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Problematische männliche Rollenbilder

894 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Gewalt, Homophobie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Problematische männliche Rollenbilder

24.05.2022 um 11:40
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Glaubst du jetzt echt, ich hätte solche Freundinnen?
Ich muss mich korrigieren: Glaubst du echt, so Frauen würden mit mir befreundet sein wollen?
(Ich hab kein Problem damit, ein Zuhause gemütlich zu machen, nur brauch ich keinen Mann dafür.)


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24.05.2022 um 11:44
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Darf ich Mal eine Gegenfrage stellen. Mischt du dich denn ständig in die "Angelegenheiten" anderer ein? Redest du z.B. einer Freundin ins Gewissen, die Hausmütterchen spielen will?
Ich bin zwar nicht @DalaiLotta, aber ich würde diese Freundin schon fragen, ob sie sich das gut überlegt hat, auch in Hinsicht auf Altersversorgung. Sie verliert ja Rentenjahre und hat später mal eine kaum nennenswerte Altersrente. Ich sehe das bei meiner Schwiegermutter, die 10 Jahre lang zu Hause war und danach nur mehr Teilzeit gearbeitet hat und jetzt mit etwas über 600 Euro auskommen muss.

In Deutschland hast du wenigstens bei Scheidung einen Versorgungsausgleich (Rentensplitting). In Österreich gibt es das nicht, Rentensplitting ist freiwillig und kaum jemand kümmert sich drum.

Ich kann wirklich keiner österreichischen Frau raten, Hausfrau zu sein. Teilzeitarbeit kann sie sich nur leisten, wenn sie sehr gut verdient.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Gegenfrage. Sollen sich alle Frauen kollektiv von toxischer Weiblichkeit distanzieren? Sollen sich alle Weißen kollektiv von Sklaverei distanzieren. Sollen sich alle Moslems kollektiv von Selbstmordattentaten distanzieren? Das ist eine ehrliche Frage...
Natürlich sollten sie das. Mache ich persönlich auch. Wenn ich sowas mitbekomme, sage ich, dass ich das nicht in Ordnung finde.

Über Sklaverei und Selbstmordattentate müssen wir hoffentlich nicht diskutieren. Ich finde es selbstverständlich, sich davon zu distanzieren.


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24.05.2022 um 11:52
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:In Deutschland hast du wenigstens bei Scheidung einen Versorgungsausgleich (Rentensplitting). In Österreich gibt es das nicht, Rentensplitting ist freiwillig und kaum jemand kümmert sich drum.
@violetluna

Ja es gibt einen Versorgungsausgleich. Der gilt aber nur für die Ehejahre und oft kommt da nicht so viel bei rum. Bei einer Scheidung nach 18 Jahren zB sind oft die ersten Jahre irrelevant, da beide Vollzeit gearbeitet hatten solange noch keine Kinder da waren. Da bleiben oft so 6-7 Jahre, die wirklich in die Berechnung einfließen.

Aber: Hinten kackt die Ente.

Denn: Nach einer Scheidung finden sich immer noch überwiegend Einzelresidenzmodelle bei der Mutter. Sie bekommt zwar Kindesunterhalt, aber für die Rente bringt das 0 Cent. Und irgendwann fällt das plötzlich ersatzlos weg. Wenn das jüngste Kind dann aus dem Gröbsten raus ist, ist Mama vielleicht 53. Da kommt auch nicht mehr die ganz große Karriere. Für die Jahre in 'Zu Hausen bleiben' oder Mini Job oder Teilzeit fallen dann nur wenige Rentenpunkte an.

Papa hingegen muss arbeiten wie bekloppt, auch um den Unterhalt für 3 Kinder zu zahlen. Und dafür fallen durchaus Rentenpunkte an.


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24.05.2022 um 11:53
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Ja natürlich. (Hallo, schon mal was von "Rechtsstaatlichkeit" gehört? Kopfschüttel...)
Versteh mich nicht falsch. Es war eine ehrliche Frage zur Erwartungshaltung. Dass die meisten Menschen (egal welcher Hautfarbe) Sklaverei verurteilen, ist klar. Es ging mir darum, was von einer Gruppe erwartet wird. Ich kenne die Diskussion ja auch aus dem Bereich muslimische Selbstmordattentate. Immer wenn etwas "passiert", wird vom Zentralrat der Muslime "erwartet", sich zu positionieren. Obwohl ja eigentlich zu erwarten wäre, dass Muslime solche Taten nicht gutheißen. Wollte nur deine Meinung dazu wissen, ob es quasi eine implizite "Gruppenverantwortung" auf Basis bestimmter körperlicher oder "geistiger" Attribute gibt.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Die Antwort lautet nicht nur "Ja, natürlich", es ist mein Broterwerb, ich hab ne staatliche Anerkennung dafür, Zustände zu verbessern. Missstände nicht nur anzuprangern, sondern sie vorher zu analysieren und den Verlauf mit meinem Wissen zu unterstützen.
Ok!
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Glaubst du jetzt echt, ich hätte solche Freundinnen?

Ich hatte vor ein paar Tagen Besuch von meiner besten Freundin. Und während wir uns über ihr Problem mit einer anderen Freundin unterhielten, fiel mir auf, dass ich (mit ihr, wir mögen uns ja sehr) Probleme löse wie ein Kreuzworträtsel - rein Faktenorientiert.
(Also laut denke, wenn ich überlege und sie nicht nur als "Opfer", sondern auch als "Täter" sehen kann.)
Nützt ja nix, was aus "Solidarität" unter den Tisch fallen zu lassen.
Bei Patienten achte ich darauf, dass sie ihr "Gesicht wahren"; aber meine Freundin weiß ja, dass man sich auch mal selbst im Weg steht und ich sie auch mag, wenn ich so was sehen kann.

Das ist vielleicht nicht immer "nett", aber es ist echt.
Das ist einfach gesund, das Gegenteil von "toxisch".
Ich kann ja nicht wissen, mit dem du befreundet bist. Wäre das für dich denn ein Ausschlusskriterium? Ich habe die unterschiedlichsten Freunde, ob Hausmann/Hausfrau oder nicht, war für mich nie ein Kriterium. Du hast es ja weiter konkretisiert und womöglich wollen solche Menschen nicht mit dir befreundet sein, wie du schon sagst :) Aber mir ging es überhaupt nicht um deinen Freundeskreis, sondern eher darum, ab wann es gerechtfertigt ist, sich einzumischen.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Über Sklaverei und Selbstmordattentate müssen wir hoffentlich nicht diskutieren. Ich finde es selbstverständlich, sich davon zu distanzieren.
Siehe oben. Mir ist wichtig, dass ich nicht falsch verstanden werde bei diesem Thema. Die Frage ist nicht, ob man es richtig oder falsch findet, sondern ob eine explizite Distanzierung erwartet werden sollte auf Basis bestimmter körperlicher / geistiger Attribute. Weil du ja oben gefordert hast, dass sich alle Männer explizit von toxischer Männlichkeit distanzieren und es nicht reicht, einfach nur dagegen zu sein.


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24.05.2022 um 11:56
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Siehe oben. Mir ist wichtig, dass ich nicht falsch verstanden werde bei diesem Thema. Die Frage ist nicht, ob man es richtig oder falsch findet, sondern ob eine explizite Distanzierung erwartet werden sollte auf Basis bestimmter körperlicher / geistiger Attribute. Weil du ja oben gefordert hast, dass sich alle Männer explizit von toxischer Männlichkeit distanzieren und es nicht reicht, einfach nur dagegen zu sein.
Ich hab dich eh verstanden und meine Antwort ist: ja, selbstverständlich erwarte ich diese Distanzierung aufgrund dieser Attribute. Weil Distanzierung dann viel stärker wirkt, wenn man sich in den eigene Reihen davon distanziert.


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24.05.2022 um 12:02
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ich hab dich eh verstanden und meine Antwort ist: ja, selbstverständlich erwarte ich diese Distanzierung aufgrund dieser Attribute. Weil Distanzierung dann viel stärker wirkt, wenn man sich in den eigene Reihen davon distanziert.
Das finde ich nun spannend und es ist ein wenig OT. Mal nur laut gedacht...woran machen wir denn fest, welches das entscheidende Merkmal ist, welches man heranziehen sollte? Also ganz doof gesprochen. Wenn ein rothaariger in einer Schule Amok läuft, würde ja kein vernünftiger Mensch fordern, dass sich alle Rothaarigen explizit distanzieren - weil das Attribut der Haarfarbe irrelvant ist.

Naja, nur ein kleiner Einwurf. Will das Fass nicht auch noch aufmachen :)


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24.05.2022 um 12:03
Ich schreibe hier im Thread meistens aus der Perspektive einer "Frau".
Wer sich mit mit problematischen männlichen Rollenbildern identifiziert, hat möglicherweise ein Problem. Und ein Problem meiner Art der Diskursteilnahme zu folgen.
Ich als Frau kann den Beziehungsaspekt jeglichen Individuums nicht aussen vorlassen.
Ein Individuum steht immer schon zunächst in Beziehung.
Wird mir eine Beziehung zu problematisch , gehe ich aus dieser Beziehung heraus.


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24.05.2022 um 12:17
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Dieses "Mann = Ernährer", als Beispiel, ist eine gängige Vorstellung, die sich als Rollenbild etabliert hat. Und die auch von Frauen geteilt wird. Schaut man sich z.B. die Ergebnisse der Shell Jugendstudie an, so erkennt man, dass es da keineswegs nur die Männer sind, die so ticken:
Bitte eines nicht vergessen. Frauen verdienen idR weniger als Männer. "Typische" Frauenberufe werden leider immer noch schlechter bezahlt als typische Männerberufe.
Das trägt maßgeblich zur Entscheidung bei, wer Zuhause bleibt und wer arbeiten geht.


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24.05.2022 um 12:32
Zitat von Maria78Maria78 schrieb:Bitte eines nicht vergessen. Frauen verdienen idR weniger als Männer. "Typische" Frauenberufe werden leider immer noch schlechter bezahlt als typische Männerberufe.
Das trägt maßgeblich zur Entscheidung bei, wer Zuhause bleibt und wer arbeiten geht.
Das ist ein guter Punkt und auch in meinem Umfeld so. Die Männer studieren Maschinenbau, Informatik, Physik, die Frauen soziale Arbeit, um es mal platt auszudrücken). Verstärkt wird das noch dadurch, dass in Beziehungen häufig der Mann älter ist (sprich, schon mehr Berufserfahrung und damit mehr Geld). Die oben genannte Studie befragte Frauen und Männer aber teilweise schon bevor sie ins Berufsleben einstiegen nach ihrer Idealvorstellung.


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24.05.2022 um 12:42
Zitat von JorkisJorkis schrieb:darum, ab wann es gerechtfertigt ist, sich einzumischen.
Ob es gerechtfertigt ist, sich einzumischen, hängt doch sowieso nicht nur davon ab, was ich für eine Meinung davon habe.
Ich fühle mich "immer" berechtigt, mich für ne Verbesserung einzusetzen - aber das bedeutet doch weder, das ich dann auch zur Tat schreite, noch das ich damit Erfolg haben würde.
Meine Motivation ist das eine und die Situation das andere. Das Geschehen zu beurteilen ist nicht das Gleiche, wie eine folgende Einmischung zu legitimieren. Das muss ich mit den Leuten abmachen (können/wollen), um die es geht.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:sondern ob eine explizite Distanzierung erwartet werden sollte auf Basis bestimmter körperlicher / geistiger Attribute.
Sorry, nein, es geht darum, dass das Problem mit "toxischer Männlichkeit" kein Problem der jeweiligen Täter und Opfer ist, sondern, wie mehrmals erwähnt, ein gesellschaftliches, ein menschliches - das insofern auch alle Menschen angeht.
Es wird von dir erwartet weil du ein Mensch bist, nicht weil du ein Mann bist.

Und wenn du dich nur in konkreten Situationen einmischst, ist das o.k. - aber zu sagen "das geht mich nix an, weil ich "anders" bin" - das ist dann schon eher problematisch. Du bist eben nicht "anders", du bist Mensch (die sind alle anders) - und "toxisch" ist ja genau die Nummer, aus einer "Andersartigkeit" einen Vorteil zu ziehen, der anderen zum Nachteil gereicht.

Es muss reichen, dass Frauen mehr soziale Aufgaben zum Broterwerb übernehmen.
Sie zusätzlich mit diesem "gesellschaftlichen Problem" alleine zu lassen wär, naja, toxisch halt.


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24.05.2022 um 13:00
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Ob es gerechtfertigt ist, sich einzumischen, hängt doch sowieso nicht nur davon ab, was ich für eine Meinung davon habe.
Ich fühle mich "immer" berechtigt, mich für ne Verbesserung einzusetzen - aber das bedeutet doch weder, das ich dann auch zur Tat schreite, noch das ich damit Erfolg haben würde.
Meine Motivation ist das eine und die Situation das andere. Das Geschehen zu beurteilen ist nicht das Gleiche, wie eine folgende Einmischung zu legitimieren. Das muss ich mit den Leuten abmachen (können/wollen), um die es geht.
Es wird ja explizit oder implizit von "den Männern" erwartet, dass sie sich distanzieren, Verantwortung übernehmen usw. Also sich einmischen. Du scheinst ja nun auch durchklingen zu lassen, dass es nicht ganz trivial ist, die Grenze zwischen Geschehen beurteilen und legitime Einmischung zu finden. Ich fühle mich nämlich nicht "immer" berechtigt, mich für etwas einzusetzen, was ich als Verbesserung betrachte.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Sorry, nein, es geht darum, dass das Problem mit "toxischer Männlichkeit" kein Problem der jeweiligen Täter und Opfer ist, sondern, wie mehrmals erwähnt, ein gesellschaftliches, ein menschliches - das insofern auch alle Menschen angeht.
Es wird von dir erwartet weil du ein Mensch bist, nicht weil du ein Mann bist.
Gut, dass du genau das nochmal erwähnst. Wir sind uns einig darin, dass gesellschaftliche Probleme nur gesellschaftlich (von allen Menschen) gelöst werden können. Nicht von "den Männern" und "den Frauen". Das heißt nämlich auch, dass Aussagen wie "ihr Männer, übernehmt Verantwortung" oder "Männer sollten sich kollektiv davon distanzieren" nicht so ganz ins Bild passen. Denn eigentlich sollte das Geschlecht hier keine Rolle spielen (zumal das einzige, was mich mit einem "toxischen" Mann verbindet, das Y-Chromosom ist).


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24.05.2022 um 13:02
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Wenn ein rothaariger in einer Schule Amok läuft, würde ja kein vernünftiger Mensch fordern, dass sich alle Rothaarigen explizit distanzieren - weil das Attribut der Haarfarbe irrelvant ist.
Das wäre auch das falsche Attribut in diesem Fall. Hier wäre das passende Attribut "Schüler" oder möglicherweise auch "männlicher Schüler".
Es gibt wenig weibliche Amokläuferinnen. Mir fällt da spontan nur Brenda Ann Spencer ein, wegen der das Lied "I don't Like Mondays" geschrieben wurde.
Zitat von Maria78Maria78 schrieb:Bitte eines nicht vergessen. Frauen verdienen idR weniger als Männer. "Typische" Frauenberufe werden leider immer noch schlechter bezahlt als typische Männerberufe.
Das trägt maßgeblich zur Entscheidung bei, wer Zuhause bleibt und wer arbeiten geht.
Drum muss Arbeit auch anders bewertet werden. In unserem Partriarchat ist es ziemlich auffällig, dass typische Männerberufe besser bezahlt werden als typische Frauenberufe. Als ob Trader an der Börse für die Gesellschaft wichtiger wäre als Krankenschwester. Das liegt an der toxisch männlichen Sicht auf Arbeit.
Die Lösung, die dann propagiert wird, ist auch wieder typisch toxisch männlich: "Dann macht halt was anderes, liebe Frauen. Ergreift doch einfach einen Männerberuf, dann ist alles gut!"
Ist es eben nicht. Wir brauchen auch die typischen Frauenberufe.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Es muss reichen, dass Frauen mehr soziale Aufgaben zum Broterwerb übernehmen.
Ich finde, dass auch das geändert werden muss. Männer sollten genauso die Hälfte der sozialen Aufgaben übernehmen (ich meine jetzt die unbezahlte Care-Arbeit und nicht die berufliche Tätigkeit). Ich sehe nämlich überhaupt nicht ein, wieso das an den Frauen hängen bleiben sollte. Männer können das genauso gut.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Papa hingegen muss arbeiten wie bekloppt, auch um den Unterhalt für 3 Kinder zu zahlen. Und dafür fallen durchaus Rentenpunkte an.
Diese Blauäugigkeit mancher Männer habe ich auch noch nie verstanden. Wieso bitte setzen Männer so viele Kinder in die Welt, wenn sie sich den Unterhalt gar nicht leisten können und dann hackeln müssen bis zum Umfallen?

Man muss doch damit rechnen, dass eine Ehe/Beziehung scheitern kann. Wie viele Ehen werden geschieden, 40 %? Wieso denken diese Männer, genau ihre Ehe würde das nicht treffen?
Speziell dann, wenn sie sich auch noch so verhalten, dass klar ist, dass die Ehe in die Brüche geht. Manche Männer gehen fremd, manche ziehen sich aus der Ehe zurück und machen ihr eigenes Ding. Kein Wunder, dass sich die Ehefrauen das nicht ewig bieten lassen.
Und selbst wenn sich die Ehemänner vorbildlich verhalten, kann auch die Frau diejenige sein, die die Ehe kaputt macht.

Dann trennen sie sich, nehmen sich neue Partnerinnen und kriegen wieder Kinder! Warum macht man das, wenn man sich die aus der ersten Beziehung schon nicht leisten kann?

Es gibt da ein Zauberwort namens "nein", selbst wenn die Partnerin mit Kinderwunsch noch so nett mit den Wimpern klimpert. Und es gibt die Vasektomie, wenn es einem wirklich ernst ist.

Da sind die Männer wirklich oft selbst schuld, weil sie es nicht schaffen, selbst die Verantwortung über ihre Verhütung zu übernehmen und das komplett den Frauen überlassen. Und sich dann wundern, wenn die Frau die Pille "vergisst" (was ich übrigens als toxisch weiblich empfinde und mich von einem solchen Verhalten klar distanziere).


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24.05.2022 um 13:04
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Das heißt nämlich auch, dass Aussagen wie "ihr Männer, übernehmt Verantwortung" oder "Männer sollten sich kollektiv davon distanzieren" nicht so ganz ins Bild passen.
Menschen können dazu unterschiedliche Sichtweisen haben und meine unterscheidet sich da von der Ansicht @DalaiLottas.

Ich bin nämlich sehr wohl der Meinung, dass es stärker wirkt, wenn vor allem Männer sich kollektiv von toxischer Männlichkeit distanzieren.


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24.05.2022 um 13:10
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Das wäre auch das falsche Attribut in diesem Fall. Hier wäre das passende Attribut "Schüler" oder möglicherweise auch "männlicher Schüler".
Es gibt wenig weibliche Amokläuferinnen. Mir fällt da spontan nur Brenda Ann Spencer ein, wegen der das Lied "I don't Like Mondays" geschrieben wurde.
Das ist ja, was ich meine. Ich würde jetzt nicht von z.B. meinem Sohn erwarten, dass er sich von so einem Amoklauf distanziert, weil das einzige, was ihn mit diesem Amokläufer verbindet, das Geschlecht und der Schülerstatus ist. Aber wie du schon sagst, hier gehen die Meinungen offenbar auseinander.


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24.05.2022 um 13:20
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Das ist ja, was ich meine. Ich würde jetzt nicht von z.B. meinem Sohn erwarten, dass er sich von so einem Amoklauf distanziert, weil das einzige, was ihn mit diesem Amokläufer verbindet, das Geschlecht und der Schülerstatus ist. Aber wie du schon sagst, hier gehen die Meinungen offenbar auseinander.
Es geht einfach um eine symbolische Handlung in diesem Fall. Ich finde das wichtig. Sich davon zu distanzieren, kann ja auch sowas sein wie eine Gedenkfeier zu organisieren und Kerzen anzuzünden oder Blumen niederzulegen. Einfach ein Zeichen setzen, dass man mit diesem Verhalten ganz und gar nicht einverstanden ist.


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24.05.2022 um 13:24
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Diese Blauäugigkeit mancher Männer habe ich auch noch nie verstanden. Wieso bitte setzen Männer so viele Kinder in die Welt, wenn sie sich den Unterhalt gar nicht leisten können und dann hackeln müssen bis zum Umfallen?

Man muss doch damit rechnen, dass eine Ehe/Beziehung scheitern kann. Wie viele Ehen werfen geschieden, 40 %? Wieso denken diese Männer, genau ihre Ehe würde das nicht treffen?
Speziell dann, wenn sie sich auch noch so verhalten, dass klar ist, dass die Ehe in die Brüche geht. Manche Männer gehen fremd, manche ziehen sich aus der Ehe zurück und machen ihr eigenes Ding. Kein Wunder, dass sich die Ehefrauen das nicht ewig bieten lassen.
Und selbst wenn sich die Ehemänner vorbildlich verhalten, kann auch die Frau diejenige sein, die die Ehe kaputt macht.
@violetluna

Das fragst Du gerade einen geschiedenen Vater von 3 Kindern, insofern richtiger Adressat. Ich hatte die weitere Entwicklung der Ehe nicht vorausgesehen, es gab auch nicht den einen 'Vorfall' der die Ehe zerstört hätte, das geschah auf die Langdistanz. Mit den Gründen verschone ich mal alle hier, sieht eh jeder anders.

Aber hat nicht jeder das Recht auf Hoffnung, dass es gut geht? Ich finde schon. Vielleicht habe ich Zeichen nicht wahrgenommen, aber dass ich grundsätzlich bereit war, auch ein Risiko zu tragen, werfe ich mir nicht vor.

Dass Kinder vor wie nach der Trennung Geld kosten, hat mich persönlich weder überrascht, noch gestört.

Allerdings hatte ich, wie wohl die meisten Menschen, die Folgen von 'Kinder bekommen' und auch die von 'Scheidung' eher unterschätzt.
Ich bin jedenfalls sehr glücklich, dass es sie gibt, mittlerweile erwachsen.

Aber was willste draus machen? Erst ab 10.000 Euro netto Kinder in die Welt setzen? Leben ist immer Risiko und so gut wie jedes Leben ist jeden Tag auf die eine oder andere Art in Gefahr.

Ich will damit nicht der völlig unbedachten Vermehrung das Wort reden. 8 Kinder mit 5 verschiedenen Frauen? Habe ich kein Verständnis für. Aber einmal, gff zweimal das echte Risiko Leben anzugehen, ja das finde ich gut.


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24.05.2022 um 13:30
@sacredheart
Warum mussten es drei sein, hätte eins nicht gereicht? Ich kann sowas absolut nicht nachvollziehen.

Ich kann mir ja auch nicht fünf Pferde anschaffen, wenn ich mir den Unterhalt nicht leisten kann.

Für ein Kind braucht man sicher keine 10000 Euro monatlich.

Recht auf Hoffnung gibt es nicht, nicht bei einer solchen Trennungsstatistik. Man kann natürlich dad Risiko eingehen, sollte sich aber dann der Folgen bewusst sein.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Allerdings hatte ich, wie wohl die meisten Menschen, die Folgen von 'Kinder bekommen' und auch die von 'Scheidung' eher unterschätzt.
Und genau das kann ich so gar nicht verstehen, wie man das unterschätzen kann. Man sieht doch dauernd Geschiedene, die finanziell zu kämpfen haben. Das reicht doch, um die Folgen abschätzen zu können.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich hatte die weitere Entwicklung der Ehe nicht vorausgesehen, es gab auch nicht den einen 'Vorfall' der die Ehe zerstört hätte, das geschah auf die Langdistanz.
Das ist wahrscheinlich auch der häufigere Fall. Ich bin auch verheiratet, aber ich weiß, dass das passieren kann. Ich hoffe, dass es nicht passiert, aber ich weiß, dass mich eine Scheidung sicher nicht finanziell ruinieren wird. Da habe ich vorgesorgt.


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24.05.2022 um 13:44
@violetluna
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Warum mussten es drei sein, hätte eins nicht gereicht? Ich kann sowas absolut nicht nachvollziehen.

Ich kann mir ja auch nicht fünf Pferde anschaffen, wenn ich mir den Unterhalt nicht leisten kann.

Für ein Kind braucht man sicher keine 10000 Euro monatlich.

Recht auf Hoffnung gibt es nicht, nicht bei einer solchen Trennungsstatistik. Man kann natürlich dad Risiko eingehen, sollte sich aber dann der Folgen bewusst sein.
Ich hatte damit keine finanziellen Schwierigkeiten. Bei allem Mist, der so passiert ist, war bei uns persönlich die finanzielle Seite immer die Leichteste. Das lag wohl auch daran, dass ich nicht um jeden Euro gerungen habe, ich musste es nicht und Lebenszeit hat viel mehr Wert.

Ich musste mich eine Weile lang einschränken, nicht mehr nicht weniger, aber das hatte mich nicht sehr gestört. Ich brauche nicht viel Geld, um zufrieden zu sein.

Ich hätte finanziell besser abschneiden können, aber es hat einen hohen Eigenwert, nicht hinter Anwälten herzutelefonieren, keine Belege über Kinkerlitzchen rauszusuchen, nicht auf Gerichtsfluren herumzusitzen. Es gab Leute, die dachten, ich sei bescheuert. Aber da bin ich bis heute stolz drauf, dass wenigstens da nicht viel Schaden für alle Beteiligten entstanden ist.

Natürlich gibt es viele Familien, die können es nicht darstellen, hinterher zwei Bleiben mit je 3 Kinderzimmer zu finanzieren und ich habe auch Verständnis, dass dadurch mehr Gift in der wirtschaftlichen Trennung ist.

Ich hatte ganz allgemein von solchen Situationen gesprochen und da ist oft die Mutter in Sachen Rente wirklich gekniffen, wenn die Kinder bei der Trennung noch klein sind (was bei uns auch nicht wirklich der Fall war).
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Und genau das kann ich so gar nicht verstehen, wie man das unterschätzen kann. Man sieht doch dauernd Geschiedene, die finanziell zu kämpfen haben. Das reicht doch, um die Folgen abschätzen zu können.
Ja, aber alles Schlimme passiert doch immer nur den anderen, bis es einem selbst passiert.
Es fahren ja auch viele Leute Motorrad, obwohl Motorradfahrer im Gesundheitswesen oft Organspender genannt werden.


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24.05.2022 um 14:09
@violetluna
Lass uns nicht geh'n
Mit Hass in unseren Blicken
Sag "auf Wiederseh'n"
Mit einem Segen auf den Lippen
Quelle: Böhse Onkelz, Zuviel

Bin jetzt kein großer Onkelz Fan, aber diese Zeilen hatten mich sehr berührt. Geklappt hatte es bei uns nicht wirklich.

Trennungen sind natürlich allgemein ein großer Raum, in dem man Toxizität findet und es ist jammerschade.

Da muss man sehr achtsam sein, nicht in Fallen reintappen. Da ist jeder verunsichert, gekränkt, hat Angst, muss mit dem Verlust und dem Scheitern fertigwerden.

Leider geht es da vielen Menschen um die Vernichtung des Anderen. Männer leben das wohl eher mit dem Geldbeutel aus, Frauen oft in der Kommunikation mit Dritten, Arschlöcher gewalttätig.

Warum kann man sich nicht wenigstens anständig verabschieden und gut is?


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24.05.2022 um 14:25
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich hätte finanziell besser abschneiden können, aber es hat einen hohen Eigenwert, nicht hinter Anwälten herzutelefonieren, keine Belege über Kinkerlitzchen rauszusuchen, nicht auf Gerichtsfluren herumzusitzen.
Da hast du absolut recht. Ich muss gerade die Scheidung meiner demenzkranken Schwiegermutter abwickeln und das ist keine schöne Angelegenheit. Was sich da an Toxizität entwickeln kann, wenn es ums Geld geht, ist ein Horror.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Natürlich gibt es viele Familien, die können es nicht darstellen, hinterher zwei Bleiben mit je 3 Kinderzimmer zu finanzieren und ich habe auch Verständnis, dass dadurch mehr Gift in der wirtschaftlichen Trennung ist.
Ja und genau da verstehe ich nicht, warum man es nicht einfach lässt. So sehr ich den Kinderwunsch einer Frau verstehe. Dann muss sie sich halt einen anderen Mann dafür suchen. Man kann doch beim Kennenlernen schon sagen, dass man schon Kinder hat und keine weiteren mehr möchte. Dann kann sich die Frau entscheiden, ob sie die Beziehung trotzdem eingehen möchte oder nicht.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich hatte ganz allgemein von solchen Situationen gesprochen und da ist oft die Mutter in Sachen Rente wirklich gekniffen, wenn die Kinder bei der Trennung noch klein sind (was bei uns auch nicht wirklich der Fall war).
Heute nicht mehr so arg, es gibt doch Betreuungsplätze.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ja, aber alles Schlimme passiert doch immer nur den anderen, bis es einem selbst passiert.
Es fahren ja auch viele Leute Motorrad, obwohl Motorradfahrer im Gesundheitswesen oft Organspender genannt werden.
Das ist wohl wahr. Für mich persönlich aber schwer nachzuvollziehen, wie man sich so dermaßen selbst belügen kann.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Leider geht es da vielen Menschen um die Vernichtung des Anderen. Männer leben das wohl eher mit dem Geldbeutel aus, Frauen oft in der Kommunikation mit Dritten, Arschlöcher gewalttätig.
Schlecht über den/die Ex bei der besten Freundin/dem besten Freund zu reden, wenn man mitten in der Trennung steckt, finde ich normal. Das gehört zum Verarbeiten dazu. Nur wenn man damit nicht mehr aufhören kann und noch Jahre nach der Trennung so drauf ist, dann ist das nicht gesund. Wenn man verletzt wurde, kann ich auch Rachegedanken verstehen, aber es ist halt immer noch was anderes, nur darüber zu sprechen als es dann wirklich auszuleben. Das wäre dann wieder ein Beispiel von Toxizität.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Warum kann man sich nicht wenigstens anständig verabschieden und gut is?
Weil man manchmal zu verletzt ist. Es kommt ja immer auf den Trennungsgrund an. Wenn da schlimme Dinge passiert sind, wird man sich schwer im Guten trennen können.

Ich bin fast froh, dass meine Schwiegermutter aufgrund ihrer Demenzkrankung nichts mehr vom toxischen Verhalten meines Schwiegervaters mitbekommt. Ich erzähle es ihr auch nicht, sie würde sich so sehr kränken. Es kränkt auch meinen Mann total, er bekommt das ja mit, da ich die Bevollmächtigte meiner Schwiegermutter bin und die Anwaltsschreiben daher zu uns kommen.


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