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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

1.148 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Natur, Unwetter, Klimwandel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 01:04
Man sieht anhand diverser Meldungen, dass es fast schon "zu viel des Guten" ist. Teilweise bestätigen vermeintliche Anwohner, dass an Orten in der Ahr der Katastrophentourismus etwas Überhand nimmt. Andere heben zugleich natürlich die private Hilfsbereitschaft generell hervor, die jenen als Ladenbesitzern Mut gemacht hätte. Das sah ich wiederum in einem Interview eines Streams aus dem Bereich Querdenken, den ich kritisch verfolgte und wo ein Ladenbesitzer zu Wort kam. Aufgrund der Quelle wohl schlecht direkt verlinkbar, hier aber die Meldung des verm. Anwohners, nebst Folgetweet und Ursprungstweet: https://twitter.com/parino710/status/1416851349355040771?s=20

Ich kann sagen, dass ich selbst ein paar mal in Ahrweiler war und bei manchen Bildern erschüttert bin, den Kontrast etwa zu "Weinfest auf dem Marktplatz mit schöner Stimmung" vs. "Bilder nach dem Hochwasser". Umso schlimmer, wer da lebt, materielle Existenzen bedroht sieht oder gar wen verloren hat.

Ein Kollege der zusätzlich bei der freiwilligen Feuerwehr aktiv ist, ist im Dauereinsatz, berichtet aber auch Dinge wo man sich an den Kopf fassen muss, dass selbst Einsatzkräfte inkl. Polizei "angemacht" werden weil irgendwer (Autofahrer, z.B.) irgendwo meint durch zu müssen.


Wie dem auch sei, geht man davon aus, dass so etwas öfter passieren könnte, wäre eigentlich das Beste was viele Leute machen könnten:


Ehrenamt (THW, DRK, etc. pp) im Katastrophenschutz anpeilen -
Von mir aus auch Reserve, weil die hier auch zum Teil zum Einsatz kommt



Dann kommt parallel natürlich lokale Nachbarschaftshilfe usw. hinzu.
Und für alle anderen, materielle und anderweitige Spenden, die eher ausserhalb oder zentral organisiert werden um möglichst keine oder geringe Behinderungen zu generieren.

Der Katastrophenschutz insgesamt wurde über die Jahre, so entsinne ich mich, als gut beschrieben. Neulich zumindest auch in NRW vom Innenminister. Und doch hat diese Sonderlage gezeigt, dass scheinbar auch jener vielleicht noch personell besser bestückt werden könnte, solange Geld und freie Stellen vorhanden sind. Simple Rechnung: Mit (noch) mehr Personal kann ich ein großes Pensum schneller abarbeiten, wovon alle profitieren. So dauerte es eigenen Beobachtungen zufolge in meiner Heimatstadt einige Tage, bis man scheinbar erst dazu kam, eine geflutete Bahnstation freizupumpen - scheinbar war woanders die Not und Priorisierung größer.

Wie dem auch sei, am besten sind m.E. in der eigentlichen Bekämpfung nämlich professionell organisierte und ausgebildete Kräfte jedweder Art, die zielgerichtet ans Werk gehen und in aller Regel das Sondermaterial dafür haben. Dann kommt parallel lokale "Eigenhilfe" bzw. "Nächstenhilfe" hinzu.

Der Punkt ist: Ehe "Hilfsrambos" von ausserhalb im worst case nur im Weg rumstehen, kann ein Teil von jenen sich auch im Katastrophenschutz usw. ausbilden lassen und dann beim nächsten Mal professioneller und organisiert helfen.

Ausnahmen natürlich wie in dem Fall, wenn zur Hilfe aufgerufen wird weil es anderweitig nicht reicht:
Zitat von abberlineabberline schrieb:In manchen Orten in der Eifel gab es offizielle Hilfsaufrufe an Bürger, bei Aufräumarbeiten zu helfen.
Es kann natürlich nicht jede/r dahin - aber über noch stärkere Personaldecke freuen sich dann alle. Tatsächlich erwäge ich auch mich einer der Behörden bzw. Institutionen zu widmen. Zumindest ist es besser als z.B. eine gewisse 'Streamerin' aus dem Bereich QD planlos etwa in Ahrweiler rumzulaufen um schlicht Bilder einzufangen, um dann noch verständnislose Bewohner die jene Person aufs Filmen ansprechen dreist anzupampen.

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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 01:20
@Warden

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die beste Hilfe wirklich die Nachbarschaft und Stadt unter sich war. Natürlich tun hilfsdienste was sie können (und müssen), aber bevor man auf die Feuerwehr wartet, die den Keller auspumpt, können viele Keller schon fertig sein, wenn nachbarn sich gegenseitig pumpen und Tatkraft leihen, wenn man sich hilft, das Gerümpel an die Straße zu stellen usw. usf., weil nachbarn normalerweise auch so ungefähr erahnen können, wer da noch hilfe braucht und wer noch irgendetwas, was benötigt wird, haben könnte. Wenigstens in den kleineren Städten, in Köln läuft das natürlich anders.

Ich muss sagen, dass ich sehr positiv überrascht von der Hilfsbereitschaft in meiner Stadt war, da gingen morgens Leute mit frischen Brötchen rum für die anderen, die gearbeitet haben und es kam eigentlich alle paar stunden jemand ans Haus, der fragte, ob man Hilfe brauchte. Sogar Hilfe mit Werkzeug, also Pumpen und so.

Aber natürlich darf das nicht der Leitfaden der Politik sein. Da muss vieles schneller und besser gehen und man muss überlegen, entsprechende Dienste aufzustocken und besser auszurüsten. Was die Feuerwehr (undzwar oft freiwillige feuerwehr) und andere Dienste da jetzt leisten müssen, ist wirklich heftig.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 01:31
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die beste Hilfe wirklich die Nachbarschaft und Stadt unter sich war. Natürlich tun hilfsdienste was sie können (und müssen), aber bevor man auf die Feuerwehr wartet, die den Keller auspumpt, können viele Keller schon fertig sein, wenn nachbarn sich gegenseitig pumpen und Tatkraft leihen, wenn man sich hilft, das Gerümpel an die Straße zu stellen usw. usf., weil nachbarn normalerweise auch so ungefähr erahnen können, wer da noch hilfe braucht und wer noch irgendetwas, was benötigt wird, haben könnte. Wenigstens in den kleineren Städten, in Köln läuft das natürlich anders.

Ich muss sagen, dass ich sehr positiv überrascht von der Hilfsbereitschaft in meiner Stadt war, da gingen morgens Leute mit frischen Brötchen rum für die anderen, die gearbeitet haben und es kam eigentlich alle paar stunden jemand ans Haus, der fragte, ob man Hilfe brauchte. Sogar Hilfe mit Werkzeug, also Pumpen und so.

Aber natürlich darf das nicht der Leitfaden der Politik sein. Da muss vieles schneller und besser gehen und man muss überlegen, entsprechende Dienste aufzustocken und besser auszurüsten. Was die Feuerwehr (undzwar oft freiwillige feuerwehr) und andere Dienste da jetzt leisten müssen, ist wirklich heftig.
Hier sind richtige Punkte durchaus dabei. Am Ende ist es halt die gesunde Mischung. "Der Staat", mal allgemein formuliert, kann nicht immer überall sein. Er hat personelle Grenzen, die je nach Schadenslage nie, eher oder schnell erreicht werden. Gerade im o.g. Livestream sah ich primär scheinbar Anwohner die sich halfen oder gar einen Großteil des Gerümpels initial auf die Straße schafften, wo es dann Metallhändler oder auch nur irgendwelche Leute langsam abtransportierten. Zwischendrin hier und da "offizielle Kräfte", anhand der Kleidung erkennbar.

Das Ding ist aber, nicht immer haben alle Nachbarn alle Gerätschaften oder Skills. Ein Krankenhaus das irgendwo umschlossen war, musste aus der Luft evakuiert werden. Da findet man eher selten lokale Anwohner mit Heli und Flugplatz (plakatives Beispiel).

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist ein gesundes Zusammenspiel. Alleine auf den Staat verlassen reicht situativ nicht, aber komplett auf ihn verzichten geht halt auch nicht, um mal zwei extreme Pole abzudecken. Es kommt auf beide Seiten an.

Um aber nochmal den Punkt hervorzuheben, ohne "private Hilfe" negieren zu wollen: Wenn es halt heißt, dass es irgendwann zu viel des Guten ist aber parallel Personen wie mein Kollege in der freiwilligen Feuerwehr zugleich im Dauereinsatz sind, so leite ich davon ab, dass mehr Kräfte im Katastrophenschutz zweckdienlich zu sein scheinen - auch wenn lokale gegenseitige Hilfe im privaten Rahmen wichtig bleibt.

Kommt halt drauf an.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 04:55
Zitat von individualistindividualist schrieb:Ich lese hier dauernd dass die Thematisierung des Klimawandel den Leuten in der akuten Stunde wenig bis gar nichts nützt. Und ich frage mich wie man so vermessen sein kann, nach dem Motto was heute passiert passiert heute und der morgen interessiert mich nicht. Die Flutkatastrophe ist ein kleiner Vorgeschmack was uns in 2 bis 10 Jahren erwarten wird
Um ehrlich zu sein war diese Flutkatastrophe schon ein Höhepunkt aus den letzten 20 Jahren.
Die letzten 20 Jahre haben sich bereits Unwetter (insbesondere im Sommer) bei uns nicht nur gehäuft sondern wurden sie auch stärker (Intensität) und das ist nicht nur meinem subjektivem Empfinden geschuldet und weil ich die letzten 20 Jahre nichts besseres zu tun gehabt habe als jährlich unsere Unwetter-Sommer zu verfolgen. Nein. Ist auch wissenschaftlich belegt, insbesondere was die Zunahme der Intensität von bspw. Starkregen, Hagelschlag und Orkanen und Tornados angeht. Aber auch in Sachen Häufigkeit ist man sich weitestgehend einig.

Das was jetzt passiert ist, haben wir in den letzten 20 Jahren so gut wie jeden Sommer nur in kleinerer Form und auch mehr punktuell bzw. regional begrenzt schon erleben müssen und führte je nach Region oder auch nur Stadt oder Stadtgebiet teilweise auch schon immer wieder alle Jahre wieder zu enormen Sachschäden und Ausfällen.
Kurz:
Gewitter sind bei uns schon lange keine normalen und harmlosen Sommergewitter mehr. Und besonders stark betroffen waren und sind der Westen, Osten und Süden Deutschlands.
(Ausnahme Orkan Kyrill 2007, den ich aber nicht zu den jährlichen Sommerunwettern zähle).
Auch dieses Jahr reihte sich schon wieder seit Mai ein Unwetter an nächste. Diese Flutkatastrophe jetzt ist bislang nur unser Höhepunkt gewesen und warum es überhaupt so schlimm geworden ist, wurde ja bereits mehrfach erklärt.

Und ja, die Zukunft soll laut der Wissenschaft wirklich so aussehen. Einige Bundesländer Deutschlands werden zunehmend mit Hitzewellen, Dürre zu kämpfen haben - hingegen andere Bundesländer neben Hitzewellen vermehrt und in immer stärkerer Form auch von anderen schweren Wetterextremen, Unwettern wie bspw schweren Gewittern mit Orkanböen, Tornados, Starkregen und/oder Hagelschlag heimgesucht werden.
Und auch diese jetzige Flutkatastrophe kann sich in der Zukunft wiederholen. Bspw. dann wenn Regen- oder Gewittertiefs nicht mehr abziehen können sondern regelrecht verharren, stillstehen. Dann hat niedergehender Starkregen aus Gewitter-Superzellen bspw. viel länger Zeit katastrophale Schäden anzurichten.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 05:51
Das soll jetzt übrigens weder pietätlos noch relativierend gemeint sein, aber so wirklich überrascht bin ich nicht, da es für mich nur eine Frage der Zeit war, bis Sommerunwetter wirklich katastrophale Ausmaße annehmen bzw. Folgen haben und diese auch nicht nur länger regional oder teilweise sogar nur von Stadtteil zu Stadtteil begrenzt sind.

Weder die jetzige Flutkatastrophe noch der verheerende Tornado in Tschechien dieses Jahr haben mich wirklich überrascht.

Hatte im Juni sogar im Umfrage-Thread ein Thema eröffnet, was gleichzeitig auch etwas wachrütteln sollte und weil sich dieses Jahr auch schon wieder seit Mai ein Unwetter an nächste gereiht hatte und ich auch wusste oder besser gesagt ahnte, dass es dieses Jahr nicht die letzten Sommerunwetter sein werden.

https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.allmystery.de/themen/vo166253&ved=2ahUKEwizr4yJm-7xAhVGhP0HHbMMCDUQFjABegQIChAC&usg=AOvVaw22a-Iy1JaPeSRdua1joVvH


Natürlich hätte ich mir niemals erträumen lassen, was den Menschen insbesondere mal wieder in NRW, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Bayern dieses Jahr im Sommer droht und dass diesmal nicht nur Sachschäden sondern leider auch Menschenopfer nennenswert sein werden.

Aber so wirklich überrascht bin ich auch nicht gewesen, da ich mir auch schon seit ungefähr 10 Jahren jedes Jahr zu Beginn des Sommers die Frage stelle: wie schlimm werden die Unwetter wohl dieses Jahr wieder werden und wen wird es wieder ganz besonders stark in den ohnehin schon besonders gefährdeten bzw. in den besonders häufig von schweren Sommergewittern heimgesuchten Bundesländern treffen?


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 06:51
Zitat von joheiwjoheiw schrieb:Denke aber das würde eher ein neues Thema sein und gehört hier nicht wirklich hin.

Genau, Lügen und Täuschungen durch Halbwahrheiten gehören wirklich nicht hierher...
Schon lustig das mir lügen, täuschung und halbwahrheiten vorgeworfen werden nur weil ich auf ein offizielles Nachrichten Video verweise und sage das vor der Kamera das meiste nur Show ist.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 11:13
So dann möchte ich mal als Betroffener und Bewohner des Ahrtales noch einmal Stellugn beziehen.
Hier wird viel tot diskutiert und wie wir EIfeler sagen Müll verzapft.

1. Die Warnung 4 Tage vorher wurde an der Ahr vernommen.
2. Wurde auch der vorhandene, verbesserte Hochwasserschutz (Flut 2016) überall sofort installiert, dieser war für 3-4 Meter vorgesehen, d.h. einen Meter höher wie die Flut 2016. Das dann eine solche Welle von fast 9 Meter durch das Ahrtal rollt hat keiner vorhergesagt oder vorhersehen können.
3. Den Klimawandelschwätzern möchte ich gerne eine Schaufel und einen Besen in die Hand drücken. Denn solche Wetterereignisse hat es immer gegeben und wird es immer geben.
4. Denen die hier zweifeln dort wieder hinzuziehen sei gesagt, das ist Heimat, die meisten Leben seit Ihrem ersten Tag hier, denn Eifeler wird man nicht....du wirst so geboren.
5. Das bei solch einer Katastrophe in diesem Ausmaß nicht immer alles so läuft liegt alleine schon in der Sache selbst.
6. Ja wir sind auch nicht gerade erbaut über das auftreten der Schlipsträger, aber hätten diese das Ahrtel nicht besucht, würden auch alle darauf rumhämmern.

In diesem Sinne könnt Ihr mich jetzt gerne zerfleischen...ich gehe jetzt weiter aufräumen.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 11:24
.
Zitat von ZeronullZeronull schrieb:3. Den Klimawandelschwätzern möchte ich gerne eine Schaufel und einen Besen in die Hand drücken. Denn solche Wetterereignisse hat es immer gegeben und wird es immer geben.
Das ist richtig, aber die Häufigkeit, Intensität wird dadurch beeinflusst. Mehr Temperatur heißt zb mehr Wasser in der Luft und so weiter.

Dennoch kann man es nicht so monokausal zusammenführen wie Argumentiert wird


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 11:45
Zitat von ZeronullZeronull schrieb:2. Wurde auch der vorhandene, verbesserte Hochwasserschutz (Flut 2016) überall sofort installiert, dieser war für 3-4 Meter vorgesehen, d.h. einen Meter höher wie die Flut 2016. Das dann eine solche Welle von fast 9 Meter durch das Ahrtal rollt hat keiner vorhergesagt oder vorhersehen können.
Die eine Frau vom europäischen Hochwasser-Warnsystem meinte, die hätten alles richtig vorhergesagt.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 11:47
@parabol
Würdest du was anderes nach 118 Toten sagen????
Es ist nicht möglich die Wassermange zu berechnen oder anzugeben die genau dort eintreffen wird.
Das sagen alle Meteorologen und Wetterforscher einhellig.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 11:48
Zitat von ZeronullZeronull schrieb:Denn solche Wetterereignisse hat es immer gegeben und wird es immer geben.
Das Argument ist halt falsch. Es geht um Wahrscheinlichkeiten.
Keine Ahnung, warum man da das gerade als Betroffener negiert.

Aber unabhängig davon: kein Zerfleischen. Halt den Kopf hoch und ich drücke die Daumen.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 13:41
Zitat von ZeronullZeronull schrieb:1. Die Warnung 4 Tage vorher wurde an der Ahr vernommen.
2. Wurde auch der vorhandene, verbesserte Hochwasserschutz (Flut 2016) überall sofort installiert, dieser war für 3-4 Meter vorgesehen, d.h. einen Meter höher wie die Flut 2016. Das dann eine solche Welle von fast 9 Meter durch das Ahrtal rollt hat keiner vorhergesagt oder vorhersehen können.
3. Den Klimawandelschwätzern möchte ich gerne eine Schaufel und einen Besen in die Hand drücken. Denn solche Wetterereignisse hat es immer gegeben und wird es immer geben.
4. Denen die hier zweifeln dort wieder hinzuziehen sei gesagt, das ist Heimat, die meisten Leben seit Ihrem ersten Tag hier, denn Eifeler wird man nicht....du wirst so geboren.
5. Das bei solch einer Katastrophe in diesem Ausmaß nicht immer alles so läuft liegt alleine schon in der Sache selbst.
6. Ja wir sind auch nicht gerade erbaut über das auftreten der Schlipsträger, aber hätten diese das Ahrtel nicht besucht, würden auch alle darauf rumhämmern
Da ich gerade von der Mosel mit einem Pegel von 9 Metern zurück bin und dort Kontakt zum Vermieter und Anwohnern hatte, kann ich deinem Beitrag nur zustimmen. Auch dort war das Hochwasser angekündigt, es war die Entscheidung der Menschen selber es nicht so ernst zu nehmen, abzuwarten und keine Vorkehrungen zu treffen. Das kann man dann nicht der Politik oder sonstwem anhängen, wenn man sich geirrt hat und doch Schäden auftreten.
Absolut Recht hast du auch mit dem Wohnort. Niemand ,der an solchen Orten seit Jahrzehnten oder Generationen wohnt zieht dort einfach weg, das Risiko ist den Menschen bewusst und es wird in Kauf genommen. Würde man es nicht in Kauf nehmen wollen, wäre man schon lange weg.
Im Gegensatz zu früher wurden die Flüsse aber zunehmend begradigt und Flächen versiegelt. Dort, wo sich sonst Wasser ausbreiten und versickern könnte, ist es heute nicht mehr möglich und rückgängig kann man es teilweise auch nicht mehr machen, weil es kostspielig ist und niemand diese Kosten zahlen will und weil die versiegelten Flächen jetzt mitunter bebaut sind.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 14:43
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Das kann man dann nicht der Politik oder sonstwem anhängen
In diesem Fall ist es eine Gradwanderung,besonders auf der politischen Seite.

Bei jeder Katastrophe hört man drei Sätze von der Politik.

1: ...hat uns zutiefst betroffen gemacht.
2. Wir garantieren schnelle und unbürokratische Hilfe.
3. ... wir werden alles in unserer Macht stehende veranlassen.

Besonders wenn die Herrschaften im Wahlkampfmodus sind. In diesem Fall hat die Not und die Zerstörung unfassbare Ausmaße. Versicherungen ist nicht zu trauen, und es ist nicht die Zeit für Gequassel. Sofort müssen hier Milliarden in die Hand genommen werden. Dann geht die EU eben mal leer aus. Auch vom Ausland darf man unbürokratische Hilfen erwarten, da Deutschland auch immer großzügig geholfen hat. Die Bundeswehr muß die Aufräumarbeiten begleiten. Die Menschen stehen unter Schock und haben ihre Existenz verloren. Hier gilt nur noch: Viel hilft viel. Und Politkomparsen haben vor Ort nichts zu suchen.
Und ein Herr Lindner schreit nach Konsequenzen.
Der kommt erst gar nicht,weil sein Armanianzug würde den Schlamm nicht überleben.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 14:56
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Da ich gerade von der Mosel mit einem Pegel von 9 Metern zurück bin und dort Kontakt zum Vermieter und Anwohnern hatte, kann ich deinem Beitrag nur zustimmen. Auch dort war das Hochwasser angekündigt, es war die Entscheidung der Menschen selber es nicht so ernst zu nehmen
Es ist doch dokumentiert, was angekündigt wurde oder nicht angekündigt wurde.
In der Tagesschau vom 13.7. war die drohende Flut kein Thema, im Wetterbericht hieß es, "im Westen und Südwesten ergiebiger Regen" -das wars dann aber auch.
Youtube: tagesschau 20:00 Uhr, 13.07.2021
tagesschau 20:00 Uhr, 13.07.2021
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Zu der Informationspolitik des ÖR:
Verschleiert werden soll, dass in den öffentlich-rechtlichen Medien, für die wir alle zahlen müssen, weil sie einen Informationsauftrag haben, keine Gefahrenmeldungen und Warnungen verkündet wurden. Das Programm wurde nicht unterbrochen, um Menschen zu warnen. Weder der Staat, noch WDR, noch SWR kümmerten sich. Sie lieferten nicht, wofür sie teuer bezahlt werden.
https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/kommentar-von-bild-chef-julian-reichelt-nicht-gewarnt-77123222.bild.html


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 14:58
Meint Ihr da kommt noch eine Katastrophe oder ist es jetzt erstmal vorbei? (Neue Unwetter am Wochenende, die vollen Talsperren)


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 15:25
@fireflash

Also ich glaub erstmal ist in Deutschland die unmittelbare Flut vorbei, nach allem was ich gehört habe. Aber solche KAtastrophen werden sich häufen und ob es nächstes Jahr wieder eine Naturkatastrophe gibt, kann dir heute niemand sagen.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 15:31
Sorgen macht mir momentan NRW wo wieder neue Unwetter für das kommende Wochenende angekündigt sind und einige Talsperren die dort voll sind. Ich hoffe es kommt nichts schlimmes mehr und Deutschland bleibt wenigstens dieses Jahr noch von weiteren Natur Katastrophen verschont.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 15:32
Zitat von parabolparabol schrieb:Es ist doch dokumentiert, was angekündigt wurde oder nicht angekündigt wurde.
In der Tagesschau vom 13.7. war die drohende Flut kein Thema, im Wetterbericht hieß es, "im Westen und Südwesten ergiebiger Regen" -das wars dann aber auch.
Dann ist es ein Versäumnis.
Ich kann nur sagen, dass ich die DWD-Wetter-Warn-App installiert habe und Push-Meldungen bekomme, sobald in Deutschland auch nur eine Vorwarnung aktiv wird. Ich habe das schon reduziert, weil mich die Meldungen irgendwann nerven.

Jedenfalls war die Lage neulich sehr klar angekündigt. Warnungen auf höchster Stufe für die Regionen, wo es dann auch zugeschlagen hat, und auch die angekündigten Niederschlagsmengen waren weit jenseits bisheriger Prognosen. was sich auch in den normalen Wetter-Apps zeigte.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 15:38
Zitat von NemonNemon schrieb:Jedenfalls war die Lage neulich sehr klar angekündigt. Warnungen auf höchster Stufe für die Regionen, wo es dann auch zugeschlagen hat, und auch die angekündigten Niederschlagsmengen waren weit jenseits bisheriger Prognosen. was sich auch in den normalen Wetter-Apps zeigte.
Ja, die Diskussionen darum, warum

- die Talsperren nicht vorher abgelassen wurden
- Camper und Touristen nicht evakuiert wurden
- weder NRW noch RLP im Vorfeld Krisenstäbe eingerichtet haben
- nicht bereits im Vorfeld Kräfte für die erwartbaren Schadensfälle zusammengezogen wurden
- die Vorwarn- und Alarmmeldungen an Feuerwehr, THW und Bundeswehr erst mit Verzögerung, die tatsächlichen Einsatzbefehle so spät gegeben wurden
- ÖRR und sonstige öffentliche Medien die TAGE an Vorwarnung nicht genutzt haben, um sich auf live-Berichterstattung und Krisenmanagement vorzubereiten

halte ich allesamt für wichtiger als diese "der hat im Hintergrund gelacht"-Diskussionen. Oder auch die Klimawandel-Debatte. Meiner Meinung nach ist dieses Klima-Gerede eine Abwehrhandlung, mit der man auf's Abstrakte schieben will, dass man konkret vor Ort im Katastrophenschutz versagt und im Katatstrophen-Management gepennt hat. Das hätten nämlich die Kommunen und Landesregierungen im Alleingang leisten können, dazu hätten sie keine Gipfel, Vereinbarungen und internationale Protokolle gebraucht. Ich bin der Meinung: sie hätten es sogar leisten müssen.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

19.07.2021 um 15:46
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Absolut Recht hast du auch mit dem Wohnort. Niemand ,der an solchen Orten seit Jahrzehnten oder Generationen wohnt zieht dort einfach weg, das Risiko ist den Menschen bewusst und es wird in Kauf genommen. Würde man es nicht in Kauf nehmen wollen, wäre man schon lange weg.
Man muss auch bedenken, dass es hier um ein Hochwasser in einem Ausmaß und vor allem an Stellen geht, wo schlichtweg niemand damit gerechnet hat: Hier in meinem Wohnort wurde der alte Ortskern überflutet. Da sind Häuser zerstört worden, die fast 300 Jahre alt waren und ganz offensichtlich nie vorher vom Hochwasser betroffen gewesen sind.

Das ist etwas ganz anderes als z. B. in bestimmten Orten an der Mosel wo man eben weiß, dass alle paar Jahre das Wasser in die Straßen läuft. Die Leute dort kennen die Gefahr und wissen ganz genau, wann sie anfangen müssen die Keller und Erdgeschosse zu räumen.

Wo seit Menschengedenken kein Hochwasser war, rechnet eben niemand damit, auch wenn gewarnt wird.

Ob jetzt der Klimawandel die Ursache ist oder die Tatsache, dass jedes, Entschuldigung, Popelkaff sein eigenes Neubau- und Gewerbegebiet haben muss, die Landwirtschaft nur noch riesige Flächen ohne eine einzige Hecke dazwischen bewirtschaften will und daher das Regenwasser 1:1 in den Bächen und Flüssen landet, will ich gar nicht mal bewerten. Es ist aber doch offensichtlich, dass hier etwas erstmals aufgetreten ist, das so niemand erwartet hat und das es vorher so auch nicht gab.


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