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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

1.148 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Natur, Unwetter, Klimwandel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

20.07.2021 um 23:25
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was mich viel mehr interessieren würde, warum von so richtigen schweren (Sommer)Unwettern (mit Ausnahme von Hitzewellen) bevorzugt Bundesländer aus West-Süd- und Ostdeutschland betroffen sind? Dort treten sie nicht nur immer besonders gehäuft sondern auch meist besonders stark auf. Beziehe mich dabei nur auf die letzten 20 Jahre.
Das würde mich auch mal interessieren.
Was ist in diesen Gebieten anders? Suboptimale Bebauung, mehr Flüsse oder was könnte es sein?
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das größte Problem ist aber, dass dort auch "Aktivisten" in mindestens einem optisch auf Polizei getrimmten "Friedensfahrzeug" durch die Gegend fahren und die Bevölkerung durch inhaltlich falsche Lautsprecherdurchsagen verwirren und verunsichern, ...
ist sowas eigentlich erlaubt - diese Fake-Polizeiautos?

Vorhin bekam ich eine Whatsapp, in der angeprangert wurde, dass Deutschland bei Katastrophen andere Länder gerne mal unterstützt. Jedoch nun von anderen Ländern keine Hilfsangebote kommen - nicht mal aus EU-Ländern.

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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

20.07.2021 um 23:44
@Optimist

Das darf man so nicht stehen lassen.

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/eu-unterstuetzung-bei-naturkatastrophen-was-deutschland-bekam,SdhObcJ
U-Solidarfonds: Über fünf Milliarden Euro ausbezahlt

2002 wurde von Brüssel der "EU Solidarity Fund" eingerichtet. Er war eine Reaktion auf die extremen Hochwasser im Sommer 2002, die besonders Deutschland, Österreich und Tschechien betroffen haben.

Die Europäische Union hat einen Überblick auf die ausgezahlten Hilfen von 2002 bis 2019 herausgegeben: Demnach hat der Solidarfonds 24 Ländern bei insgesamt 80 Naturkatastrophen finanziell geholfen und dabei über fünf Milliarden Euro an Geldern verteilt.
Deutschland bekam am zweitmeisten aus dem Solidarfonds

Allein rund eine Milliarde davon ging an Deutschland. Bei vier Naturkatastrophen bekam die Bundesrepublik Unterstützung aus Brüssel: die Flut 2002, bei Sturm Kyrill 2007 und bei den Hochwassern in den Jahren 2013 und 2016. Den größten Anteil aus diesem Topf hat bisher Italien bekommen. Aufgrund von Hochwasser, Erdbeben und Vulkanausbrüchen bekam Rom rund 2,8 Milliarden Euro aus dem Solidarfonds.

An Platz zwei liegt Deutschland mit knapp über einer Milliarde Euro gefolgt von Frankreich (253 Millionen) und Großbritannien (223 Millionen). Viele Länder bewegen sich im zweistelligen Millionen-Bereich. Lediglich drei EU-Länder – Dänemark, Belgien und Luxemburg – haben bisher noch keine Gelder aus dem Solidarfonds erhalten.
Die EU-Kommission prüft die Anträge und schlägt dem Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat dann eine Summe vor, die von beiden Gremien genehmigt werden muss. Anschließend werden die Gelder ausbezahlt. Die Länder sind selbst für die Umsetzung der Hilfen zuständig.

Noch hat Deutschland für das diesjährige Hochwasser keine Hilfen bei der EU beantragt. Es ist aber davon auszugehen, dass dies noch passieren wird. Mit diesen Anträgen ist ein bürokratischer Aufwand verbunden. Belgien hat seinen Antrag auf Hilfen allerdings schon eingereicht.

Der Vorwurf, die EU würde Deutschland bei Naturkatastrophen nicht unterstützen, trifft in jedem Fall nicht zu.
Die EU ist für uns alle da.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

20.07.2021 um 23:50
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Vorhin bekam ich eine Whatsapp, in der angeprangert wurde, dass Deutschland bei Katastrophen andere Länder gerne mal unterstützt. Jedoch nun von anderen Ländern keine Hilfsangebote kommen - nicht mal aus EU-Ländern.
Das stimmt auch einfach nicht:

- Österreich hat Notfall-Handymasten angeboten (das sind so Containersysteme), das wurde abgelehnt
- Frankreich und Luxemburg haben Feuerwehrgerätschaften und -personal nach RLP geschickt und helfen, nehmen auch teilweise Evakuierte und Verletzte auf
- Belgien und die Niederlande haben selbst fast zeitgleich schwere Hochwasser, Eigenrettung geht da vor Fremdhilfe, völlig klar

Man darf auch nicht vergessen: das sind zwar schwere, aber lokal eng umgrenzte Katastrophen. Das Problem ist weniger das Material als es zeitnah dort hinzuschaffen und einzusetzen. Die Feuerwehr Hamburg z.B. wollte auch Truppen nach NRW schicken, wurde auch abbestellt. Da insgesamt doch nur verhältnismäßig wenige Personen "hart" betroffen sind ist einfach nicht so wahnsinnig viel Material nötig, und vor Ort kannst du halt auch nicht 20 Helfer an jedem Baumstamm ziehen lassen. Das klingt erstmal Paradox, aber jeder Helfer im Katastrophengebiet ist selbst auch wieder eine gewisse Belastung, der muss essen schlafen ausruhen trinken scheißen, braucht ein Dach über dem Kopf und eine Heizung und Transport usw. - da kippt der Mehrnutzen schnell in die Netto-Belastung.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

20.07.2021 um 23:54
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Vorhin bekam ich eine Whatsapp, in der angeprangert wurde, dass Deutschland bei Katastrophen andere Länder gerne mal unterstützt. Jedoch nun von anderen Ländern keine Hilfsangebote kommen - nicht mal aus EU-Ländern.
Ne kurze Recherche lässt mich das schon direkt bezweifeln. Dahingehend, dass ich bis zum Lesen des Posts schon genug Beispiele für Unterstützung sah. Wer selbst suchen will, grobe Suchbegriffskette: "EU Hilfe Deutschland Flut". Direkt 2-3 Artikel die EU-Unterstützung erwähnen.

Dazu der Tweet, beispielhaft:
Meine Gedanken sind bei den Familien der Opfer der Unwetter und Hochwasser in Belgien, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden. Und bei all denen, deren Wohnungen zerstört wurden.

Die EU steht bereit, um zu helfen, zum Beispiel mit unserem EU-Katastrophenschutzverfahren.
Quelle: https://twitter.com/vonderleyen/status/1415602703783374849?s=20

Synonym das was @shionoro im Detail dazu schrieb.




Das ist wem zu "abstrakt", man will es lieber direkt und bilateral zwischen den Staaten?

Dann hier:
14.47 Uhr: Macron bietet Hochwassergebieten Unterstützung an

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angesichts der verheerenden Unwetter in Deutschland und weiteren Ländern Hilfe angeboten. "Frankreich ist während dieses Unglücks solidarisch", schrieb er auf Twitter. Unterstützung habe man bereits nach Belgien geschickt. Seine Gedanken seien bei den Opfern in Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden, schrieb Macron.
09.24 Uhr: Frankreich sichert Deutschland und Belgien Hilfe zu

Frankreich sichert Deutschland und Belgien seine Solidarität und Unterstützung zu. Dementsprechend hat sich Ministerpräsident Jean Castex auf Twitter geäußert. Unter anderem habe man 40 Einsatzkräfte des französischen Militärs sowie einen Rettungshubschrauber ins belgische Lüttich entsandt.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/hochwasser-ticker-aktuelle-meldungen-zum-unwetter-in-deutschland,SdFZrEF (Archiv-Version vom 20.07.2021)



Dann sah ich beim Überfliegen vor wenigen Tagen, dass Feuerwehrleute aus Belgien und / oder Frankreich unterstützen würden obwohl scheinbar selbst betroffen. Tweet finde ich gerade nicht. Scheint aber das zu sein was
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das stimmt auch einfach nicht:

- Österreich hat Notfall-Handymasten angeboten (das sind so Containersysteme), das wurde abgelehnt
- Frankreich und Luxemburg haben Feuerwehrgerätschaften und -personal nach RLP geschickt und helfen, nehmen auch teilweise Evakuierte und Verletzte auf
- Belgien und die Niederlande haben selbst fast zeitgleich schwere Hochwasser, Eigenrettung geht da vor Fremdhilfe, völlig klar
schrieb.






Ich glaube nach kurzer bis moderater Recherche und Ausnutzung logischer Suchbegriffe kann man so etwas schnell dementieren.

Mir ist natürlich klar, dass sich einige die Mühe nicht machen werden (ist allgemein gemeint und kein Seitenhieb, es sei denn man zieht sich dann halt den Schuh an) aber dann springen wir halt ein und stellen es richtig bzw. stellen es anhand der aufgezeigten Daten und Berichte in Frage.

Festzuhalten ist demnach also bi- bis trilaterale Hilfe bei Staaten untereinander wie auch die entsprechende EU-Unterstützung. Alles andere scheint Fehldeutung oder bewusst Falschinformation zu sein - was ja z.B. im Bereich Querdenken gerne praktiziert wird. Den Bereich verfolge ich gerade aktiv und sehe dahingehend zumindest unterschiedliche Beispiele dafür, daher die Erwähnung.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

20.07.2021 um 23:56
Was mich viel mehr interessieren würde, warum von so richtigen schweren (Sommer)Unwettern (mit Ausnahme von Hitzewellen) bevorzugt Bundesländer aus West-Süd- und Ostdeutschland betroffen sind? Dort treten sie nicht nur immer besonders gehäuft sondern auch meist besonders stark auf. Beziehe mich dabei nur auf die letzten 20 Jahre.
Liegt auch Teilweise am politischen Karma. Man sieht immer wieder das rechtskonservative und patriarchische nie mit Krisen umgehen können oder sich für Prävention Interessen oder diese klein reden. Egal ob Wirtschaftskrisen, Umweltkatastrophen oder Pandemien.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

20.07.2021 um 23:58
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Aber ich hätte nicht daraus geschlossen, dass ganze Dörfer wegschwimmen. Wird den Leuten dort ähnlich gegangen sein. Ich tippe auch, dass den zuständigen Behörden das nicht klar war
Um ehrlich zu sein rechnete ich auch nur höchstens mit solchen Ausmaßen wie Wuppertal 2018 oder Schlammlawinen vom Ausmaß ähnlich wie in Schackstedt im Juni diesen Jahres oder Weißenborn-Lüderode im Eichsfeld vor 2 Jahren. Und das ganze auch wieder nur eher sehr regional begrenzt.
Hätte auch niemals mit solchen Ausmaßen gerechnet, obwohl verschiedene Seiten die Besonderheit der Wetterlage Mitte Juli diesen Jahres angesprochen hatten - sowie mögliche Folgen daraus wie schweres Hochwasser, wenn Tiefs aus denen Starkregen niedergeht nicht mehr abziehen sondern regelrecht verharren/festsitzen und auch immer wieder mit neuer Energie versorgt werden.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

20.07.2021 um 23:59
Mal so zu den Warnungen:

Eben drohte, ein kleiner Damm zu brechen, und unser Haus wieder unterwasser zu setzen. Vorsorglich wurde die Nachbarschaft evakuiert, um den Damm zu sichern.

Meine Familie schrieb mit eine halbe Stunde bevor die Nina Meldung kam, dass sie bereits evakuiert sind (also lange nachdem die lokalen behörden mit megaphonen rumliefen und klingelten). Viel zu spät für alle, die aus irgendeinem Grund die Behördenaktion verpasst haben.

Jetzt ist meine Familie zum Glück wieder zu Hause seit gut einer halben Stunde. Die Entwarnung kam um über einen lokalen Facebookkanal um halb 12.
Nina hat immer noch keine Entwarnung gegeben, es wird also Menschen geben, die noch immer irgendwo ausharren, weil sie keine Informationen bekommen haben. Die einzigen schnellen und belastbaren Infos kamen über den lokalen facebookkanal und über die rumfahrende Feuerwehr.

Das ist ein Problem. Das geht alles viel zu langsam. In diesem Fall war es ja nicht so wichtig, aber trotzdem zeigt das, wie behöbig das warnsystem ist.

Mal sehen wann endlich die Entwarnung über Nina kommt. Es darf doch nicht sein, dass mich lokale FB kanäle besser informieren als die öffentlichen Medien und Warnsysteme .


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 00:03
@shionoro
Unabhängig davon wünsch ich Deiner Familie und Nachbarn etc, dass der Damm hält


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 00:05
@abberline

Lieben Dank , ehrlich :)

Ja, der Damm hat gehalten. Bzw., eigentlich nicht, aber man konnte ihn so lange stabilisieren, dass man den relativ kleinen Stausee weit genug auspumpen konnte. Jetzt ist alles erstmal gut und das Haus ist auch sicher.

Ich weiß auch gar nicht, was gewesen wäre, hätte der nicht gehalten. Das wäre weniger schlimme Verwüstung gewesen als vor ein paar Tagen, aber man kann sich ja vorstellen, was das mit Leuten macht, wenn sie eine Woche lang den ganzen Tag arbeiten, um ihre Keller auszupumpen und die Verwüstung zu beseitigen und dann einfach alles wieder unter Wasser steht. Zum Glück ist das nicht geschehen.


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21.07.2021 um 00:07
Zitat von WardenWarden schrieb:dann springen wir halt ein und stellen es richtig
dafür bin ich Euch dankbar.
Hatte selbst auch schon das Bauchgefühl, dass diese Whatsapp wieder mal Quatsch ist.
Was da manchmal so kursiert - auch bezüglich Corona - geht auf keine Kuhhaut.
Zitat von individualistindividualist schrieb:Liegt auch Teilweise am politischen Karma. Man sieht immer wieder das rechtskonservative und patriarchische nie mit Krisen umgehen können oder sich für Prävention Interessen oder diese klein reden. Egal ob Wirtschaftskrisen, Umweltkatastrophen oder Pandemien
??
Was hat deine Antwort mit der Frage - auch von @rhapsody3004 - zu tun, verstehe ich nicht?
Zitat von abberlineabberline schrieb:Unabhängig davon wünsch ich Deiner Familie und Nachbarn etc, dass der Damm hält
dem schließe ich mich an!

PS: erst im Nachhinein las ich, dass er zum Glück gehalten hat.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 00:42
Zitat von individualistindividualist schrieb:Liegt auch Teilweise am politischen Karma. Man sieht immer wieder das rechtskonservative und patriarchische nie mit Krisen umgehen können oder sich für Prävention Interessen oder diese klein reden. Egal ob Wirtschaftskrisen, Umweltkatastrophen oder Pandemien
Ich wollte eigentlich nicht politisch werden.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Was hat deine Antwort mit der Frage - auch von @rhapsody3004 - zu tun, verstehe ich nicht
Ich verstehe schon was er meint, möchte aber mal für mich sinnvoll und unpolitisch eine Antwort wagen:

Bei NRW, Saarland und Rheinland-Pfalz könnte ich mir vorstellen, weil viele schwere Gewittertiefs oftmals ja aus Frankreich noch mit voller Energie auf den Westen Deutschlands treffen und sich dann zunehmend abschwächen, wenn sie weiter nördlich oder östlich ziehen, sollten sie nicht gerade weiter mit neuer Energie versorgt werden. Darum bekommt auch insbesondere NRW oftmals noch die volle Dröhnung, Stärke ab und weil es da auch meist immer noch etwas wärmer ist - also im Westen, wenn die Gewittertiefs anrollen.
Hannover bekommt meist gar nichts ab - hingegen der nordwestliche Teil Niedersachsen sowie Hamburg öfter von Unwettern betroffen sind.
Warum Hannover meist (nicht immer) glimpflich davon kommt, liegt vielleicht einfach nur an einer günstigen geografischen Lage der Stadt und Region und das Unwettertiefs meist an Hannover und Region vorbeiziehen.
Ausnahme wenn nicht gerade so eine gewaltige und vor allem großflächige Gewitterfront wie 2010 von Frankreich über NRW und dann einmal quer durchs Land zieht. Dann wird nicht mal Hannover verschont.
Ansonsten dürfte vieles auch immer nur Zufall, Glück und Pech, sein, denn selbst in einer Gewitter-Superzelle herrscht nicht überall die gleiche Intensität. So kann es sein dass eine Ortschaft regelrecht absäuft und ein paar Ortschaften weiter es höchstens ein wenig stürmisch und regnerisch ist, also mehr einem normalen Sommergewitter gleicht.


Im Falle der Mitte Deutschlands bzw. was diese berühmte Linie zwischen Hessen und Thüringen und Baden-Württemberg anbelangt, liegt es vermutlich daran, dass dort meist die verschiedenen Luftmassen aus feuchtwarmer und kalter aufeinanderprallen und dann für extreme Gewitter mit Starkregen oder für extremen Hagelschlag und auch Tornados bspw. sorgen.
Diese Linie, wo die verschiedenen Luftmassen aufeinanderprallen, ist aber nicht immer gleich, sondern auch mal verschoben. Wo sie dann allerdings aufeinanderprallen, da wird es dann meist richtig heftig.


Im Falle Bayerns und Sachsen oder Brandenburg kann ich es mir überhaupt nicht erklären, warum die nicht nur häufiger von schweren Sommerunwettern heimgesucht werden sondern meist auch richtig stark ausfallen.

Vielleicht weil es dort auch immer besondere heiß ist? Umso heißer bzw. umso heißer und feuchter - umso mehr ist ja das Potenzial für starke Gewitter da.
Trifft dann auch noch eine Kaltfront auf diese schwül-heiße Luft, wirds meist richtig explosiv.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 00:47
Zitat von OptimistOptimist schrieb:dafür bin ich Euch dankbar.
Hatte selbst auch schon das Bauchgefühl, dass diese Whatsapp wieder mal Quatsch ist.
Was da manchmal so kursiert - auch bezüglich Corona - geht auf keine Kuhhaut.
Wenn da Einsicht kommt oder man sagt, "Ja gut, das war mir nicht klar" (oder halt auch valide gegenargumentiert!) ist das vollkommen in Ordnung.

Ich würde mich jetzt als durchaus fit in Recherche / Prüfung von Dingen beschreiben, so sehr das mein begrenzter privater Zeitrahmen halt zulässt - ohne mich als Experten labeln zu wollen. Ich meine halt nur, dass ich relativ gut filtern und Daten fokussiert finden/ausschließen kann. Aber selbst ich sage, dass je nach Thema und Informationsfluss es manchmal bis häufiger verdammt schwierig wird bei manchen Dingen sicher durchzublicken bzw. den Überblick zu behalten.

Man lebt eigentlich gerade bei gewissen oder emotionalisierenden Themen in einem Zeitalter, wo man alles in Frage stellen muss. Nicht im Sinne eines trotzigen Aluhut-Verfechters, wobei der eigentlich auch macht, was ich anspreche. Eher muss man an einen Punkt kommen, Aussagen von unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten zu müssen und sich dann fragen, ob dieses Bild oder die Behauptung überhaupt "komplett" ist oder sein kann. Da kommt man öfters um kritisches Hinterfragen samt Eigenrecherche zur Verifizierung nicht umhin. Das machen aber nicht mehr unbedingt alle, wenn man sich ja teilweise anschaut wie manche dubiosen Telegram-Bubbles mehr glauben als verifizierbaren Berichten und Expertenaussagen.

Aber der Kernpunkt ist - ich finde immer noch, Verifizierung/Hinterfragen mancher Dinge bleibt oft Holschuld - aber es ist sicherlich nicht einfacher geworden manchmal durchzublicken. Umso wichtiger, wenn halt dann noch (ob jene nun 'besseres' / aktuelleres Wissen haben oder einfach die Gegenprobe wagen wollen) irgendwer einspringt und etwas "richtig stellt" oder eben einen anderen Blickwinkel aufzeigt, der auch Hand und Fuß hat.

Ich weiß / wusste viele Dinge auch nicht - bis wer daher kommt und mir die richtigen Denkanstöße oder Quellen gibt, die ich dann ggf. sogar weiter nutzen und anderen zeigen kann. Um dann gewisse Narrative eben doch zu hinterfragen oder zu begradigen, wenn krumm.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 01:07
@Warden

Wie recht du hast mit allem.
Bei mir zB. hapert es u.a. oft daran, dass mir - wenn ich recherchieren will - die Phantasie fehlt, was für Stichworte ich eingeben könnte.
Habe es nun bei diesem Beispiel heute so für mich gelöst, dass ich es hier rein gestellt hatte - in der Hoffnung, dass jemand ein Feedback dazu gibt ... was auch klappte ;)

Noch mal vielen Dank dafür.
Auch an dich @rhapsody3004 für deine Erklärungen. Deine Ausführungen klingen recht plausibel.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Im Falle der Mitte Deutschlands bzw. was diese berühmte Linie zwischen Hessen und Thüringen und Baden-Württemberg anbelangt, liegt es vermutlich daran, dass dort meist die verschiedenen Luftmassen aus feuchtwarmer und kalter aufeinanderprallen
ich vermute, das ist das, was man "Wetterscheide" nennt?


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 01:10
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:rhapsody3004
Voraussetzung für Gewitter ist eine potentiell instabile Schichtung. Je höher die potentielle Instabilität ist, um so größer ist das Gewitterpotential. Potentielle Instabilität bedeutet, dass zusätzliche Antriebe notwendig sind, um Instabilität zu erzeugen und Gewitter auszulösen. Es gibt verschiedene Auslösefaktoren. Thermische Auslöser sind die Sonneneinstrahlung (hauptsächlich im Sommer) oder eine relativ warme Wasseroberfläche (im Herbst und Winter). Gewitter können auch durch Hebung an Gebirgen oder dynamische Hebung entstehen. Liegt hohe potentielle Instabilität vor und wirken mehrere Auslösefaktoren gemeinsam, so ist mit schweren Gewittern zu rechnen.
Quelle: https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/begriffe/G/Gewitter.html

Meiner Einschätzung nach sind Gewitter im Süden vor allem wegen den geographischen Bedingungen häufiger. Sie entstehen über den Bergen oder im Mittelgebirge. Oft werden sie über den Vogesen oder dem Schwarzwald ausgelöst und ziehen dann nordöstlich über Baden-Württemberg und Bayern weg.
Hannover und Niedersachsen liegt da wohl nicht so sehr in der Zugrichtung der üblichen Westströmung. Dass es in Hamburg und im nordwestlichen Niedersachsen wieder mehr Gewitter als in Hannover geben soll, kann ich nicht beurteilen. Aber logisch finde ich es nicht und die DWD-Daten scheinen hier auch etwas anderes auszudrücken:

https://www.dwd.de/DE/leistungen/unwetterklima/gewitter/gewitter_node.html (Archiv-Version vom 20.10.2021)


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 01:16
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ansonsten dürfte vieles auch immer nur Zufall, Glück und Pech, sein, denn selbst in einer Gewitter-Superzelle herrscht nicht überall die gleiche Intensität. So kann es sein dass eine Ortschaft regelrecht absäuft und ein paar Ortschaften weiter es höchstens ein wenig stürmisch und regnerisch ist
Es hängt vor allem ab wohin das Wasser fießt. 200 Liter pro Quadratmeter z.B. ist ja gar nicht so viel, das sind 20 cm. Wenn das Wasser sich staut oder von allen Seiten heranfließt, dann wirds gefährlich.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 01:19
Das Besondere für die Monsterregenwolken vergangene Woche war vor allem, dass der Jetstream so schwach war und da blieben die Wolken an einer Stelle und konnten ununterbrochen regnen.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 01:20
Wie gesagt das größte Problem (neben Hitzewellen), was Deutschland durch den Klimawandel bereits zu schaffen macht, ist die Kombination aus beidem: Häufung von Gewittertiefs und Zunahme der Intensität von verschiedenen Niederschlägen wie Regen oder Hagel aber auch Orkanböen und Tornados.


Und dass sich überhaupt so häufig Wetterlagen in den letzten 20 Jahren ergeben haben, aus denen sich Gewitter entwickeln konnten, liegt dann wahrscheinlich am nicht erst seit gestern gestörten Jetstream.
Und dass diese Gewittertiefs dann auch dank Klimawandel/Erderwärmung nicht nur häufiger sondern auch besonders stark ausfallen, also insbesondere die Böen und Niederschlag wie Regen und/oder Hagel, macht die ganze Entwicklung umso besorgniserregender.

Hätten wir nur eine Häufung von Gewittern aber bei gleichgebliebener Intensität wie früher, wäre denke ich alles halb so wild. Aber leider haben wir die Kombination aus beidem: Häufung von Gewittertiefs und Zunahme der Intensität.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 01:28
Zitat von parabolparabol schrieb:Es hängt vor allem ab wohin das Wasser fießt. 200 Liter pro Quadratmeter z.B. ist ja gar nicht so viel, das sind 20 cm. Wenn das Wasser sich staut oder von allen Seiten heranfließt, dann wirds gefährlich.
So ähnlich soll es sich wohl auch in der Innenstadt von Wuppertal 2018 zugetragen haben. Nicht nur die enormen Regenmengen in kürzester Zeit gebildet aus einer Gewitter-Superzellen direkt über Wuppertal waren das Problem sondern auch weil das Wasser nirgendwo mehr hinkonnte.
Selbst Dächer (Flachdächer sind besonders gefährdet) sind unter den Wassermassen eingestürzt. Zudem kam das ganze Wasser aus der Kanalisation zurück nach oben geschossen.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

21.07.2021 um 01:38
@rhapsody3004
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Meiner Einschätzung nach sind Gewitter im Süden vor allem wegen den geographischen Bedingungen häufiger. Sie entstehen über den Bergen oder im Mittelgebirge. Oft werden sie über den Vogesen oder dem Schwarzwald ausgelöst und ziehen dann nordöstlich über Baden-Württemberg und Bayern weg.
Hier wird es auch nochmals erklärt:
In Deutschland gibt es durchaus Gebiete, wo bevorzugt Gewitter auftauchen (siehe dazu die Grafik zur mittleren jährlichen Blitzdichte in Deutschland 1996 - 2005, zu finden rechts in der Rubrik "Thema des Tages" unter [mehr]). Dazu zählen alle Gebirgsregionen. Dort werden die Luftmassen bei der Anströmung durch das Gebirge zwangsweise gehoben und die in Gewitterwolken immer vorhandene Aufwärtsbewegung auf diese Weise verstärkt.
Quelle: https://14-tage-wettervorhersage.de/news/thema/110616/

Und hier werden die Zusammenhänge vertiefter erklärt:
https://www.frank-wettert.de/blog/768/amp


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21.07.2021 um 01:43
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Meiner Einschätzung nach sind Gewitter im Süden vor allem wegen den geographischen Bedingungen häufiger. Sie entstehen über den Bergen oder im Mittelgebirge. Oft werden sie über den Vogesen oder dem Schwarzwald ausgelöst und ziehen dann nordöstlich über Baden-Württemberg und Bayern weg.
Hannover und Niedersachsen liegt da wohl nicht so sehr in der Zugrichtung der üblichen Westströmung. Dass es in Hamburg und im nordwestlichen Niedersachsen wieder mehr Gewitter als in Hannover geben soll, kann ich nicht beurteilen. Aber logisch finde ich es nicht und die DWD-Daten scheinen hier auch etwas anderes auszudrücken:
Und wie erklärst du dir dann NRW? NRW ist ja nun wirklich zu einer Unwetter-Hochburg im Sommer in den letzten 20 Jahren geworden.

Normale sich lokal bildende Gewitter darf man auch nicht mit Unwettertiefs verwechseln.
Diese richtig großen Gewittertiefs kommen meist aus Frankreich oder Belgien heran und treffen natürlich noch mit voller Energie auf das auch noch warme NRW. So kann ich mir das zumindest im Falle NRW erklären.
Hannover, so meine Beobachtung, bekommt meistens stärkere Unwetter ab, wenn Gewittertiefs von der Nordsee heranziehen und dann weiter südlich ziehen.
Ist aber selten. Meist kommen diese Tiefs aus Frankreich oder Belgien und ziehen dann entweder quer und gen Osten oder weiter gen Nordwesten. NRW ist aber immer davon betroffen. Oft aber auch Saarland und Rheinland-Pfalz. Aber NRW schon sehr auffallend häufig und auch stark auftretend.


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