Lebensmittelverschwendung

Bundeskanzleri schrieb:Seit wann kann man sich da Essen und Mengen bestellen?

Schon ziemlich lange. Da kommt die Diätassistentin und fragt, was Du essen möchtest. Da kannst Du dann entsprechend der Freigabe der Erkrankung wählen zwischen den täglichen Angeboten. Frühstück und Abendbrot gibt es ein reichhaltiges Brot, Wurst, Käse etc. Angebot und da kannst du die Bestellung aufgeben.

@Interested
@Frau.N.Zimmer


Ok.
An sich ist der Gedanke ja nicht schlecht.
Wenn man gut und gerne isst, hilft das sicher der Genesung.

Aber Nachhaltigkeit muss eben immer mehr ein Aspekt sein, der berücksichtigt wird.

Es gibt bestimmt Mittelwege, wo kein Patient leiden muss.

Bis auf den Kaffee konnte ich mich noch mit allem Essen dort irgendwie arrangieren.

Bundeskanzleri schrieb:Es gibt bestimmt Mittelwege, wo kein Patient leiden muss.

Na ja, man kann sich ja auch was mitbringen lassen oder sich was in der Kantine holen. Guck, früher gab es auch kein Mineralwasser, da bekommt man heute auch so viel man will. Und an Kaffee und Kuchen kann ich mich von früher her auch nicht erinnern.

Gemeckert wird doch sowieso, dass man sich fragt, was die Leute wohl so jeden Tag daheim essen, wenn nichts gut genug ist.

@Frau.N.Zimmer
Ja, sag ich ja.
Es muss doch eine kleine Auswahl, z B. Fleisch oder vegan reichen .
Je größer die Auswahl, desto weniger Qualität hat das Essen vermutlich ja auch.
Über den Nachmittagskuchen bin ich auch erstaunt.

Im KH braucht man doch gar nicht so viele Kalorien.

Nein, so meine ich das nicht. Es steht auf den Wochenplänen ja auch der Hinweis, nur soviel zu bestellen, wie man dann auch wirklich isst, um eben genau jene Verschwendung zu vermeiden.

Bundeskanzleri schrieb:Je größer die Auswahl, desto weniger Qualität hat das Essen vermutlich ja auch.

Auch das würde ich verneinen. Und fände

Bundeskanzleri schrieb:Es muss doch eine kleine Auswahl, z B. Fleisch oder vegan reichen .

auch das nicht angebracht. Es geht darum, dass die Patienten zuweilen wahllos viel bestellen, als wären sie im Hotel. Es ist ja nicht so, dass sie mehrere Mittagsgerichte ordern und das geht auch gar nicht und die Auswahl ist gut und für Veganer, Vegetarier, Lebensunmittelverträglichkeiten etc - wird alles berücksichtigt. Es geht darum, dass bei Frühstück und Abendbrot mehr bestellt wird, als dann gegessen wird und im Müll landet. Da muss bei den Patienten ein Bewusstsein geschaffen werden - nicht seitens des Angebotes.

Bundeskanzleri schrieb:Im KH braucht man doch gar nicht so viele Kalorien.

Eben. Nicht nur der Kuchen, es müssen auch noch zig verschiedene Joghurt- und Müslisorten zum Frühstück sein. Ich weiß ja nicht, aber daheim esse ich auch 2/3 Tage den gleichen Joghurt bis er aufgebraucht ist.
Ich hab es den Mitpatienten auch selten abgenommen, dass sie daheim so auftafeln. Aber, im KH kostet es ja nichts :D

@Frau.N.Zimmer
Richtig. Scheint echt so zu sein: wer sich im Krankenhaus übers Essen beschwert, der hat zu Hause meistens gar nicht die große Auswahl. Ich dagegen, hab gerade da immer peinlich darauf geachtet, mir nur das zu bestellen, was ich auch esse.

Käme mir nie in den Sinn, da irgendwelche Sachen zu ordern, die hinterher in den Müll fliegen. Hab ich mal einen Joghurt nicht direkt gegessen, hab ich ihn f nachmittags aufgehoben. Und die ganzen kleinen Päckchen Butter o Marmelade o so, die hab ich gebunkert u zu Hause gegessen. Wär ja sonst eh auf dem Müll gelandet.

Nachdem bei mir demnächst mal wieder ein Krankenhausaufenthalt bevorsteht, bin ich ja mal gespannt, ob ich dieses Mal endlich Frühstück und den nachmittäglichen Kuchen abbestellen kann. In den zwei Krankenhäusern dieser Stadt, in denen ich bisher stationär war, war das nicht möglich. Allerdings konnte ich auch nicht wahllos riesige Mengen bestellen.

@Frau.N.Zimmer
@Interested

ich kenne das mit dem bestellen im krankenhaus gar nicht in dem umfang. also zumindest nicht was die menge betrifft. und kuchen zwischendurch? das klingt mir eher nach hotel ;-)
bei meinen aufenthalten im kh konnte man jeweils zwischen zwei mittagessen wählen (die menge war vorgeschrieben), und morgens und abends gab es halt brot mit irgendeinem belag. vielleicht kommt es auf das krankenhaus an?

@fluff
Ich schrieb ja, dass es sich um Frühstück und Abendbrot dreht. Da kannst Du 3 Brötchen ordern, verschiedene Brotsorten, sämtliche Wurst und Käsesorten, Obst, Joghurt, Quark whatever und nicht alles davon wird verzehrt und landet im Müll. Das ist ein großer Faktor bei Lebensmittelverschwendung.

fluff schrieb:ich kenne das mit dem bestellen im krankenhaus gar nicht in dem umfang. also zumindest nicht was die menge betrifft.

Bei uns gibts ein Standard Frühstück und mittags die Wahl zwischen 3 Menüs und abends Wahl zwischen 2 Abendessen. Sonderklasse hat eigene Karte und wenn jemand zwischendurch Hunger hat besteht die Möglichkeit um Joghurt zu bitten

Interested schrieb:Ich schrieb ja, dass es sich um Frühstück und Abendbrot dreht. Da kannst Du 3 Brötchen ordern, verschiedene Brotsorten, sämtliche Wurst und Käsesorten, Obst, Joghurt, Quark whatever und nicht alles davon wird verzehrt und landet im Müll. Das ist ein großer Faktor bei Lebensmittelverschwendung.

Ein Teufelskreis, denn ich kann mir vorstellen, dass man genau das verhindern wollte, indem sich jeder das bestellt, was er auch verzehren kann und möchte. Einer vernünftigen Umsetzung ist mal wieder der Mensch, mit seiner Gier, im Weg.

Da heisst es dann bei der Bestellung: " Will ich heute Abend Käse, Wurst, oder doch lieber Fisch? Ach, da bestelle ich mir alles 3 und heute Abend werde ich es schon wissen"

@Frau.N.Zimmer
Ja, genau so läuft das dann. Dann wird am Bestellten rumgemäkelt und es landet dann im Müll.
Bei manchen fragt man sich, ob die sich zuhause tatsächlich täglich so ernähren und so auffahren? Eine Auswahl zu haben, ist ja schön und gut, aber immer diese Gier und nicht mal einen Meter mitzudenken, ist schon arm.
Natürlich kann einem mal etwas nicht schmecken oder wird nicht aufgegessen - aber für manche ist der Bestellvorgang irgendwie wohl das Highlight des Tages.

Interested schrieb:Bei manchen fragt man sich, ob die sich zuhause tatsächlich täglich so ernähren und so auffahren?

Ich vermute, gerade diese Unersättlich eher nicht, sonst würde man sich doch sagen : Daheim, kann ich ja wieder essen was ich will. Hier, möchte ich in erster Linie gesunden, da muss es nicht wie im All inclusive Urlaub sein.

Also den allergrößten Anteil an verschwendeten Lebensmittel haben ja die Privathaushalte und da kann auch noch gesagt werden: Je jünger der Haushaltsvorstand, desto mehr potenziell verwertbare Lebensmittel werden weggeworfen. Haushalte mit älteren Personen werfen tendenziell weniger weg.

Der Erhebung zufolge betrug im Jahr 2020 die Gesamtabfallmenge ca 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle (Frischmasse). Dazu gehören neben übrig gebliebenen Speiseresten und nicht verkauften Lebensmitteln z. B. auch nicht essbare Bestandteile wie Nuss- und Obstschalen, Strünke und Blätter, Kaffeesatz oder Knochen. Hinzu kommen weitere Lebensmittelverluste entlang der Produktions- und Lebensmittelkette.

Die Primärproduktion hat an der Gesamtabfallmenge einen Anteil von 2 Prozent (0,2 Mio. Tonnen). Darüber hinaus werden überschüssige und verdorbene Lebensmittel jedoch auch betriebsintern verwertet – und sind in solchen Fällen in o. g. entsorgungsseitig erhobenen Zahlen nicht berücksichtigt.
- Bei der Verarbeitung fallen 15 Prozent (1,6 Mio. Tonnen) an.
- Im Handel entstehen 7 Prozent (0,8 Mio. Tonnen) der Lebensmittelabfälle.
- Bei der Außer-Haus-Verpflegung fallen 17 Prozent (1,9 Mio. Tonnen) der Abfälle an.
- Der Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht mit 59 Prozent (6,5 Mio. Tonnen) in privaten Haushalten, dazu gehören neben übrig
gebliebenen Speiseresten z. B. auch Nuss- und Obstschalen sowie Knochen.

Jeder Verbraucher und jede Verbraucherin wirft demnach etwa 78 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg.

Quelle: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/studie-lebensmittelabfaelle-deutschland.html

Denkenswert schrieb:- Der Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht mit 59 Prozent (6,5 Mio. Tonnen) in privaten Haushalten, dazu gehören neben übrig
gebliebenen Speiseresten z. B. auch Nuss- und Obstschalen sowie Knochen.

Warum werden denn nicht essbare Lebensmittel erfasst?
Was soll man damit machen, auf ein häufchen vorm Haus werfen oder ein Zaun aus Knochen daraus bauen? 😅
Ein Totem um böse Geister abzuhalten?🤔

@Yooo
Ja, das ist wirklich unsinnig.
Gerade auch Gemüse hat ja viel Abfallpotential.

Das kommt auch am Ende der Kette erst weg, das kann der Handel ja nicht wegwerfen.

Yooo schrieb:Warum werden denn nicht essbare Lebensmittel erfasst?

Das hat einfach technische Gründe, du zahlst ja im Supermarkt auch das Gewicht der Schalen, oder der Stiele bei der Traube und so weiter. Das wiegt ja zuhause oder im Geschäft keiner mehr aus. Maximal kriegst du noch das Volumen oder Gewicht des abgeholten Biomülls mit, aber da hängen dann wieder noch Sachen wie Gartenabfälle einerseits zusätzlich drin, andererseits fehlen Bestandteile die z.B. privat kompostiert werden oder irgendwo im öffentlichen Müll landen, wenn man z.B. auf Reisen ist.

Das sind immer nur größenordnungsmäßige Abschätzungen, auf den genauen Wert wirst du da nie kommen. Liegt ja auch am einzelnen Konsumentenverhalten, der eine wirft die Knochen weg, der andere gibt sie dem Hund, oder ist den Apfel komplett mit Gehäuse.

@bgeoweh
Das stimmt schon.
Aber es ist unredlich diesen Teil dem Endverbraucher anzuhängen meiner Meinung nach.
Dann gehört dazu, dass man eine Schätzung dazuschreibt, wieviel ungenießbare Lebensmittel abgezogen werden können.

Bundeskanzleri schrieb:Das stimmt schon.
Aber es ist unredlich diesen Teil dem Endverbraucher anzuhängen meiner Meinung nach.
Dann gehört dazu, dass man eine Schätzung dazuschreibt, wieviel ungenießbare Lebensmittel abgezogen werden können.

Vor allem sagt es mir dann ja auch gar nix mehr.
Ja, nicht essbares wird nicht gegessen - überraschung.^^