Bogdan60 schrieb:Wenn die es so zielsicher erkennen, dann ist die Umbenennung wohl kein Problem.
Natürlich würde man die erkennen, wenn die Packung durchsichtig ist, oder ein zumindest einigermaßen authentisches Bild drauf ist (bloß auf einer Speisekarte ohne Bild wohl nicht). Nur warum muss man so umständliche Namen nehmen?
Aus Gag hab' ich da mal den Brat-Langroller und den Würzflachzylinder vorgeschlagen
;)Muss sowas sein?
(Es sagt ja auch keiner: "Ich grille jetzt einen mit Tiermuskelpaste gefüllten Darm", "Ich trinke eine Tasse Kaffee mit gekühltem, pasteurisiertem Rinderweibcheneutersekret". Sondern man grillt einen Knacker, trinkt einen Milchkaffee.)
Speisen haben nunmal wiedererkennbare Namen, die sich durchaus an anderen Speisen orientieren. Ein "Burger" ist nicht nur dass da Fleisch drin sein kann, sondern doch die "Gesamtkomposition": Ein Brötchen, etwas Salatgemüse, eine würzige Sauce die in Richtung Ketchup-Senf geht, und eine abgeflachte Frikadelle ("Patty") mit würzigem Geschmach welche üblicherweise gebraten oder gegrillt ist.
Heikel bin ich da persönlich wenn es um ganz konkrete Namen von Speisen geht. Ein etwa "ragù alla bolognese" ist fest definiert.
Aber dran orientieren dürfen sie sich m.E. schon: wir machen z.B. zu Hause "Veggie-Bolognese". Unterscheidet sich von "Pasta mit Gemüsesauce". Bleibt "Bolognese" aufgrund der Zubereitung und aller Zutaten außer Fleisch.
kosmonautin schrieb:Mir ist das in 5 Jahrzehnten fleischfrei nicht ein einziges Mal passiert.
Dem kann ich beipflichten.
(Und nein, mir ist das auch nicht z.B. bei geringer Sprachbeherrschung passiert. Was da hilft: Viel selberkochen, Grundzutaten. Bei einer Packung Linsen bescheißt micht keiner
;) Aus der kann ich mir bei Bedarf auch die Füllung für meine Lasagne machen (mach' ich).)
kosmonautin schrieb:Ich wurde aber wenige male von Fleischessern bekocht oder (früher) von Restaurants überrascht, die nicht darüber nachdachten, dass einzelne Zutaten wie Parmesan, Butter oder Sahne tierischen Ursprungs sein könnten.
Manche finden das witzig, wenn ich frage (im Restaurant), ob die Gemüsesuppe vegan ist. Tja.
Manche finden es witzig, beim Kochen (privat) halt mal was unterzujubeln "ob sie's merkt". Klassiker: "Da ist nur ganz wenig Speck drin, der gibt Geschmack!"
kosmonautin schrieb:Wenn kein Label drauf ist, studiert doch jeder Vegetarier/Veganer die Zutatenliste!
Ganz richtig. Und das habe ich auch (darauf beziehen sich obige "geringen Sprachkenntnisse") gemacht, als wir vor drei Jahren in ein Land umgezogen sind, dessen Sprache wir nur ansatzweise beherrschten: Wenn da irgendwas das wir im Supermarkt kaufen wollten mehrere Zutaten hat (also nicht z.B. klar erkennbar ein Obst oder Gemüse, eine Packung Nüsse, eine Packung Linsen, ein Sack Mehl... ist), die Zutatenliste auch per Übersetzungs-App durchgehen. Als wir anfangs bei noch unzureichenden Kochmöglichkeiten auch Gebäck kaufen mussten (sowas wie Brot, Brötchen), hat das einiges zutage gefördert. Zugegeben, bis in weitere Details (z.B.: wie wurde verwendeter Essig geklärt?) konnte man damit nicht gehen, v.a. wenn man anfangs mit einem Supermarkt in der Nähe, einer Mikrowelle und einer Kochplatte durchkommen muss.
Bundeskanzleri schrieb:Das gibt es aber wohl tatsächlich im Pelzbereich.
Echte Pelze werden als Webpelz angeboten.
Anderer Bereich, aber die Strategie wäre ähnlich.
Das ist der Fall (wohl oft, weil es billiger ist
:( ), und darum kauf' ich sowas auch nicht. (Noch dazu finde ich persönlich es super unpraktisch, Plüsch/Webpelz an Kleidung zu haben: Fusselt in der Waschmaschine, und so Plüsch der aus Jacken und Schuhen rausguckt zieht Nässe an und befördert sie ins Innere. Nein danke!)
Bzgl. Lebensmitteln könnte ich mir sowas noch eher in Restaurants vorstellen, dass da das passiert was manche privat mit ihren Gästen veranstalten: Weil man es für einfacher hält, wie gewohnt zu kochen, wird dann die tierische Zutat reingetan und ggf. für den Gast rausgenommen. (Suppe mit Fleisch gekocht, für den Veganer oder Vegetarier schaut man dass man keines mit auftellert, und behauptet halt: Ja, die Gemüsesuppe ist vegan. Nichtvegane Gebäcke werden auf einmal "vegan" wenn jemand nach solchen fragt. Da liegt es oft daran: vegan oder vegetarisch nicht ernst nehmen, nichts separat da haben (oder zubereiten wollen), Gast doch zufriedenstellen wollen.)