Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Teegarden schrieb:Mehrere Freunde/ Bekannte von mir hatte ihren Impftermin morgens per Post bekommen, war allerdings auf der Arbeit. Impftermin war dann morgens um 10 Uhr oder um 14 Uhr.

Das war bei meinem Freund im Mai auch so. Er bekam montags eine E-Mail für einen Termin zwei Tage später. An dem Impftag kam es auch nochmal per Post.
Bei einer Kollegin von ihm war das auch so. Bloß, dass besagte E-Mail mit der Terminbestätigung im Spamordner landete und von ihr nicht bemerkt wurde. Da man Wochen auf den Termin gewartet hatte, war auch nicht davon auszugehen, dass es jetzt plötzlich klappt.
Die Frau fand die Einladung im Briefkasten und musste dann mehr oder weniger schnell los, weil der Termin am selben Tag war.

nairobi schrieb:Das war bei meinem Freund im Mai auch so. Er bekam montags eine E-Mail für einen Termin zwei Tage später. An dem Impftag kam es auch nochmal per Post.

In Deutschland? Als ich den Termin für meine Großmutter gemacht habe, und auch bei meinem eigenen, kamen die Erinnerungsmails an genau die selbe Mailadresse, die ich schon zur Registrierung benötigt habe. Aber die Termine waren jeweils fix gebucht, eine Option für "Bei freiem Termin benachrichtigen" oder so hatte ich eigentlich gar nicht.

chriseba schrieb:Deutschland

Ja.
Wie gesagt, bei manchen gingen die wohl in den Spamordner. Das hatte ich auch schon mehrfach im Zusammenhang mit Corona-Testergebnissen. Da wurde auch explizit auf diese Problematik hingewiesen.

chriseba schrieb:eine Option für "Bei freiem Termin benachrichtigen" oder so hatte ich eigentlich gar nicht

Sowas muss man auch selbst machen. Das macht nicht jedes Impfzentrum, bei manchen kann (oder konnte) man sich anmelden. Nennte sich Impfbrücken. Da hat man dann wohl seine Nummer hinterlassen und wurde abends angerufen, wenn was übrig blieb. Teilweise musste man dann eweig fahren. Da musste man schon mobil und spontan sein. Ich kenne niemanden der das genutzt hat. Sowas gab es aber bei mir in der Nähe auch nicht.

@nairobi

Also konnten sich deine Bekannten quasi registrieren und angeben "Schickt mir ne Info, wenn es einen freien Termin gibt"?

@Teegarden

Ah, okay. Danke. Wäre für mich glatt interessant gewesen.

chriseba schrieb:Also konnten sich deine Bekannten quasi registrieren und angeben "Schickt mir ne Info, wenn es einen freien Termin gibt"?

So ungefähr. Sie haben sich angemeldet und Wochen später kam der Termin. Da war das halt noch mit der Priorisierung und Gruppe 1 war noch nicht ganz durch.

Als Trypanophobiker (Spritzenphobie seit Kindheit) habe ich es schwer derzeit.
Schnell wird man als Querdenker und Assozialer beschimpft. Vielleicht darf ich demnächst nicht mal mehr auf eine Parkbank sitzen.
Schon traurig.

styx schrieb:Als Trypanophobiker (Spritzenphobie seit Kindheit) habe ich es schwer derzeit.
Schnell wird man als Querdenker und Assozialer beschimpft. Vielleicht darf ich demnächst nicht mal mehr auf eine Parkbank sitzen.
Schon traurig.

Irgendwie glaube ich nicht, dass man es schwer hat, wenn man das dann auch genau so begründet. Um als "Querdenker" abgetan zu werden, muss man schon n bisschen mehr in die Wagschale werfen als eine Phobie.

styx schrieb:Als Trypanophobiker (Spritzenphobie seit Kindheit) habe ich es schwer derzeit.

Und Nicht-hin-gucken hilft nicht? Ich kann Dir garantieren, dass der Schuss höchstens 2 Sekunden dauert und so gut wie nicht wahrnehmbar ist.
Direkt eine Wohltat im Vergleich zu einem Wespenstich. ;)

off-peak schrieb:Und Nicht-hin-gucken hilft nicht? Ich kann Dir garantieren, dass der Schuss höchstens 2 Sekunden dauert und so gut wie nicht wahrnehmbar ist.

Ich hab auch Schiss vor Spritzen, aber eine Phobie ist das bei mir noch nicht. Bei mir langt es, nicht hinzugucken. Jammern tu ich dann trotzdem. Eigentlich strunzdumm, weil ich zeitgleich Blutspender bin, und mit den wesentlich dickeren Kanülen überhaupt kein Problem habe. Da gucke ich sogar beim Stechen hin und bin ganz entspannt o_O

styx schrieb:Als Trypanophobiker (Spritzenphobie seit Kindheit) habe ich es schwer derzeit.
Schnell wird man als Querdenker und Assozialer beschimpft. Vielleicht darf ich demnächst nicht mal mehr auf eine Parkbank sitzen.
Schon traurig.

Klingt reichlich überzogen. Du durftest bisher auf Parkbanken sitzen, wieso also nicht weiterhin?
Im Übrigen sind die Impfkanülen so in etwa im Mückenstich-Bereich.

chriseba schrieb:und mit den wesentlich dickeren Kanülen überhaupt kein Problem habe

Vielleicht, weil Du es gewöhnt bist? Und einfach weißt, dass es nicht (wirklich) weh tut?

styx schrieb:Als Trypanophobiker (Spritzenphobie seit Kindheit) habe ich es schwer derzeit.
Schnell wird man als Querdenker und Assozialer beschimpft. Vielleicht darf ich demnächst nicht mal mehr auf eine Parkbank sitzen.
Schon traurig.

Und wenn du unter der Phobie, den vermeintlichen Anfeindungen oder der Sorge bald nicht mal mehr auf einer Parkbank sitzen zu können so sehr leiden würdest, bin ich mir doch sehr sicher, sollte der Wunsch nach einer Covid Impfung überhaupt vorhanden sein, so ließen sich Wege finden.

styx schrieb:Trypanophobiker (Spritzenphobie seit Kindheit) habe ich es schwer derzeit.
Schnell wird man als Querdenker und Assozialer beschimpft. Vielleicht darf ich demnächst nicht mal mehr auf eine Parkbank sitzen.

Ganz viele Menschen haben ein Problem mit Nadeln und Spritzen. Ich selbst auch. Blutabnahme lasse ich immer im Liegen machen, da ich schon kollabiert bin. Ich schaue dann auch weg und bin froh, wenn ich von der Helferin abgelenkt werde.
Aber die Impfungen fand ich unproblematisch. Kaum etwas gemerkt, man muss ja auch nicht hingucken. Kippt wirklich mal jemand um, sind sie vorbereitet.
Es ist wirklich nicht so dramatisch, ein Du Dir das vorstellst.
Man muss halt Prioritäten setzen. Für mich steht der Impfschutz weit über einem Pieks, der nach 10 Sekunden vergessen ist.

nairobi schrieb:Es ist wirklich nicht so dramatisch, ein Du Dir das vorstellst.

So einfach ist das bei Phobien nicht. Ich hatte auch immer richtig Panik vorm Zahnarzt, da ist meine Angst vor Spritzen ein Fliegenschiss dagegen. Da hätte man mir noch so oft erzählen können, es sei nur halb so schlimm usw. Gott sei Dank bin ich mit echt guten Zähnen gesegnet, aber eine Wurzelentzündung hat mich vor Schmerz dann doch mal zum Zahnarzt getrieben. Seitdem kann ich auch sagen: Meine Angst war völlig unbegründet, es hat ein bisschen gewzackt, aber der große Schmerz kam nie. Seither gehe ich immer ganz gechillt zum Zahnklempner. Aber geglaubt, dass es wirklich so easy ist, hätte ich vorher nie.

off-peak schrieb:Vielleicht, weil Du es gewöhnt bist? Und einfach weißt, dass es nicht (wirklich) weh tut?

Schlimme Kindheitserlebnisse prägen halt. Aber ich erwarte kein Verständnis, denn solche Schwächen sind nicht gesellschaftstauglich.
Ich bekenne mich mittlerweile dazu. Ich bin attestierter Phobiker, dass heisst, es läuft ein Gewitter in meinem Kopf ab, gegen das keiner ankommt. Therapie half nichts, schon versucht.

nairobi schrieb:Ganz viele Menschen haben ein Problem mit Nadeln und Spritzen. Ich selbst auch. Blutabnahme lasse ich immer im Liegen machen, da ich schon kollabiert bin. Ich schaue dann auch weg und bin froh, wenn ich von der Helferin abgelenkt werde.
Aber die Impfungen fand ich unproblematisch. Kaum etwas gemerkt, man muss ja auch nicht hingucken. Kippt wirklich mal jemand um, sind sie vorbereitet.
Es ist wirklich nicht so dramatisch, ein Du Dir das vorstellst.
Man muss halt Prioritäten setzen. Für mich steht der Impfschutz weit über einem Pieks, der nach 10 Sekunden vergessen ist.

Nochmals, es ist eine Phobie. Für andere lächerlich und irrational, für mich die Hölle.
Anhand der Bemerkungen merke ich schon, dass so mancher/manche in eine gewisse Richtung denkt. Nein, ich bin kein Impfverweigerer oder gar Anhänger von Chip- und Reptiloiden-Verschwörungstheorien.


Lange vor Corona: Spritzenphobie... wer macht mit? (Beitrag von styx)

@styx, (in den link hab ich jetzt nicht reingeschaut), warum lässt du dir nicht einfach ne orale Betäubung vorher geben?
So was ist doch super selten nötig - warum muss es dann gleichzeitig um die Heilung deiner Phobie gehen?
Die auszutricksen reicht doch.

Ich würde die Phobie hier nicht klein reden. Das ist schon eine fiese Nummer beim Pieks zusammenzuklappen.

DalaiLotta schrieb:warum lässt du dir nicht einfach ne orale Betäubung vorher geben?
So was ist doch super selten nötig - warum muss es dann gleichzeitig um die Heilung deiner Phobie gehen?
Die auszutricksen reicht doch.

Was verstehst du unter einer "oralen Betäubung"?
Benzocain wurde schon mehrmals versucht, Lachgas auch (auch in Kombinaton).

Atrox schrieb:Ich würde die Phobie hier nicht klein reden. Das ist schon eine fiese Nummer beim Pieks zusammenzuklappen.

Zusammenklappen wäre ja erträglich.
Mein Problem ist, dass so eine Art "Notfall-Programm" startet, welches ich nicht kontrollieren kann.
Ich lasse dann niemanden mehr an mich ran. Mein Hausarzt nennt mich schon scherzhaft "Hulk", er hat soetwas noch nie erlebt.

Dass mir das keine so leicht abnimmt, ist durch meine ansonsten recht lockere und gelassene Art schon klar.
Es hat auch Jahre gedauert, bis ich mich getraut habe, es anderen zu sagen.