Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Bettman schrieb:Das sehe ich auch als problematisch an

Ja warum denn?

Ich treffe oft unfreiwillige Entscheidungen, halte mich zB ans Tempolimit, obwohl ich gerne schnell fahre, aus Angst um den Führerschein.

Geh zum Arzt und lass Vorsorge Untersuchungen machen auf die ich keine Lust habe, aus Angst vor schweren Krankheiten.

Fahre mit dem Taxi obwohl es günstiger wäre besoffen selber zu fahren.

Unterm Strich sind die Entscheidungen natürlich alle vernünftig, das ist mir bewusst, trotzdem würde man vllt im Detail anders entscheiden, wenn keine direkten Konsequenzen drohen.

Es ist absurd dass man in einer Gesellschaft wie der unsrigen den Anspruch hat alles konsequenzlos entscheiden zu wollen.

@white_rabbit

Was du verlinkt hast, ist nicht das Arzneimittelgesetz, sondern etwas anderes: Das Heilmittelwerbegesetz.

Und dieses ist ein Verbraucherschutzgesetz.

Das Heilmittelwerbegesetz soll in erster Linie Gefahren begegnen, die der Gesundheit des Einzelnen und den Gesundheitsinteressen der Allgemeinheit durch unsachgemäße Selbstmedikation unabhängig davon drohen, ob sie im Einzelfall wirklich eintreten. Die Werbeverbote des Heilmittelwerbegesetzes sollen verhindern, dass kranke Menschen durch eine unangemessene Werbung kommerzieller Anbieter zu Fehlentscheidungen beim Arzneimittelgebrauch verleitet werden.

Willst du ernsthaft behaupten, die Bundesregierung, die die Corona-Impfstoffe kostenlos zur Verfügung stellt, sei ein kommerzieller Anbieter im Sinne des Heilmittelwerbegesetzes?

Optimist schrieb:Naja, muss man auch daran glauben können, dass es wirklich nicht gespeichert wird.

Das stimmt. Ein gewisses Missbrauchspotential ist natürlich immer vorhanden wenn ich meinen Klarnamen und die Information, dass ich geimpft bin, vorweisen muss. Mir fällt aber auch keine andere Möglichkeit ein die Problematik anderweitig zu händeln.
100 % datenschutzkonform wären wahrscheinlich nur anonyme Antikörper-Soforttests ;)

@Bettman
Mir hätte es einfach genügt zu wissen dass mich keiner dazu indirekt zwingt. Ich meine klar man tut oft im Alltag Dinge die einem nicht passen . Aber im Endeffekt bleibt es meine Entscheidung. Niemand erschwert mir den Alltag nur weil ich mich nicht gegen Grippe impfen lasse. Oder mir Blut abnehmen lasse. Diese Krankheit ist halt sehr tückisch. Vieles kann aber nichts muss und es sollte jedem selbst überlassen sein was er seinem Körper zuführt. Aber wenn ich mein Leben nur noch eingeschränkt leben kann weil ich mir vlt nicht jeden Tag diese Tests leisten kann dann ist das fast schon Schikane. Empfinde ich zumindest so. Kenne viele die kündigen werden wenn der AG verlangt sich impfen zu lassen. Ich kanns verstehen . ..

Yen schrieb:Niemand erschwert mir den Alltag nur weil ich mich nicht gegen Grippe impfen lasse.

Macht doch bei Covid auch niemand. Du hast dann halt nicht die Benefits die eine Impfung mit sich bringt/bringen kann.
Und warum hat man sie dann nicht?
Weil man sich entschlossen hat sich nicht impfen zu lassen.
Aber dann rumheulen. :D

@emanon
Du meinst mit Benefits Dinge die ich mein Leben lang tun konnte und dir mir jetzt verwehrt werden wenn ich nicht das tue was sie mir sagen?

Ich glaube mittlerweile du begreifst es wirklich nicht.
Verwehrt wurden dir diese Dinge durch eine Pandemie und ihre Bekämpfung.
Und jetzt raffst du gerade nicht dass Menschen, die sich aktiv an der Bekämpfung beteiligen, früher ihr normales Leben bzw. Teile davon zurückerhalten können.
Du möchtest dich unsozial verhalten aber ohne die Konsequenzen dafür zu tragen.
Das ist xxxxxxxx.... nicht sonderlich souverän.

Yen schrieb:Du meinst mit Benefits Dinge die ich mein Leben lang tun konnte und dir mir jetzt verwehrt werden wenn ich nicht das tue was sie mir sagen?

Ohne diese Impfung könnten wir alle diese Dinge nicht mehr so tun wie früher. Das liegt halt letztlich an diesen Viren und der Erkrankung, die, wie ich zuvor beschrieben habe, wirklich lebensbedrohlich werden kann.

Yen schrieb:Du meinst mit Benefits Dinge die ich mein Leben lang tun konnte und dir mir jetzt verwehrt werden wenn ich nicht das tue was sie mir sagen?

Verwehrt hat dir diese Dinge das Virus verwehrt. Du bekommst jetzt durch die Entscheidung dich impfen zu lassen, diese Dinge zurück. Eigentlich hat dir das Virus gesagt, was du tun sollst und die Regierung erleichtert dir die Sache durch genügend kostenlosen Impfstoff.

Andante schrieb:Was du verlinkt hast, ist nicht das Arzneimittelgesetz, sondern etwas anderes: Das Heilmittelwerbegesetz.

Und dieses ist ein Verbraucherschutzgesetz.

Das Heilmittelwerbegesetz soll in erster Linie Gefahren begegnen, die der Gesundheit des Einzelnen und den Gesundheitsinteressen der Allgemeinheit durch unsachgemäße Selbstmedikation unabhängig davon drohen, ob sie im Einzelfall wirklich eintreten. Die Werbeverbote des Heilmittelwerbegesetzes sollen verhindern, dass kranke Menschen durch eine unangemessene Werbung kommerzieller Anbieter zu Fehlentscheidungen beim Arzneimittelgebrauch verleitet werden.

Willst du ernsthaft behaupten, die Bundesregierung, die die Corona-Impfstoffe kostenlos zur Verfügung stellt, sei ein kommerzieller Anbieter im Sinne des Heilmittelwerbegesetzes?

Wenn Du seinen deaktivierten Link gesehen hättest, dann wüsstest Du woher der Wind weht.
https://www.psiram.com/de/index.php/NachDenkSeiten (Archiv-Version vom 07.09.2021)

Yen schrieb:Aber wenn ich mein Leben nur noch eingeschränkt leben kann weil ich mir vlt nicht jeden Tag diese Tests leisten kann dann ist das fast schon Schikane

Aber nichts im Vergleich dazu, wie eine eventuelle Erkrankung mit eventuellen Langzeitfolgen Dein Leben einschränkt. Und darum geht es ja in erster Linie.

@off-peak
Ich hoffe es war die richtige Entscheidung. Naya es ist wie es ist . Hoffe das Beste

off-peak schrieb:Aber nichts im Vergleich dazu, wie eine eventuelle Erkrankung mit eventuellen Langzeitfolgen Dein Leben einschränkt.

Der von mir zuvor erwähnte Freund mit der schweren Covid-Erkrankung hat nach wie vor mit geschwächten Muskeln und verringerter Leistungsfähigkeit zu kämpfen. Ich denke, diese schränken sein Leben nach wie vor stärker ein als die Maßnahmen gegen Corona.

Yen schrieb:Ich hoffe es war die richtige Entscheidung.

War es. Die Alternative wäre nämlich eine Entscheidung für das Risiko der Erkrankung und zur aktiven Verbreitung der Seuche, und so eine Entscheidung kann man doch wohl nicht als richtige betrachten.

Yen schrieb:ch hoffe es war die richtige Entscheidung. Naya es ist wie es ist . Hoffe das Beste

Bestimmt war es das :) Selbst wenn du Impfreaktionen verspüren würdest, was ausser dem leichten Druck am Arm schon selten ist.
Meine junge Kollegin ist jetzt mit Longcovid erwerbsunfähig. Das war mal eine extrem lebensfrohe und fitte Sportlerin. Mit 30 in Rente war nicht ihr Lebenstraum.

off-peak schrieb:Aber nichts im Vergleich dazu, wie eine eventuelle Erkrankung mit eventuellen Langzeitfolgen Dein Leben einschränkt. Und darum geht es ja in erster Linie.

Interessant ist das 10-20% (jeder 5. bis 10.) der Erkrankten Long-Covid bekommen, eine enorme Zahl von Menschen.

Zwischen 10 und 20 Prozent der COVID-19 Infizierten entwickelt ein Long-COVID-Syndrom. Das sind mehr als eine halbe Million Betroffene allein in Deutschland. Long COVID sind mögliche Langzeitfolgen einer COVID-19-Infektion samt eventueller Komorbiditäten wie bakterielle Pneumonien, bei der Symptome auch nach der akuten Erkrankung weiterbestehen.

...

Das Problem ist, dass der Körper nach einer überstandenen Infektion weiter gegen das Virus kämpft und sein Immunsystem nicht herunterreguliert. Manche entwickeln Autoimmunerkrankungen, bei denen die Zellen den eigenen Körper angreifen. Bei anderen sind die Makrophagen, die sogenannten Fresszellen, weiter im Körper unterwegs, und suchen Coronaviren, die es nicht mehr gibt, oder es werden sogenannte Inflammasome gebildet. Das kostet den Körper viel Energie. Etwa 50 Prozent der Sportler sind nach zwei bis drei Monaten wieder bei ihrer vollen Leistungsfähigkeit. Bei einigen dauert es sehr viel länger, darunter Lena Mikulic, die Schwimmerin Lisa Graf, die Kanutin Steffi Kriegerstein oder der Fußballer Marin Pongracic.
...

Quelle: https://www.medica.de/de/Long_COVID_%E2%80%93_f%C3%BCr_einige_Sportler_bedeutet_es_das_Aus_f%C3%BCr_Olympia_und_weitere_Wettk%C3%A4mpfe (Archiv-Version vom 27.07.2021)


Altersverteilung Long Covid:
Dateianhang: 20210310_impfstudien_desktop_2.svg (35 KB)
Quelle:https://www.data4life.care/de/bibliothek/journal/corona-langzeitfolgen/

Hier noch ein Link zur aktuell neuesten und umfassensten Studie über Long COVID mit vielen Grafiken und detaillierter Aufschlüsselung.

Characterizing long COVID in an international cohort: 7 months of symptoms and their impact (15. Juli 2021)

https://www.thelancet.com/journals/eclinm/article/PIIS2589-5370(21)00299-6/fulltext

Zusammenfassung:

Erschreckende Statistik zum Post-Covid Syndrom

In der Fachzeitschrift The Lancet wurde am 15. Juli 2021 die bisher größte internationale Studie zu Long Covid veröffentlicht. Insgesamt wurden in einer Online-Umfrage 3.762 Menschen im Zeitraum vom 6. September bis 25. November 2020 befragt. 1.020 Personen hatten ein bestätigtes Post-Covid-Syndrom, bei 2.742 bestand der Verdacht. Die Befragten stammten aus 56 Ländern und waren mehr als 28 Tage erkrankt. Das ist das Ergebnis der Online-Befragung:

- Die häufigsten Post-Covid-Symptome bei den 2.454 Patienten, die mehr als sechs Monate krank waren, bestanden aus einer Kombination aus systemischen und neurologischen Störungen wie Fatigue (80 Prozent), Krankheitsgefühl nach körperlicher oder geistiger Tätigkeit (73,3 Prozent), kognitive Dysfunktionen (oft zusammengefasst unter Brain Fog, 58,4), sensomotorische Störungen (55,7 Prozent), Kopfschmerzen (53,6 Prozent) und Gedächtnisstörungen (51 Prozent).

- Insgesamt zeigten die Patienten 203 Symptome in 10 Organsystemen.

- 66 Symptome wurden über sieben Monate verfolgt.

- Patienten, die sich in weniger als 90 Tagen erholten, hatte in der zweiten Woche die meisten Symptome (11,4). Patienten, die mehr als 90 Tagen brauchten, um sich zu erholen, hatte im zweiten Monat die meisten Symptome (17,2). Patienten, die mehr als sechs Monate Symptome hatten, zeigten im Schnitt 13,8 Symptome im siebten Monat.

- Patienten, die bei einer Covid-19-Infektion mehr als fünf Krankheitssymptome hatten, hatten ein erhöhtes Risiko ein Post-Covid-Syndrom zu bekommen.

- 2.454 (65,2 Prozent) von 3.762 Patienten litten mindestens sechs Monate unter Symptomen. Von den restlichen 1.308 Befragten erholten sich 233. Der Rest nahm an der Befragung teil, bevor Monat sechs der Erkrankung erreicht war.

- Frauen waren mit 78,9 Prozent überdurchschnittlich oft betroffen. Die meisten waren zwischen 30 und 60 Jahre alt (33,7 Prozent).
Die meisten Befragten lebten in den USA.

- Nur 27,3 Prozent der Befragten arbeitete nach der Post-Covid-Erkrankung genauso viel wie vorher. 45,2 Prozent mussten ihr Arbeitspensum reduzieren. 23,3 Prozent arbeiteten aufgrund der Erkrankung nicht mehr. Die Gründe waren vielfältig: Krankschreibung, Invalidität, Entlassung, Kündigung oder auf Jobsuche.

Q: https://www.br.de/wissen/corona-post-covid-long-covid-spaetfolgen-130.html

JosephConrad schrieb:Interessant ist das 10-20% (jeder 5. bis 10.) der Erkrankten Long-Covid bekommen, eine enorme Zahl von Menschen.

Leider gibt es eben so hinterhältige Viren, um es mal so auszudrücken. Auch Masern ruiniert das Immunsystem nachhaltig auf Jahre hinaus. Bereits erworbene Immunitäten können durch Masern einfach wieder verschwinden, weshalb man nach einer durch gemachen Masernerkrankung eine ganze Zeitlang auch anfälliger für andere Krankheiten wird.

Von daher sollte man solche Erkrankungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Impfen ist nun der intelligentere Schutz.

Tussinelda schrieb:Letzteres ist aber dann auch wieder fahrlässig.

Das kommt darauf an:

1. Wir wissen nicht, ob @martenot einen digitalen Impfpass dabei hatte. Dieser ist im Regelfall auf dem Smartphone und man sollte doch davon ausgehen, dass der Besitzer auch der Eigentümer des Passes ist.
2. Gemäß Datenschutz ist es nicht zulässig, dass Ausweise kontrolliert werden. Das ist Aufgabe des Gesundheitsamtes, Kontrollen in den Lokalitäten vorzunehmen und den Abgleich zwischen Impfpass und Person vorzunehmen.

SvenLE schrieb:Gemäß Datenschutz ist es nicht zulässig, dass Ausweise kontrolliert werden. Das ist Aufgabe des Gesundheitsamtes, Kontrollen in den Lokalitäten vorzunehmen und den Abgleich zwischen Impfpass und Person vorzunehmen.

Da ist noch das Hausrecht des Wirtes:

...
Die Anwältin Nicole Mutschke weist im Gespräch mit RTL allerdings darauf hin, dass Wirte sich das Gastrecht zunutze machen können, um sich vor den Konsequenzen falscher Namensangaben zu schützen. "Der Restaurantbesitzer kann sich einen kleinen Trick einfallen lassen, wenn er das denn möchte", erklärt Mutschke. "Er kann sagen: Ich habe im Restaurant das Hausrecht und du lieber Gast, wirst hier nur bewirtet, wenn du mir deinen Ausweis zeigst."

Quelle: https://www.n-tv.de/ratgeber/Darf-sich-der-Wirt-Ausweise-zeigen-lassen-article22071810.html