Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Spekulatius666 schrieb:Dann hätte man die Erkenntnisse ebenso breit und umfassend und allgegenwärtig kommunizieren müssen

Hat man. Kann man zudem auch überall nachlesen - wenn es einen denn interessiert. Ein paar Minuten Internetrecherche genügen.

Spekulatius666 schrieb:Es wird schon einen Grund haben, warum den Menschen in erster Linie ein " die haben völlig umsonst Panik verbreitet" in Erinnerung geblieben ist und nicht irgendetwas anderes.

Natürlich gibt es einen Grund dafür.
Weil es bequemer ist.
Da fehlt einfach Rationalität in der Beurteilung.

kleinundgrün schrieb:Natürlich gibt es einen Grund dafür.
Weil es bequemer ist.
Da fehlt einfach Rationalität in der Beurteilung.

Ich frag mich ja immer, wer das wohl ist, wenn es heißt: " Bei DEN Menschen" Ich selbst bin nie in Panik geraten und ich kenne auch niemanden, der das ist. Besorgt war man, deswegen hat man sich auch nach den jeweiligen Maßnahmen gerichtet, was ja auch besser war, als sorglos durchs Getreide zu trampeln, sonst wären wir heute nicht da wo wir sind. Panik, ist ja wohl was ganz anderes.

Eigentlich neigen, die meisten, Menschen ja zur Vorsorge. Wenn man seinem Kind frühzeitig das Schwimmen lehrt, beschwert man sich doch hinterher auch nicht, dass es nicht ertrunken ist.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich frag mich ja immer, wer das wohl ist, wenn es heißt: " Bei DEN Menschen"

Meistens halt diejenigen, von denen man glaubt, sie würden die relevante Mehrheit sein. Ist aber oft ein Trugschluss.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wenn man seinem Kind frühzeitig das Schwimmen lehrt, beschwert man sich doch hinterher auch nicht, dass es nicht ertrunken ist.

Gutes Beispiel.
Es zeigt, wo das Problem liegt. Wenn eine Konsequenz auch intuitiv einigermaßen gut erkennbar ist, ist es einfacher, vernünftig zu handeln.
Epidemien sind aber nun mal etwas sehr komplexes. Da fällt man mit "die Wahrheit fühlen" einfach nur ständig auf die Nase. Dann bleibt eben nur eine Meinung ohne Ahnung. Kann man haben, ist aber nicht klug.

@kleinundgrün

Stimmt leider was du sagst. Es ist ja bei anderen Impfungen auch oft so - Masern z.B., da hörte ich auch schon öfter_ " Ich kenne aber kein Kind, das daran verstorben ist, oder ernsthaft erkrankt wäre" Manche brauchen scheinbar erst den Holzhammer auf die 12, bis sie genauer nachdenken, warum das wohl so ist und wie es wäre, wenn alle dächten wie sie. Traurig, aber wohl nicht zu ändern.

Spekulatius666 schrieb:Und trotzdem wird schon wieder Panik verbreitet.

Das ist doch grober Unfug.

Die Realität ist:
Viele Menschen schauen auf die niedrigen Inzidenzen und fragen sich, warum sie noch Masken tragen sollen und warum sie sich impfen lassen sollen. Sie verstehen nicht, dass die Pandemie sich auch aufgrund dieses Verhaltens wellenförmig gestaltet. Es gibt Phasen niedriger Inzidenz und die Leute ändern ihr Verhalten und die Folge sind hohe Inzidenzen. Natürlich spielen auch andere Ursachen mit hinein, aber das ist eben einer der Gründe.

Und dann gibt es eben mahnende Stimmen, die sagen: "Leute, die Pandemie ist noch nicht vorbei. Wenn wir uns jetzt wieder alle im Stadion umarmen, sind wir bald wieder an dem Punkt sehr vieler Infektionen. Hinzu kommt, dass das Virus sich verändert und jede Veränderung auch eine Änderung des Risikos bedeuten kann."

Das ist schlicht keine Panikmache. Und es ist mir wirklich nicht verständlich, wie man das als solche wahrnehmen kann.
Das ist wie mit der falschen Wahrnehmung der Schweinegrippe.

Da gibt es schon eine Holschuld bei der Informationsbeschaffung und bei den Anstrengungen, das zu verstehen. Es ist einfach schlecht, wenn der erste Gedanke, der einem so in den Kopf kommt und der aus dem Bauch heraus entstanden ist, gleich als Realität bewertet wird.

Es ist simpel:
Mehr Infektionen bedeutet eine höhere Wahrscheinlichkeit für Mutationen. Und diese Mutationen unterliegen auch einem Selektionsdruck. Sie sind deswegen ggf. ansteckender und ggf. wirken die Impfungen weniger gut.
Und leider weiß man das nicht "sofort", sondern eben leider auch mit wochenlanger Verzögerung. Das bedeutet, wenn man es weiß, ist es mal wieder zu spät.

kleinundgrün schrieb:Das ist schlicht keine Panikmache. Und es ist mir wirklich nicht verständlich, wie man das als solche wahrnehmen kann.

Das ist wohl eine Frage des Phänotyps des Einzelnen also eine Frage

- der Bildung, vielen fehlt die Fähigkeit zur Deduktion,
- der fehlenden psychischen Stärke bei denen, die eher in Angstschleifen geraten oder zur Labilität neigen,
- oder der Einordnung bei Menschen, die zu Verschwörungstheorien neigen.

Und dann gibt es noch die, die schlicht in den Mainstream mit einstimmen wollen.

@JosephConrad
Das war eigentlich eine rhetorische Frage. Ich bin an diesem Punkt ein wenig verzweifelt.

Mir gehen Meinungen (und damit verbundene Menschen), die fortwährend den Leuten mit Ahnung sinistere Motive andichten - alleine weil deren Sichtweise den eigenen, völlig unfundierten - widerspricht, auf den Keks.
Wir leben in einem Land mit einem hervorragenden medizinischen System (im weltweiten Vergleich). Mit hervorragender Wissenschaft. Und mit vergleichsweise ziemlich gut funktionierenden Kontrollmechanismen, so dass eben nicht der eine sinistere Forscher XY die Richtung bestimmt.

Und was hilft es? Dass der Hobbyvirologe und -epidemiologe, der Bio schon immer blöd fand und Statistik für eine Geisel der Menschheit hält, sich darin sonnt, dass seine Herleitung der Gesamtsituation der Gipfel der kognitiven Leistung sei.

Ich finde es ja richtig, dass - wenn man etwas nicht versteht -einfach mal fragt. Oder nachliest.
Aber der Einstieg ist oft eben eine Anschuldigung im tiefsten Brustton der Überzeugung.

Natürlich darf man auch eine völlig unfundierte Meinung öffentlich äußern, egal wie leicht man sie sogar selbst prüfen könnte. Man kann behaupten, die Erde sei eine Scheibe und alle Wissenschaftler seien Idioten, wenn sie die offensichtlichen Beweise dafür nicht sehen oder nicht verstehen.
Aber es ist halt in manchen Ausprägungen schmerzhaft.

Und noch zur Ergänzung:
Es geht definitiv nicht um irgend eine Form der Obrigkeitshörigkeit. Auch als Laie hat man das Recht (und im Grunde auch die Pflicht), zu hinterfragen. Auch das ist eine grundlegende Säule unserer Demokratie.
Aber eben fragen. Und dann versuchen, auch eine einigermaßen fundierte Antwort zu bekommen.
Und gerade wenn es nicht nur ein triviales Thema ist, muss man da eben auch einen gewissen Rechercheaufwand hinein stecken. Man muss gute Quellen als solche erkennen und man muss sich inhaltlich mit diesen auseinander setzen.

Das bedeutet:
"Oh, diese Aussage oder Richtung kommt mir aber merkwürdig vor. Ich würde das aus dem Bauch und meiner Erfahrung heraus anders beurteilen. Wie kommt es dazu? Irrt sich die Wissenschaft? Gibt es schlechte Motive, so zu handeln? Irre ich mich?", wäre der Weg.

Aber es kommt: "Das sehe ich aber völlig anders, die Deppen irren sich oder haben Böses im Schilde!! Denn meine Erfahrung und mein gesunder Menschenverstand können selbstverständlich dieses mir eigentlich völlig fremde Gebiet wesentlich besser beurteilen, als es diese inkompetenten Wissenschaftler je könnten oder wollten!!".

So, ich habe heute mein digitales Impfzertifikat bzw. den dazugehörigen QR-Code per Post bekommen.
(ziemlich genau 2 Wochen nach meiner 2. Biontech-Impfung)

Als App gibt es nur die covPass App, richtig?

Scannt man beide QR-Codes, oder nur den der Zweitimpfung?

Nehmt ihr zukünftig auf Reisen nur diese App her,
oder habt ihr das Formular mit dem QR-Code und den Daten auch mit dabei?

breakup schrieb:Nehmt ihr zukünftig auf Reisen nur diese App her,
oder habt ihr das Formular mit dem QR-Code und den Daten auch mit dabei?

Ich habe beides. Bis jetzt habe ich in Österreich zum Beispiel noch keine einzige Stelle gesehen, welche den QR-Code ausliest. Da wird immer mit Menschenaugen das menschenlesbare Zertifikat begutachtet.

breakup schrieb:Scannt man beide QR-Codes, oder nur den der Zweitimpfung?

Nehmt ihr zukünftig auf Reisen nur diese App her,
oder habt ihr das Formular mit dem QR-Code und den Daten auch mit dabei?

Du kannst(must?) alle beide einscannen. Die App "fragt" glaube ich auch nach dem ersten und zweiten QR Code. Zumindest bin ich der Meinung, bei meinem Stiefvater beide eingescannt zu haben. Genauer weiß ich es dann in ein paar Tagen, wenn ich damit dran bin.

Das Formular, bzw. die Formulare würde ich ggf. als Kopie mitnehmen. Falls mir unterwegs einmal der Akku ausgehen sollte, oder schlimmer das Smartphone verloren oder geklaut wird.

Narrenschiffer schrieb:Ich habe beides. Bis jetzt habe ich in Österreich zum Beispiel noch keine einzige Stelle gesehen, welche den QR-Code ausliest. Da wird immer mit Menschenaugen das menschenlesbare Zertifikat begutachtet.

Dürfte doch dann aber auch ohne auslesen gehen oder? Der vollständige Impfschutz wird ja auf dem Smartphone trotzdem angezeigt. Ich frage, für welche die bald nach Österreich fahren. Denen wäre es lieber einfach das Smartphone zu zeigen, als ständig die Zettel rauskramen zu müssen.

@Bone02943

Wir haben hier in Österreich die Möglichkeit, von der Gesundheitskasse ein europäisches PDF-Zertifikat mit QR-Code runterzuladen. Dieses ist auch menschenlesbar. In die App scanne ich den QR-Code ein, dort sieht man aber nur den Namen und das Geburtsdatum, aber nicht den Status. Der ist nur im QR-Code. Um den Code auszulesen, gibt es derzeit eine Website: https://greencheck.gv.at (Soll keine Daten online übertragen).

Aus diesem Grund habe ich beides am Handy: App, falls mal wer ein Lesegerät hat, und den europäischen Impfpass als PDF. Bei Auslandsreisen würde ich vielleicht sogar noch den gelben Impfpass der WHO mitnehmen.

Bone02943 schrieb:kannst(must?) alle beide einscannen. Die App "fragt" glaube ich auch nach dem ersten und zweiten QR Code. Zumindest bin ich der Meinung, bei meinem Stiefvater beide eingescannt zu haben. Genauer weiß ich es dann in ein paar Tagen, wenn ich damit dran bin.

Ich habe in Apotheke nur einen QR- Code bekommen für beide Impfungen bzw. für die 2. als "fertig geimpft " mit so einer Art Zertifikat dazu, der hat für die App auch voll gereicht.
Stand dann alles genauso da, wie auf dem Zertifikat. (Inklusive meines verhassten 2. Vornamens... 😉, weil der ja auf Ausweis steht).

Narrenschiffer schrieb:Bei Auslandsreisen würde ich vielleicht sogar noch den gelben Impfpass der WHO mitnehmen.

Das ist für mich wichtiger.
Da ich meistens in den USA bin, muss ich eben den gelben Impfpass mitnehmen.
Hatte mir zuvor extra einen aktuellen gekauft. (mit extra Seite für die Covid Impfung)

@kleinundgrün
Ich bin da inhaltlich voll auf deiner Wellenlänge.

Das kann insgesamt ein Problem werden, wenn eine relevante Anzahl an Menschen auf Basis solcher Methoden anfängt die Geschicke der ganzen Gesellschaft zu "bestimmen".

@kleinundgrün

Du hast schöne Worte gefunden, die in ihrer Allgemeinheit und Unverbindlichkeit sicher jeder nur unterschreiben kann.

Allerdings muss man, wenn man die aktuelle Nachrichtenlage betrachtet, einräumen, dass die Meldungen zur Corona-Lage durchaus gemischt sind. So ist etwa der R-Wert in Deutschland heute auf 1,01 (gegenüber 0,93 gestern).

Andererseits hat ein Modellversuch zur Öffnung von Kultureinrichtungen in Leipzig zu keinen Corona-Ansteckungen geführt. Wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten, hatten vom 26. Mai bis zum 27. Juni mehr als 1.000 Menschen 17 Veranstaltungen besucht - vom Kabarett bis zur Clubparty ohne Maske und Abstand. Alle Besucher und Besucherinnen wurden vorher getestet. Auch bei den Tests eine Woche nach der jeweiligen Veranstaltung ist keine Infektionen festgestellt worden. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt "Reallabor Leipzig" von der Universitätsklinik, dem Max-Planck-Institut sowie dem St. Georg Klinikum. Projektkoordinator Tobias Loy erklärte, man habe Erkenntnisse gewonnen, wie Kulturveranstaltung einfach und sicher durchgeführt werden können.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat so wenige gemeldete Todesfälle durch das Coronavirus registriert wie seit Anfang Oktober 2020 nicht mehr. In der Woche vom 28. Juni bis 4. Juli waren es knapp 54.000, sieben Prozent weniger als in der Vorwoche, wie die WHO am Mittwoch in Genf bekanntgab.

Gleichzeitig stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen weltweit leicht, auf gut 2,6 Millionen in der genannten Woche. Besonders stark war der Anstieg in der WHO-Europaregion, die 53 Länder von Portugal bis Tadschikistan umfasst: plus 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus wurde in sieben weiteren Ländern nachgewiesen, insgesamt jetzt in 104 der 194 WHO-Mitgliedsländer.[/quote]

Quelle: https://www.saechsische.de/coronavirus/coronavirus-sachsen-dresden-lockerungen-schule-deutschland-rki-delta-5176217.html

Was ich damit sagen will: Die allgemein zugänglichen Informationen zur aktuellen Corona-Lage sind durchaus gemischt. Es besteht derzeit, insbesondere angesichts der - auch vom RKI bestätigten - noch sehr dürftigen Datenlage zur Delta-Mutation, ebenso wie zur Lambda-Mutation weder ein Grund zur Sorglosigkeit noch zu übertriebener Schwarzmalerei. Niemand hier unter den Diskutanten hat für sich die Wahrheit gepachtet.

So, morgen um 10:45 werde ich die zweite Injektion erhalten.

Ich (30 Jahre; keine Risikogruppe) habe am Sonntag meine erste Impfung mit Biontech erhalten. Und ich muss sagen es ist passiert was ich erwartet habe... nämlich nichts^^ Lediglich den Arm habe ich am nächsten Tag nicht hoch bekommen.

Am 15.08. habe ich meine 2. Impfung. Dann ist das auch endlich erstmal erledigt.

Andante schrieb:Was ich damit sagen will: Die allgemein zugänglichen Informationen zur aktuellen Corona-Lage sind durchaus gemischt. Es besteht derzeit, insbesondere angesichts der - auch vom RKI bestätigten - noch sehr dürftigen Datenlage zur Delta-Mutation, ebenso wie zur Lambda-Mutation weder ein Grund zur Sorglosigkeit noch zu übertriebener Schwarzmalerei. Niemand hier unter den Diskutanten hat für sich die Wahrheit gepachtet.

Das ist natürlich richtig. Und es ist wichtig, jeden der Aspekte zu berücksichtigen. Alles. was für Erleichterungen spricht und alles, was für Vorsicht spricht.
Das wäre das ideale Vorgehen.

Ich mag auch keine Schwarzmalerei. Oder Panikmache. Aber eben auch keine pauschalen Kennzeichnungen von Aussagen als Panikmache.
Warum kann man da nicht ein bisschen rationaler heran gehen? Das ist ein wichtiges Thema. Da wäre es doch angemessen, sich einfach ein bisschen Mühe zu geben.

kleinundgrün schrieb:Warum kann man da nicht ein bisschen rationaler heran gehen? Das ist ein wichtiges Thema. Da wäre es doch angemessen, sich einfach ein bisschen Mühe zu geben.

Vermutlich werden die allermeisten der Überzeugung sein, dass ihre Schlussfolgerungen schon ein hohes Maß an Vernunft und Reflektion aufweisen, zumindest unterbewusst. Die wenigsten machen sich ja Gedanken und schieben ein "man das war echt dämlich" mental hinterher.

Und wenn man die Methodik kritisiert, wird das oft als persönlicher Angriff betrachtet.