Stören euch Bettler

moric schrieb:dann das Sitzen auf dem Boden usw...

Daher, weil ich beim Arbeiten viel Unkraut ziehen muss weiß ich, wie es ist viel auf dem Boden zu sitzen. Wenn man unten hockt und alle zu einem runterschauen kommt das schon etwas herabwürdigend rüber obwohl es so nicht gemeint ist.

moric schrieb:und es stimmt, jeder kann ich eine solche Lage geraten... wie viele jetzt schon wieder ihren Job verlieren, allein hier in Köln und Umgebung (Ford, Bayer Leverkusen), und zwar ohne, dass sie dafür etwas können... lässt einen in Demut zurück.

Manche hier nicht. Das ist noch viel mehr ein Grund für Demut.


Was viele scheinbar auch nicht wissen: Auch Obdachlose und in jedem Falle auch immer Bettler sind immer noch den Menschenrechten angehörig.

@MokaEfti
Habe deinen Beitrag eben erst gelesen, aber nachträglich bedanke ich mich für deinen Beitrag. Das musste einfach gesagt werden und unterschreibe ich.

Der Thread -Titel lautet : Stören euch Bettler?
Einen stört es, den anderen nicht.

Jeder hat irgendwo sein Schicksal, egal, ob nun derjenige, der nach Geld fragt oder derjenige, der gefragt wird.

Was mich manchmal fertig macht sind diejenigen, die an den Einkaufswagen stehen.
Ich hab eine Liste Sachen im Kopf, was meine Kinder brauchen oder sich wünschen und ich kann nur an Lebensmitteln sparen, um vielleicht einiges davon anzuschaffen.
Und ein Euro hat für mich einen höheren Stellenwert, als vielleicht für andere.
Das war auch für mich mal irgendwann anders, aber Veränderungen-auch oder gerade- insnegative, können abrupt.

Aber es geht hier nicht um mich oder dem "Nein ", was meine Kinder oft hören.

Es ist halt generell erbärmlich, wenn vom Geld nur 100,- übrigbleiben.

Jeder sieht die Lage aus seiner Sicht und wägt ab und ein Großteil der Menschen ist sogar in gleicher Situation.
Das hat wahrscheinlich weniger mit Neid, sondern eher mit Möglichkeiten zu tun.
Manche klauen, manche sammeln Sperrmüll, um ihn zu verkaufen, prostituieren sich, manche bescheißen, manche betteln.
Dann die Sache mit dem Mindestlohn.

Jeder versucht, irgendwie klar zu kommen, um nicht komplett abzurutschen.

Und hoffentlich wird mal alles besser.

Ich mache mir Vorwürfe ein bisschen.

Bei uns gab es einen Obdachlosen ( auf jeden Fall sah er aus wie einer ) der schon seit einigen Jahren immer wieder gebettelt hat.
Er ist immer über Parkplätze und hat Leute angesprochen.
Ein wirklich netter junger Mann vielleicht so um die 30
Ich habe schon vor Jahren gedacht das kann nicht gut gehen, der ist noch so jung warum wählt er diesen Weg?
Es gibt doch immer einen Ausweg usw. was man halt so denkt, wir leben ja auch nicht gerade in einer Großstadt wo das eher mal normal ist.
Dieses Jahr hat er mich das erste mal dann angesprochen und ich habe ihm mein komplettes Kleingeld gegeben, das mache ich manchmal wenn mich schon mal einer anspricht.
Er war sehr glücklich und dankbar darüber auch wenn es nicht so viel war was ich einstecken hatte, viel Rotgeld halt.

Beim 2ten mal dann war es ende des Monats und ich hatte selbst nicht mehr viel über, so habe ich ihn abgewiesen, das war vor etwa einem Monat.

Ich wollte an dem Tag noch hinter ihm her laufen und mit ihm Reden, habs aber doch sein lassen, war selber nicht gut drauf und dachte nächstes mal gebe ich ihm wieder was.

Am Sonntag hat mir meine Mutter erzählt dass er sich erhangen hat ( muss er gewesen sein von der Beschreibung her )
Sie selber macht sich auch Vorwürfe, weil sie ihn auch öfter abgewiesen hat.

@Materianer
Und du denkst, wenn du ihm das Kleingeld gegeben hättest, hätte er sich nichts angetan? Glaube ich nicht.
Der Mann muss unabhängig von eurer Spende tiefere Probleme gehabt haben.

Irgendwo kann man nicht immer allen Menschen helfen. Oder erkennen, wer wirklich Hilfe braucht oder bei wem die Bettelei nur eine Masche ist. Gerade wie in deinem Fall, bei so jungen Männern, gebe ich selten etwas, weil ich hier davon ausgehe, dass die noch arbeiten können.

Ilvareth schrieb am 10.07.2019:@Merkwürdiges
Ich hab gerade mal die Suchmaschine befragt:
Eine Ausbildung zum Hundetrainer schlägt mit rund 5000 Euro zu Buche und ist auf zwei Jahre angelegt.
So rein aus Neugierde: hast du n Zeitplan?
Merkwürdiges schrieb:
Ich spare auf meine Hundetrainer Ausbildung.
Wenn das nicht geht, habe ich keine.
Das heißt, wenn es mit dem Hundetrainer nichts wird, gibt es keinen Plan B und keine andere Perspektive und du sitzt bis zum Ende vor Rossmann?

Merkwürdiges schrieb am 10.07.2019:Diskussionsleiter
@Ilvareth
Nö dann schaue ich mal, wo es mich hin treibt.

Ilvareth schrieb am 10.07.2019:@Merkwürdiges
Okay, das verstehe ich so, dass du keinen so richtig ernsthaften Plan hast, wie du dahin kommst, dass du nicht mehr betteln musst.
Was mich in meinem ersten Impuls bestätigt, dass ich dir nichts geben würde. Ich würde so eine Lebensführung nicht unterstützen wollen.

So seh ich das auch. Kann deinen Gedankengang völlig unterstützen.
Es gibt doch andere Möglichkeiten und man braucht nen Plan. So sind das nur Seifenblasen und ich würde da auch nichts geben.

Mich stören Bettler in der Tat. Erstmal wegen der Bettelmafia, die hier auch rumläuft und einen aktiv anspricht oder Show macht (durchgehend weinende Frau zB) und auch so.
Es tut mir ja leid, aber wenn man durch die Innenstadt geht und alle 50m angesprochen wird, reagiert man irgendwann nicht mehr. Ich will nur zu einer Behörde oder sonst wohin und man kommt nicht mal von A nach B.

Fundraiser stören mich auch sehr. Geh ich mit meinen 2 Hunden durch die Stadt, spricht mich einer von Peta an: du magst Tiere!
Ja aber ich mag Peta nicht und entscheide gern nicht auf de Straße, wem ich was gebe. Ich will nicht so überrumpelt werden.

Ich bin viel ehrenamtlich unterwegs und selbst am Ende meines Studiums, hab immer 1-3 Jobs nebenher gehabt und kenne es, wenn am 15. das Konto leer ist. Ich tue trotzdem alles, um auszukommen und träume nicht von einer Canis Hundetrainerausbildung für 5000Euro (ohne Fahrt- und Übernachtungskosten) plus Selbstständigkeit, Privatversicherung, Platzmiete usw usf. Ne, ich geh nachts arbeiten, um tagsüber zu studieren und alles auf die Kette zu kriegen und mich aus dieser Situation rauszuarbeiten. Das ist verdammt anstrengend und kräftezehrend und ich seh nicht, dass sich Leute, die betteln, so den Ar*** aufreißen.
Das ist wahrscheinlich das, was mich stört. Komm ich heut nicht, komm ich morgen, oder gar nicht. Das Geld fällt einem in den Schoß oder man kriegt ein Handy halt geschenkt.

Ja, es ist extrem eindimensional, aber ist halt meine Meinung. Ich unterhalte mich ja mit Bettlern nicht erst eine Stunde über ihre traurige Lebensgeschichte. Get over it, ihr seid nicht die einzigen mit einer schlimmen Vergangenheit.

Rumo schrieb:Das ist verdammt anstrengend und kräftezehrend und ich seh nicht, dass sich Leute, die betteln, so den Ar*** aufreißen.

Manche haben nicht die Kraft für dieses Leben, v.a. wenn man keine Basis oder sicheren familiären Rückhalt oder andere Schicksalsschläge erlitten hat. Du könntest versuchen, dich in ein hartes Schicksal reinzuversetzen, könntest versuchen, es nachzuvollziehen. Nur weil du stark genug bist, müssen es andere nicht auch sein, oder? Wie du schon geschrieben hast, kostet es dich schon genug an Kraft, dass du alles auf Reihe kriegst. Wahrscheinlich würde dir das schwerer fallen, wenn du noch einige Probleme mehr hast. Irgendwann geht dann nichts mehr. Sei froh und vllt auch etwas dankbar, dass es bei dir läuft... Ich glaube einfach, wir packen das nur zusammen auf diesen Planeten.

Oh come on, jeder hat sein Päckchen im Leben zu tragen.
Ich könnte auch von meiner narzisstischen Mutter erzählen oder von meinem Ars***l***-Vater, der die Familie erst verlassen hat und den ich durch den Krebs begleitet habe, dass ich selbst Krebs mit 19 hatte, dass ich ein armes Migrantenkind bin und noch Flüchtlingsheime von innen kenne, mit 4 bei der Kleiderspende beim DRK rumgelaufen bin, ich kann von Hunger und Armut und Hänseleien erzählen usw usf.
Get over it, das Leben ist hart. Das gibt einem nicht das Recht, andere Leute anzuschnorren, weil einem 100Euro im Monat vom Amt nicht zum Leben reichen und die Tafel einem das falsche Essen anbietet.

Rumo schrieb:Oh come on, jeder hat sein Päckchen im Leben zu tragen.

Aber nicht jedes Päckchen ist das Gleiche, nicht jede Resilienz dieselbe.

Rumo schrieb:Get over it, das Leben ist hart.

Verdammt richtig. Deshalb gibt es ja unter anderem auch Obdachlose und Bettler.

Ich kann auch immer jede Härte des Lebens mit seinen Auswirkungen mit so einem Satz abwinken und selber aber das Wissen haben, dass es hart ist, zu kämpfen, zu wissen, dass man an die Grenzen geht und so schlau sein, zu wissen, dass wenn jetzt nur ein Tropfen - ja nur ein kleines Tröpfchen - mehr Härte hinzukommen würde, meine Kräfte ausfallen, Widerstände versagen und man fallen würde wie ein nasser Sack.

Rumo schrieb:Das gibt einem nicht das Recht, andere Leute anzuschnorren, weil einem 100Euro im Monat vom Amt nicht zum Leben reichen und die Tafel einem das falsche Essen anbietet.

Ich find es richtig, zu fragen und seh darin nichts Verwerfliches. Kann einen mal nicht passen und nerven, aber immerhin steht mir das uneingeschränkte Recht zu, zu entscheiden, inwieweit ich wie mit der Frage umgehe.

Kein Recht würde bestehen, andere auszurauben und zu überfallen, deren Leben zu bedrohen.
Das ist strafbar und kann einen dazu bewegen, sich mächtig dran zu stören.

Macht ein Bettler das? Raubt er dich aus? Übergeht er deine Rechte?
Überreizt eine Frage wie “Haste mal n Euro“ seine Rechte?

Du störst dich dran, ok, gut. Haben alle verstanden. Aber welche Rechte besitzt du, den anderen was erzählen zu können? Was macht dich so lebenserfahren, dass du jede noch so erdenkliche Lebenssituation kennst, sie so beurteilen zu können und nicht nur Fragen an andere stellst, sondern gleich Forderungen?


Ja, am Ende kannst du mir von all deinen Problemen erzählen. Erzähl mir, wie stark du bist, wie du kämpfst, was dich berührt, was dich nicht berührt. Aber es bleibt deine Geschichte. Nicht die der anderen unzähligen Menschen, die sich in ihrer Situation mit den Auswirkungen beschäftigen müssen und einer angeblichen sozialen Spezies eine Frage stellen.

Leider ist Betteln heute auch eine Art Geschäftsmodell, bei dem man Betrüger nicht von wirklich Bedürftigen unterscheiden kann. Auf diese Art von Glücksspiel lasse ich mich daher auch nicht ein. Fragt mich jemand nach Geld, muss ich davon ausgehen, dass er es entweder falsch verwendet oder es sich um einen Betrüger handelt - dann gebe ich nichts. Fragt jemand nach Lebensmitteln, Kleidung oder vergleichbaren, bekommt er es.

Rumo schrieb:Fundraiser stören mich auch sehr. Geh ich mit meinen 2 Hunden durch die Stadt, spricht mich einer von Peta an: du magst Tiere!

Jep. Meine Standardantwort ist dann immer: aber klar, die sind lecker.

Ich fürchte, ich bin als Berlinerin mittlerweile zu abgestumpft, es gibt einfach zu viele Bettler. Hin und wieder werde ich bei sehr mageren Hunden schwach und kauf Dosenfutter für die. Der Punkt ist doch, in unserem engmaschigen sozialem Netz muss niemand auf der Straße landen, wer um Hilfe bittet, dem wird auch geholfen. Es gibt genug Anlaufstellen, an die man sich wenden kann. Wer zu stolz dafür ist, muss halt sehen, wie er klarkommt. Das ist nicht meine Verantwortung.

Rhea_Lee_Tate schrieb:Der Punkt ist doch, in unserem engmaschigen sozialem Netz muss niemand auf der Straße landen

Naja, um erstmal Sozialgeld zu kassieren, braucht man eine Wohnung.
Daran scheitert es gerne mal, denn solch eine Wohnung ist auf Quadratmeter und Kosten festgelegt.

Die passende zu finden und dann noch genommen werden, das ist eine große Hürde.
Das nächste Ding neben einer in den Rahmen passende Wohnung sind die Vermieter. Die dürfen sich ihre Mieter aussuchen. Bevorzugt werden Leute mit regelmäßigem Einkommen. Als jemand, der mehr und mehr nach Straße aussieht und erzählt, er wird bei nem Jobcenter nen Antrag stellen, der hat genauso viele Chancen wie haargenau so in einem Vorstellungsgespräch.


Obdachlosenunterkünfte sind brechend voll, aber dann hast du immer noch keine Wohnung und bist immer noch obdachlos.
Und da die Zahlen gerne steigen, werden Chancen geringer.

sunshinelight schrieb:Das nächste Ding neben einer in den Rahmen passende Wohnung sind die Vermieter. Die dürfen sich ihre Mieter aussuchen. Bevorzugt werden Leute mit regelmäßigem Einkommen.

Kann man den Vermietern nicht verübeln.

Es gibt auch Wohnungen, die nur an Menschen mit Sozialberechtigungsschein vermietet werden. Teilweise werden diese sogar vom Sozialamt vermittelt. Das Sozialamt übernimmt auch Mieten von anderen Wohnungen, die allerdings (zumindest bei Einzelpersonen) nicht größer als 50 qm und nicht teurer als 400 Euro kalt. (So mein letzter Stand).
Man muss natürlich seinen Hintern zu den Ämtern bewegen und entsprechende Anträge stellen.

Davon sollte man Bettler, nicht mit Obdachlosen verwechseln. Viele Schnorrer haben ihre Wohnung und auch ihre Sozialleistungen.

sunshinelight schrieb:Obdachlosenunterkünfte sind brechend voll, aber dann hast du immer noch keine Wohnung und bist immer noch obdachlos.

Ich verstehe, was Du meinst, aber das meinte ich nicht. Sondern das man sich in seiner Not erstmal an die Beratungsstellen der Caritas oder ASM oder was es da sonst noch an hilfreichen Organisationen gibt wendet, um sich helfen zu lassen. Da sitzen nämlich in der Regel richtig gut informierte Menschen.

Rasenmayer schrieb:Man muss natürlich seinen Hintern zu den Ämtern bewegen und entsprechende Anträge stellen.

Anträge kann man stellen, wie man will, so lange man keine Wohnung hat, bringt das nichts.

Rasenmayer schrieb:Es gibt auch Wohnungen, die nur an Menschen mit Sozialberechtigungsschein vermietet werden.

Kann es geben, auch wenn ich jetzt das erste Mal von höre. Wie breit gefächert ist das Angebot, gibt es was zum Nachlesen?

Rasenmayer schrieb:Das Sozialamt übernimmt auch Mieten von anderen Wohnungen, die allerdings (zumindest bei Einzelpersonen) nicht größer als 50 qm und nicht teurer als 400 Euro kalt.

Davon sprach ich doch:

sunshinelight schrieb:Daran scheitert es gerne mal, denn solch eine Wohnung ist auf Quadratmeter und Kosten festgelegt.

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Rasenmayer schrieb:Davon sollte man Bettler, nicht mit Obdachlosen verwechseln. Viele Schnorrer haben ihre Wohnung und auch ihre Sozialleistungen.

Richtig. Sozialleistungen sind nicht viel, auch wenn manche glauben, dass es die halbe Welt ist.

Rhea_Lee_Tate schrieb:Ich verstehe, was Du meinst, aber das meinte ich nicht. Sondern das man sich in seiner Not erstmal an die Beratungsstellen der Caritas oder ASM oder was es da sonst noch an hilfreichen Organisationen gibt wendet,

Das Ding ist, dass es bereits eine Debatte unter Informierten gibt, die in den Ansichten auseinander gehen. Der eine Informierte sagt: “In Deutschland muss niemand auf der Straße leben“, der andere argumentiert dagegen.
Die Gegenargumente werden unumstößlich dadurch gestützt und untermauert, dass tatsächlich Leute auf der Straße leben.


Das ist praktisch so wie: ln mein Haus kann unmöglich eingebrochen worden sein, es ist einbruchssicher“. Die aus den Angeln hängende Tür sagt aber was anderes.

sunshinelight schrieb:Anträge kann man stellen, wie man will, so lange man keine Wohnung hat, bringt das nichts.

Meine ich ja...Antrag auf Zuweisung einer Sozialwohnung stellen. Was natürlich sein kann, ist, dass du zumindest irgendwo gemeldet sein musst (also eine Adresse haben, wo deine Post ankommt, da der Verkehr mit den Ämtern in der Regel per Post erfolgt).

sunshinelight schrieb:Kann es geben, auch wenn ich jetzt das erste Mal von höre. Wie breit gefächert ist das Angebot, gibt es was zum Nachlesen?

Sorry, meinte den Wohnberechtigungsschein (WBS). Wikipedia: Wohnberechtigungsschein
Du kannst sogar auf einschlägigen Immobilienseiten nach Wohnungen nur mit Wohnberechtigungsschein suchen.

sunshinelight schrieb:Richtig. Sozialleistungen sind nicht viel, auch wenn manche glauben, dass es die halbe Welt ist.

Das Sozialleitungen kein Vermögen sind, ist jedem klar. Aber gerade Einzelpersonen sollten zumindest damit nicht betteln müssen.
Zumal, wie gesagt, du dir auch die Miete bezahlen lassen kannst und auch Anspruch auf gewisse andere Sozialleistungen hast (Bekleidungsgeld, Einrichtung,..)

sunshinelight schrieb:Die Gegenargumente werden unumstößlich dadurch gestützt und untermauert, dass tatsächlich Leute auf der Straße leben.

Ist halt die Frage, warum sie auf der Straße leben. Gibt halt einige, die sich um nichts bemühen, mit Ämtern nichts zu tun haben wollen. Oder ihre Sozialleistungen für anderes Zeug ausgeben (Alkohol).

sunshinelight schrieb:Das Ding ist, dass es bereits eine Debatte unter Informierten gibt, die in den Ansichten auseinander gehen. Der eine Informierte sagt: “In Deutschland muss niemand auf der Straße leben“, der andere argumentiert dagegen.
Die Gegenargumente werden unumstößlich dadurch gestützt und untermauert, dass tatsächlich Leute auf der Straße leben.

Weil diese nicht willens oder in der Lage sind, sich Hilfe und Unterstützung zu holen. In wessen Verantwortung liegt das?

Rasenmayer schrieb:gibt auch Wohnungen, die nur an Menschen mit Sozialberechtigungsschein vermietet werden.

Ja, richtig.
Den Wohnberechtigungsschein kann man im Rathaus beantragen.
Dazu werden natürlich Einkommensnachweise benötigt.
Meistens sind es Wohngesellschaften, die Wohnraum an einkommensschwache vermieten.

Aktuelle Listen dazu gibt es beim Jobcenter.

sunshinelight schrieb:Daran scheitert es gerne mal, denn solch eine Wohnung ist auf Quadratmeter und Kosten festgelegt.

Das ist leider das Problem vieler Menschen.
Es gibt kaum Wohnungen, die den Angaben entsprechen.
Deshalb bezahlen viele einen Teil der Kaltmiete, sowie der Betriebskosten selber.

Rasenmayer schrieb:Meine ich ja...Antrag auf Zuweisung einer Sozialwohnung stellen. Was natürlich sein kann, ist, dass du zumindest irgendwo gemeldet sein musst (also eine Adresse haben, wo deine Post ankommt, da der Verkehr mit den Ämtern in der Regel per Post erfolgt).

Cooles Ding.
Ich denke, Notunterkünfte, deren Job auch darin besteht, werden sowas auch in Angriff nehmen. Aber Obdachlose kann es auch nicht verhindern, eventuell minimieren.

Rasenmayer schrieb:Zumal, wie gesagt, du dir auch die Miete bezahlen lassen kannst und auch Anspruch auf gewisse andere Sozialleistungen hast (Bekleidungsgeld, Einrichtung,..)

Einen Erstantrag auf Möbel kann man stellen, aber hier in dem Belang wimmelt das Jobcenter einen gerne ab. Du sollst teilweise Dinge nachweisen, die kaum nachzuweisen sind. Was ist mit deinen alten Möbeln etc.

Bekleidungsgeld bekommst du nicht extra, das ist im Regelsatz enthalten.
Mit dem Regelsatz sollst du also nicht nur futtern, sondern auch dich bekleiden, dich pflegen (Hygiene) und Strom zahlen sowie versichern lassen, beispielsweise Haftpflicht.

Rasenmayer schrieb:Ist halt die Frage, warum sie auf der Straße leben. Gibt halt einige, die sich um nichts bemühen, mit Ämtern nichts zu tun haben wollen.

Gibt es auch. Aber es lässt sich eben nicht alles damit begründen.

Rhea_Lee_Tate schrieb:Weil diese nicht willens oder in der Lage sind, sich Hilfe und Unterstützung zu holen.

Und derjenige, bei dem eingebrochen wurde, war auch nicht willens, sich dagegen zu schützen...

Whitelight schrieb:Deshalb bezahlen viele einen Teil der Kaltmiete, sowie der Betriebskosten selber.

Richtig, das ist Geld, was fehlt.