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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

1.927 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Spanien, Loch, Julen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 02:05
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Das genaue Gegenteil ist der Fall. Wurde aber schon gepostet.
Ja, ich habe das oben auch schonmal korrigiert. Der Prozess mit Sauerstoff heißt Verwesung, der ohne Fäulnis (ich hatte das genau falsch herum im Gedächtnis). Letztlich ist es allerdings nicht allzu wichtig, denn in der Auswirkung, nämlich der Tatsache, dass ein toter Körper vergeht, gibt es bis auf chemische Details keine großen Unterschiede.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Normalerweise schließen Särge nicht luftdicht ab.
Trotzdem kommt in 2 Metern Tiefe im Erdreich, also in einem verschlossenen Grab, nicht allzu viel Luft an den Sarg. Wird jetzt aber ziemlich off-topic.

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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 02:16
Ich finde die Arbeit der Rettungskräfte, aus allen Blickwinkeln betrachtet, höchst bemerkenswert. Das war eine menschliche Meisterleistung - wer das kritisiert, sollte eventuell nochmal die Schulbank drücken (auch die moralische ^^).

Der damalige Alfredo steckte in viel geringerer Tiefe und da gab auch kein hartes Gestein, was die Arbeit erschwerte. Trotzdem konnte er nicht gerettet werden und starb wohl deutlich qualvoller als Julen.

Natürlich hatte ich auch Zweifel bei dem Unglück - das ist doch auch normal und wird sich nie ändern. Menschen spekulieren, denken nach, erstellen Theorien.

FAKT ist: Julen war in dem Schacht. Der erste Sohn starb an einem Herzfehler, das wird sicher genau untersucht worden sein. Und es gibt nach der Obduktion keinen Anhaltspunkt dafür, dass Julen nicht durch den Sturz starb.

Somit bleibt hier einfach eine unfassbare Tragik und ein gnadenloses Schicksal. Man kann den beiden Eltern daher nur alle Kraft der Welt wünschen. Wenn das Leben eine junge Familie derart auf die Probe stellt, fehlen mir einfach nur die Worte.

Ruhe in Frieden, kleiner Julen.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 03:21
@GigiNazionale
Danke für deine Worte... Ich finde auch, die Familie muss so viel Leid ertragen, sowas kann man sich gar nicht vorstellen. Es ist ein tragisches Unglück geschehen und ich finde es sehr traurig, wenn jedes Detail angezweifelt wird.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 08:16
Zitat von yongyong schrieb:Passt für mich nicht zusammen, denn dann muss er ja schon auf den ersten paar Metern nicht mehr geatmet haben, sonst hätte er Staub eingeatmet.
Warst du schon mal auf so einem Freifallturm im Freizeitpark?
Wenn du das erste mal drauf bist kannst du weder schreien noch atmen für ein paar sek. Das ist wie in kleiner schock wenn du fällst. Und die Höhe ist ca. identisch.

Nur Leute die das bereits mehrmals gemacht haben und sich daran gewöhnt haben können überhaupt schreien.

Ich weiß jedenfalls noch genau wo ich das erste mal so einen Turm benutzt hab. Du bekommst wirklich kurzzeitig einen "Schock" durch den freien Fall. komisches Gefühl jedenfalls.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 08:23
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Letztlich ist es allerdings nicht allzu wichtig, denn in der Auswirkung, nämlich der Tatsache, dass ein toter Körper vergeht, gibt es bis auf chemische Details keine großen Unterschiede.
Es macht allerdings schon einen Unterschied wie schnell er vergeht.. An der Oberfläche mit offener Witterung benötigt ein Körper nur ca. 40 Tage bis es ein Skelett ist. Bei uns im Sarg kann das mitunter Jahre dauern. Wir hatten hier kürzlich noch einen Bericht das die Friedhöfe Probleme haben weil die Körper teilweise nach 30 Jahren noch nicht verwest sind (Weil die Modernen Särge einfach zu dick sind). Die mussten dann nachträglich eingeäschert werden.

In Spanien ist das noch viel krasser. Weil die haben dort Schiebegräber wo die Toten rein geschoben und meist vorher noch balsamiert werden. Danach wird das mit Beton verschlossen da kommt nix rein oder raus. Im Prinzip werden die Körper da Mumifiziert.
Im Mittelmeerraum ist das aber nichts besonders, sondern das ist bei deren einfach Brauchtum. Deswegen gibt es ja auch in Italien soviele Ausstellungen die man besuchen kann wo du dann Tote von 1880 oder so noch siehst die aussehen wie Wachsfiguren. Aber das ist da in der Kultur so. Die gehen damit auch ganz anders um als wir. Bei denen ist die Totenfeier auch wirklich eine "Feier" Und man gedenkt den Toten da auch anders. Auch das mit dem offenen Sarg an dem das ganze Dorf abschied nimmt ist da noch Gang und gäbe.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 08:42
Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, wird der Tod von Julen bald auch die spanische Justiz beschäftigen. Unklar ist nämlich, wer die Kosten des Rettungseinsatzes tragen soll. Schließlich waren hunderte Helfer im Einsatz, über 80.000 Kubikmeter Erde wurde ausgehoben. Und obwohl viele Helfer ehrenamtlich arbeiteten und in Privathäuern übernachten durften, werden die Kosten des Einsatzes auf 800.000 Euro geschätzt. Doch wer soll für die Kosten aufkommen? Laut „Tagesspiegel“ gibt es mehrere Optionen:
Julens Eltern, da sie den Sturz des Jungen nicht verhinderten

Der Besitzer des Grundstücks auf dem der Junge in den Brunnen stürzte

Die Firma, die ohne Genehmigung das mehr als 100 Meter tiefe Loch gebohrt hat
https://www.derwesten.de/panorama/spanien-kind-brunnen-julen-beerdigung-eltern-todesursache-id216210623.html


Ich hoffe dass die Eltern jetzt nicht noch auf den Kosten sitzen bleiben..
Ich möchte niemanden die Schuld zuweisen, allerdings finde ich, dass der Grundstückbesitzer mit verantwortlich ist.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 08:53
Den Eltern zusätzlich zu ihrem Leid die Kosten für den Einsatz aufzuladen und ihnen damit vermutlich ihr restliches Leben und eventuelle neuen Familiengründung auch noch finanziell zu verbauen fände ich einfach grausam.
Wäre es auf ihrem Grundstück passiert und sie hätten das Bohrloch selbst in Auftrag gegeben und nicht sicher verschlossen, könnte man es ja noch nachvollziehen.

Aber ich persönlich sehe ganz klar den Grundstückinhaber in der Schuld, falls nachgewiesen wird, dass er keine ausreichende Sicherung vorgenommen hat.
Klar trifft die Firma wahrscheinlich auch eine rechtliche Schuld, aber die letztendliche und moralische Schuld sehe ich bei dem Besitzer, der fahrlässig handelte und sowohl seine eigene Tochter, als auch Julen in Gefahr brachte. Vermutlich hat er es einfach unterschätzt.... aber das mindert die Tragik leider kein bisschen.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 08:56
Zitat von GiuliettaGiulietta schrieb:Den Eltern zusätzlich zu ihrem Leid die Kosten für den Einsatz aufzuladen und ihnen damit vermutlich ihr restliches Leben und eventuelle neuen Familiengründung auch noch finanziell zu verbauen fände ich einfach grausam.
Ich glaube auch nicht, dass dies geschehen wird. Schon allein, um eine öffentlichkeitswirksame Gegenwehr zu verhindern. So unsensibel werden sie sich nicht präsentieren; auch als staatliche Behörde nicht.

Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass Brunnenbohrer und Grundstücksbesitzer sich die Kosten teilen müssen.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 09:00
Dass bei dem Kleinen kein Staub in der Lunge gefunden werden konnte, passt ja zu der Theorie des freien Falls. Irgendjemand hier hatte es doch mal ausgerechnet, wie lange es dauert bis man 70m fällt... ich meine mich an 1-3 Sekunden zu erinnern.
In diesen Sekunden wird er im Schockzustand die Luft angehalten haben und als er unten ankam, gingen bei ihm aufgrund der schwere der Verletzung sofort die Lichter aus. :(
Ich finde es tröstlich, dass er bis auf einen kurzen Schrecken wahrscheinlich nicht leiden musste.

Das einzige war einfach wirklich noch Fragen aufwirft sind die 30m hohe Aufschüttung mit Erde unter ihm und die Härte des Propfens über ihm... Da bin ich wirklich gespannt, was letztendlich die Erklärung seitens der Behörden sein wird.


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aero ehemaliges Mitglied

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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 09:02
Es stellt sich für mich immer wieder frage, wie würde dieser fall beurteilt werden wenn er sich in der BRD ereignet hätte ?

Ohne das ich jetzt hier eine antwort darauf in haben möchte...

...denn die kenne ich.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 09:04
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass Brunnenbohrer und Grundstücksbesitzer sich die Kosten teilen müssen.
Ja, das kann ich mir auch gut vorstellen!

Ich denke würde es wirklich dazu kommen, dass die Eltern Kosten tragen müssen, würde es unheimlich viele Menschen geben, die ihnen helfen möchten. Wahrscheinlich würde es bei einer Spendenaktion im Internet keine Woche dauern und der Betrag käme zusammen. So viele haben mitgelitten und ich glaube jeder würde der Familie noch zusätzliches Leid ersparen wollen.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 09:48
Wenn er keinen Staub in der Lunge hatte, konnte er auch nicht mehr weinen, wie der Vater ausgesagt hat, denn dafür muss er luftholen.
Also muss der sich vertan haben.
Den Sturz kann man nicht mit einen vom Freefalltower vergleichen, denn dass würde wiederum einen Pfropf aus nachfallendem Gestein ausschließen, vor allem in diesen Mengen, da die Wände nicht bremsen würden.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 10:01
Zitat von PuschelinePuscheline schrieb:Den Sturz kann man nicht mit einen vom Freefalltower vergleichen, denn dass würde wiederum einen Pfropf aus nachfallendem Gestein ausschließen, vor allem in diesen Mengen, da die Wände nicht bremsen würden.
Das sollte klar sein das auf einem Tower kein Sand nachrutscht.

Es ging in dem Vergleich nur darum, was ein Freifall in deinem Körper auslöst, selbst wenn du schon weißt das du gleich fällst.
Einfach nur um zu beschreiben wie einfach man einen solchen "kleinen" Schockzustand bekommen kann in dem man "als Anfänger" weder atmet noch schreit. Und selbst da läuft ja alles noch kontrolliert ab mit Sitz usw.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 10:39
Die Frage nach dieser 2 Meter Schicht, welche auf ihm landete, kann ich mir wirklich null beantworten. Wenn ich mich an das Video vom Bohrloch erinnere, sah das Ganze für mich gar nicht so instabil aus oder täusche ich mich da so sehr? Man hat überall die Rillen vom Bohren deutlich sehen können was für mich nicht unbedingt darauf schließen lässt, dass massig Material mitgerissen wurde. Des Weiteren muss ich sagen, dass die Wände des Schachts auf mich irgendwie nen relativ trockenen, glatten und geraden Eindruck gemacht haben. Und wenn der Junge, wie gesagt wurde, dort im freien Fall durch konnte spricht das ja nicht unbedingt für viel „anecken“ oder „Stocken“ um Material mitzureißen und vor allem wie es sich derartig verfestigen konnte. Ich bin gespannt ob da noch etwas raus kommt bei den Ermittlungen was wir erfahren.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 10:54
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ich glaube auch nicht, dass dies geschehen wird. Schon allein, um eine öffentlichkeitswirksame Gegenwehr zu verhindern. So unsensibel werden sie sich nicht präsentieren; auch als staatliche Behörde nicht.

Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass Brunnenbohrer und Grundstücksbesitzer sich die Kosten teilen müssen.
Nachdem es ein großes weltweites Interesse gegeben hat, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, das die Behörden oder gar der Staat solche Wege geht.
Die Verantwortung wird ohnehin beim Brunnenbauer liegen, das ist in Deutschland nicht anders.

Wird in Deutschland ein Haus gebaut und eine Betondecke gegossen, muss vor dem Betonieren ein Statiker kommen und seine Unterschrift geben, das alles korrekt und Safe ist. Mit Hauptaugenmerk auf die Bewehrung (Eisen). Bricht die Decke zusammen, ist der Statiker vorranging, noch vor der Baufirma die Probleme.

Der Hauseigentüner eher nicht und sein Bruder sowieso nicht. Außer...sein Bruder ist der Statiker :D


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 10:55
Die Juristen verlangen aber eine unabhängige Untersuchung durch die Guardia Civil. Der Architekt Jesus Flores Vila aus Marbella hat mit acht Mitarbeitern im Auftrag dieser Kanzlei Zahlen und Fakten zusammengetragen, mit denen die Spezialisten vor Gericht beweisen wollen, dass der betriebene Aufwand ungerechtfertigt war.

„Die Kosten sollten deshalb nicht komplett auf die Schuldigen abgewälzt werden, die den Unfall verursacht haben. Man darf sie nicht für die Inkompetenz der verantwortlichen Ingenieure zur Kasse bitten“, sagte Vila. Kern der Kritik ist die Ernennung von Ingenieuren mit mangelnder praktischer Erfahrung, der Einsatz falscher Geräte und Fehlentscheidungen bei der Vorgehensweise.
Falls jetzt immer noch einer glaubt, es sei alles gut verlaufen. Leider nicht.
Und es ist auch gut, dass es überprüft wird, sonst hätte Julens Familie (denn das sind die Grundstücksbesitzer) einen beachtlichen Teil zu zahlen dafür, dass wahrscheinlich viel zu viel falsch gemacht wurde.

Und das müsste dann auch nicht der Brunnenbohrer bezahlen.

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/unglueck-in-totaln-der-fall-julen-beschaeftigt-jetzt-spaniens-justiz/23915826.html


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 10:56
Nun wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt in Bezug auf den Brunnenbau.

https://www.derwesten.de/panorama/spanien-kind-brunnen-julen-beerdigung-eltern-todesursache-id216210623.html

Also es geht nicht mehr alleine darum, wer die Kosten des Rettungseinsatzes zu tragen hat.

Lt. gmx. sind bei Brunnenbohrungen normalerweise die Grundbesitzer für die Sicherung verantwortlich, weil diese eben häufig nachgucken, ob Wasser fließt oder nicht.

Würde mir jetzt auch einleuchten, denn der Brunnenbauer kann ja nicht wöchentlich kontrollieren, ob der Brunnen noch gesichert ist oder nicht.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 11:04
Zitat von thecrewthecrew schrieb:Warst du schon mal auf so einem Freifallturm im Freizeitpark?
Wenn du das erste mal drauf bist kannst du weder schreien noch atmen für ein paar sek. Das ist wie in kleiner schock wenn du fällst. Und die Höhe ist ca. identisch.
Nur Leute die das bereits mehrmals gemacht haben und sich daran gewöhnt haben können überhaupt schreien.
Ich kann mich an meine erste "Fahrt" damit sehr gut erinnern, ist nämlich so lang gar nicht her. Ich konnte problemlos atmen. Das Gefühl im Magen war seltsam (so ein bisschen flau), aber an sich fand ich es eher lustig (ich hatte auch nicht den Drang, da irgendwie zu schreien, fand es eher interessant, angenehm). Abgesehen davon... "normal", irgendwie. Allerdings kommt bei einem spontanen Fall in ein Loch ja noch ein Überraschungseffekt dazu, eine Schrecksekunde, weil man nicht damit rechnet, dass man gleich fallen wird. Von daher halte ich das nicht für ganz vergleichbar. Auch weiß ich nicht, wie ein 2-jähriges Kind in der Situation reagieren würde. Also, wie reaktionsschnell es überhaupt ist, und was es dann empfindet. Würde ja eher auf Angst tippen - aber ob es schreit? Und wenn nein, warum nicht? Kann ich schwer sagen.
Zitat von thecrewthecrew schrieb:Es macht allerdings schon einen Unterschied wie schnell er vergeht.. An der Oberfläche mit offener Witterung benötigt ein Körper nur ca. 40 Tage bis es ein Skelett ist. Bei uns im Sarg kann das mitunter Jahre dauern. Wir hatten hier kürzlich noch einen Bericht das die Friedhöfe Probleme haben weil die Körper teilweise nach 30 Jahren noch nicht verwest sind (Weil die Modernen Särge einfach zu dick sind). Die mussten dann nachträglich eingeäschert werden.
An der Oberfläche kommt im Freien auch noch Insektenbefall und Tierfraß hinzu, was Du in der üblichen Grabtiefe tatsächlich nicht mehr hast (außerdem ist es an der Oberfläche zumindest im Sommer deutlich wärmer, als in "Kellertiefe"). Allerdings spielt auch Druck eine Rolle (an Druckstellen findet die Verwesung oder Fäulnis schneller statt, z.B. ist die "Liegefläche", wenn ein Toter auf dem Rücken liegt, stärker zersetzt, als die Oberseite - also der Rücken kann dann schon übel aussehen, während das Gesicht noch völlig intakt ist). Was das Problem mit den sich nicht richtig zersetzenden Toten in Gräbern betrifft, geht es hauptsächlich darum, dass sich Wachsleichen bilden, die sich dann nicht weiter zersetzen, weil der Körper durch das sich bildende Wachs völlig umschlossen ist. Problem können lehmhaltige Böden, Trockenheit, unterirdisches Eindringen von Eiswasser in den Sarg bei Bestattungen im Herbst/Winter, synthetische Kleidung, bestimmte Medikamente, usw, sein. Da spielen viele Faktoren eine Rolle.
Zitat von thecrewthecrew schrieb:In Spanien ist das noch viel krasser. Weil die haben dort Schiebegräber wo die Toten rein geschoben und meist vorher noch balsamiert werden. Danach wird das mit Beton verschlossen da kommt nix rein oder raus. Im Prinzip werden die Körper da Mumifiziert.
Grüfte halt. Nicht als große, einzelne Gebäude, sondern in Kolumbarienform. Gibt es in Deutschland auch noch, werden aber nur noch selten verwendet. Da werden dann aber für gewöhnlich Innensärge benutzt, die tatsächlich luftdicht abschließen (verschweißt/vernietet werden), z.B. hat man früher Bleisärge benutzt. Glaube, aktuell ist aus Umweltgründen Zink üblich. Dass danach zubetoniert (in manchen Gegenden auch durch eine Steinplatte verschlossen) wird, hat eher damit zutun, dass man Störung der Totenruhe, Diebstähle o.ä. vermeiden möchte. Das Balsamieren hat nichts mit der Bestattungsart zutun, sondern damit, dass der Tote sich etwas länger hält, weil er ja vor der Familie offen aufgebahrt wird. Er soll ansehnlich bleiben, bis die Abschiednahme vorüber ist. Wird z.B. auch in den USA standardmäßig gemacht, weil auch dort in vielen Gegenden die Abschiednahme am offenen Sarg absolut üblich ist.
Zitat von thecrewthecrew schrieb:Im Mittelmeerraum ist das aber nichts besonders, sondern das ist bei deren einfach Brauchtum. Deswegen gibt es ja auch in Italien soviele Ausstellungen die man besuchen kann wo du dann Tote von 1880 oder so noch siehst die aussehen wie Wachsfiguren.
Da meinst Du jetzt allerdings ein paar Sonderfälle, nämlich die Gruftgewölbe/Keller von verschiedenen Klostern, z.B. der Kapuziner auf Sizilien. Da hat man die Toten allerdings einfach so in Nischen gestellt oder gelegt oder sogar an die Wand gehängt, und durch den andauernden Luftzug kam es zu einer Austrocknung und Mumifizierung. Übrigens nicht absichtlich, ursprünglich war das ja auch kein Ausflugsziel. Dass man dieses unbeabsichtigte Ergebnis heute als Tourist anschauen kann, war also nie geplant. Hat also nichts mit Brauchtum zutun.
Zitat von thecrewthecrew schrieb:Und man gedenkt den Toten da auch anders. Auch das mit dem offenen Sarg an dem das ganze Dorf abschied nimmt ist da noch Gang und gäbe.
Hier in Deutschland wird man für die Trauerfeier auch gefragt, ob offen oder verschlossen. War jedenfalls letztes Jahr bei mir noch so. In ländlichen Gegenden nimmt auch durchaus das ganze Dorf dran teil. Wobei ich jetzt nicht leugnen will, dass es weltweit extrem unterschiedliche Beerdigungs- und Trauerriten gibt. Sepulkralkultur ist ein eigenständiges Wissenschaftsfeld, Teil der Geschichtswissenschaft, Soziologie, auch Theologen, Philosophen und Psychologen beschäftigen sich teilweise damit.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 11:13
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Würde ja eher auf Angst tippen - aber ob es schreit? Und wenn nein, warum nicht? Kann ich schwer sagen.
Wenn du das nächste Mal stürzt, beobachte einfach ob du während des Sturzes atmest.
Machst du nicht.
Du hältst automatisch die Luft an. Ich konnte dazu leider keinen link finden.


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Julen (2) stürzt in 107m tiefen Schacht bei Totalán in Spanien

28.01.2019 um 11:14
Zitat von DeepThoughtDeepThought schrieb:Wenn du das nächste Mal stürzt, beobachte einfach ob du während des Sturzes atmest.
Machst du nicht.
Für den Bruchteil einer Sekunde würde ich Dir zustimmen, aber nicht den gesamten Weg nach unten, also nicht über die gesamte Fallhöhe.


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