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Mobbing an Schulen

125 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Schule, Mobbing ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mobbing an Schulen

09.10.2024 um 22:54
SuiGeneris schrieb:
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Ja, die da ganz unten kochen sowieso ihr eigenes Süppchen und sind eine Ecke konservativer
Diesen Satz hat mich sehr amüsiert. Der Unterschied zu anderen Bundesländern ist in Sachen Disziplin nicht so groß. Allerdings habe ich zufällig mal eine Berliner Schulordnung gelesen, mit erstaunlichen Mitbestimmungsrechten der Eltern. Da fragte ich mich schon, wie ein effektiver Unterricht möglich sein soll. Sagen wir es so: Jedes Bundesland hat seine Stärken.


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09.10.2024 um 22:56
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Meine Ausbildung bezieht sich auf Schüler anderer (höherer) Altersgruppen. Deshalb äußere ich mich etwas zurückhaltend: Es gibt so etwas wie einen "chaotischen Normalzustand", der in jeder Altersgruppe und Bildungsniveau ein anderer ist. Das scheint mir aber zu weit zu gehen. Unterricht und Nachmittagsbetreuung sollten nicht darin bestehen, "das Schlimmste zu verhindern". Evtl. wäre eine - kurze -pädagogische Konferenz (lange nichtssagende Konferenzen waren mir immer zuwider) in Gegenwart der Schulleitung hilfreich, in der man Maßnahmen besprechen könnte. Bei den lernbehindeten (und evtl. verhaltensgestörten) Schülern könnten Förderlehrer mit einbezogen werden. Und ja - ich weiß - Ratschläge lassen sich "von außen" leicht geben. Ich vermute aber die Möglichkeit einer wenigstens teilweisen Veränderung.
Was will man da machen? Es gibt eben sehr freie Regeln. Etwa, dass alle, denen etwas zu viel wird, sich entweder Kopfhörer nehmen dürfen oder dass sie sich gesondert setzen dürfen oder in den Gruppenraum/Nebenraum gehen dürfen, der einsehbar ist.
Rückzugsorte und so.
Es ist eben leider so, dass man sehr unterschiedliche Kinder hat. Von Kindern mit Behinderungen, über Kinder mit ADHS oder Kinder aus schwierigem Haushalt, Kinder die kein oder kaum Deutsch können und dann eben auch noch alle Leistungsniveaus.
Man kann dem allen einfach nicht gerecht werden, daher gibt es ja eben schon so Situationen in denen einige zum Förderunterricht gehen, einige im Nebenraum mit Betreuungen Einzelunterricht in Kleingruppen haben, wieder andere eben Unterricht haben und dann noch andere sich zurückziehen können oder wenn sie wollen etwas spielen oder in eine Kuschelecke gehen können oder so oder wieder andere Bewegungsübungen machen, weil sie das brauchen und sonst unruhig sind. Du hast da welche, die ständig Bewegung brauchen und hibbelig sind und andere, die lieber mehr Ruhe brauchen und diese Kopfhörer brauchen.

Aber dann ist da ein erheblicher Teil, ich will nicht sowar behaupten die Mehrheit, die eben diese Unterschiede bemerken und bemerken, wie einige gesondert behandelt werden und die das frustriert und die entsprechend auch "gesehen" werden wollen.
Da kommt dann: "Die da drüben machen Bewegung, ich will auch! Ich will hier nicht Deutschförderung!" oder "Warum darf X sich jetzt hinlegen? Will auch schlafen!". Und das sind dann aber welche, die normalen Unterricht brauchen, der so aber fast nicht möglich ist und die dann auch in ihrer Entwicklung gebremst werden.

Was will man machen?

Die einzige Alternative wäre Inklusion wieder abzuschaffen und Förderschulen wieder einzuführen.
Schulen oder Klassen für Kinder mit Behinderungen oder für welche, die schwer erziehbar sind oder
für welche, die kein Deutsch können. Aber da kommen dann die Leute, die sich über Separation beschweren
und dass dann einige Kinder gesondert und aufs "Abstellgleis" gestellt werden.


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09.10.2024 um 23:03
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Die einzige Alternative wäre Inklusion wieder abzuschaffen und Förderschulen wieder einzuführen
Amüsiert: Die Förderschulen gibts in Bayern noch (natürlich, wir sind ja im Alpenland). Aber im Ernst: In Bayern können Förderlehrer von Regelschulen angefordert werden. Diese versuchen zunächst, an der Regelschule zu helfen. Wenn das nicht erfolgreich ist, erfolgt eine Beratung der Eltern, dass ein Wechsel an die Förderschule sinnvoll ist (Elternwille zählt!). Auch der Weg an die Regelschule zurück ist jederzeit möglich (habe ich selbst schon erlebt).


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09.10.2024 um 23:09
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Amüsiert: Die Förderschulen gibts in Bayern noch (natürlich, wir sind ja im Alpenland). Aber im Ernst: In Bayern können Förderlehrer von Regelschulen angefordert werden. Diese versuchen zunächst, an der Regelschule zu helfen. Wenn das nicht erfolgreich ist, erfolgt eine Beratung der Eltern, dass ein Wechsel an die Förderschule sinnvoll ist (Elternwille zählt!). Auch der Weg an die Regelschule zurück ist jederzeit möglich (habe ich selbst schon erlebt).
Ja, das war früher hier auch so. Aber die gelten eben inzwischend als diskriminierend.

Gibt eben auch viele Fälle, wo das schwer zu entscheiden sind.

Das fängt bei Neurodiversitäten wie ADHS oder Autismus an. Diese Kinder brauchen eine gesonderte Förderung,
aber grundsätzlich sind das im eigentlichen Sinne keine Behinderungen.
Dann gibt es eben die ganzen Kinder, die kein oder kaum Deutsch können. Die ganzen Geflüchteten.
Etwas schwierig und rassistisch diese Kinder direkt auf Förderschulen zu schicken.

Hauptschulen wurden hier ja auch abgeschafft. Kinder sollen eben nicht aufs "Abstellgleis" gestellt
und aussortiert werden, damit sie sich nicht als "Verlierer" fühlen.

Ich kann das weitestgehend nachvollziehen, aber das Ergebnis sind dann eben Klassen, in denen selbst drei oder vier
Erwachsene nicht zurechtkommen und jeder anders behandelt werden muss, was zum allgemeinen Leistungsabfall führt
und zu großen Niveau-Unterschieden, sodass diejenigen, die keine Aufälligkeiten haben, eben gebremst statt motiviert
werden.


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Mobbing an Schulen

09.10.2024 um 23:24
Aber dann ist da ein erheblicher Teil, ich will nicht sowar behaupten die Mehrheit, die eben diese Unterschiede bemerken und bemerken, wie einige gesondert behandelt werden und die das frustriert und die entsprechend auch "gesehen" werden wollen.
Da kommt dann: "Die da drüben machen Bewegung, ich will auch! Ich will hier nicht Deutschförderung!" oder "Warum darf X sich jetzt hinlegen? Will auch schlafen!". Und das sind dann aber welche, die normalen Unterricht brauchen, der so aber fast nicht möglich ist und die dann auch in ihrer Entwicklung gebremst werden.
Quelle: suiGeneris

Also meine Ausbildung und Erfahrung bezieht sich ja auf viel ältere Schüler. Vielleicht helfen ja folgende Gedanken.

Ich würde am Anfang der Nachmittagsbetreuung feststellen, wer wie drauf ist. Wenn jeder Einzelne macht, was er will, kann das vermutlich nicht gutgehen.
- Die Schüler, die schlafen wollen, sollten eine Möglichkeit erhalten. Die können sowieso erstmal nichts lernen. Ich würde dafür einen ungefähren Zeitraum für diese Gruppe vereinbaren - sagen wir 30 - 45 Minuten.
- Wenn möglich, würde ich ein Bewegungsangebot bringen, das alle zusammenfasst. die Bewegung benötigen, für einen definierten Zeitraum.
- Die lernbehinderten Schüler sollten auf jeden Fall geeignete Unterrichtsmaterialien erhalten.
- Sprachförderung: Vielleicht könnte man ja in der Gruppe gemeinsam etwas machen, indem man Sätze oder Situationen übt.

Das sind alles natürlich nur allgemeine Hinweise (hoffentlich nicht vollkommen überflüssig). Was mir aufgefallen ist: Die Aufmerksamkeitsspanne von jungen Menschen ist deutlich kürzer als früher. In einem Trickfilm muss alle 90 Sekunden etwas passieren. So weit sind wir noch nicht. Aber man muss miteinbeziehen, dass man häufig abwechseln muss.


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09.10.2024 um 23:29
Hauptschulen wurden hier ja auch abgeschafft. Kinder sollen eben nicht aufs "Abstellgleis" gestellt
und aussortiert werden, damit sie sich nicht als "Verlierer" fühlen.
Quelle: SuiGeneris

Amüsiert: Ja. In Bayern wurden die Hauptschulen in Mittelschulen umbenannt. Das Problem ist, dass zu viel Politik oder "Ideologie" in die Bildung eingebracht wird. Die reine Bildungs- und Erziehungsarbeit ist schon schwer genung.

Dafür gibts in Bayern seit diesem Schuljahr die "Viertelstunde der Verfassung". Also man soll jede Woche eine Viertelstunde mit den Schülern über die bayerische Verfassung sprechen. Ich will mich gar nicht über diese ehrenwerte Idee lustig machen. Wenn nur die harte Realität an den Schulen nicht wäre ...


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09.10.2024 um 23:36
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Also meine Ausbildung und Erfahrung bezieht sich ja auf viel ältere Schüler. Vielleicht helfen ja folgende Gedanken.

Ich würde am Anfang der Nachmittagsbetreuung feststellen, wer wie drauf ist. Wenn jeder Einzelne macht, was er will, kann das vermutlich nicht gutgehen.
- Die Schüler, die schlafen wollen, sollten eine Möglichkeit erhalten. Die können sowieso erstmal nichts lernen. Ich würde dafür einen ungefähren Zeitraum für diese Gruppe vereinbaren - sagen wir 30 - 45 Minuten.
- Wenn möglich, würde ich ein Bewegungsangebot bringen, das alle zusammenfasst. die Bewegung benötigen, für einen definierten Zeitraum.
- Die lernbehinderten Schüler sollten auf jeden Fall geeignete Unterrichtsmaterialien erhalten.
- Sprachförderung: Vielleicht könnte man ja in der Gruppe gemeinsam etwas machen, indem man Sätze oder Situationen übt.
Das ist in diesem Fall ja nicht die Nachmittagsbetreuung. Das ist der Unterricht.

Es ist ja bereits schon so, wie ich schrieb: Die Schüler, die das benötigen, haben ja bereits diese Möglichkeiten, aber dadurch hat man eben sogesehen ein Chaos, da 3 dies machen, 4 das machen und einige, die eben normalen Unterricht brauchen und nicht davon abgelenkt werden sollen, das dann auch wollen.
Nach wie vor versucht man eben mit dem Großteil der Klasse (eben so etwa 12 Stück) normalen Unterricht zu machen,
während die anderen irgendwo verteilt sind. Und das wird eben schon mit drei Erwachsenen zur Zerreißprobe.
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Amüsiert: Ja. In Bayern wurden die Hauptschulen in Mittelschulen umbenannt. Das Problem ist, dass zu viel Politik oder "Ideologie" in die Bildung eingebracht wird. Die reine Bildungs- und Erziehungsarbeit ist schon schwer genung.
Das ist verwirrend, da bei uns die Realschulen als Mittlere Schule benannt werden und sie ihren Mittleren Schulabschluss nach der 10.Klasse erhalten. Aber Hauptschulen wurden ja sogesehen abgeschafft.

Trotzdem kann man einen "Ersten Abschluss" nach Wahlweise 9 Jahren oder 10 Jahren erhalten. Das ist vom Niveau her Hauptschule.

Also im Grunde nur umbenannt und alles auf eine Schule zusammengeworfen, denn nach 12 Jahren ist auch ein Fachabitur und nach
13 Jahren ist dann auch noch ein Abitur möglich. Alles auf einer Schule.

Aber ich glaube, dass ich auf diesen Schulen einen Nervenzusammenbruch bekommen würde.


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09.10.2024 um 23:41
Zitat von DjehutyDjehuty schrieb am 10.08.2024:Er war mein Werkenlehrer und als ich einmal nicht im Unterricht aufgepasst habe meinte er "hier spielt die Musik Abdul" (mein Name ist nicht Abdul und er klingt auch nicht einmal ansatzweise so, was der Lehrer auch wusste). Ich habe ihm auch gesagt, dass das nicht mein Name ist und ihm meinen richtigen genannt. Darauf meinte er nur, dass er entscheiden würde, wer hier Abdul heißt und wer nicht. Von da an hat er mich nur noch Abdul genannt. Er hat mich immer nur schikaniert und mich immer gezwungen alleine den Werkraum sauberzumachen, während er und die anderen Schüler daneben saßen, wobei er meine Arbeit sarkastisch kommentiert hat. Ich kann mich noch gut erinnern als er einmal sagte: "Aus dem Abdul machen wir noch einmal ein Ass, der wird später einmal eine spitzen Reinigungskraft"
Was für ein rassistisches Arschloch. Mir wird echt schlecht, wenn ich darüber nachdenke, dass solche Typen unterrichten dürfen. Tut mir echt leid, dass du sowas mitmachen musstest.


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14.10.2025 um 11:15
Aus aktuellem Anlass. Seit gestern ist bekannt, dass der seit Freitag vermisste 8-jährige Fabian aus Güstrow in der Schule anscheinend erhebliche Probleme in Bezug auf Mobbing hatte. Wenn Kinder wiederholt mit Nasenbluten und Unwohlsein aus der Schule kommen, ist das mehr als bedenklich.
Nun wurde zudem bekannt, dass der Junge in der Schule gemobbt wurde. Das bestätigte die Polizei gegenüber dem Nordkurier. Am Donnerstag vor seinem Verschwinden ließ er sich wegen Unwohlsein und Nasenbluten früher von der Schule abholen, am Freitag blieb er dem Unterricht ganz fern. Ob das etwas mit seinem Verschwinden zu tun haben könnte, kann die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einschätzen.
Quelle:
https://www.nordkurier.de/regional/guestrow/fieberhafte-suche-nach-vermisstem-fabian-8-traurige-details-aus-seinem-schulalltag-4005795


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14.10.2025 um 11:41
@Shiloh

Danke, das hier an den Thread anzuhängen.
Mobbing geht z.T. schon früh los, wird dann - ob es in diesem Fall so ist wissen wir nicht - oft wenig beachtet, läuft nicht selten unter "die zwei streiten sich" o.ä. :(
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Wenn Kinder wiederholt mit Nasenbluten und Unwohlsein aus der Schule kommen, ist das mehr als bedenklich.
Gerade das Unwohlsein würde ich hier sagen, und der Hinweis darauf dass Mobbing besteht. (Nasenbluten kommt in dem Alter - im Wachstum - wohl auch ohne Gewalteinwirkung häufig vor.)


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14.10.2025 um 12:01
@Raspelbeere
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:(Nasenbluten kommt in dem Alter - im Wachstum - wohl auch ohne Gewalteinwirkung häufig vor.)
Unter dem Aspekt, dass Mobbing von der Polizei bestätigt wurde, sollte man da genauer draufschauen. Es gab schon und gibt genügend Fälle, wo Kinder von anderen Kindern (meist in Gruppen) geschubst, geschlagen oder getreten wurden und werden. Dies ist kein neues Phänomen und nach wie vor ein hochaktuelles Problem.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:wird dann - ob es in diesem Fall so ist wissen wir nicht - oft wenig beachtet, läuft nicht selten unter "die zwei streiten sich" o.ä. :(
Genau das. Bzw. ist es z.T. auch eine gewisse Machtlosigkeit gegenüber mobbenden Gruppen, wenn sich nicht nur "zwei streiten".


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14.10.2025 um 12:40
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Unter dem Aspekt, dass Mobbing von der Polizei bestätigt wurde, sollte man da genauer draufschauen. Es gab schon und gibt genügend Fälle, wo Kinder von anderen Kindern (meist in Gruppen) geschubst, geschlagen oder getreten wurden und werden. Dies ist kein neues Phänomen und nach wie vor ein hochaktuelles Problem.
Ich nehme es absolut ernst. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig hingeschaut. Der Sache muss (!) nachgegangen werden.

(Als Kind war ich übrigens auch Opfer solcher Vorfälle. Das war bereits in den 1990ern. Da ging es z.B. um: versuchen mich vor einfahrende Schulbusse zu stoßen, versuchen mich Treppen hinunterzuwerfen. Schläge, Tritte, Einsatz von Gegenständen als Waffe. Täter waren andere Kinder bzw. Jugendliche (auch aus höheren Klassenstufen) stets in Gruppen, oft mit Tätern dabei die ich nicht kannte.)
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Genau das. Bzw. ist es z.T. auch eine gewisse Machtlosigkeit gegenüber mobbenden Gruppen, wenn sich nicht nur "zwei streiten".
In der Tat. (Bei mir war es erst die dritte (!) Schule die dem Einhalt gebieten konnte. Schulwechsel erfolgten nicht einmal aufgrund des Mobbings. Andere Schulen taten es als "Streit von Schulkameraden" ab, oft noch mit Strafe für alle die man "dabei gesehen" habe, d.h. inkl. mir bzw. generell des Opfers.)

Ich könnte mir sehr vorstellen, dass Fabian weggelaufen ist (hatte ich als Kind auch überlegt, dann nicht gemacht weil ich nicht wusste wo ich da hin sollte und etwaigen Ärger fürchtete; aber ja, überlegt sehr wohl). Oder auch, dass er von Mobbingtätern, gerade wenn mehr, älter, kräftiger, abgefangen wurde :(


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14.10.2025 um 12:57
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Andere Schulen taten es als "Streit von Schulkameraden" ab, oft noch mit Strafe für alle die man "dabei gesehen" habe, d.h. inkl. mir bzw. generell des Opfers.)
Das ist die größte Gefahr dabei: das gemobbte Opfer wird im Grunde zum "Mit-Schuldigen" oder zum "Selbst-Schuldigen" gemacht, z.T.. auch durch "Mitläufer", die Aussagen zum Nachteil des Opfers machen und sich auf die Seite der Täter stellen ...
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Oder auch, dass er von Mobbingtätern, gerade wenn mehr, älter, kräftiger, abgefangen wurde :(
So ungefähr in diese Richtung geht auch meine Überlegung. Den Grund, warum Tobias überhaupt trotz seines Unwohlseins dann wieder das Haus verließ und nicht Zuhause blieb, kennen wir nicht.


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14.10.2025 um 14:05
Der Junge wurde in einem Waldstück bei Klein-Upahl gefunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus.
Gefunden wurde die Leiche nach den Worten eines Sprechers schließlich nach dem Hinweis eines Bürgers, der sich am späteren Vormittag an die Beamten gewandt habe.
Quelle:
https://www.n-tv.de/panorama/Polizei-findet-Leiche-von-vermisstem-Fabian-Ermittler-gehen-von-Gewalttat-aus-article26096132.html


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14.10.2025 um 15:59
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Das ist die größte Gefahr dabei: das gemobbte Opfer wird im Grunde zum "Mit-Schuldigen" oder zum "Selbst-Schuldigen" gemacht, z.T.. auch durch "Mitläufer", die Aussagen zum Nachteil des Opfers machen und sich auf die Seite der Täter stellen ...
Alles schon erlebt... genau so. Erst Schule Nr. 3 hat da mal genauer hingeschaut, auch inwieweit Aussagen denn glaubwürdig sind und dass manches, das auf den ersten Blick klar wirkt (Situationen etwa in denen etwas zum Nachteil des Opfers vorgetäuscht wird und die Aussage des Opfer einer typischen Ausrede entspricht) vielleicht doch anders ist.
Was ersteres in mir auslöste: Das Gefühl tiefer Machtlosigkeit, dass andere mir einfach etwas antun können und quasi alles aus dem Nichts passieren kann - ich plötzlich ein Dieb, ein Schläger... sein kann, wenn es jemand so hinstellt, mit den Konsequenzen für mich.
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Der Junge wurde in einem Waldstück bei Klein-Upahl gefunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus.
Eben gelesen :( Inwieweit Mobbing genau dazu beigetragen hat: Aus den wenigen Informationen (verständlich) nicht erkennbar. Ein Zusammenhang kann da sein (es gab schon Fälle in denen Mobbingtäter Opfer töteten; von Mobbing betroffene Kinder vertrauen sich ggf. auch jemandem an der hilfsbereit erscheint aber anderes im Sinn hat), oder auch nicht.
Aber dieser Junge hat Mobbing erlebt und ein Gewaltversprechen und verstarb. Allein das ist sehr traurig.


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14.10.2025 um 22:18
Noch ein aktueller Fall, gerade gesehen. Im französischen Sarreguemines (deutsch Saargemünd) hat sich ein neunjähriges Kind offenbar wegen Mobbing umgebracht. Erschreckend gerade in Anbetracht des Alters.
Der Tod eines neunjährigen Mädchens, das von seinen Mitschülern unter anderem wegen seines Gewichts gemobbt wurde, schockt Frankreich. Vor ihrer Schule in Sarreguemines im Nordosten des Landes wurden am Montag weiße Rosen niedergelegt. Aus Polizeikreisen hieß es, dass es sich offensichtlich um einen Suizid handele. Die Mutter des Mädchens habe angegeben, dass ihre Tochter von Klassenkameraden gemobbt und als übergewichtig verspottet worden sei.

Die Leiche der Neunjährigen war am Samstag im Haus der Familie gefunden worden. Das Mädchen habe einen Abschiedsbrief hinterlassen, hieß es weiter aus Polizeikreisen. Die Schule soll nach Angaben aus dem Umfeld der Familie von dem Mobbing gewusst haben.
Quelle: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.schuelerin-begeht-suizid-tod-von-gemobbter-neunjaehriger-schockt-frankreich.4c640939-8228-4ee4-b855-befd3590469e.html

Weitere Artikel:
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/blickzumnachbarn/sarreguemines-9-jaehrige-nimmt-sich-offenbar-das-leben-das-ist-bekannt_aid-136897263
https://www.rtl.de/news/sarreguemines-das-sagen-mitschueler-und-deren-eltern-nach-sarahs-9-suizid-id6796421.html


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Mobbing an Schulen

15.10.2025 um 09:14
Alles fängt zu Hause an.
Eltern MÜSSEN zuerst sich selber und dann ihre Kinder erziehen.
Weil Kinder sehen und lernen meist von den Eltern (natürlich nicht nur).
Wenn jetzt aber die Kinder schon von Eltern (auch unbewusst) sehen wie sie manchmal über andere hergezogen wird, dann ist das schon mal der Grundstein.
Das fängt damit an, dass man alle versucht "normal" zu sein. Nicht dick, nicht dünn, nicht arm, nicht reich, keine krumme Nase, keine abstehenden Ohren etc. Und wenn man da abweicht, ist man ein Ziel.
Manchmal würde es ja schon reichen wenn die Eltern ihren Kindern beibringen, die jüngeren Kinder zu schützen. So würde es vielleicht reichen wenn ein "Großer" die Täter vertreibt. Aber nein, der Frust von zu Hause wird mit in die Schule genommen und dort an schwächere ausgelassen.

Das nächste Problem sind die Erzieher*innen bzw. Lehrer*innen.
Ignoranz ist eben ein riesen Thema.
In größeren Städten fehlt bestimmt auch die Ressource.
Auch ständige Weiterbildung und Entwicklung zu dem Thema.
Die Angebote für Lehrer*innen und für Schüler*innen an Schulen müssen verstärkt werden.

Dann kommen noch die ganzen Familien dazu die zusätzlich aus sozial schwachen Bereichen kommen. Die vielleicht die Sprache nicht können. Was zusätzlich zu Aggressionen bei Kindern führen kann usw.

Das Problem ist auch, dass die Eltern sowas erst ewig spät oder gar nicht mitbekommen. Auch wenn die Lehrer*innen davon Kenntnis haben.
Für Täter und Opfer wäre es so wichtig, dass die informiert werden. Weil auch die Eltern von Tätern wissen es vielleicht nicht. Obwohl die Eltern der Geundsteiin sind.
Aber bemühte Eltern können dann was sagegen tun bevor das alles ausartet. Für beide Seiten. Mehr Selbstbewußtsein für Opfer. Genauso aber deeskalierend für die Täter.

Viele müssen an einem Strang ziehen.
Es ist auch bestimmt eine Sache der Entwicklung. Aber auch das alles sollte keine Entschuldigung sein. Es müssten auch viele mal zusammen setzen und dieses Thema bearbeiten und Lösungen finden. Da gehören Lehrer*innen, Psychologen etc alle an den Tisch.
Mir tun all diese armen Kinder leid. Denen ihre Kindheit von solchen A****Kindern genommen bzw die Kindheit zur Hölle gemacht. Die sind für ihr Leben gezeichnet..


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Mobbing an Schulen

15.10.2025 um 11:01
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Viele müssen an einem Strang ziehen.
Hierzu gibt es einen aktuellen und interessanten ZDF-Bericht:

https://www.zdfheute.de/politik/deutschland/schulen-kinder-lehrer-praevention-mobbing-100.html


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15.10.2025 um 11:19
Mobbing gab es ja so gesehen schon immer. Doch entsteht wieder einmal der Eindruck, dass es heute ein neues Ausmaß angenommen hat, durch mehr Möglichkeiten (Social Media & Co.), sowie allgemeine Verrohung. Man ist regelrecht froh, heute nicht mehr zur Schule zu gehen, bzw. keine schulpflichtigen Kinder zu haben. Oder täuscht dieser Eindruck?


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15.10.2025 um 11:47
@philae
Ich hatte mich das auch gefragt. Meine Vermutung ist, dass Mobbing heutzutage sichtbarer ist - Taten können leichter dokumentiert werden, Täter dokumentieren diese sogar selbst. Und: Es wird benannt.
Von früher kenne ich noch viel:
"Zwei Schulkameraden haben sich gestritten." Klingt ja fast niedlich *ironie*


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