Früher war Alles besser?

Ich fand Erziehung früher besser.

Auch wenn es vielleicht streng war, aber das hat denjenigen geprägt sich ordentlich zu verhalten. Nicht nur das verhalten ist wichtig, sondern auch mal zu verzichten oder "nein" zu sagen oder ein "nein" zu anzeptieren.

Ebenfalls findenich es auch gut, das mir früher meine Eltern nicht alles gekauft haben, so habe ich es auch gelernt mit Wert und Geld umzugehen.

skattone schrieb:Ich fand Erziehung früher besser.

Ich hätte auf die Schläge, die es in meiner Kindheit gab und die "früher" normal waren, gut verzichten können.

Himmelsbesen schrieb:Ich hätte auf die Schläge, die es in meiner Kindheit gab und die "früher" normal waren, gut verzichten können.

Nach der Ohrfeige oder Watschn hat man es nicht wieder gemacht, weil man wusste das wieder eine gewischt bekommt wenn man was anstellt.

@skattone
Öhm, das stimmt jetzt nicht so wirklich.

Ich würde von meiner Mutter mit Kleiderbügel und Ähnlichem verprügelt, weil ich gelogen habe.

Das habe ich aber immer wieder getan, denn es war völlig egal ob ich Lüge oder nicht, wenn ich einen Fehler in ihren Augen begangen habe, dann hat es halt Prügel gesetzt.

Konnte ich mehr als gut drauf verzichten.

Meine Tochter hat auch das ein oder andere angestellt und ich habe es tatsächlich ganz ohne eine 'Watschen' geschafft, dass sie es nicht noch mal gemacht hat.

Was bitte läuft bei Menschen falsch, die es für richtig halten ein Kind zu schlagen?

Wenn der Arbeitskollege deiner Mutter oder deines Vaters einen Fehler gemacht hat, dann ist deine Mutter oder dein Vater auch hin gegangen und hat ne 'Watschen' verteilt?

skattone schrieb am 29.10.2019:Nach der Ohrfeige oder Watschn hat man es nicht wieder gemacht, weil man wusste das wieder eine gewischt bekommt wenn man was anstellt.

Was denn "wieder gemacht"? Ich bekam Schläge, nur auf Verdacht hin, ohne Beweis und oftmals ohne überhaupt etwas falsch gemacht zu haben. Da wurde gar nicht erst groß nachgeforscht, sondern gleich zugelangt, allein schon aus Bequemlichkeit der Erwachsenen.

troublerin77 schrieb am 29.10.2019:Was bitte läuft bei Menschen falsch, die es für richtig halten ein Kind zu schlagen?

Das frage ich mich auch.

Himmelsbesen schrieb:Das frage ich mich auch.

Ich denke, manche leute würden gern Kinder wieder Schlagen, weil das für Erwachsene einfacher erscheint. Gewalt ist doch keine lösung und schon gar nicht in der Kindererziehung, Kinder haben dann höchstens angst vor einem und sind nur selten dafür dankbar.
Wer sowas macht, macht es nur, um ein Kind ,,klein“ zu halten, damit es nicht so schnell rebelliert. Sein Kind zu schlagen ist meiner Meinung vor allem.ein Zeichen der schwäche.

So stellt es sich zumindest mir da, vielleicht hat jemand mit mehr ahnung eine bessere Erklärung dafür.

@PStanisLove
Wie recht du hast.

Ich habe meine Tochter ohne viele feste Regeln und mit viel Reden erzogen.

Da durft ich mir immer anhören, dass ich zu faul bin konsequent zu sein und sie mir dafür später auf der Nase tanzen würde.

Ich hab es mir aber gar nicht so einfach gemacht, denn einem Kind zu erklären, warum es jetzt besser ist, das sie das jetzt nicht machen soll oder das jetzt nicht haben kann, war wesentlich anstrengender als einfach nur nein zu sagen und konsequent durchzuziehen.

Ich habe ihr schon sehr früh vermittelt, dass alles eine Konsequenz hat, positiv wie negativ.

Ich hatte auch nie einen rebellierenden Teenager zu Hause, denn es gab nichts zu rebellieren.

Sie bespricht auch heute noch Vieles mit mir, ihre Sorgen, ihre Probleme und ihre Freuden.
Das hat sie auch während der ganzen Pubertät gemacht.

Aber sie hatte ihre Freiheit, ihren Weg zu gehen aber mit dem Wissen, dass Mama und Papa ihr helfen, wenn sie nicht weiter weiß.

Sie war immer sehr besonnen und hat sich vor ihrem Handeln immer über eventuelle Konsequenzen Gedanken gemacht und meist auch mit mir besprochen.

Mittlerweile ist sie seit 5 Wochen selbst Mama und hat jetzt schon Probleme mit ihrem Umfeld, die ihr einreden wollen, dass sie ihr Kind verwöhnt, wenn sie es sofort aufnimmt wenn sie schreit.

Aber Babys kann man nicht verwöhnen, denn die haben null Wünsche, sondern nur Bedürfnisse.

Aber auch da weiß sie, dass Mama und Papa hinter ihr stehen.

PStanisLove schrieb:Sein Kind zu schlagen ist meiner Meinung vor allem.ein Zeichen der schwäche.

Genau so ist es!

troublerin77 schrieb:Ich habe meine Tochter ohne viele feste Regeln und mit viel Reden erzogen.

So ähnlich habe ich es auch bei meinen Kids gemacht.

Meine Kinder sind so richtig verwöhnte Bälge. Das ist für uns Eltern anstrengend, dafür stehen die Kinder später selbstsicherer im Leben und lassen sich nichts gefallen.

Früher wurde jedem viel zu viel aufgezwungen.
Nein, früher war nichts besser.

@FerneZukunft
Naja, ob ich es jetzt verwöhnt nennen möchte, weiß ich nicht aber als ernst und wahrgenommen.

Kinder sind eben auch Menschen, nur noch nicht ganz fertig.
Ich finde es gibt einfach keine Berechtigung sein Kind als etwas niedere zu behandeln.

Und ja auch meine strotzt nur so vor Selbstbewußtsein und Selbstwert.
Sie weiß was sie kann und kann gut einschätzen, wo sie Hilfe braucht und wo sie alleine los legen kann.

troublerin77 schrieb:Kinder sind eben auch Menschen, nur noch nicht ganz fertig.

das stimmt!

troublerin77 schrieb:Und ja auch meine strotzt nur so vor Selbstbewußtsein und Selbstwert.
Sie weiß was sie kann und kann gut einschätzen, wo sie Hilfe braucht und wo sie alleine los legen kann.

genau so sollte jedes Kind sein.
Früher wurde durch die Erziehung viel verhaut.
Nein, früher war nichts besser.

FerneZukunft schrieb:Nein, früher war nichts besser.

Meinst du das allgemein oder in Sachen (deiner) Erziehung?

alibert schrieb:Meinst du das allgemein oder in Sachen (deiner) Erziehung?

allgemein.

Was war früher besser?
Die Lebenserwartung war geringer, das Leben härter und man hatte viel weniger Möglichkeiten.

FerneZukunft schrieb:Was war früher besser?

Ein paar Beispiele:
- man "musste" früher nicht 24/7 erreichbar sein, besonders im Job
- früher hast du eine Lehre in einem größeren Konzern gemacht, und konntest dort (wenn du keinen Scheiß gebaut hast) bis zur Rente bleiben
- du konntest mit spätestens 65 Jahren in Rente
- wenn mein Artz mir Nasentropfen/Pflaster/Tabletten verschrieben hat, reichte das Rezept in der Apotheke zum "bezahlen"
- ein Durchschnittsalleinverdiener konnte früher eine Familie ernähren
- Man konnte früher in 3,5 Std von Frankfurt nach New York fliegen
Und mir fallen bei Bedarf sicher noch einige mehr ein ;)

@alibert
Naja, es gibt so ein paar Punkte, die tatsächlich besser waren.

Aber so jetzt als Mutter und als Tochter muss ich ganz klar sagen, dass ich diese Erreichbarkeit echt besser finde.
Wenn ein angetrunkener Teenager den letzten Bus verpasst hat, die Schwiegermutter völlig aufgelöst anruft weil sie bedrängt wird. Jetzt vor Kurzem hatte sie einen Schlaganfall und ich konnte meinen Mann sofort auf der Arbeit erreichen, er konnte direkt zu ihr.

Beruflich gehe ich einfach nicht ran wenn der Chef anruft.
Mein Mann schon, da er genau weiß der Chef ruft nur an, wenn es wirklich brennt.

troublerin77 schrieb:Wenn ein angetrunkener Teenager

Ach ja, ich konnte als 16 Jähriger legal Zigaretten und Alkohol kaufen.
Heute begehe ich eine Straftat, wenn ich ein Springmesser mit einer mit einer Klingenlänge über 85mm, ein Butterflymesser oder ein Wurfstern oder Nunchaku besitze! . Als Kinder/Jugentlicher hatten wir sowas immer dabei!

genau @alibert

wenn wir früher gesoffen haben hat das niemanden interessiert.

Ich war früher in einer Clique die jedes Wochenende saufen ging, wir konnten daher auch viel vertragen.
Die einzigen, die dann ein Fall für die Notaufnahme waren, waren Leute, die es nicht gewohnt waren und mit uns mithalten wollten

Das soll jetzt keine Verherrlichung sein, Aber ich meine nur dass "früher" genauso gesoffen wurde, es interessierte halt niemanden. Den Begriff Koma-Saufen gab es damals nicht

lanegan

@alibert
Naja, Alkohol können Sie auch heute noch legal mit 16 kaufen.

Als Teenager fand ich das auch klasse, dass ich für meine Mutter noch die Zigaretten holen durfte, was dazu führte, dass ich schon Scheiße früh das Rauchen angefangen hab, weil es keine Sau interessiert hat.

Habe erst vor einem halben Jahr geschafft damit aufzuhören.

Auch ein Messer bei mir zu führen, fand ich in meinem ganzen Leben noch nicht erstrebenswert.

Meine Tochter hat sich aus Versehen ein kleines Schnitzmesser ins Bein gerammt und musste genäht werden. Also kann auch ne kleine Klinge Schäden hinterlassen.

Also Kippen, Alk und Messer sind jetzt nicht unbedingt Dinge, die früher besser waren.

alibert schrieb:- man "musste" früher nicht 24/7 erreichbar sein, besonders im Job

Viele Menschen können schwer "abschalten". Höhere Führungskräfte werden gezwungen, erreichbar zu sein. Ich schalte mein Firmahandy ab, sobald mein Dienst beendet ist. Auch mein privates Handy ist oft auf "Lautlos". Bekannte schimpfen mit mir, weil ich erst Stunden später Nachrichten beantworte oder zurückrufe. Nachts ist mein Handy komplett ausgeschaltet.

alibert schrieb:- früher hast du eine Lehre in einem größeren Konzern gemacht, und konntest dort (wenn du keinen Scheiß gebaut hast) bis zur Rente bleiben

Ist das wirklich so vorteilhaft?
Ich bin seit meinem Schulabschluss im selben Konzern.
Ich gehe jeden Tag mit Widerwillen hin, bleibe nur wegen dem Gehalt und dem "sicheren" Arbeitsplatz dort.
Ich gebe Dir aber recht, dass es lästig ist, sich oft bewerben und ständig weiterbilden zu müssen. Das ist einem früher erspart geblieben.

alibert schrieb:- du konntest mit spätestens 65 Jahren in Rente

Da hast Du recht!
Ich (als Frau) hätte bis vor ca. 15 Jahren mit 55 in Pension gehen können. Das war wirklich eine Lebensqualität.
Ich falle vom Geburtsdatum leider nicht einmal mehr in die Übergangsphase, somit muss ich bis mindestens 65 durchhalten.

alibert schrieb:- wenn mein Artz mir Nasentropfen/Pflaster/Tabletten verschrieben hat, reichte das Rezept in der Apotheke zum "bezahlen"

Das stimmt. Dafür war die Medizin nicht so fortgeschritten. Heute wird sehr viel Tagesklinisch behandelt. Früher musste man für die selbe Sache einen längeren stationären Aufenthalt hinnehmen.

alibert schrieb:- ein Durchschnittsalleinverdiener konnte früher eine Familie ernähren

Solange ich nicht die Person sein muss, die Haushalt und Kinder aufgebrummt bekommt, ist es ok.
Wenn ich Alleinverdienerin wäre, könnten wir schon davon leben. Wir hätten dann (so, wie es früher üblich war) PKW Urlaube in einfachen Unterkünften. Auch im täglichen Leben müssten wir sparsamer sein.
Somit wäre das heute noch möglich,.

alibert schrieb:- Man konnte früher in 3,5 Std von Frankfurt nach New York fliegen

Wie viele Leute konnten sich damals ein Concorde Ticket leisten?
Als ich ein Kind war, bin ich mit meiner Oma ein paar mal mit Zug und Schiff nach England gefahren, weil Flugtickets zu teuer waren.

Ein Punkt fällt sogar mir ein: früher wurde man nicht wegen jeder Kleinigkeit angezeigt. Kinder mit auffälligem Verhalten mussten auch nicht sofort zum Psychologen.

Ich bin aber dankbar, dass ich nicht in der Vergangenheit leben muss.

troublerin77 schrieb:Als Teenager fand ich das auch klasse, dass ich für meine Mutter noch die Zigaretten holen durfte, was dazu führte, dass ich schon Scheiße früh das Rauchen angefangen hab, weil es keine Sau interessiert hat.

Ich habe damals mit 5 oder 6 Jahren die Kippen für meine Eltern am Automaten geholt, hat keine Sau interessiert. Trotzdem habe ich in meinem Leben ganze 2 Zigaretten aktiv "gepafft"

troublerin77 schrieb:Auch ein Messer bei mir zu führen, fand ich in meinem ganzen Leben noch nicht erstrebenswert.

Nicht? Seit ich 8 bin habe ich täglich ein Messer bei mir und benutze es auch täglich. Übrigens sind es oft Leute, die mich fragen, warum ich ein Messer dabei habe, die es dann wenig später geliehen haben wollen ;)

troublerin77 schrieb:Meine Tochter hat sich aus Versehen ein kleines Schnitzmesser ins Bein gerammt und musste genäht werden. Also kann auch ne kleine Klinge Schäden hinterlassen.

Das Leben ist gefährlich, ich bin schon gelaufen und hab mich aufs Maul gelegt, also kann auch Laufen Schäden hinterlassen.

FerneZukunft schrieb:bleibe nur wegen dem Gehalt und dem "sicheren" Arbeitsplatz dort.

FerneZukunft schrieb:Wenn ich Alleinverdienerin wäre, könnten wir schon davon leben. Wir hätten dann (so, wie es früher üblich war) PKW Urlaube in einfachen Unterkünften. Auch im täglichen Leben müssten wir sparsamer sein.
Somit wäre das heute noch möglich,.

Ja, du hast eben einen gutbezahlten Arbeitsplatz in einem Konzern.
Ich kenne jede menge Leute, die einen Knochenjob machen und die Frau trotzdem arbeiten gehen muss, wenn sie über die Runden kommen wollen.

alibert schrieb:- früher hast du eine Lehre in einem größeren Konzern gemacht, und konntest dort (wenn du keinen Scheiß gebaut hast) bis zur Rente bleiben

ja, und das sowohl in Ost als auch in West.... hat sich alles schon sehr verändert. Zum Schlechten wie ich finde. Aber die Globalisierung hält halt niemand auf.

FerneZukunft schrieb:Wie viele Leute konnten sich damals ein Concorde Ticket leisten?

ja da muss man dazu sagen, dass war im Grunde nur was für Millionäre. Wäre natürlich schön, wenn da mal wieder ne Neuauflage kommt also ein neuer Überschalljet, für jeden bezahlbar.
Ist aber angesichts der aktuellen Klimadiskussion eher unwahrscheinlich :D