatt den Text hören, denke ich sagt Musik eher weniger was aus.

Zwar wage ich dennoch zu behaupten, dass jemand der klassische Musik liebt, eher ein ruhigerer Mensch ist als der, der andauernd Havey Methal hört.

Aber etwas über die Gedanken, über Lebenseinstellungen oder aktuelle Gefühlslagen kann man da nicht so wirklich herausfinden.

Und auch bei Leuten die Musik mit Text hören nicht immer. Manche mögen Lieder, wegen der Stimmfarbe des Sängers oder dem Beat.

*Heavy Metal


Dieser Fehler sagt zum Beispiel über mich aus das dies nicht meine Musikrichtung ist ;P.

ich hab die erfahrung gemacht das menschen die sich in ihem musik geschmack beschränken sich oft auch geistig beschränken

Yeroxy schrieb am 07.10.2018:Was sagt der Musikgeschmack über den Menschen aus?

Na halt.... Ob er einen guten Musikgeschmack hat oder nicht. >.>

Ich sehe Musik als einen Stimmungsverstärker.

Es geht nichts über todtraurige irische Balladen über unerfüllte Liebe und sterbende Helden bei trübem Novemberwetter. Da macht die Herbstdepri so richtig Spass. Man fragt sich dann schon mal, ob man genügend Schlaftabletten im Hause hat, bzw. wie noch mal der Knoten geht.

Auch schön: Bei Sonnenschein im offenen Jaguar durch Nordfriesland brettern und Radfahrer oder Wandernde mit lauter Punk-Mucke erschrecken. Upperclass-Car & Underdog-Music geht gut zusammen. Vive le Widerspruch!!!

Musik ist eine Kunstform und hat mit Emotionen zu tun. Was mir im Moment gefällt, muss mir in anderen Momenten nicht gefallen. Was mir gefällt, muss anderen nicht gefallen. Wer bin ich, dass ich mich zum Geschmacksrichter aufschwingen wollte? Wenn meine Frau tränentriefende irische Rebellen-Balladen singt, dann muss mir das nicht gefallen, obwohl mir die "Sängerin" gefällt. Wenn sie gröligen Punk hört, kann ich das unterhaltsam finden oder nervig, je nach Laune. Sie findet im Gegenzug, Hendrix höre sich an wie ein Kind, das eine Gitarre kaputt macht. Ich kann Blues hören, bis ich schwarz werde, sie wirft mir das "komische Frauenbild" in den Texten vor. Doch, Musik ist ausschliesslich Geschmackssache, so wie jedes andere Kunstwerk.

Nicht vergessen: Jeder 2. in der BRD verkaufte Tonträger gehört nach wie vor zur Sparte der sogenanntnen "volkstümlichen Musik", hollodriho!

Das Volk ist halt tümlich bis es dümmlich wird.

Ich fand es immer wieder erschreckend, wenn andere meiner Generation (Jg. '54) auf Heintje standen, als ich Cream und Hendrix hörte. Und das Schlimmste: Sie tun es immer noch - ich allerdings auch. So prägt einen der Musikgeschmack offenbar lebenslänglich.

Auch schrecklich: Musik, die schon Gustav Schwab (1792-1850) beschrieb:

Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
In dumpfer Stube beisammen sind;
Es spielet das Kind, die Mutter sich schmückt,
Großmutter spinnet, Urahne gebückt
Sitzt hinter dem Ofen im Pfühl -
und dazu tönt deutsches Schlager-Gebrüll

Musik hat auch immer etwas mit Selbstfindung und Opposition zu tun. Da müssen die Alten den Jungen schon zurufen: "Mach' den Krach aus!" und die Jungen den Alten: "Hörst Du schon wieder Schnarchmusik?"

Wenn meine Frau irische Balladen hört - oder schlimmer noch - singt, und ich mir die Texte übersetze, dann überkommt mich das Grauen. So viel Märtyrertum und Heldentod von bilderbuchtapferen Rebellen - auf Arabisch würde es dem IS gefallen und auf Deutsch der AfD. Aber bitte: Sie ist damit aufgewachsen und mag es. Hört sich ja auch schön an, vor allem, wenn ich meine Englischkenntnisse spontan vergesse.

Ich unterscheide gern zwischen Backgroundgedudel, konzentriertem Zuhören und Mitgrölen. Für gute Texte lasse ich auch schon mal musikalisches Gestümper durchgehen, für grossartige Musik auch schon mal dumpfe Texte.

Mein Musikkonsum ist situations- und stimmungsabhängig.

Ein Blick in mein CD bzw. LP-Regal zeigt:

Klassische Musik (Vivaldi, Bach, Beethoven, Brahms, Händel, Grieg...)

Jazz (alte Sachen)

Blues (sehr viel, meist 30er bis 50er Jahre)

Rock 'n' Roll (Klassiker wie Little Richard, Chuck Berry und Co.)

Singer/Songwriter (Dylan, Mitchell, Cale, Reed)

französische Chansons (Piaf, Greco, Brel)

deutschsprachige "Liedermacher" (Hirsch, Wecker, Degenhardt)

Nicht hitparaden-kompatible Rock-Musik der 60er und 70er (Cream, Zappa, Hendrix)

Klassiker des Rock-Genres (Stones, Ten Years After, Led Zeppelin, Pink Floyd)

irische Folklore (dank meiner Liebsten)

Punk, Ska (dto.)

"Weltmusik" (obskure japanische Trommler, arabische Flötisten und dergl.)

Experimentelle Musik (zweifelhafte "Töne" von Cage, Stockhausen, Ligety)



Hauptsache, nicht langweilig!

@Doors
Da fehlt was. Mongolischer Kehlkopfgesang. Den fand ich schon immer gut, hab aber kürzlich sogar was rockiges dazu gefunden. Lass dich mitreißen. ;D

The HU - Wolf Totem (Official Music Video)

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Wassollichtun schrieb:Zwar wage ich dennoch zu behaupten, dass jemand der klassische Musik liebt, eher ein ruhigerer Mensch ist als der, der andauernd Havey Methal hört.

Du wärst erstaunt, wie viele Metalheads auf Klassik stehen und wie viel Ähnlichkeit Metal und klassische Musik in ihrem Aufbau haben.

Dark Moor - Dies Irae [Amadeus]

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Deswegen funktionieren Klassik und verschiedenste Metalgenres so gut zusammen.

Ein besonderer Fund gelang den Psychologinnen noch, als sie die Werte der Musiker mit den Werten von Nicht-Musikern aus einer anderen Studie verglichen. In einer der fünf Eigenschaften überragten beide, Klassiker und Metaller, die Durchschnittsbevölkerung bei Weitem: Sie waren viel intellektueller.

https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article159125546/Was-klassische-Musiker-und-Metal-Musiker-verbindet.html

Wundert mich so gar nicht :D

http://scienceblogs.de/bloodnacid/2017/01/20/klassik-metal-intelligenz-meshuggah/

Wassollichtun schrieb:Zwar wage ich dennoch zu behaupten, dass jemand der klassische Musik liebt, eher ein ruhigerer Mensch ist als der, der andauernd Havey Methal hört.

Ich wollte gleich was dazu schreiben, aber jetzt sehe ich, jemand anders hat's schon erledigt ;)

Becky schrieb:Du wärst erstaunt, wie viele Metalheads auf Klassik stehen und wie viel Ähnlichkeit Metal und klassische Musik in ihrem Aufbau haben.

Kann ich voll und ganz unterschreiben.

Aloceria schrieb:Kann ich voll und ganz unterschreiben.

Kann ich auch. Ich stehe schon seit meiner frühesten Kindheit auf diese ganzen Klassiker, von Bach über Mozart, Beethoven zu Chopin. Höre sie zwar nicht dauernd, aber wenn mal was bekanntes im Radio läuft, freue ich mich. Kann z.B. auch die Rache der Königin der Nacht, diese vielen hohen F, fast perfekt nach pfeifen. 15 Jahre harter Übung. ;D ...mag aber genauso die ganzen Rock Klassiker. Metallica, AC/DC, Kiss usw. usf.

Es gibt eh nur wenig Musikstile die mir nicht zusagen. Solange die Mukke das besondere Etwas hat, ist sie mir willkommen. ^^

Versucht das mal. Ist die Hölle ;D

Edda Moser-Königin der Nacht

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Klar kenne ich die Arie, bin regelmäßig in der Oper :) Zuletzt habe ich mir Les Contes L'Hoffmann von J. Offenbach angesehen, das war Anfang diesen Monats. Letztes Jahr war bei mir leider wenig Freizeit, aber immerhin zur - ja - Zauberflöte und zu R. Wagners Fliegendem Holländer habe ich es geschafft.

Zuhause höre ich prozentual mehr Metal. Klassik vielleicht 20% (hauptsächlich Opern), dann habe ich noch eine Vorliebe für Swing-Musik aus den 30er-40ern, ab und zu bisschen 80er-Jahre-Pop (Depeche Mode, Softcell, Tears for Fears, usw) - Rest der Zeit Metal. Meistens Doom und Gothic Metal, auch öfters mal Black Metal.

Mich würde interessieren, was hier jemand den üblichen Klischees nach interpretieren würde ;)

Aloceria schrieb:was hier jemand den üblichen Klischees nach interpretieren würde ;)

Den üblichen Klischees nach müsstest du lange Haare haben, tätowiert und/oder gepierct sein und überwiegend schwarze Klamotten tragen.
(Wie gesagt, dem Klischee nach. Ich kenne durchaus Metal-Fans, die ziemlich spießig aussehen)


Über den Charakter des Menschen sagt der Musikgeschmack wohl eher weniger aus.

Aber mit allen meinen Freunden habe ich eine gewisse musikalische Schnittmenge.
Und ich war noch nie mit jemandem gut befreundet, mit dem ich keine nennenswerte musikalische Schnittmenge hatte.


Deshalb meine Frage an die user dieses Threads:

Habt oder hattet ihr gute Freunde (ich meine wirklich Freunde, nicht die netten Bekannten oder Arbeitskollegen, mit denen man sich auch gut versteht), mit denen ihr musikalisch nicht die allerkleinste Schnittmenge hattet?

Groucho schrieb:Den üblichen Klischees nach müsstest du lange Haare haben, tätowiert und/oder gepierct sein und überwiegend schwarze Klamotten tragen.

Lange Haare, wie wieviel Prozent aller Frauen? ;) Dunkle (nicht nur schwarze) Kleidung stimmt allerdings. Der Rest nicht. Die Frage ist allerdings, wie bringt man das optisch mit dem Klischee "Klassikhörer" in Einklang? ;)

Groucho schrieb:Habt oder hattet ihr gute Freunde (ich meine wirklich Freunde, nicht die netten Bekannten oder Arbeitskollegen, mit denen man sich auch gut versteht), mit denen ihr musikalisch nicht die allerkleinste Schnittmenge hattet?

Ja! Meine beste Freundin früher hörte HipHop. Metal war für sie "Geschrei" und Klassik fand sie langweilig. Ich mochte sie trotzdem, wir verstanden uns auf anderen Ebenen.

Meine derzeitige derzeit hört bisschen elektronische Musik, sonst gar nichts. Das ist mir leicht suspekt, aber ich liebe sie trotzdem ;)

Nix. Es sagt aus, dass der Mensch gerne diese bestimmte Musik hört.

Aloceria schrieb:Der Rest nicht. Die Frage ist allerdings, wie bringt man das optisch mit dem Klischee "Klassikhörer" in Einklang?

Meine Vermutung ist, dass die optischen Klischees sowieso nur bei denen anzutreffen sind, die eine bestimmte Musikrichtung hauptsächlich hören.

Aloceria schrieb:Ja!

Sieh an, ich hatte es befürchtet, dass meine Erfahrungen nicht allgemein gültig sind. :D

Groucho schrieb:Meine Vermutung ist, dass die optischen Klischees sowieso nur bei denen anzutreffen sind, die eine bestimmte Musikrichtung hauptsächlich hören.

Also bei meinen, insgesamt gerechnet, vielleicht 65:35 (Metal:Klassik) kann nichts gescheit Klischeehaftes rauskommen? ;) Dann müsste mein Aussehen sich allerdings in Phasen, in denen ich fast nur Metal höre (wie letztes Jahr - wie gesagt, kaum Zeit für Opern- und Konzertbesuche; zuhause höre ich größtenteils Metal), verändern? ;)

Groucho schrieb:Deshalb meine Frage an die user dieses Threads:

Habt oder hattet ihr gute Freunde (ich meine wirklich Freunde, nicht die netten Bekannten oder Arbeitskollegen, mit denen man sich auch gut versteht), mit denen ihr musikalisch nicht die allerkleinste Schnittmenge hattet?

Nein :D irgendwo gabs da immer Überschneidungen. Ich höre allerdings viel unterschiedliche Musik. Bevorzugt diverse Formen des Metal, Rock, Klassik (allerdings nicht so gerne Opern), Musicals, Soundtracks zu Filmen, Serien und Spielen, Synthiepop usw.

Und ich steh immer noch auf die Backstreet Boys :troll:

Aloceria schrieb:Lange Haare, wie wieviel Prozent aller Frauen? ;) Dunkle (nicht nur schwarze) Kleidung stimmt allerdings. Der Rest nicht. Die Frage ist allerdings, wie bringt man das optisch mit dem Klischee "Klassikhörer" in Einklang? ;)

Schicke Hochsteckfrisur, Kostüm, Pumps? :D :troll:

Ähm ja. Trifft bei mir schonmal nicht zu :D lange Haare (und zwar bunt), sichtbar gepierct, bevorzugt irgendwelche dämlichen Tshirts, Jeans und Chucks. In welche Ecke würde ich da optisch wohl gehören? :D

Ich hätte gar keine Energie, mich einer Subkultur zugehörig zu kleiden :D

Groucho schrieb:Habt oder hattet ihr gute Freunde (ich meine wirklich Freunde, nicht die netten Bekannten oder Arbeitskollegen, mit denen man sich auch gut versteht), mit denen ihr musikalisch nicht die allerkleinste Schnittmenge hattet?

Nein! Entweder gab es schon Unterschiede, aber kleine Schnittmengen, oder man teilte regelrecht eine Passion für eine bestimmte Musik.
Manchmal hat man sich auch durch Freunde in eine bestimmte Musikrichtung weiter entwickelt, bei mir lag das vor allem an einem Typ mit A-klasse und bombastischer Anlage. Durch den bin ich total auf die Trance und Deep House Schiene gekommen. Die Musik im Auto war einfach nur endgeil. Anno dazumal haben die Jungs ja einem noch die Mixtapes gemacht... hach, bzw. CDs gebrannt. Oh man, das waren Heiligtümer. Wie ist das heute? Macht man Playlists auf SoundCloud oder Spotify für jemanden außer sich selbst??

Und was bin ich für ein Geschöpf?

Inside Your Love (Swales' In Detroit Edit)

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gruselich schrieb:Wie ist das heute?

Ich brenne immer noch MIX-CDs.
Allerdings brenne ich die für mich selbst, um beim Auto fahren Musik zu hören.
Wenn mir ein Mix besonders gelungen scheint, mache ich aber manchmal eine Kopie für einen Kumpel von dem ich glaube, die könnte dem gefallen.

Für eine Frau habe ich noch nie ein Tape oder eine CD zusammengestellt.

Aloceria schrieb:Dann müsste mein Aussehen sich allerdings in Phasen, in denen ich fast nur Metal höre (wie letztes Jahr - wie gesagt, kaum Zeit für Opern- und Konzertbesuche; zuhause höre ich größtenteils Metal), verändern?

Nöö, du bist ja immer noch eine Mischhörerin, auch wenn du mal 'ne Phase hast

Groucho schrieb:Für eine Frau habe ich noch nie ein Tape oder eine CD zusammengestellt

Das erstaunt mich jetzt! Mach das doch mal für deine Frau.
Also ich hab da früher, in den 90ern und 2000ern niemanden an mich rangelassen, der mir vorher nicht so 2-5 gute mixtapes geschenkt hat. Und dann später waren das echte Milestones, also immer, wenn wir irgendwo im urlaub waren, oder zu Weihnachten, wenn ich mich als Geschenk verkleidet habe, dann durfte da auch ne neue CD nicht fehlen. Ach Mann. Ich vermisse das.