Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Frau.N.Zimmer schrieb:Von AstraZeneca habe ich diesbezüglich noch nichts gelesen

Astra Zeneca stehen nicht wenige im Moment noch kritisch gegenüber. Der viel geringer angegebene Schutzgrad (verglichen mit Biontech/Pfizer oder Moderna), das seltsame Gebaren, dass nicht in die EU geliefert wird, sondern in Länder, die auf Deutsch gesagt auch Backpulver verimpfen würden, weil sie mit dem Rücken an der Wand stehen, und der Umstand, dass die Impfung nur für Personen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen wird (Biontech ab 16 Jahre, nach oben unbegrenzt), werfen einige Fragen auf.

Ich finde allgemein auch Impfstoffe mit zB 40-50% ausreichend.
Die deutsche Regierung, soweit ich verstanden habe, trifft Maßnahmen um die Gesundheitsämter und Intensivstationen nicht zu überlasten, das ist ihr Ziel...um Menschenleben direkt geht es nicht, sonst würde man strenger sein (bzw. sein müssen).

Ich sehe auch kein Problem AstraZeneca für Jüngere zu verwenden, Biontech und Moderna soll an Gruppe1 weiterhin gehen.

Abahatschi schrieb:Die deutsche Regierung, soweit ich verstanden habe, trifft Maßnahmen um die Gesundheitsämter und Intensivstationen nicht zu überlasten, das ist ihr Ziel...um Menschenleben direkt geht es nicht,

Dass wir uns mal einig sind? Es geschehen noch Wunder :) Erschreckend wie eine Dame der Stiko, das bei Lanz, so durchgerechnet hat,

Wenn sich 65% nicht infizieren , sind das immerhin 65%, was aus den anderen wird, ist dann scheinbar persönliches Pech.

Frau.N.Zimmer schrieb:Erschreckend wie eine Dame der Stiko, das bei Lanz

Die Rolle der Stiko habe ich bei AstraZeneca eh nicht ganz verstanden, oder ist es mal wieder der europäische Gedanke dass jede Behörde ihren Mist verzapft:
- die EMA lässt AstraZeneca ab 18J zu
- die Stiko sagt nee...die Daten reichen über 65J nicht aus
Wer hat jetzt was zu sagen und Recht? Klar beide, leider nicht ganz widerspruchsfrei :D
Wieso reichen die Daten der Behörde die die Zulassung macht, aber einer anderen Behörde die es nicht zulässt nicht?

Autos blieben in Oregon im Schneesturm stecken und einige Fahrer erhielten eine Impfung.
Mitarbeiter der örtlichen Gesundheitsbehörde standen auch im Stau. Die Impfdosen wären sonst abgelaufen.
https://www.msn.com/de-de/video/ansehen/im-schneesturm-gestrandet-%C3%BCberraschte-fahrer-bekommen-corona-impfung/vp-BB1dcvwX
Bei uns gibt es doch auch solche spontane Impfungen.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/uebrige-corona-impfdosen-wohl-an-kuechenhilfen-verimpft,SMpxy2G (Archiv-Version vom 05.02.2021)

Frau.N.Zimmer schrieb:Wenn sich 65% nicht infizieren

Wenn sich etwa 80% mit dem Impfstoff von AstraZeneca-Impfstoff stechen lassen, sind die Neuinfektionen bei Null.

Abahatschi schrieb:Die Rolle der Stiko habe ich bei AstraZeneca eh nicht ganz verstanden,

Kann ich dir aufklären:

Die EMA ist die Zulassungsbehörde, die klärt ob man dir den Impfstoff überhaupt verabreichen kann.

Die STIKO ist und war noch nie in der Zulassung tätig, die gibt Empfehlungen. Also nicht nur "Ist das Zeug überhaupt wirksam/ungefährlich" sondern "Ist es sinnvoll, das in der Fläche einzusetzen".

Hauptgrund für diese Empfehlung ist, dass sich v.A. Krankenkassen normalerweise nach dieser Empfehlung richten, speziell die gesetzlichen KKs - bei den meisten steht irgendwo im Leistungsvertrag, dass sie alle Impfungen nach STIKO-Empfehlung zahlen, alles was darüber hinausgeht nicht oder nur wenn dringende Gründe vorliegen die das trotzdem ratsam machen.

Daraus resultiert dann, dass für gesetzlich Verischerte z.B. FSME nur geimpft wird, wenn du im Risikogebiet wohnst, nur manche Reiseimpfungen übernommen und z.B. HPV-Impfungen lange nur für Mädchen übernommen wurden.

Ob das jetzt bei Corona genau so gehandhabt wird, müssen die Kassen entscheiden, vermutlich werden sie davon abweichen und dafür entschädigt werden.

Dass sich die STIKO in diesem Fall überhaupt äußert liegt vermutlich daran, dass sie eben ein Gremium von Impfexperten ist dass man "Griffbereit" hat und das es gewohnt ist, regierungsfreundliche Expertisen zu verfassen (im Sinne von "Für die Regierung verständlich, nicht zu wissenschaftlich").

Frau.N.Zimmer schrieb:Wenn man keinen Stoff hat sind 65% viel, wenn es mehrere mit 95% gibt ist es wenig. :) Das ist nicht schlecht geredet, das ist so.

Wenn es genügend von den Impfstoffen mit höherer Schutzwirkung geben würde, dann bräuchte man ja keine weiteren Impfstoffe. Gibt es aber noch nicht, also sollte man deiner Meinung nach lieber abwarten und nichts tun oder sich zumindest mit 60-70% schützen?

Hailey25 schrieb:Wenn es genügend von den Impfstoffen mit höherer Schutzwirkung geben würde, dann bräuchte man ja keine weiteren Impfstoffe. Gibt es aber noch nicht, also sollte man deiner Meinung nach lieber abwarten und nichts tun oder sich zumindest mit 60-70% schützen?

Der Spatz in der Hand....
Der Impfstoff von Astrazeneca hat wohl Vorteile hinsichtlich Transports, Lagerung und Preis.

Ich denk das Impfen ist noch das kleinere Übel.

Hailey25 schrieb:Wenn es genügend von den Impfstoffen mit höherer Schutzwirkung geben würde, dann bräuchte man ja keine weiteren Impfstoffe. Gibt es aber noch nicht, also sollte man deiner Meinung nach lieber abwarten und nichts tun oder sich zumindest mit 60-70% schützen?

Mich hat zunächst an der Sache gestört, dass man Pflegepersonal damit impfen will. Im Krankenhaus macht es, für mich, einen größeren Unterschied, ob jemand das höchste Risiko tragen soll. Man infiziert sich leichter und kann auch mehr Menschen anstecken.

Die zweite Frage war, wie sich AstraZeneca zu den Mutationen verhält. Moderna und BionTech sollen da ja wirken, das wurde veröffentlicht.

Zunächst mal schützen? Meinst du man kann oder soll sich dann nachbessern, wenn Impfstoff da ist?

Mich verunsichert der Astrazeneca Impfstoff ehrlich gesagt auch und ich wäre froh darüber, wenn mir jemand die Unsicherheiten nehmen würde^^

Ich schätze, ich werde demnächst ein Impfangebot bekommen, da Menschen mit geistiger Behinderung ja nun aufgerutscht sind und ich diese Personen betreue.
Ich war immer fest davon überzeugt, mich so schnell wie möglich mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff impfen zu lassen. Jetzt wird es aber wahrscheinlich Astrazeneca. 60% Schutz und keine Empfehlung für die alten Menschen lassen mich unentschlossen zurück.

Aber sollte ich tatsächlich auf den Impfstoff meiner Wahl warten oder die Chance auf frühzeitige Impfung nutzen?
Ich weiß es nicht.

Pony2.4 schrieb:Aber sollte ich tatsächlich auf den Impfstoff meiner Wahl warten oder die Chance auf frühzeitige Impfung nutzen?

Nimm was Du kriegst, ist besser wie nichts. Im September gehst nochmal hin und nimmst Biontech wenn es nicht bekommen hast.

Pony2.4 schrieb:60% Schutz und keine Empfehlung für die alten Menschen lassen mich unentschlossen zurück.

Ich verstehe Deine Bedenken. Das mit der fehlenden Empfehlung für Probanden 64+ beruht ja nicht auf wissenschaftlichen Lücken, sondern auf statistischen.



Aber sollte ich tatsächlich auf den Impfstoff meiner Wahl warten oder die Chance auf frühzeitige Impfung nutzen?
Ich weiß es nicht.

Ich hätte zwar auch lieber den von Biontech. An den hat man sich schon ein wenig "gewöhnt", weil er seit knapp 5 Wochen verimpft wird und das wohl ganz gut vertragen wird.
Aber ich denke, es hat auch einen Vorteil, wenn man früher geimpft werden kann.



Heute Morgen um 7 Uhr hörte ich im Radio, dass die Kapazitäten wohl hochgeschraubt werden sollen.
Vielleicht hat es die Hersteller wachgerüttelt, dass der Staat sich vorbehalten, regulierend einzugreifen (sprich Firmen zu verpflichten). Das wurde gestern in der Tagesschau gesagt.

Pony2.4 schrieb:da Menschen mit geistiger Behinderung ja nun aufgerutscht sind

Kann mir einer erklären warum Menschen mit geistiger Behinderung eine höhere Priorität beim Impfen haben wie Polizisten und Feuerwehrmänner?

https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/coronavirus-impfverordnung-wer-wird-wann-geimpft

Freki2.0 schrieb:Kann mir einer erklären warum Menschen mit geistiger Behinderung eine höhere Priorität beim Impfen haben wie Polizisten und Feuerwehrmänner?

Ein Grund könnte sein dass die Einhaltung der AHA-Regeln bei diesem Klientel erheblich schwieriger bis unmöglich ist. Allerdings wurde bei einer örtlichen Einrichtung für geistig Behinderte der für heute vorgesehene Impftermin abgesagt.
Es wurde auch kein Ausweichtermin angeboten.

emanon schrieb:die Einhaltung der AHA-Regeln bei diesem Klientel erheblich schwieriger bis unmöglich ist.

Um dies als Argument akzeptieren zu können wäre ja Vorraussetzung, dass geimpfte Corona nicht mehr übertragen können. Das weiss man doch aber noch garnicht..?
Sicher ist doch nur dass man nach einer Impfung keinen schweren Verlauf mehr bekommen soll. Das wäre ja erstmal für systemrelevante Personen wichtig.

emanon schrieb:Ein Grund könnte sein dass die Einhaltung der AHA-Regeln bei diesem Klientel erheblich schwieriger bis unmöglich ist. Allerdings wurde bei einer örtlichen Einrichtung für geistig Behinderte der für heute vorgesehene Impftermin abgesagt.
Es wurde auch kein Ausweichtermin angeboten.

Ändert aber nichts daran, dass sie durch ihre Behinderung kein höheres Risiko einer schweren Erkrankung haben. Gleichzeitig bleiben zum Teil Schwerkranke hinten auf der Liste.

Schwiegervater, mitte 50, mit Diabetes und Herzinfarkt wird irgendwann im Herbst geimpft, ein körperlich völlig gesunder, geistig Behinderter zeitnah. Sorry, wenig Verständnis. (Und da geht es nicht drum, weil es mein Schwiegervater ist)

V8Turbo schrieb:Ändert aber nichts daran, dass sie durch ihre Behinderung kein höheres Risiko einer schweren Erkrankung haben.

Geistig behinderte leben vielfach in Heimen. Da ist die Ansteckungsgefahr natürlich grösser. Wenn dazu kommt dass sie die AHA-Regeln nicht einhalten können, dann sehe ich da schon ein grösseres Risiko als bei jemandem der seine sozialen Kontakte noch weitgehend selbst managen und zusätzlich die AHA-Regeln einhalten kann.

Die Männer, die ich in einem Wohnheim betreue, akzeptieren weder einen Mundschutz, noch halten sie Abstand. Im Gegenteil.
Im Falle einer Infektion wäre eine Zimmerisolation nicht möglich. Es würde innerhalb der Gruppe zu einer Durchseuchung unter den Bewohnern kommen, wobei auch zu bedenken ist, dass viele Menschen mit geistiger Behinderung auch andere Vorerkrankungen haben. Personal und Bewohner wären somit gefährdet.

Ich finde eine frühzeitige Impfung von Menschen mit geistiger Behinderung sehr sinnvoll.